knightrider, 14. August 2012, um 13:03
Eine Drachensteuerfrau, wunderbar!
Ex-Füchse #17674, 14. August 2012, um 13:31
Nee, nee! Keine Steuerfrau!
Ex-Füchse #11004, 14. August 2012, um 13:32
wat??
Ex-Füchse #2525, 14. August 2012, um 13:47
Hauptsache ich werde Gleichstellungsbeauftragte ^^
Ex-Füchse #11004, 14. August 2012, um 13:54
is´ja kein problem..
Ex-Füchse #11004, 14. August 2012, um 14:00
habs entfernt
Ex-Füchse #47523, 14. August 2012, um 16:59
Wartet es ab! Da kommt glaube ich noch so einiges !!
Ex-Füchse #17674, 17. August 2012, um 13:01
Kapitel 4b – Die Verwandlung
Während sich langsam aber stetig eine immer größere werdende Menge Schaulustiger zwischen Kneipe und den Anlagestellen sammelte lehnte die Melodiöse erschöpft an einem Baum in der Nähe der Gaststätte.
Felurian hatte Recht gehabt. Die Aufgabe hatte ihre gesamte Konzentration, sowie ihr kreatives Geschick, gefordert. Langsam ließ sie sich am Baum hinab gleiten und setzte sich, an den Stamm gelehnt, in das weiche Gras. Sie schloss die Augen und schlummerte, dem leisen Rascheln der im Sommerwind raschelnden Blätter lauschend, und ohne es zu wollen, ein. Leider entging ihr so ein grandioses Spektakel.
Der Graf von 'Früh' atmete tief durch und konzentrierte sich auf sein Ziel: Die 'Früh'. Hunderte erstaunt und amüsiert blickender Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Direkt hinter dem Grafen stand sein Butler Rudi, der seine liebe Mühe hatte, nicht unter der Last des Gepäcks zusammen zu brechen.
„Hast du auch an Franziska gedacht?“ zischte der Graf leise nach hinten.
„Jawohl MyLord, sie sitzt hier in ihrem Käfig!“ Als Bestätigung erklang ein ärgerliches Maunzen.
„Dann wollen wir die Sache hinter uns bringen!“ Er schritt hoch erhobenen Hauptes los.
Inzwischen war die Menge der Zuschauer so groß geworden, dass man sich Plätze auf Gartenmauern und Laternen suchte, um einen guten Blick auf das Geschehen zu haben.
In den anliegenden Wohnhäusern drängten sich in Fenstern weitere Schaulustige eng zusammen. Einige besonders Geschäftstüchtige Hausbesitzer verkauften 'Fensterplätze' zu horrenden Preisen. Diese wurden ohne mit der Wimper zu zucken gezahlt. An einem roten Backsteingebäude kam es zu einer Schlägerei, da man sich nicht einigen konnte wer zuerst ausdrückliches Interesse an einem heißbegehrten Ausguck bekundet hatte.
Auf einer besonders breiten Mauer hatten vier Musiker mit ihren Instrumenten Platz genommen. Während einer von ihnen noch damit beschäftigt war sein Saiteninstrument in die richtige Stimmung zu versetzten, vollführte ein anderen einen kurzen Tusch mit seinen Händen auf einer Trommel und lenkte für einen Augenblick die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich.
„Hey Reggae-Man! This one is for you!“ Er kniff dem Grafen ein Auge, sah kurz zum Saitenspieler hinüber um sicher zu gehen, dass er bereit war. Dieser nickte kurz und bereits die ersten Töne sorgten dafür, dass einige der Zuschauer sich rhythmisch zur Musik bewegten.
Ja – Reggae-Man. Mit einer regenbogenfarbenen Pluderhose und einem weitem weißen Hemd bekleidet bahnte sich der Mann, formaly known as Graf von 'Früh', den Weg durch die Massen. Seine Füsse zierten ausgetretene Ledersandalen. Um seine Handgelenke wanden sich unzählige geflochtene Woll- oder Lederbändchen. Einziger Stilbruch schien die schwarze Weste, aus welcher die Kette einer goldenen Taschenuhr hing. Trotz guten Zuredens hatte der Graf darauf bestanden, dieses Kleidungsstück anzulegen.
