Es haben sich etliche User in den Themensträngen

http://www.fuchstreff.de/forum/diskussionen/1...

und

http://www.fuchstreff.de/forum/diskussionen/1...

Gedanken über das Thema Verbindungsabbrüche in Zusammenhang mit Kartenverrat gemacht. Ich denke dieses Thema verdient somit einer gesonderten Betrachtung. Das hatte ich ja auch bereits angekündigt.

Aus Sicht der Schiedsrichterei gibt es in meinen Augen zwei Fragen zu beleuchten.

1. Sind absichtliche Verbindungsabbrüche sanktionierbar?
2. Soll es Sonderregeln bei Verbindungsabbrüchen geben?

zu 1.

Warum bricht überhaupt jemand ein laufendes Spiel absichtlich ab?
Nun, mir fallen da 2 mögliche Motive ein.

a)
Jemand hat eine Grotte und hofft, dass aufgrund von Compieinsatz mögliche Tiefabsagen ausbleiben. Diese Rechnung geht oft auf. Bei OD gab es durchaus Spieler, die damit langfristig ein Geschäft gemacht haben. Also wieso soll es hier anders sein? Spätestens wenn wir mehrere Ligen mit Auf- und Abstiegen haben, werden einige Kantonisten damit aufwarten.

b)
Ein Spieler, der ob eines mutmaßlichen Spielfehlers des Partners anstatt auszurasten lieber den Tisch verlässt, sozusagen Not statt Elend.

Ich persönlich würde diese Spieler gerne sanktioniert wissen, denn Tisch verlassen in einem Wettbewerb gehört sich einfach nicht. Problem: Nach momentanem Kenntnisstand kriegen wir diese Spieler nicht. Es steht die Aussage von Cliff, die wir zunächst mal hinzunehmen haben:
"Es ist technisch nicht zu unterscheiden, ob ein Spieler absichtlich "offline" geht oder es technische Gründe hat."

Helfen könnte demnach eine Befragung durch die Schiedsrichter. Kaum vorstellbar, dass ein befragter Spieler seine Absicht dabei zugibt.

Meiner Meinung können wir Schiedsrichter deswegen hier nicht eingreifen. Mein Lösungsansatz ist daher ein Appell an die Spieler: Ändert in keinem Fall Euer Absageverhalten bei Verbindungsabbrüchen / Compieinsatz! Nur so bekommen wir in meinen Augen das Problem der absichtllichen Verbindungsabbrüchen in den Griff, zumindest die methodischen unter a). Das haben ja auch bereits einige User vorgeschlagen.

Falls jemand eine andere Idee hat, raus damit.

Einige Gedanken von Euch im Ursprungsthemenstrang:

Solofuchs
"Und wie sehen die Sanktionen im "offline"-Bereich aus. Bekommt derjenige, der "offline" geht, auch Strafpunkte?"

Da wir zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Verbindungsabbrüchen nicht unterscheiden können und technische Probleme wohl kaum sanktionieren sollten, nein.

Seeadler
"Das kann man mit einem erweiterten applet feststellen Mike,ob jemand die Verbindung verliert oder absichtlich rechts oben das Kreuzchen angeklickt hat."

Bitte mit Betreibern Verbindung aufnehmen. Mir wäre nichts lieber als zwischen freililligen und unfreiwilligen Verbindungsabbrechern unterscheiden zu können.

Kairos
"Ob ich auf 'disconnect' drücke, den Stecker rausziehe oder tatsächlich meine Leitung zusammenbricht, dürfte - wenn überhaupt - nur mit sehr viel Aufwand rauszufinden sein."

Wieviel Aufwand?

Stevie
"Niemals (!!!) kann herausgefunden werden warum jemand offline geht."

Das deckt sich wiederum mit der Aussage von Cliff.

zu 2.

