Hallo,

ich spiele aus Spaß an der Freud ab und zu mit ein paar Kollegen und/oder Verwanten mal die ein oder andere Runde DoKo und finde das ein recht interessantes und lustiges Spiel. Durch ein bisschen weitergehende Skaterfahrung bin ich wahrscheinlich kein blutiger Anfänger mehr, viel wird allerdings noch verbesserungswürdig sein.

Ich habe zu diesem Zweck mal ein zufälliges Spiel rausgesucht:
http://www.online-doppelkopf.com/olmiview.php?id=24303418

und würde gerne mal ein paar Stiche durchgehen, um ein bisschen mehr über die Strategie zu lernen.

#1 Das Ausspiel mit dem Herzass finde ich schonmal relativ fragwürdig, weil die Wahrscheinlichkeit, dass es einmal rumgeht durch die 2 Herzzehner deutlich geringer ist als bei anderen Farben. Prompt sticht die Gegenpartei und sagt kontra an. Wisst ihr nun schon etwas über das Zusammenspiel? Der Herzkönig könnte ja auch blank von Re stammen, auch wenn er wahrscheinlich von der Contra-Partei kommt?!

#3 Den zweiten Stich hätte ich an allen Positionen genauso gespielt und spätestens jetzt dürften die Parteien geklärt sein. Das Kreuzass finde ich allerdings wieder halbwegs riskant oder kann man das gegen Re mit 3 Kreuz auf der Hand noch sicher spielen?

#4 Den 4. Stich verstehe ich dann gar nicht mehr. Woher weiß die Kreuz 10, dass sein Partner stechen kann und Re noch Kreuz abwerfen muss? Und warum sticht dieser dann - wenn er schon stechen kann - nicht mit dem Fuchs? Die Wahrscheinlichkeit dass Re abwerfen muss, ist aus seiner Sicht ohne Kreuz dann doch relativ hoch. In meinen Runden spielen wir auch immer mit Karlchen Müller, den hätte ich mir also auf jeden Fall aufgehoben ;)

#5 Auch die Karo 9 finde ich hier nicht optimal. Als Grundregel sollte man als Contra-Partei ja eher immer niedrige Fehl spielen und ich finde, hier hätte die Herz 9 perfekt gepasst, denn ich weiß ja, dass mein Partner in der Hinterhand Herz stechen kann und mit dem Ausspiel hätte Contra auch das Herzass von Re abgezogen.

#6 Hier hätte ich dann gar keine Ahnung was ich als Aufspieler bringen sollte. Herz 9 erscheint mir wie in#5 beschrieben nicht gut. Die Pik 10 extrem riskant (mein Partner müsste das Ass halten und Contra nicht pikfrei sein), also bleibt eigentlich nur Trumpf. Was kann man da aber ausspielen ohne das Kontra seinen Fuchs nach Hause bringt und gleichzeitig: Muss der erste Kontra-Spieler hier eben wegen dem Fuchs Trumpf immer überstechen oder gibt es noch bessere Möglichkeiten?

Bis hierhin reicht es erstmal ;)

/edit: oh, Kategorie falsch sehe ich gerade :(

Die Spielnummer scheint nicht zu stimmen.
Ansonsten gern.

Ich hab ja keine Ahnung, vielleicht ist auch völlig verkehrt was ich sage.....verbessert mich.....

Zu 1.

Nunja, was soll er sonst ausspielen, er hat kein anderes As und kann auch nicht wissen das hinter Ihm sein P sitzt, daher hat er nicht so viele Optionen.

Zu 3.

Klar kann er das spielen, spielt er es nicht muss er sich wahrscheinlich später vom P fragen lassen, warum er kein lauffähiges As anspielt...

Zu 4.

Er sieht das von den Re Parteien jeweils eine 9 kommt, von seinem P kommt der König, es müssten sich also noch eine 10 und ein As bei den Gegnern befinden...klar kann das As auch beim P liegen aber den versuch denke ich ist es wert....

Zu den anderen Punkten bin auch ich sehr gespannt auf die Antworten...

@Seltsam....

Olmi View....= Ihr wisst schon, Du musst den ganzen Link kopieren...

Ah, danke, hatte übversehen, dass es ein OD Spiel ist.

Hallo finde solche Spielanalysen super denn da kann man viel lernen und das muss ich noch..))
Seltsam kannst du nicht sowas ins leben rufen ich wäre das erste Mitglied ...)
Danke Sunny

