Tront, 19. Mai 2014, um 19:48
Ein Spiel, das mir vorgestellt wurde und ohne meine Beteiligung ablief.
Spieler 4 hält eine Hochzeit und Spieler 1, der Partner wurde, gibt ohne vorherige Abfrage eine eigenständiges Re. Was ist mit diese "Ergänzungs-Bombe" am besten zu tun?
1. Stich:
2. Stich: Re ???
1. spielerisches Vorgehen
a) ich bleibe von dem Trumpfstich weg, weil ich kein As habe und gar nicht ans Anspiel möchte
b) ich übernehme mit einer Kreuz-Dame diesen Stich
c) ich übernehme mit einer Dulle diesen Stich
2. Falls b) oder c) gewählt wurde, wie setze ich nun fort?
a) ich zeige meinen Partner ggf. durch Vorspiel der 2. Dulle oder der 2. Kreuz-Dame meine verborgenen Trumpf-Zusatzstärken an
b) ich frage auf Zusatzstärken meines Partners durch Zögern ab
c) ich setze ohne weitere Abfrage mit einen Fehlanschub fort
d) ich setze ohne weitere Abfrage mit einem Trumpfnachspiel fort
3. absagetechnisches Verhalten
Kommt vom Partner keine vorzeitige Absage...
a) gebe ich eine eigenständige keine 90 zum Re meines Partners
b) treffe ich selbst keine Mehrabsage
c) unterscheide ich, von welchem Spieler das Re ausgesprochen wurde, um ggf. mehr abzusagen
Gute Unterhaltung bei dieser Hochzeit!
Ex-Füchse #84348, 19. Mai 2014, um 19:53
reinlegen
akaSilberfux, 19. Mai 2014, um 20:03
Ein Spiel, bei dem unser Partner nicht auf die Dulle gefragt hat, werden wir auch mit zwei Dullen nicht schwarz gewinnen. Sollen sie ihren 1. Stich haben, also
und unabhängig vom nächsten Stich eine eigene k90.niveauflexibel, 19. Mai 2014, um 23:01
Dulle und Dulle nach
So isses am einfachsten und man entgeht der Gefahr, sichere Absagen wegzulassen, weil der Partner befürchtet, dass man auf doppelte Werte ansagt (bspw: der eine farbfrei, der andere Doppelass)
Ex-Füchse #16890, 19. Mai 2014, um 23:10
Siehe Silberfux.
Ein Schwarzspiel ist ausgeschlossen. Auf diese Weise sichere ich mir die 90 und erhöhe meine Chancen gegnerische Füchse einzutüten.
Ex-Füchse #16890, 19. Mai 2014, um 23:11
Meinem Partner gebe ich einen Kreusztecher oder einen Herzstecher mit Damenunterstützung, mindestens aber zwei weitere Fehlverlierer.
Talentfrei, 19. Mai 2014, um 23:19
Wie NF.
Ex-Füchse #95895, 19. Mai 2014, um 23:35
Einzige variante ist für mich mit Herz 10 übernehmen und mit Interesse die 2 Herz 10 nachzuspielen.
Diese variante trägt den höchsten Informationsgehalt für den Partner und lässt ihn bei einem eigenen RE ohne den Kenntnistand der beiden Herz 10 sehr leicht die 90 ansage finden.
Die eigene Erstansage lässt trumpfstärke vermuten und auch eine eventuelle Farbfreiheit ist aber nicht zwingend ,deshalb sage ich als der Hochzeiter die 90 selber nicht und überlasse sie meinem Partner.
die eigene 90ansage ist trotz der dd und 4 eigenen fehlverlieren nicht zu vertreten.!!
akaSilberfux, 19. Mai 2014, um 23:44
Man hält ja nicht nur DD zur Hochzeit, sondern kann einen Stich kontrolliert heraus ducken und hat einen Kreuzsingle.
