Fanthomas, 07. Juni 2011, um 09:41
Hallo Leute,
für die Ligapunkte habe ich jetzt mal einen neuen Thread eröffnet, da ich es besser finde, die Diskussion darüber getrennt vom Vielspielfaktor und dem anderen, etwas ausgeuferten Thread zu führen.
Zunächst einmal eine Frage, die zwar so gar nicht gestellt wurde, ich aber trotzdem aufwerfen möchte: Warum muss es überhaupt Ligapunkte geben?
Ich schreibe hier auch für diejenigen, die noch nicht bei OD oder LD gespielt haben und daher bisher keine Erfahrungen mit einer Liga besitzen. Daher bitte ich die alten Ligahasen um Verständnis, wenn ich einige für sie selbstverständliche Dinge jetzt erwähne.
Es ist wünschenswert, für die Liga auch Langzeitwertungen über Zeiträume von mehr als einem Monat zu haben. Nun ist das in einer Liga allerdings ein bisschen anders als im freien Spiel. Das Ziel der Spieler ist ja nicht nur, so viel wie möglich Spielpunkte zu gewinnen, sondern vor allem auch eine gute Platzierung, um aufzusteigen oder zumindest einen drohenden Abstieg zu vermeiden. Daher gibt es in der Liga auch eine starke taktische Komponente. Ein Spieler wird zum Beispiel, wenn er gerade so noch einen Aufstiegsplatz ergattert hat, eventuell bewusst auf das Weiterspielen verzichten. Ebenso wird ein Spieler im Abstiegsbereich eventuell möglichst so lange wie möglich weiter spielen, um doch noch die Chance zu wahren, sein Ergebnis zu verbessern. Im freien Spiel sehr erfolgreiche Spieler werden auch in der Liga sicherlich weit oben stehen. Trotzdem ist es nicht das gleiche, da ein Spieler, der die taktischen Möglichkeiten auch ausschöpft, einen zusätzlichen Vorteil hat. Das lässt sich nun mal nicht vermeiden.
Die Motivationen der Spieler, in einer Liga zu spielen, sind vielfältig. Beim Fuchstreff soll es ja – entsprechendes Wachstum der Teilnehmerzahlen vorausgesetzt – irgendwann mal bis zu 5 Ligen geben. Viele Spieler schätzen es einfach, in einem ähnlichen Leistungsumfeld zu spielen. Die Liga lebt außerdem von der Spannung durch den monatlichen Aufstieg und Abstieg. Diese Spannung wird dadurch verstärkt, dass kurzfristig auch durch Glück ein Aufstieg möglich ist. Auf Dauer allerdings halten sich nur die besten Spieler in der obersten Liga. Abstiege sehr guter Spieler aufgrund von Pech werden in Folgemonaten schnell wieder durch einen Aufstieg ausgeglichen.
Mit den Ligapunkten können nun Leistungen, die in verschiedenen Ligaklassen und auch Monaten erbracht werden, miteinander verglichen werden. Da der Kampf um Platzierungen ein Hauptelement in der Liga ist, muss natürlich auch die Platzierung innerhalb einer jeweiligen Ligaklasse eine Rolle spielen, so dass es meiner Auffassung nicht einfach genügt, den Wertungsschnitt zu nehmen und diesen dann zum Beispiel in höheren Ligaklassen einen Bonus hinzuzufügen.
Prinzipien für die Vergabe der Ligapunkte:
1. Der Sieger der gesamten Liga (= das beste Fördermitglied der 1. Liga) erhält 1000 Ligapunkte.
In später hinzukommenden Ligaklassen erhält der Sieger weniger Ligapunkte. Die Ligapunkte für den Klassensieger sind genau definiert. Bei zwei Ligen erhält der Sieger der 1. Liga 1000 und der 2. Liga 500 Ligapunkte. Für drei Ligen sind die Werte 1000, 650 und 400 Ligapunkte. Allerdings werden dem Klassensieger diese Höchstzahl an Ligapunkten nur dann zuteil, wenn sein Wertungsschnitt mindestens +0,6 beträgt. Diese Einschränkung hat auf das Monatsendergebnis keinen Einfluss, da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Klassensieger schlechter als +0,6 am Monatsende da steht, praktisch 0 beträgt. Sinn dieser Extraregelung ist nur, am Monatsanfang Sprünge in den Ligapunkten zu verhindern. Daher wachsen die Ligapunkte des Klassensiegers anteilig, solange dessen Wertungsschnitt kleiner als +0,6 ist.