Die Krönung war jedoch im wahrsten Sinne des Wortes seine Haarpracht. Die Melodiöse war praktisch über sich selbst hinausgewachsen. Perfekt gestylte, rot gefärbte Dreadlocks umrahmten das Gesicht des Adligen.
„Das hat sie gut hinbekommen!“ sagte die dem Schauspiel folgende Bernstein, die im Schaukelstuhl vor der Reling saß und wieder mit ihrer Handarbeit beschäftigt, war an den alten Revoluzzer und Prof. Dr. Gehackt gerichtet.
„Brilliant gesp....äh...frisiert, brilliant!“ stimmte Rockn' Lederhaut zu und zündete sich ein Rauchstäbchen an.
„Ich habe Hunger!“ erklärte der Professor und zuckte nur mit den Schultern.
„Sag mal, Bernie, was machst du da eigentlich?“ neugierig sah der in Leder gekleidete auf die Handarbeit. Die Wahrsagerin kicherte und erklärte: „Das werden wir gleich brauchen. Die Maus hat es mir geflüstert!“ Sie lächelte erst zufrieden, legte dann jedoch nachdenklich die Stirn in Falten. „Wo ist sie eigentlich?“ fragte sie ängstlich.
Doch die beiden Männer schüttelten nur ihre Köpfe.
„Hmmm,“ meinte Bernstein, „naja, sie wird schon wieder auftauchen!“ Sie setzte ihre Arbeit fort, während unten der Reggae-Man seinen Weg durch die Menge fortführte, welche nun begannen hatte, verhalten im Takt zu klatschen.
Ein am Rand stehender Kerl starrte auf die goldene Kette der Taschenuhr, die glitzernd aus der Weste baumelte , deutete auf diese und rief: „Hey adliger Reaggae-Wirt! Ich geb dir dafür einen Taler!“ Seine gelackten schwarzen Haare glänzten wie feingeschliffener Obsidian im Sonnenlicht, gegen welches er zum Schutz Sonnengläser trug. Diese bedeckten beinahe die Hälfte seines sonnengebräunten Gesichts.
Butler Rudi stellte sich unverzüglich schützend vor seinen Herrn und erwiderte höflich: „Ihr beliebt zu scherzen, das ist ein Geschenk seines werten Vaters!“
Der durchtrainierte junge Mann jedoch kaute grinsend auf seinem Kaugummi und schob die schmale Gestalt problemlos beiseite, sodass er von Angesicht zu Angesicht mit dem Adligen stand. Nachdenklich strich er sich über seinen schwarzen Oberlippenbalken. Dann legte er den Arm um den bunt Gekleideten und erklärte beinahe gleichgültig:
„Hör mir mal zu Junge! Ich habe hier weiß Gott noch eine Menge anderer Arbeit zu erledigen und eigentlich nur eine sehr begrenzte Zeitspanne zu Verfügung! Ich MAG es, also ich WILL es auch! Mit nur ein ganz klein wenig 'Edit' radier ich dir das Teil einfach aus deiner Weste, kann dabei aber nicht für weitere Verluste garantieren, alternativ könnte ich dich auch mit zumüllen, dass dir Hören und sehen vergeht!“
Während er sprach wippte sein Kopf im Takt zu dem Song. Versöhnlicher sprach er weiter und entblösste dabei grinsend eine Reihe makelloser weißer Zähne.
„Wir zwei verstehen uns doch, oder?“ Er schob sich die überdimensionale Sonnenbrille zurück auf die Nase und schaute den Grafen erwartungsvoll an. Dieser sah sich nach Unterstützung im Publikum suchend um. Doch dieses – noch ein wenig erschüttert und eingeschüchtert durch das offensichtliche Doppelleben des Herrn von der Klippe – schickte die Blicke in alle nur erdenklichen Himmelsrichtungen oder vertiefte sich in Gespräche miteinander.
„Wirfst du auch schon nach 'Andis 20 goldenen Regel' oder spielst du noch?' erkundigte sich vorgegeben interessiert der Wolfsmann beim grüngesichtigen Geist, während der tanzende Bär an anderer Stelle in den Himmel deutete und rief: „Schaut mal, die Wolke da oben sieht aus wie ein Hase mit Heiligenschein!“
„Fehlt nur noch die rosarote Brille!“ ergänzte die kluge Sash und der Grünweißgestreifte prustete vor Lachen laut los.
