Doppelkopf-Strategien: HZ, bin doch ziemlich, Karo 10 Ausspiel ohne Dulle

mike2712, 28. Juli 2011, um 15:17

also es ist mittlerweile allen klar das es ein legitimer Spielzug ist, da habe ich auch nichts verurteilt, es geht um das Vertrauen in diesem Spieler/in. Das es für das entsprechende Spiel auch positiv für KO war ist auch nicht streitig....
Nur beim nächsten mal hat sie Doppeldulle, dann ?

Ex-Füchse #5718, 28. Juli 2011, um 15:24

Na ja. Die Frage ist ja: Wie verlässlich spiele ich. Ich persönlich vielleicht "zu sehr" und damit vielleicht auch "berechenbar" aber: Eben auch berechenbar für den Partner. Und das ist mir persönlich absolut wichtig.

Ex-Füchse #365, 28. Juli 2011, um 16:13

Gut, dann aber doch von mir nochmal ne Nachfrage:
Ich bemühe mich eigentlich sehr um Verlässlichkeit und möchte sauber spielen, ohne meine Mitspieler zu vera....
Darum würde ich auch nie auf die Idee kommen, bei der Hochzeit ohne DD ein Karo-Volles aufzuspielen.
Aber vor allem Thheos Beitrag entnehme ich, dass schon bei fremder Hochzeit auch schon das Aufspiel eines kleinen Trumpf als DD-Bekenntnis gesehen werden kann und von einigen Leuten als Konventionsbruch gesehen wird, wenn man das ohne entsprechende Blattstruktur tut.
Ist das wirklich so? Bisher war mir das in der Form nicht bekannt. Würde ich auch eigentlich blöd finden, da es die Spielmöglichkeiten der ohnehin benachteiligten Ko-Partei noch mehr einschränkt und einen zwingt, den Gegner anzuschieben.

Ex-Füchse #6673, 28. Juli 2011, um 18:06

Konventionen, Goldene Regeln usw. ist alles wirklich super.
Aber bei jeder Regel gibt es auch Ausnahmen !

Das sehe ich hier als gegeben, weil Pos 1 100% weis das Pos 2 nicht sein Partner ist oder werden kann.

Auch wenn es gegen die Konvention ist, sollte eins noch wichtiger sein, die zuverlässgkeit der Partner in diesem jetzigen Spiel.
Der Partner auf Pos 3 oder 4 kann erwarten, dass sein Partner die best mögliche Karte spielt, die möglich ist.

In diesem Fall war es die Karo 10.

Wenn dadurch Kreuzdame und Dulle fallen ist Re geschwächt, es werden unter Umständen auch absagen verhindert.

Da es aber nur Sinn macht, wenn man selber nicht in die Hochzeit einheiraten kann und die Braut auf Pos. 2 sitzen muss, wird dies wohl seltener vor kommen und eine Ausnahme bleiben.

Es gibt ja auch andere Beispiele von Ausnahmen
z.B. "steche Deinen Partner nicht ab"
Da wurde auch schon von sehr guten Spielern im Forum geschrieben, dass sie den Partner abstechen, wenn Sie selber spielbare Asse haben.
Das wird doch auch akzeptiert.

mike2712, 28. Juli 2011, um 18:12

ja richtig, nur das Vertrauen, beim nächsten mal hat sie DD und wundert sich das man auf der Karo 10 einen Fuchs legt, aber egal, wich werde auch weiter mit Ihr spielen, nehme ihr da nix übel, wollte nur mal Meinungen dazu haben.

Sehr geschickt, ohne Frage, nur was macht sie wenn ich selbst eine Dulle habe, oder Pos. 3 oder 4 mit Doppeldulle? Das ging nur in der bestimmten Kartenverteilung gut, und ist sicherlich ein absoluter Ausnahmefall.

Ex-Füchse #5718, 28. Juli 2011, um 18:41
zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2011, um 18:43

@BBingo - bitte nicht persönlich nehmen aber den Spruch "Keine Regel ohne Ausnahme" kann ich nicht mehr hören. Er kommt immer von denen (ich meine Dich nicht persönlich), die die Regel nicht kennen oder nicht kennen wollen um dann mit diesem Spruch ihren Scheiss zu rechtfertigen.