2. Ein Wertungsschnitt in einer höheren Ligaklasse muss mehr Ligapunkte ergeben als in einer niedrigeren Ligaklasse.
Das System ist so geeicht, dass im Durchschnitt aller vorhandenen Ligaklassen ab einem Wertungsschnitt von –0,3 Ligapunkte vergeben werden. Diese Grenze nenne ich den Grenzwertschnitt. Gibt es zwei oder mehr Ligaklassen, so beträgt dieser Grenzwertschnitt für die höchste Ligaklasse stets –0,6 und für die tiefste Ligaklasse 0,0. Weitere Ligaklassen ab drei werden dazwischen linear eingefügt. Also im jetzigen Zustand mit nur einer Klasse erhalten die Spieler besser als –0,3 Ligapunkte. Mit steigendem Wertungsschnitt wachsen die Ligapunkte dann linear an bis zu 1000 Ligapunkten für den Klassensieger bzw. einen Wertungsschnitt von +0,6, wenn der Klassensieger noch darunter liegt. Gibt es zwei Ligaklassen, so erhalten die Spieler in der 1. Liga ab –0,6 schon Ligapunkte, in der 2. Liga aber erst ab 0,0. Bei drei Klassen wären die Grenzwertschnitte dann –0,6 für die erste, –0,3 für die zweite und 0,0 für die dritte Ligaklasse.
3. Die Ligapunkte verteilen sich zwischen dem Klassensieger und dem Grenzwertschnitt linear zum Wertungsschnitt.
Ein Beispiel: Der Klassensieger hat +1,2 und erhält per Definition 1000 Ligapunkte. Der Grenzwertschnitt beträgt –0,3. Damit liegt der Klassensieger +1,5 über dem Grenzwertschnitt. Ein Spieler ABC hat einen Wertungsschnitt von +0,45. Damit liegt er +0,75 über dem Grenzwertschnitt. Dies sind 0,75/1,5 = 50% des Abstands, den der Klassensieger zum Grenzwertschnitt hat. Daher erhält ABC auch nur 50% der Ligapunkte des Klassensiegers, also 0,5 * 1000 = 500 Ligapunkte.
Der Vorteil dieses Systems ist, dass man feste Ligapunktwerte für die Klassensieger mit linear zum Wertungsschnitt wachsenden Ligapunkten kombinieren kann. Bei OD gab es zunächst das eine, dann das andere, aber die viel bessere Kombination wurde leider (oder in nach hinein betrachtet zum Glück, ggggg) nicht umgesetzt. Ich hoffe, damit erst einmal die meisten Fragen zu den Ligapunkten beantwortet zu haben.
Für die mathematisch interessierten Leser möchte ich nun zum Abschluss das Formelwerk anführen. Leute mit Zahlenphobien bitte ich im Interesse ihrer Gesundheit, diesen Absatz zu überspringen, ggggg.
Für Klassenanzahl = 1 gilt:
LP_Sieger = 1000 (Ligapunkte des Klassensiegers)
Grenzwertschnitt = –0,3
Für Klassenanzahl > 1 gilt:
LP_Sieger = 1000 * 4 hoch ((1 – Ligaklasse) / Klassenanzahl)
LP_Sieger wird immer auf ganze Vielfache von 50 gerundet, um für den Sieger prägnante Zahlen zu erhalten.
Grenzwertschnitt = –0,6 * (Klassenanzahl – Ligaklasse) / (Klassenanzahl – 1)
Für die Ligapunkte eines Spielers gilt:
Wenn WS_Sieger < 0,6 (Wertungsschnitt des Klassensiegers) UND WS > Grenzwertschnitt (Wertungsschnitt des Spielers), dann:
LP = LP_Sieger * (WS – Grenzwertschnitt) / (0,6 – Grenzwertschnitt)
Wenn WS_Sieger >= 0,6 UND WS > Grenzwertschnitt, dann:
LP = LP_Sieger * (WS – Grenzwertschnitt) / (WS_Sieger – Grenzwertschnitt)
Wenn WS <= Grenzwertschnitt, dann:
LP = 0
Viele Grüße,
Fanthomas
Lottospieler, 07. Juni 2011, um 10:18
hi,
Zitat:
Abstiege sehr guter Spieler aufgrund von Pech werden in Folgemonaten schnell wieder durch einen Aufstieg ausgeglichen.