Eine größere Gruppe steckte die Köpfe nah zusammen und gab vor über die aktuelle Getränkeliste in der runden Eckkneipe zu diskutieren.
Der Herr der Klippe, der sich ebenso wie der Adlige im Publikum umgesehen hatte lächelte mild und sprach erneut. Wie auf Kommando erstarben sämtliche andere Gespräche.
„Du siehst: Besser du begreifst, dass du inmitten dieser Menge ziemlich alleine bist!“
Der Mann in der bunten Hose seufzte und gab auf. Mit schmerzverzerrter Miene zog er die Uhr samt Kette aus der Westentasche und reichte sie dem Oberlippenbartträger. Dieser nickte zufrieden und pfiff durch die Zähne als er das edle Zeitmessgerät begutachtete. Dann bahnte er sich seinen Weg durch die Menge und verschwand.
Butler Rudi räusperte sich und betrachtete sorgenvoll seinen Herrn.
„Mylord? Ist alles in Ordnung?“
„Ich mag nicht nur den Reggae-Style – ich LIEBE ihn!“ grummelte dieser lediglich und schritt erhobenen Hauptes weiter auf die 'Früh' zu als sei nichts geschehen.
„Seht nur, seht!“ rief eine erboste Stimme aus dem Publikum. „Da geht der Verruchte, der Verführer!“
Irritiert drehten sich die Köpfe in die Richtung, aus welcher die Worte erklangen. Mit erhobenem Zeigefinger ging dort ein schmaler, unscheinbar wirkender Mann und deutete nun anklagend auf den Grafen. Dieser legte nachdenklich die Stirn in Falten und legte den Kopf schief.
Der Ankläger schob sich weiter unbeirrt durch die Menschenmenge bis er vis á vis vor dem Adligen stand.
Er tippte mit dem Zeigefinger mehrfach gegen seine Brust.
„Du bringst der Jugend mit den regelmässigen in deiner Kneipe stattfindenden Saufgelagen das Verderbnis. Außerdem verführst du Abstinente dazu, wieder zur Flasche zu greifen. Du bist ein Schandfleck für ganz Dokomania.“
Die Meng stöhnt unisono peinlich berührt auf.
„Ich dachte, der wäre untergetaucht!“ flüsterte der Südwind leise zu jung gebliebenen Alten gewandt. Diese kniff jedoch den Mund zusammen, als müsste sie eine bissige Bemerkung hinunterschlucken und schüttelte den Kopf.
„Hat da jemand etwas gesagt?“ rief jemand.
„Ich habe nichts gehört!“ antwortete ein anderer.
„Ich auch nicht!“ erklang es teils zeitversetzt aus unzähligen anderen Mündern.
Der Ankläger schaute sich erbost um und rief: „Ich sehe, dass hier nichts mehr zu retten ist!“ und verschwand genau auf die Art und Weise wie er gekommen war.
Rudi seufzte erleichtert darüber, dass es nicht zu einer schlimmeren Konfrontation gekommen war, auf.
„Lasst uns weitergehen, Mylord!“ flüsterte er und sein Herr nickte.
„Hurra, Bier für alle!“ rief eine weibliche Stimme, gefolgt von einem zustimmend Kläffen.
Am Rande stand Lenchen mit einem Humpen Bier in der Hand. Auf einem Tisch neben ihr war ein riesiges Fass Bier zu sehen.
„jeder bringt sein eigenes Glas mit, dafür hat es bei mir nicht mehr gereicht! Aber...,“ sie legte eine kleine Kunstpause ein, „ für den Grafen hab ich noch eins übrig!“ Mit geschickten und geübten Handbewegungen zapfte sie in Windeseile das kühle Gebräu und brachte es dem Adligen.
„Trink!“ lächelte sie ihn freudestrahlend an.
Tatsächlich durstig nahm der Reggae-Man das Glas in Empfang und leerte es in einem Zug.
Die Menge klatschte.
„Super!“ rief das Lenchen begeistert. „Noch eins!“ Erneut machte sie sich an dem Bierfass zu schaffen.
Auch das zweite Glas leerte der Mann mit den Dreadlocks im Nullkommanichts.
Das Publikum war begeistert.
Nun sah die Welt – trotz verlustig gegangener Taschenuhr wieder ein wenig besser aus.