Besser wäre es doch, wenn erst mal alle die Regeln beherzigen und spielen würden. Dann würde doch 90% des Ärgers am Tisch erst einmal weg. Erst wenn ich eine Regel sicher behersche, kann ich mir über die Ausnahmen Gedanken machen. Das ist in jedem anderen Spiel/Sport so, dass man erst mal die "Essentials" lernt und übt, bevor man zum "nächsten Level" geht. Wenn man beim Badminton nicht von einer Grundlinie zu anderen spielen kann, dann braucht man doch gar nicht erst antreten gegen einen, der das beherscht. Nur beim Doko, wo die meisten ohne 9nen spielen und von daher eigentlich von "0" anfangen müssten (außer sie spielen weiter mit Sonderregeln), denken alle sie wüssten wie es geht.

Letzt' sagt einer im Verein (auch noch ein langgedienter), als mal wieder jemand ohne Sinn und Verstand alle seine ungedeckten Asse im Solo gespielt hat und dem Solisten wunderbar eine Farbe nach der anderen entwickelt hat: Diese ganzen Konventionen sind doch eh Scheisse, ich spiele was ich will! Es gibt nur eine Konvention: Dulle darf nur Re aufspielen.

Das kann einer sagen, der seit 30 Jahren spielt, ein sehr gutes Kartenverständnis hat. Den "neuen", die nicht Willens oder in der Lage sind Konventionen zu lernen und zu spielen spielt das aber voll in die Hände.

Jeder darf Unsinn spielen, kein Problem, aber nur wenn er hinterher sagt "sorry, ich habe Unsinn gespielt" und nicht: "Zu jeder Regel gibt es auch Ausnahmen". Ich persönlich bin nicht bereit zu einem Haufen Scheisse "Schokolade" zu sagen, auch wenn es manchmal so aussieht.

Ex-Füchse #365, 28. Juli 2011, um 18:49

Es ging mir in meiner Nachfrage explizit auch nicht um das Vorspiel eines Karo-Vollen.
Karo-Ass oder -Zehn vorzuspielen ohne Dullenbesitz ist m.E. klarer Konventionsbruch. Einem Spieler, der so agiert, würde ich so schnell nicht mehr vertrauen.
Mir ging es in meiner Nachfrage lediglich um das Anspiel eines kleinen Trumpfes (Karo-9 oder Bube). Wird sowas im allgemeinen auch als Konventionsbruch gewertet oder eher nicht?

Ex-Füchse #6673, 28. Juli 2011, um 18:55

@mannewolff

Gehe mal bitte davon aus, dass ich auch schon einen Teil der Konventionen kenne.
Habe ja auch geschrieben, dass dasv alles Super ist.

Die Frage ist doch aber eigentlich:

Bin ich den Konventionen verpflichtet oder meinem Partner ?
Muss ich Re in die Karten spielen, obwohl ich Kontra bin, nur weils in den Konventionen so steht ?

EvilNephew, 28. Juli 2011, um 18:57

BBingo, mit deinem Argument kann ich von meinem Kontrapartner erwarten, dass der Dulle vorspielt, weil er für seinen Partner den besten Spielzug machen sollte.

Ich würd ja gern noch mehr sagen, aber du wolltest ja, dass ich dir bei deiner Forumstrollerei, was deine "Sicht" über Doppelkopf angeht, aus dem Weg gehe.

Ex-Füchse #5718, 28. Juli 2011, um 19:13

@BBingo: Ich habe extra geschrieben: Nicht persönlich nehmen. Das Statement ist allgemeiner Natur.

Ich bin meinem Partner verpflichtet und darum spiele ich nach Konventionen, weil wenn ich mal so ... und mal so spiele versteht mich mein Partner nicht mehr. Wenn ich als Re mal schmiere im ersten Fehllauf und mal eine 9 lege dann weiß mein Partner nicht, ob ich es an 2. bin und er mich anschieben kann, oder nicht. Im zweifelsfall wird er es nicht tun und ... Trumpf spielen.

Ex-Füchse #4596, 28. Juli 2011, um 19:13

[zitat von Hotte]
Dullenaufspiel als re ist konvention, als ko verpönt.
über karo zehn ist mir nichts bekannt, aber da können sich gern mal andere zu äußern.
Das gleiche würde ja dann auch im Normalspiel für Fuchs oder Karo Zehn Aufspiel als kontra gelten wenn man eine extrem schwache Karte hat, es ist ein absolut legitimer Spielzug.
[/zitat]

Hör mal wech, damit Du dich nicht gleich wieder auf den Schlips getreten fühlst.

