Doppelkopf-Strategien: Ein aktuelles Spiel vom Bundesligaspieltag (1)

Tront, 12. Oktober 2014, um 01:11

Man hält an Postion 1 folgende Kontrakarte:
Pik-DameHerz-DameHerz-DameKaro-DamePik-BubeHerz-BubeKaro-ZehnPik-AssPik-ZehnPik-NeunKreuz-NeunKreuz-Neun

1. Stich: Pik-AssPik-KönigPik-NeunPik-Ass

1. Wie ist fortzufahren?

a) mit Pik 10 (ohne Ansage)
b) mit Kreuz 9 (ohne Ansage)
c) mit Trumpf (ohne Ansage)
d) mit einer stillen Kontraabfrage
e) mit eigenem Kontra und folgender Karte: ...

Viel Spaß bei der Auswahl!

EvilNephew, 12. Oktober 2014, um 01:12

b)

derkleineklaus, 12. Oktober 2014, um 01:16

a)

Ex-Füchse #16890, 12. Oktober 2014, um 02:33

a) eindeutiges Kontranachspiel für mich, da bei einem 26er Stich mit Ass an Position 4 die zweite 10 tendenziell bei Re sitzt.

Spartakus, 12. Oktober 2014, um 08:10

sehe ich auch so, an Pos. 2 oder 3 wollte ein Remann seine 10 nicht hergeben. Also a). Zu 50% ist hinten mein pikfreier Partner.

Ex-Füchse #92485, 12. Oktober 2014, um 08:21

Lol

akaSilberfux, 12. Oktober 2014, um 17:02

Mir gefällt d) gut.
Hält mein wahrscheinlicher Partner an Pos. 4 eine Dulle, sehe ich hervorragende Aussichten das Spiel mit Kontra zu gewinnen.
Hält mein weniger wahrscheinlicher Partner an Pos. 2 ein Kreuz-Ass und eine durchschnittliche Restkarte, schaufeln wir die Partie oft genug nach Hause, sofern ich nicht Pos. 4 eingespielt habe.
Weniger erfreulich ist eine Antwort von Pos. 3 mit Dulle, falls er ein Kreuz-Ass hält und das andere vor ihm sitzt. In diesem Fall wird es nun oft genug mit Doppelschuss umgehen.

Für e) Pik-Zehn fühle ich mich einen Tick zu schwach, für a) fühle ich mich zu stark. b) ist eine Variante für einen Doppelschuß, falls ein Re auf verteilte Stiche gegeben wird.

Die gesamte Analyse beruht jedoch darauf, dass Spieler 2 nicht zur "Mittleren Karte - Fraktion" gehört.

Ex-Füchse #16890, 12. Oktober 2014, um 18:42

Jetzt fängt Silberfux auch noch an mit dem SHA.

Ireland, 12. Oktober 2014, um 23:25

d)

Tront, 13. Oktober 2014, um 12:19

Auch ich habe selbstverständlich abgefragt, um Fall a von Fall b für mein besseres 2. Nachspiel unterscheiden zu können. Obwohl meine Karte wohl nicht den oft hoch gestellten Anforderungen einiger Kritiker entspricht. Der EW der eigenen Augen läßt sich anscheinnend nicht so gut errechnen und liegt auch nicht unbedingt im grünen Bereich. Deshalb fargt man meinens Erachtens auch nur ab und gibt kein eigenes Kontra.

Um so mehr freue ich mich, dass in den realen Bundesligarunden vom Wochenende Spitzenspieler wie Andreas Vonrüden (also der amtierende Deutsche Meister), sowie Guido Weßels und auch Bodo Laun, der sich im Forum so ebenfalls häufig mit gut nachvollziehbaren Argumenten äußert, ebenfalls die stille Abfrage befürworten.

Uns jetzt kommt noch Terry Angermann, der dreifache Masters-Sieger, und hält sie ebenfalls für gut spielbar. Jungtalent Ireland gefällt die Abfrage ebenso.

Meine eigene oft forsche "Abfragementalität" wäre wenigstens in diesem vorliegenden Fall noch gut untermauert. Das beruhigt.

Im vorliegenden Fall saß mein Partner (ein 4-Trümpfer ohne Dulle, es war übrigens Andreas Vonrüden) tatsächlich an Sitzpostion 4. Da ich aber mit dieser Karte "schwer endlos lange" abfragen konnte, antwortete er mir auf Pikstechen allein als fast einzigen Zusatzwert jetzt (wohl zurecht) nicht. Obwohl er zum Kreuz-As zu viert noch gekommen wäre, welches auch liefe.

Jetzt spielte ich ohne eine Kontra-Antwort eine meine Kreuz-Neunen an und traf an Postion 2 auf einen Re-Mann mit Doppeldulle und blankem Kreuz-As, dieses Re wurde natürlich nicht weggelassen und wir bekommen dieses Spiel unter 90 Augen, natürlich konnte auch nur Re abgesagt werden.

Gewinnen wird man dieses Spiel selbst nach einem zufällig besseren Pik 10-Nachspiel, egal, ob mit oder ohne vorherige Abfrage nicht, aber es wird entscheidend enger. Und äußerst theoretisch verginge dem Doppeldullenbesitzer gelegentlich sogar sein Re. Daran glaube ich jedoch noch nicht wirklich. Aber die Kontrapartei erhielte einen zusätzlichen ersten, fetten Kreuzlauf mit mindestens 26 Augen, da ein Re-Mann sein blankes Kreuz-As verlöre. Gegen 5 Trümpfe von oben hat man sogar noch eine Gewinnchance, zumindest wenn man es versucht.

Eine Kontrakarte mit 4 Mitteldamen halte ich jetzt auch nicht für so schlecht, nachdem das 1. As gelaufen ist. Die meisten meiner übrigen Karten enthielten an diesem Tag weitaus weniger Substanz.

Es lebe die stille Abfrage!

Ex-Füchse #16890, 13. Oktober 2014, um 22:56

Ich finde es diskussionswürdig, dass man ohne eine Antwort Kreuz-Neun schiebt.

derkleineklaus, 13. Oktober 2014, um 23:03

Bei Pik-Zehn kommt nach der Abfrage von 4 dann das Pflichtkontra und sie werden mit Gegenschuss eingetütet. Deshalb Kreuz-Neun (shit abgefragt, lieber hinrichten). ^^

Tront, 14. Oktober 2014, um 01:23
zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2014, um 01:25

Auf eine Nichtantwort ermögliche ich dem wahrscheinlichen Re-Partner (ein Kontramann an Postion 4 hätte mir ja wesentlich eher geantwortet!) ein einfach zu gebendes Re mit meinem Nachspiel.

Mit Kreuz 9 kann ich immer noch einen Partner an Postion 3 gut erreichen mit einem Einzel- oder Doppel-As in dieser Farbe.

Nach unbeantworter Abfrage ist naturgemäßig jedes Nachspiel etwas schwieriger. Aber dieser Herausforderung stelle ich mich gern als von vorherein Chancen eines besseren Nachspiels ungenutzt verstreichen zu lassen.

Ein möglicherweise kreuzfreier Partner (mit oder ohne einer kurzen Dulle) findet in diesem Spiel meist auch nur nach einer vorherigen Abfrage in diesem Spiel das Kontra. Wahrscheinlich haben diesen entscheidenden Vorteil noch alle nicht alle "Pessimisten der Abfrage" bisher mit einbezogen.

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