DAS WAR BEI OD OFT NICHT DER FALL
viele Gute Spieler fühlten sich verarscht und machten dann die Biege, das war ein Grund unter anderen.
Durch das nach meiner Meinung faule System der Nickprivilegierung (viele neue kamen nach kürzester Zeit bis in die höchste Liga, hatten und haben aber nicht im geringsten die Fähigkeiten da mitszuspielen) stellt sich OD selber ein Bein. Bessere Spieler haben über einen längeren Zeitraum keine Chance wieder nach oben zu kommen und müssen mit Anfängern vorlieb nehmen.
Das drückt alles sehr auf die Stimmung und erklärt uA
das immer weiter absinkende Spielniveau bei OD.
Ich halte es auch für sinnvoll die Anzahl der Spieler und
der Auf- und Abstiege stark zu begrenzen vor allem in der höchsten Liga. Wie LIVE-DOKO das machte und immer noch macht glaube ich:
200 Spieler in höchster Liga - 20 Auf- und Abstiege 10%
Ich behaupte das sich das auf Dauer auch im Niveau wiederspiegelt.
bei OD ist die Quote wesentlich höher - falsch denke ich
Fanthomas, 07. Juni 2011, um 10:47
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 10:48
Kannst Du mir bitte einmal erklären, was Du unter Nickprivilegierung verstehst?
Ein Ligasystem zu organisieren, dass auch noch auf unterschiedliche Anzahl von Spielern reagiert, ist eine viel kompliziertere Angelegenheit als es oberflächlich betrachtet aussieht. Vor allem, wenn es bis zu 5 Ligen werden sollen.
Das Live-Doko-System kann als Beispiel kaum herhalten, denn dort gibt es erstens nur 2 Ligen und außerdem hat die oberste Liga stets 100 Teilnehmer, egal ob darunter nur 100 oder 1000 weitere Spieler in der Quali dümpeln. Das kann nicht optimal sein.
Die zunehmenden Probleme mit dem Spielniveau bei OD resultieren nicht aus der absoluten Größe der Ligen und dem Anteil an Aufstiegsplätzen an sich, sondern aus der immer größer werdenden Abwanderung allgemein, insbesondere auch von sehr guten Spielern. Dadurch ist natürlich die Größe der Königsliga im Verhältnis zur Gesamtzahl der Spieler gewachsen. Und je größer die höchste Liga im Verhältnis zur Gesamtzahl der Spieler ist, desto geringer wird auch deren durchschnittliches Spielniveau. Und wenn dann noch überproportional viele gute Spieler dem Ligasystem den Rücken kehren, ist das noch ein zusätzlicher Faktor für die Verschlechterung des Niveaus der Königsliga.
Spartakus, 07. Juni 2011, um 12:39
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 12:40
@hotte
FT fährt eine Einnickstrategie. Außerdem wurde bereits zu Beginn des Ligenwettbewerbes ein Schiedsrichtersystem vorbereitet, welches von Beginn an einschreitet, wenn Spieler auf unlautere Weise versuchen sich einen Vorteil zu verschaffen.
Insofern kannst Du zunächst mal davon ausgehen, dass hier Kartenglück und Spielstärke zu den Ergebnissen und Ligapunkten führen und nicht etwa der mit den besten Verbindungen oder so gewinnt wie es bei OD teilweise der Fall ist.
CaptainHook, 23. Juni 2011, um 01:40
Thomas, brauchst auf meine Frage im anderen Thread zur Langzeitwertung nicht einzugehen. Ist ja hier schon eingehend beschrieben. Danke. Marek
Fanthomas, 23. Juni 2011, um 07:57
Ich denke, im Verlaufe des Julis kommen dann noch weitere Wertungen hinzu. Für ganz langfristige Wertungen ist es sowieso noch zu früh, denn dafür bräuchte es erst einmal ein paar Monate, um überhaupt etwas zum Auswerten zu haben.
Das Fuchstreff-Team hat wirklich sehr viel zu tun. Man darf nie vergessen, dass es auch noch drei andere Plattformen neben dem Fuchstreff gibt. Daher ist es auch verständlich, dass nicht immer alles sofort umgesetzt werden kann. Ich finde das Entwicklungstempo hier trotzdem rasant und möchte dem Team an dieser Stelle auch mal ausdrücklich danken für die hervorragende Arbeit.