Doppelkopf-Strategien: Welche Grundregel soll ich brechen, falls sie kollidieren?

K-J, 17. Oktober 2014, um 11:13

Hallo Leute,

ich steh vor dem Dilemma, dass sich folgende zwei Grundregeln kollidieren können:

Grundregel 1: Ansager Partei spielt grundsätzlich Trumpf, die Nicht-Ansager Partei spielt grundsätzlich Fehl (mit situationsbedingten Ausnahmen natürlich).

Grundregel 2: Tote Farben spielt man nicht an z.B. bei Überstechungsgefahr des Partners.

Beispiel:

Ich habe Anspiel mein Partner sitzt hinter mir und danach folgen die beiden von der Ansager Partei: Spiele ich dann z.B. mangels Fehl-Alternativen trotzdem zum zweiten Mal Herz an obwohl ich weiß, dass mein Partner überstochen wird oder spiele Trumpf an mit dem Problem der Ansager Partei die Initiative zu übergeben und meinem Partner ggfs. einen wertvollen Trumpf zu ziehen? Ändert sich die Entscheidung, wenn mein Partner an der dritten Position ist: Position 1: Ich, Position 2: Gegner, Position 3: Partner und Position 4: Gegner?

Die Entscheidung ist natürlich situationsbedingt. Mich würde daher interessieren, welche der beiden Grundregeln ihr in welcher Situation brechen würdet und warum.

Ex-Füchse #6519, 17. Oktober 2014, um 11:43

Die Grundregel 1 halte ich für falsch.

Ex-Füchse #19877, 17. Oktober 2014, um 11:46

Grundregel 1 ist auch in meinen augen falsch

Fufa, 17. Oktober 2014, um 11:59

Zu Grundregel 1 ist dem eben gesagten nichts hinzuzufügen.
Ansonsten gibt's doch verschiedene Alternativen - sitzt das 2.Herz (vielleicht sogar ein fehlendes Ass) beim Gegner kann das doch sehr gut sein. Dein (trumpfkurzer? - nachdem Du ja schon kein Fehl außer Herz mehr hast) Partner versticht einen Trumpf. Ist doch kein Problem wenn er dann vom Gegner überstochen wird. Zumindest hat re dann keinen Abwurf.
Schwierig aber das jetzt für alle Fälle zu diskutieren.
Hast Du und dein Partner die letzten beiden Herz dann ist sicher Herzausspiel besonders problematisch - es sei denn re ist ohnehin trumpfvoll.
Eine tote Farbe zu spielen die den Gegnern Abwürfe nach Belieben ermöglicht ist aber grundsätzlich seltenst gut.

Ex-Füchse #92485, 17. Oktober 2014, um 12:04

Man bricht bevor man Regel bricht.

Spartakus, 17. Oktober 2014, um 13:07

@K.J
Welcher Kaffeehausspieler Dir auch immer Grundregel 1 beigebracht hat: Bitte schnell wieder abgewöhnen.

Ex-Füchse #92485, 17. Oktober 2014, um 13:08

Und niemals dem Spakkenfuss aus BS glauben, alles verkehrt

Cabeza_doble, 17. Oktober 2014, um 13:57
zuletzt bearbeitet am 17. Oktober 2014, um 13:58

Auch ich halte die Regel 1 für falsch.
Aber dennoch kennt wohl jeder Spielsituationen, in denen man sich zwischen Pest und Cholera zu entscheiden hat.
Beispiel: die eigene Partei ist offensichtlich trumpfarm und trumpfschwach, also ist es nicht ratsam Trumpf anzuspielen, Kreuz wird vom Gegner an Pos. 4 gestochen, Herz hat außer mir niemand mehr und Pik hab ich selber nicht.
Was tut man dann?
Ich entscheide mich dann in der Regel für die Farbe, die mir am wenigsten schmerzhaft erscheint.
Also, vielleicht die Farbe, in der ich zumindest eine Standkarte besitze, so dass der Partner abwerfen kann und der Gegner dadurch in Trumpf gekürzt wird.
Ich würde es ganz allgemein begrüßen, wenn solche Spielsituationen, die ja meist im Mittelspiel auftreten, hier öfter mal von Leuten wie Tront thematisiert werden könten.
Wir besprechen so oft Fragen der Spieleröffnung, aber doch sehr selten Mittelspiel oder Endspiel.

Ex-Füchse #92485, 17. Oktober 2014, um 14:05
Dieser Eintrag wurde entfernt.

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