zu 1.
nein, über das Zusammenspiel weiss man noch nichts.
Das HerzAs als Eröffnung ist korrekt, denn er hat nichts anderes. Der oft zitierte Satz: "Re spielt Trumpf" ist nicht korrekt. Bei einem schwachen Blatt wie diesem ist die Wahl HerzAs einwandfrei. Selbst wenn er kein As hätte, sollt er auf keinen Fall mit Trumpf eröffnen, sondern Fehl anschieben.
zu 3.
Die Parteien sind noch nicht 100% geklärt, aber es ist richtig, das die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist.
Mit KreuzAs kann man nichts anderes machen, als es zu spielen. ;-)
zu 4.
siehe Kallemann, korrekt erklärt. Er hat gute Gründe zu vermuten, dass sein P kreuz frei ist.
zu 5.
nein, man sollte als Kontra nicht immer niedrige Fehl spielen. Das muss man anhand des Spielverlaufs individuell entscheiden. Hier sitzt der Partner an Position 4 und hat Kontra gesagt. Das zeugt von Stärke, die k90 erhöhen das noch. Die Trumpfwahl ist zielorientiert und richtig, denn die Fehl sind nahezu komplett geklärt. Der k90 Absager will nun seinerseits zeigen, warum er 90 sagt: weil er auch noch gute Trumpf hat. Er versucht also, das Spiel zu steuern, in dem er das spielt, was ihn dazu gebracht hat, die 90 zu sagen. Die herz9 wäre auch ok gewesen, hatte aber noch Zeit, wie wir im Verlauf noch sehen.
Zu 6.
Genau genommen hat er kaum noch gute Möglichkeiten. Der Herz resultiert aus dem unnötigen Vorstechen im Stich zuvor. Ein Bube wäre vielleicht besser gewesen.

#1 HerzAs ist ok, was sonst? Das vorzeitige kontra ist es nichzt, das gibt das Blatt niemals her. Bei Überstich verliert kontra leicht unter 60.

#3 KrAs hat wie alle Asse die besten Chancen im 1. Lauf. Besser es wird gestochen, als dass es vom Gegner kommt, dann mit 2 Abwürfen..
Die 90 gebe ich eher nicht als vorsichtiger Spieler...

#4 Partner hält KrAs oder ist kreuzfrei. Ich spiele trotz gewissem Überstich-Risiko auch Kreuz nach, um meinen Partner ans Spiel zu bringen - ohne seine Dulle an Pos2 zu verschwenden - damit der von Pos 1 nach 4 die Alten rauschneiden kann. Ich spiele aber nicht die 10, sondern König, um das Stichrisiko zu verringern - am Ende sollte sie ohnehin stehen. Fuchs stechen ist zu hohes Risiko, schnell sind 34 Augen weg...

#5 Hier spiele ich Blaue vor, um eine Alte zu schneiden bzw. meine Stärke zu zeigen. Auf Karo9 gehört an Pos. 2 ein Bube.

#6 Pik läuft für Re jetzt oder gar nicht mehr. Bei kontra k90 geht sicher nix mit trumpfleer spielen..

#7 KrKönig ist grausam, dem Partner an 2 den 8. Fehl vorzusetzen...

Was mich noch interessieren würde, ist, warum das Kontra im 1. Stich deiner Meinung nicht gerechtfertigt ist. Er kann seinen Fuchs nach Hause bringen, gewinnt einen fetten Stich, die Trümpe sehen für mich jetzt auch nicht so verkehrt aus und dann hat er noch spielbare Beikarten. Ist jetzt natürlich nicht das Überblatt aber bei meinem jetzigen Kenntnisstand hätte ich das einfach Kontra locker gegeben. Das Spiel ist am Ende ja auch absolut überlegen gewonnen worden...

Geht es dir da nur um das Überstich-Risiko? Sticht man dann am besten auch nicht mit dem Fuchs?

Das Kontra im ersten Stich ist unnötig bis schlecht.

- man sagt zum letztmöglichen Zeitpunkt an, um möglichst viele Informationen mitzunehmen.
- wird Herz überstochen bleibt von der Kontraansage nichts mehr übrig. Da sinkt der Punkte-Erwartungswert von 100 auf 25 ab. Also nimmt man die Info mit.
- selbstverständlich sticht man mit Fuchs - Angst fressen Seele auf :-) .
- Die frühe Ansage verspricht besondere Stärke.

hm, ich dachte in dem Fall kommt die Ansage extra früh, damit Hinterhand und potentieller Partner ordentlich reinbuttern kann.
Um zu erkennen, wann ein Blatt kontra-tauglich ist und wann nicht, muss ich wahrscheinlich einfach mehr spielen. Im Moment sprecht ihr für mich alle spanisch :D

Sicher ist es ein Vorteil, daß der Hintermann buttern kann, falls er Partner ist.
Nur erstens ist die Chance dafür nur 1/3 (2 von 3 Mitspielern sind ja Gegner) und zweitens ist der evtl. Augen-Vorteil nur sehr gering.
Die Wahrscheinlichkeit, daß der Hintermann übersticht, ist ja gerade bei Herz nicht so klein. Und wie irki gesagt hat, bleibt von einem guten Kontra-Blatt mit Herz-Stich, Kreuz- und PikAs zum Ausspielen + Dulle dann nicht mehr allzu viel übrig. Die schwarzen Asse sind im 2. Lauf nämlich so gut wie nichts mehr wert.
Wartet er mit dem Kontra hat er 30 Augen im Sack, 2 schwarze Asse zum spielen, Dulle + vielleicht noch einen Trumpf-Stich und kann beruhigt kontra sagen...