Die Karo 10 zur DD Anzeige beim heiraten ist genauso im Essener System beschrieben wie das Dullenaufspiel. Es ist also eine Konvention, die aufgespielte 10 ist ein Verstoß dagegen und wird immer abstechen wenn es geht bestraft wenn man den Gesellen nochmal an seinen Tisch bekommt.

Bei dem Kontravollen im Normalspiel ist auch alles im Essener System geregelt. Karovoller mit Ansage zeigt DD vom Re- Aufspieler an. Was ist dann ein Karovoller ohne Ansage? Richtig, Kontra und es ist kein Verstoß gegen Konventionen.

[zitat dieJunge]
Aber vor allem Thheos Beitrag entnehme ich, dass schon bei fremder Hochzeit auch schon das Aufspiel eines kleinen Trumpf als DD-Bekenntnis gesehen werden kann und von einigen Leuten als Konventionsbruch gesehen wird, wenn man das ohne entsprechende Blattstruktur tut.
Ist das wirklich so? Bisher war mir das in der Form nicht bekannt. Würde ich auch eigentlich blöd finden, da es die Spielmöglichkeiten der ohnehin benachteiligten Ko-Partei noch mehr einschränkt und einen zwingt, den Gegner anzuschieben.
[/zitat]

Konventionen und Essener System sind aus logischen Erwägungen entstanden, sie lassen sich meist ohne ihre Kenntnis nachvollziehen wenn man über den Sinn einer Spielweise nachdenkt.
Die Anzeige der DD macht Sinn, so lässt sich der Ansagezeitpunkt verschieben und das junge Paar kann im Absagezeitraum seine Gemeinsamkeiten klären. Die aufgespielte Dulle im Normalspiel macht für Re Sinn, der Partner kann allein daraus schon die Möglichkeiten zur Trumpfkontrolle abchecken, Konventionen wie man darauf zu reagieren hat sind schon eine Zugabe zur Optimierung des Spiels.
Die Dulle als Kontra aufspielen macht ohne Bekenntnis garkeinen Sinn, es kann nichtmal jemand schmieren. Genauso macht ein Trumpfvoller in der Findung keinen Sinn wenn man die versprochenen Dullen nicht hält. In beiden Fällen würde nur der bewusste Verstoß gegen die sinnvollen Konventionen einen Vorteil bringen den man nicht hätte wenn es die Konventionen nicht gäbe.

Ein kleiner Trumpf, wenn man nicht sofort einheiraten kann ist ein Mittel das eventuelle Gegenspiel zu gestalten, das kann niemand verwehren.
Was Theo da meint sind die seit 30 Jahren kolportierten Weisheiten wie Re spielt Trumpf und Kontra Fehl.

Wir sind inzwischen schon bei, es wird gespielt was nützt und da kann der kleine Trumpf nützlich sein, z. B. das eigene Trumpfblatt aufzuwerten.

Ex-Füchse #6673, 28. Juli 2011, um 19:23
zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2011, um 19:30

@EvilNephew
Leider kommst Du ohne Beleidigungen nicht aus.
Da sieht man aber welches Geiste Kind Du bist.

@mannewolff
hast ja vollkommen recht. Es geht aber nicht um das Normalspiel , sondern um diesen speziellen Sonderfall der selten vorkommt.
Ob da ein Konventionsbruch tolleriert werden kann.
Die Frage ist auch, liegt ein Konventionsbruch überhaupt vor , wenn Pos 1 mehr Informationen hat als alle anderen,den Pos 1 weis ja schon das Pos 2 der Gegner ist.

Stoni, 28. Juli 2011, um 21:03

Wer mit Konventionen spielen will, der ist auf Partner-Vertrauen und einen guten Ruf angewiesen. Es kann sich jeder selbst überlegen, inwieweit er dieses/n durch eine Konventions-Verfälschung wie Karo10 bei HZ ohne DD strapazieren will.
Ich persönlich tue das nicht, weil mir das langfristig mehr schadet als nützt, und auch die gesamte Konventions-Kultur Schaden nimmt.
Beim Aufspiel eines kleinen Trumpfes bei HZ ohne DD ist keine Konventions-Verfälschung gegeben, obwohl man mir bei den Deutschen Meisterschaften eingetrichtert hat, dass dort oder in der Bundesliga der HZ ohne Dulle "verpflichtet" ist, die Alte zu setzen.
Man könne aber niemandem das Trumpfaufspiel bei einer HZ verwehren, zumal es häufig auch ohne Täuschung sinnvoll sein kann.