Wenn mein Partner meine 1. Dulle nicht wissen wollte, werde ich ihn doch nicht mit zwei Informationen belästigen, die ihn nicht interessieren ;=)
Ex-Füchse #42585, 20. Mai 2014, um 02:56
aha........ Nur weil er nicht fragt, hat er kein Interesse an Dullen...... is ja interessant. Die Frage auf eine Dulle ist eine Sache.... ein eigenes Re finde ich stärker! Wenn du mir die Dullen vorenthältst, würde ich mich schon aufregen. Da ich keine weiteren Zusatzwerte habe kommt für mich nur Dulle und Dulle nach in Betracht.
@ BW der Fuchsfangmodus ist zwar gut, aber für mich nicht oberste Priorität, da ich den kurzen Fuchs so wie so bekomme und für den langen Fuchs zu Trumpfkurz bin.
akaSilberfux, 20. Mai 2014, um 09:19
Hm - also warten - keine Antwort - eigenes Re würdest du als schwächer empfinden als ein sofortiges eigenes Re?
Für mich ist es wie folgt, schwächer werdend von oben nach unten:
1) Große Re-Abfrage
2) Warten - keine Antwort - eigenes Re
3) eigenes Re
4) warten - keine Antwort - kein Re
5) kein Re
Schwierig wird es, Nr. 2 von Nr. 4 zu unterscheiden, wenn die Antwort kommt. Ob es sich um Nr. 2 oder Nr. 4 handelt, ist dann am Fortgang erkennbar (weitere Fragen, eigene k90 etc.).
Tront, 20. Mai 2014, um 16:28
zuletzt bearbeitet am 20. Mai 2014, um 16:30
Hier könnte ich mich Terrys "Stärke-Hierachie-Skala" anschließen. Ich persönlich nutze nur Punkt 3) bei Hochzeiten viel zu selten. Sehe aber zwischen Punkt 2 und Punkt 4) einen entscheidenden Unterschied.
Eine Karte, bei der die eigene Ansage 4) danach ausbleibt, zeigt lediglich ein bedingtes Interesse an einer Ansage, sollte jedoch mit dem entscheidenden (abgefragten Zusatzwert wie Dulle) jetzt häufiger gewonnen als verloren werden.
Eine Karte, bei der die eigene Ansage 2) danach getroffen wird, weist schon auf weitere Zusatzstärken im Blatt hin, die bei 4) weniger gegeben sind.
Man könnte die Skala noch um Punkt 6) erweitern.
Sofortiges Nachspiel von Trumpf, damit ein Hochzeiter nicht pauschal (s)ein Re gibt, ohne ein Blatt dafür zu haben. Das ist zwar für die meisten guter Spieler logisch, aber ich erlebe bei Vereinabenden immer öfter, dass der Hochzeiter ein Re gibt und nach dem verlorenen Spiel dann sagt: "Schade, dass du überhaupt nichts hattest und dich überhaupt mit dem 'verseuchten As' eingeklingt" hat."
Ich sage dann immer gern: Du hast die Zeichen der Zeit(zonen) nicht erkannt. Wenn ich schon einmal schnell ausspiele, solltest du nicht einmal an eine Ansage mit deinem vorliegenden Blatt denken...
Aber da ich ja allgemein fast alle Karten positiver bewerte als der Durchschnitt, kommt bei mir selten ein "atomar-schnelles" Nachspiel auf den Tisch. Dennoch wollte ich diesem Punkt einmal ansprechen.
Ex-Füchse #42585, 21. Mai 2014, um 00:06
Ich würde Platz 2 und 3 Tauschen. Wie soll ich denn wissen, wenn 1 still fragt und der Hochzeiter mit der Dulle antwortet, ob 1 jetzt auch das re gesagt hätte, wenn der Hochzeiter nicht geantwortet hätte???????
Tront, 21. Mai 2014, um 00:40
Aber man hat jetzt trotz der Negativ-Information "fehlende Dulle" immer noch ein eigenes Re.
Das sollte doch deshalb eigentlich höher zu bewerten sein.
Capitano_em, 21. Mai 2014, um 00:42
jepp, das finde ich auch 100%ig logisch.
Ex-Füchse #16890, 21. Mai 2014, um 00:46
Das Problem tritt im Fall einer Antwort auf.
