Spieler 1 hatte einen Fleischlosen mit Aufspielrecht:

Ich hatte an Position 3 in etwa folgende Hand:

Kreuz: K,10
Pik: 9,10
Karo: 9, B
Herz: Ass,10,K, D, B

Aufspiel: Karo-Ass.
Stich: Karo-Ass, Karo B, Karo 9, Karo D
Stich: Karo-K, Karo D, Karo B, (Zögern!) Karo K
Stich: Karo-9, Pik D, Herz B, Karo-Ass

Ich kann leider schlecht schmieren _und_ die Farbe meines gedeckten Assen direkt anzeigen, ohne einen potentiellen Stich zu verschenken.
Laut ES-System gibts wohl sowas wie ein Farbvorzugssignal (S.60), bei dem man mit Legen von Kreuz 10 Herzlänge anzeigen kann.
Dazu folgende Fragen:

1. Wird das überhaupt im DDV gespielt?
(ähnlich wie die ES-HZ-Abwurf-Konvention nur wenig verbreitet ist)
2. Ist diese Konvention hier überhaupt anwendbar, oder wird das nur als schmieren verstanden? Bzw. wird das nur _mit_ Zögern als Farbvorzugssignal erkannt?
3. Ist es überhaupt sinnvoll bei dieser Art des Entwicklungsolos Asse an 2. oder 3. anzuzeigen? Der Solist kann sich ja dann ohne Risiko die entsprechenden Asse in "Mittelhand" blank stellen.

Das Ende der Geschichte war, dass das Asssolo verloren wurde, da Spieler 4 Pik nachspielte, obwohl er in Herz Ass und 9 hatte.
Aber selbst dann, wenn ich Herz nachgekommen wäre, hätte er, so glaube ich, noch beste Gewinnenchancen gehabt, da ich nur noch 4 Herz zum spielen gehabt hätte.

Anzeigen kann man ja i.d.R. nur auf ein Solo, indem der Solist seine lange Farbe durchzieht und ihr freie Abwürfe habt. Selten ist man beim Entwicklungssolo, indem der Solist freiwillig vom Stich geht, eine Farbe frei.

Auf Turnieren werden Asse schon zu 95% angezeigt. Ich kenne das Blatt von 4 nicht. Wenn er Dir traut, zieht er auf Deine Herz-Anzeige hin Herz-As gefolgt von Herz9, da er ja um beide Asse bei kontra weiß. Pik, das der andere Partner anzeigt, scheidet aus, da der Solist wohl über ein As verfügt und dann die Karos abziehen kann.

Sicher kann der Solist seine Pik-Beikarte entsorgen, und doch noch gewinnen, wenn er sieht, daß 2 nicht mehr angespielt werden kann.

Hmmm, das solltest du deine Mitspieler am Tisch fragen, inwieweit sie welche Konventionen anwenden, und das am besten vorher. gg

Meiner Erfahrung nach wird anzeigen gerade so erkannt, abzeigen nur von einigen. Außerdem hat sich, soweit ich das aus dem Forum herausgelesen habe, gar nicht jede Konvention im Detail durchgesetzt.
Es gibt zum Beispiel auch eine Konvention, nach der Stärken einer dritten Farbe durch absteigendes Schmieren in einer Farbe (zb Karo Bube, 9) gezeigt werden.

Übrigens sind DDV und Konventionen zwei Paar Schuhe. DDV bestimmt die Regeln des Spiels, ES oder andere Konventionen versuchen die Spielweise im Rahmen des DDV Regelwerks zu optimieren.

lg foxxy

Das Abwerfen von Karo Bube, 9 zeigt ein As in einer dritten Farbe an (logischerweise nicht die angespielte und auch nicht Karo), da macht man, wenn man in dieser Farbe nicht abwerfen kann (As, 10, K zB).

Abwurf auf ein As der HZ heißt an 2 immer Dulle, an 3 und 4 DD.

DDV Turniere sind halt der Ort, wo Konventionen am verbreitesten gespielt werden. (neben BL natürlich)
OD-Königsliga vielleicht früher mal.

Es gibt Konventionen wie die 3 Farbregel bei Abwurf, daß man wenn man x auf y abwirft, z nachzuspielen hat, die noch nicht 100% verstanden werden.

Zitat Stoni:
Abwurf auf ein As der HZ heißt an 2 immer Dulle, an 3 und 4 DD.
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Laut ES heißt Abwurf auf schwarze Farbe (an jeder Position) totale (schwarze) Fehlkontrolle, so dass der Solist die bessere beider Farben nachspielen sollte.

Ich kenne das so:
Abwurf (ohne zögern) heißt an 2 Dulle und an 3 und 4 DD.
Abwurf (mit zögern) ist dann die ES-Variante (für die, die diese Konvention spielen)

Und genau das meine ich. Es gibt zwar diese Konvention, aber sie wird fast nicht angewendet.
Deswegen auch meine Frage im Hinblick auf die Farbvorzugssingalkonvention.

Zitat Stoni:
Es gibt Konventionen wie die 3 Farbregel bei Abwurf, daß man wenn man x auf y abwirft, z nachzuspielen hat, die noch nicht 100% verstanden werden.
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Das muss aber heißen, wenn man auf x hohes y (K,10) oder kleines w (9,B,D) abwirft, dass dann z nachzuspielen ist. Es gibt ja schließlich 4 Farben.

Übrigens waren das alle Verbandsspieler am Tisch, die auch mit Konventionen und Abfragen spielen.

Die klassischen Farbabwurfregeln sind mir auch bekannt, und ich weiß auch, dass die im Beispiel beschriebene Problematik selten auftritt. Aber nochmal verlieren will ich so ein Solo nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

Die Zöger-Abwurf-Variante hat sich mE nicht flächendeckend durchgesetzt und ist mir deshalb auch nur einmal live begegnet und wurde prompt auch mit Tr beantwortet. Das Nachspiel vom Zögern abhängig zu machen, ist halt nur bei grosser Verläßlichkeit empfehlenswert.

Nein die 3. Farbregel bezieht sich auf Fehl.
Fragst Du an 2 zB das PikAs des Aufspielers ab, und wirfst bei Antwort Kreuz ab, kommt Herz nach. Wirfst Du Herz ab, kommt Kreuz nach.
Die Logik erschließt sich daraus, daß Du i.d.R. abfragst, um einen Single zu entsorgen. Das Nachspiel in der nun freien Abwurf-Farbe macht keinen Sinn, da die Gegner hinten klein bleiben können. Diese Farbe sollte also vom Gegner kommen.
Pik selbst nachzuspielen ist zu gefährlich, weil Du überstochen werden kannst.
Bleibt einzig die 3. Farbe, in der Du das As halten kannst.
Trumpf scheidet aus, weil Du die Dulle für nichts setzen müsstest.