Wir haben es bei den Wiedereinsteigern sowohl mit Spielern zu tun, die aus freien Stücken so vorgehen als auch mit Spielern, die tatsächlich einen technischen Ausfall zu verzeichnen hatten. Eine Unterscheidung ist wie oben erwähnt nicht möglich. Eine Einschätzung der Gewichtung zwischen absichtlichen und unabsichtlichen Verbindungsabbrüchen fällt mir schwer. Dazu bin ich von Hard- und Software-Kenntnissen einfach nicht ausgebildet genug. Ich selber habe, obwohl ich diesbezüglich fast auf dem Mond lebe, beim Fuchstreff erst 1 oder 2 Mal die Verbindung verloren. Bei OD passierte mir das wesentlich öfter. Andererseits stelle ich mir hier z.B. einen JensBonath vor, der beim Versuch des Aufsuchens einer seiner zahlreichen Frauen im Elbtunnel in einen Stau gerät und mit seinem auf dem Schoß befindlichen Laptop die Internet-Verbindung verliert. :-) Auch das Thema mit den IPhones hatten wir ja.
Insgesamt vermute ich, dass die absichtlichen Verbindungsabbrüche die unfreilligen überbieten. Aber wie gesagt, belegen kann ich diese Vermutung nicht.

Die Frage die sich jetzt ergibt und bereits intensiv andiskutiert wurde ist die, was man in diesen Fällen machen kann. Eines ist auf jeden Fall klar. Nach derzeitigem Regelstand sind Informationen für die Wiedereinsteiger nicht gestattet. Beispiele:

foxxy:
"Da fände ich es ganz schön unfair, falls ein Spieler kurzzeitig offline ist, ihm nicht mitteilen zu können, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat - wenn der Spieler wiederkommt, kann er doch in der Regel nichts dafür. Das wird doch hoffentlich in Ordnung sein (?)"

Nein, ist es nicht.

und weiter
"Offenbar gibt es bisher generell kein eindeutiges Handling"

Doch, gibt es. Die Frage die sich stellt ist die ob es geändert werden soll.

Southern:
"Aber wenn jemand auf Grunde von einem Verbindungsabbruch die Ersten ,sagen wir mal, 3 Stiche nicht mitbekommen hat und zb eine HZ gespielt wird... Partnerfrage also mehr als offensichtlich geklärt und im Bau dann auch mit Braut und Bräutigam sogar noch dargestellt (nur für ihn halt nicht), und der Spieler fragt nach, würde ich ihm immer die Auskunft geben... Wenn ich damit gegen ein Regelwerk verstosse, wäre es mir in dem Fall egal..."

Solltest Du ohne Regeländerung nicht zu oft machen.

mike2712
"..... hatten wir das nicht gestern noch acteva, da haben wir Dich auch informiert, das wo Du sogar mein Gegner warst und in der Liga....Ich halte das für selbstverständlich..........

Ich nicht nach derzeitiger Regelung.

Acteva
"Bei Hz und Verbindungsabbruch eines Spielers habe ich bisher unaufgefordert nach erneuter Verbindungsaufnahme "Hz von x und y" in den Chat geschrieben (egal ob ich Re oder Ko bin), das ist für mich Gleichbehandlung aller und sehe das so wie southern."

Klassischer Kartenverrat nach derzeitiger Regelung.

Seltsam
"...der Eingeheiratete verliert die Verbindung vor dem Findungsstich und hat nun keinen Plan. Es droht ihm, den Kontraleuten in die Karten zu spielen, dann kläre ich ihn trotzdem, und SELBSTVERSTÄNDLICH darüber auf, dass er Re ist.
Das gebietet einfach die sportliche Fairness. Regeln hin oder her."

Nich "Regeln hin oder her", sondern nach derzeitigem Regelwerk eindeutig Kartenverrat.

Folgende Maßnahmen wurden bisher von Euch vorgeschlagen.

Foxxy
"Ein Handling des Offlinegehens kann soweit gehen, dass dem Spieler, sogar automatisiert, mitgeteilt wird, was in der Zwischenzeit passiert ist, zB indem er einmalig die verpassten Stiche einsehen darf"

Foxxy
"..dass man in dem Fall bestimmte Spieldaten von den Mitspielern erhält, zB. neu getätigte An/Absagen, sonstige formale Parteiklärung, etc."

Acteva
"Ich wäre schon zufrieden wenn nach Abbruch und erneuter Verbindungsaufnahme zumindest die An- und Absagen mit dem dazugehörigen Spieler im Chat ersichtlich sind (denke mal das ist einfacher technisch umzusetzen) ..."