In diesem Fall weiß der antwortende Partner nicht mehr, ob der Aufspieler nur ein "Zögern" oder ein "Zögern+eigenes Re" hatte.
Der Aufspieler müsste dann auf 90 fragen um seine zusätzliche Stärke zu beschreiben, was aber nicht immer sinnvoll sein kann.
Von daher bietet es sich im Sinne der Spieloptimierung ggf. an gleich ein eigenes Re zu sagen, damit der Partner in jedem Fall die besondere Stärke erkennt...
akaSilberfux, 21. Mai 2014, um 08:43
Für mich ist das direkte Re klar limitiert. Es beinhaltet eine bis zwei relevante Stärken, aber ohne Interesse an tiefen Absagen. Der Klassiker für mich ist die schwarze Chicane mit sechs Trumpf. Nachdem ich mich mit einem schwarzen As eingeklinkt habe, setze ich beim Hochzeiter an Pos. 4 mit einem kleinen Trumpf und "Re" fort. Die Idee dabei ist u.a. den Gegnern die Information zu nehmen, ob der Hochzeiter eine Dulle hat.
Die Unsicherheit nach der Antwort auf das Zögern ist nicht abzustellen. Im Falle der Antwort muß der Hochzeiter zunächst davon ausgehen, daß es sich um die schwache Variante handeln könnte. Er hat dann bei seiner nächsten Aktion mehrere Möglichkeiten, von zügig weiter spielen über zögern bis hin zur eigenen k60 - Abfrage und kann damit seine Karte weiter beschreiben. Diese Information wertet Spieler 1 aus und reagiert entsprechend.
Benderloin, 21. Mai 2014, um 22:44
Der Ausspieler erstickt an Trumpf und sticht einen kompletten Fehllauf und den 2.lauf einer anderen Farbe.
Tront, 22. Mai 2014, um 00:46
zuletzt bearbeitet am 22. Mai 2014, um 00:50
Die ungefähre Karte des re-gebenden Ausspieler war:
Wie man sieht keine Erstlauffehlabdeckung, aber sicherlich immer ein eigenständiges Re. Ich persönlich nehme jedoch (hoffentlich nicht schon wieder als einziger Spieler^^) zunächst ein Zögern bzw. eine Stärkeanzeige vor, bevor ich mich nach evtl. Nichtbeantwortung noch zum eigenen Re entschließe.
Im ungünstigsten Fall (richtiges Spiel der Gegner vorausgesetzt) gibt man jetzt 3 gleichartige Fehlverlierer ab sowie meist einen weiteren Trumpfstich und eine keine 90-Absage erscheint brenzlig.
Der "wahre" Spielverlauf war die Trumpfannahme des Hochzeiters nebst Stärkeabfrage, angeblich auf die Partner-Blaue, weil die Doppel-Dulle nach Legen einer Dulle des Hochzeiters dem Partner bekannt sein sollte?!? Auch aus meiner Sicht eine eigentümliche Theorie, aber gerade noch knapp nachvollziehbar. Allerdings würde ich als ein Partner des Hochzeiters diese nicht als sicher gegeben ansehen. Nach ausbleibender keine 90-Absage des Hochzeiters würde ich die 2. Dulle zumindest nicht erwarten.
Das Spiel wurde zu 78 Augen ohne eine weitere Absage gewonnen, weshalb der Hochzeiter noch so vehement weiter abfragt, bleibt etwas unklar. Aber eine "Automatik zur Mehrabsage" trotz der Doppel-Dulle auf ein Partner-Re sehe ich zwar noch nicht, aber incl. der 7 Trümpfe und einem Zweitlauf-Anteil in Kreuz würde ich sie wohl nach einem Partner-Re hier verantworten. Nicht, dass ich dadurch noch "Heizer der Absagen" genannt werde.^^
Tendenziell bleibe ich auch vom ersten Trumpstich weg, um ggf. danach noch im 3. Stich auf "Stechstärken" des Partners, die hier jetzt nicht vorlagen, viel besser abfragen zu können.
Das wollte ich nur allgemein von euch wissen. Danke.