Das Angebot eines drittens Glases schlug der Graf jedoch aus und ging weiter. Derweil entfaltete die Kombination von Alkohol und Hitze ihre Wirkung.
Reggae-Man wiegte sich im Takt der Töne und vollführte sogar eine tollkühne Drehung.
Die Zuschauer jubelten.
Derweil schrie oben der Professor Dr. Gehackt entsetzt auf; irgendetwas krabbelte in seinem linken Hosenbein. Nervös schüttelte er sein Bein – jedoch ohne viel Erfolg. Verstohlen sah er sich um, aber niemand nahm im Augenblick Notiz von ihm. Alle waren damit beschäftigt, die unglaublichen Szenen am Hafen zu beobachten. Wie wild hüpfte er nun auf Deck herum und vollführte dabei derart eigenartige Bewegung, als würde er an unsichtbaren Fäden hänge, welche jemand unwillkürlich zog. Er war derart mit sich selbst beschäftigt, dass er dabei nicht die einkehrende Stille im Hafen bemerkte.
Er rannte wie von der Tarantel gestochen über Deck, doch das Krabbeln wollte nicht aufhören.
Der alte Revoluzzer legte den Kopf schief.
„Baldrian geschluckt?“ fragte er.
„Da krabbelt was in meiner Hose!“ keuchte der Professor.
Rockn' Lederhaut hielt ihn an, hob ihn hoch und schüttelte ihn kräftig.
Aus Angst auch nur eine Kleinigkeit zu verpassen wanderten die Blicke des Publikums zwischen Schiff und dem Grafen abwechselnd hin- und her.
„Mir ist schlecht!“ ließ der Geschüttelte verlauten.
„Das haben wir gleich!“ antwortete der alte Revoluzzer optimistisch und machte weiter.
Tatsächlich fiel nur wenige Momente später etwas aus dem linken Hosenbein.
Bernsteins Augen weiteten sich.
„Hurra, die Maus ist wieder da!“ rief sie überglücklich.
„Hurra, die Maus ist wieder da!“ echote das Publikum, obwohl niemand auch nur die leiseste Ahnung hatte, was es mit dem Graupelz auf sich hatte.
„Graf Reggae, wir glauben an dich!“ brüllte die zarte Nici, als sich der Lärm wieder gelegt hatte.
„GRAF REGGAE, GRAF REGGAE, GRAF REGGAE!“ fielen nun alle im Takt klatschend ein.
Doch erneut wurde das Erreichens der 'Früh' durch eine Person verzögert.
Der kleine Android tauchte plötzlich, ein großes Rauchstäbchen in der haltend, am Pier auf.
„Magst du es vielleicht ein bisschen stärker?“ grinste dieser und entzündete die Rauchwahre, um ihm diese entgegen zu halten.
„Friedenspfeife, ok, ist auch schwarzer Hund drin, kein roter!“
Dem Druck erwartungsvoller Blicke ausgesetzt nickte Graf Reggae zögerlich.
Er nahm das Stäbchen und zog den Rauch tief ein. Sein Gesicht lief dabei rot an, doch er hustete nicht. Nach einer halben Minute stieß er die restliche Qualmwolke aus.
„Hmm, meinte er, hmm, scheint ok zu sein!“ er nahm noch einen Zug.
Der kleine Roboter lächelte zufrieden und nahm ebenfalls zwei Züge.
Der Graf sah zum Himmel und prustete unvermittelt lachend los.
„Sehet die Hasen dort am Himmel, sie säen nicht, sie ernten nicht und der himmlische Vater ernährt sie doch. It's cool man!“
Die Menge grölte vor Begeisterung.
Einvernehmlich rauchend teilten sich die beiden ungleichen Gestalten den restlichen Rauchstängel und endlich sah sich der Prüfling am Ziel, der Gangway des Schiffes. Mit schwingenden Hüften tänzelnd begann er unter den Augen eines johlenden Publikums den Aufstieg.
Nur kurze Zeit später hatte er sein Ziel erreicht, drehte sich um, riss beide Arme in die Luft, grinste so breit, wie er in seinem Leben noch nie gegrinst hatte und brüllte:
Ich mag Reggae nicht, ich LIEBE IHN!“
Tosender Beifall folgte und ließ das Hafengebiet beben. Und während die Menge damit begann, angeheizt durch Klänge südlicher Musik eine riesige Party zu starten, nahmen die drei Jurymitglieder den Grafen in Empfang.