DieJunge
"In meinen Augen ist es eine Selbstverständlichkeit, Spielern, die nach einem Verbindungsabbruch an den Tisch zurück kehren, Information, die sie einfach nicht haben KÖNNEN (z.B. Hochzeit) mitzuteilen. Sowas gebietet die Fairness. Ohne eine solche Info ist doch ein reguläres Spiel sonst gar nicht möglich.
Vielleicht würde es zu weit führen, solche Dinge im Regelwerk zu verankern, aber die Schiedrichter sind zum Glück keine Compis sondern Menschen."

Natürlich müsste das als Regeländerung aufgenommen werden. Explizit als Besonderheit des Internetdokos im Unterschied zu den DDV-Regeln.

Dagegen gebe ich folgende Positionen wieder

Hotte55
"wer aus dem Spiel geht aus welchen Gründen auch immer
darf nicht mehr Rechte haben wie andere die am Tisch sitzen. dh im Umkehrschluß hat er nicht das Recht über Parteizugehörigkeit, Spielverläufe etc während des Spiels Informationen zu erhalten oder weiterzugeben wenn er wieder ins Spiel kommt.
so was ähnliches könnte auch im Regelwerk über Verbindungsabbrüche stehen."

Anmerkung dazu: Einer Regeländerung bedarf es hier nicht, da die bisherige Regelung zum Thema Kartenverrat das bereits regelt.

Fanthomas (kleiner Auszug)
"Was aber auch im Falle des Zurückkommens gar nicht geht ist, dass über den Verlauf des Spiels informiert wird, auch wenn nur gute Absichten dahinter stehen."

Noch ein paar allgemeine Anmerkungen in Bezug auf dieses Thema.

Southern
"Wobei in einer geselligen Runde unter Freunden da auch mal Aussagen kommen aber das ist da ja einvernehmlich mit allen anderen 3 Spielern am Tisch..."

Wo kein Kläger ist ist auch kein Richter. Wir behandeln hier freilich nur den Reklamationsfall.

DieJunge
"Aber jemand, der mit voller Absicht den Tisch verlässt, wird wohl kaum wieder zurückkehren, so lange das Spiel noch läuft."

Im Gegensatz dazu sehe ich das sogar als den Regelfall an.

So, das soll als Sammlung erst mal reichen. Klar, dass ich nicht alle Eure Statements hier unterbringen konnte.

Mit meiner eigenen Position befinde ich micht mit z.B. Hotte und Fanthomas in der bisher schreibenden Minderheit. Das macht aber nichts.

Eine Frage an die Befürworter einer Regeländerung: Ich habe das Gefühl, Ihr geht bei Eurer Argumentationen immer von technischen Problemen aus. Euch ist hoffentlich klar, dass wir mit einer möglichen Regeländerung auch methodischen Verbindungsabbrechern etwas Gutes antun?

Zum Ablauf:
Dieser Themenstrang steht für Meinungsbildung. Die Veröffentlichung der Regeln für das Vereinsheim obliegt den Betreibern, somit freilich auch Änderungen. Nach meiner Einschätzung wird den Berteibern allein wichtig sein, dass die Vorhaben technisch umsetzbar sind. Wenn ich klare Mehrheiten erkenne, setze ich mich selbstverständlich dafür ein. Allerdings sind auch die Schiedsrichter mit einzubeziehen, denn diese müssen nachher damit arbeiten. Die Abweichung zu den DDV-Regeln wären in meinen Augen wegen der Besonderheit des Internetdokos begründbar.

Und jetzt seid Ihr dran. Viel Spaß beim Meinungsaustausch.

Gruß
Spartakus

Zitat : Seeadler
"Das kann man mit einem erweiterten applet feststellen Mike,ob jemand die Verbindung verliert oder absichtlich rechts oben das Kreuzchen angeklickt hat."

Bitte mit Betreibern Verbindung aufnehmen. Mir wäre nichts lieber als zwischen freililligen und unfreiwilligen Verbindungsabbrechern unterscheiden zu können.
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Das war die Aussage eines Halbwissenden.Meine Aussage haben Cliff und Manne bereits revidiert,bitte Aussage streichen :-)