Ex-Füchse #365, 28. Juli 2011, um 21:50

OK, Danke für Eure Antworten.
Dann darf ich also auch weiterhin in bestimmten Situationen bei der Hochzeit einen kleinen Tr (Karo-9 oder Buben) anspielen, ohne mir Konventionsbruch vorwerfen lassen zu müssen. Das wollte ich wissen.

jensbonath, 28. Juli 2011, um 22:18

An Zwei in dem Fall mit der Alten auf die Karoneun? Im Leben nicht! Was für ein Blatt soll Eins denn haben? Nur hohe Trumpf, ne Karoneun und eine ungewisse Anzahl an Fehl? Dann soll von da man schön Dulle oder Blaue kommen!!!
Und ich sehe hier immer noch keinen Konventionsbruch, in meinen Augen ist Karozehn eine durchaus sinnvolle Karte! Weil es halt so kommen muss, sofern die Dullen auf Drei und Vier verteilt sind.
Bin leider zu faul (vlt. ja auch zu doof!) hier die genaue Wahrscheinlichkeit für den Gesamtfall zu berechnen. Ist aber mit Sicherheit verschwindend gering!!!

Stoni, 28. Juli 2011, um 22:19

So haben es mir die Alte Hasen erklärt. Ich hatte DD ohne Volle, ohne Blaue, HZ an Pos3 und spielte#1 Dulle#2 kurzes, schwarzes As mit Re und#3 Klein-Tr mit 90.
Nach dem Spiel wurde ich angeschnautzt, DD nicht angezeigt zu haben. Partner sah mich eher farbfrei 90 sagen als 2. Dulle, da jeder Trumpf mit Alter und Tr zurück beantwortet würde...
Ich wollte die 2. Dulle nicht durch Vorspiel verheizen.

jensbonath, 28. Juli 2011, um 22:22

Posi Drei ist mit dem Fall hier nicht vergleichbar. Da kann Eins ja immerhin die Zwei auf Fehl anschieben.

Ex-Füchse #4596, 28. Juli 2011, um 22:27

Und ein Hochzeiter soll ohne Not dem DD Inhaber an 4 ne Alte vorlegen?

jensbonath, 28. Juli 2011, um 22:34

Wenn ich als Hochzeiter an Drei sitze und im Ersten liegen vor mir zwei unbedeutende Trumpf muss ich die Alte, oder eine vorhandene Blaue setzen, wenn ich selbst keine Dulle habe. Die können dann doch nur auf einer Hand sitzen, entweder tatsächlich an Eins, oder halt an Vier und der wird ja wohl mit DD nicht nen hohen Trumpf von mir rausnehmen!

Ossi, 28. Juli 2011, um 23:32

Jens hat es erfasst, es ist ein RIESEN Unterschied, ob der Hochzeiter an Pos 2 oder an 3Pos bzw. 4 sitzt. An 3 oder 4 weiß der Hochzeiter (ohne Dulle) ganz genau, das irgendwo eine Doppeldulle sitzt, denn säßen diese verteilt, hätte entweder Pos 1 oder Pos 2 eine gelegt. Diese Info hat der Hochzeiter an Pos 2 aber nicht. Darum lege ich an Pos 3 oder 4 immer eine schwarze Dame auf 2 kleine Trumpf und an Pos 2 ducke ich in der Regel auf ein Trumpfausspiel, wenns kein Voller ist.

Ex-Füchse #197, 29. Juli 2011, um 03:16

jupp Ossi

Ex-Füchse #15119, 29. Juli 2011, um 03:34

#3.841.244

Glaube es gibt hier noch andere "Konventionen", wie und wen man heiratet!

Ex-Füchse #17095, 29. Juli 2011, um 03:37

Naja mit Kontra und 90 kann man nicht von Gnade vor Recht sprechen ... also ist doch okay ;)

Ex-Füchse #15119, 29. Juli 2011, um 03:49

In dem Fall ist für alle alles gut gelaufen.
Ich kann ohne Dulle auch nach dem eigentlich normalen Einstich nicht heiraten.
Susi, die eigentlich geheiratet hätte, ist als Ko definitiv besser gefahren.
Jens war sowieso glücklich, durfte ja Zuckermaus heiraten!

Ex-Füchse #17095, 29. Juli 2011, um 03:51

Na also! Für alle alles bestens. Jens und Zuckermaus verloren und doch gewonnen. Und ihr gewonnen =)

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