Bernstein war die erste, die ihn willkommen hieß.
„Das wirst du jetzt brauchen!“ sie setzte ihm eine gehäkelte Mütze auf, an welcher sie die ganze Zeit gearbeitet hatte.
Der alte Revoluzzer klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
„Najut, ist ja scheinbar doch noch nicht Hopfen und Malz verloren!“
„Ich hab Hunger, kannst du auch kochen?“ fragte der Professor hoffnungsvoll.
Während sie so einträchtig da standen hatte niemand bemerkt, dass sich Franziska aus ihrem Käfig befreit hatte und sich Richtung Maus schlich, die unschuldig dösend auf dem Schaukelstuhl lag...
Nun: Einige von euch haben es mit Sicherheit schnell begriffen. Ich habe mich von dem Lied 'Dreadlock holidays', 10CC, inspirieren lassen.
http://www.youtube.com/watch?v=BJoQ1OH61lI
Ex-Füchse #47523, 18. August 2012, um 13:31
Da muß man nicht`s begreifen!, Ich find es einfach nur schön! Weiter so Felu!
Felurian, 01. April 2014, um 22:05
zuletzt bearbeitet am 01. April 2014, um 22:13
...stolperte er über den verflinxten roten Kater. Gerade so eben gelang es dem Graf noch sein Gleichgewicht zu halten. Verstohlen sah er sich um und strich seine edle Bekleidung glatt.
Es schien, als hätte er Glück gehabt. Zu dieser Tageszeit hielten sich die Bewohner üblicherweise in den Spielzelten auf, oder - alternativ - im Kolosseum.
Letzteres bot Platz für Unmengen an Spielern, die sich aneinander zu messen gewillt waren.
Nun, das "Messen" war relativ. Besonders auf den mit Holzbänken ausgestatteten Sitzplätzen gab es solche Teilnehmer, welche das Kreuzigen der Dame wortwörtlich nahmen oder gerne auch den Brudermord begingen.
Ferner scheuten sie keinerlei rohe Sprache und schienen der Meinung, dass die Flucht nach Vorne (zumeist vorgetragene, rohe Kraftausdrücke) als das einzig wahre Mittel der Spielverbesserung diene.
Unglücklicherweise verhielt es sich jedoch zumeist so (und darüber möge bitte Stillschweigen bewahrt werden), dass ebenda solche ihr Blatt ein wenig - na, sagen wir mal...ungünstig - einschätzten.
Nur wenige Schritte von den Holzbänken gab es Bestuhlungen. Manch ein Teilnehmer hatte gar ein Kissen unter seinem Allerwertesten, manch eine(r) auch ein Erbse.
Schließlich gab es die Sesselabteilung und oftmals wurden Getränke gegen einen geringen Pauschalpreis gereicht.
Manch einer bevorzugte dennoch lieber die Holzbank, denn so einige Sesselpupser (tschuldigung) stanken dermaßen gen Himmel, dass man lieber nicht mehr mit ihnen an einem Tisch spielen wollte.
"Flinx?"
"Ja, Pip?"
"Du nervst und lenkst ab! Du spielst auf Holzbänken, oder?"
"Öhm....psst....!"
"Halt die Klappe und schreib weiter!"
(Anmerkung des Verfassers: man tritt mit sich selbst in einen Dialog und weiß nicht wie man auf die freche Klappe seines selbst verfassten Gegenspielers antworten soll, ein Armutszeugnis!)
Wo war Flinx stehen geblieben?
Achja, der Graf.
Nun, seine Frisur mutete ein wenig störrisch an, dennoch setzte er seinen Weg Richtung der 'Früh' fort.
Schließlich dort angekommen bot sich ihm ein unglaubliches Bild der Verwüstung:
Nicht nur, dass der Zapfhahn aus seiner Verankerung gerissen worden war und das Deck unter schimmeligen Bierresten stand:
Die an einer Hand abzuzählende Besatzung lag schnarchend in Hängematten, das Steuerrad existierte nicht mehr, der Mast war abgebrochen und.....Lemuren hatten sich des Schiffes bemächtigt.
"Lemuren?" Der Graf schaute sich unschlüssig um.
Auf dem gesamten Deck verteilt lagen Erdnüsse. Was zum Teufel war hier los?