Bei solchen (und ähnlichen) Grotten(Re-)Blättern eiere ich oft beim Ausspiel rum:
Kreuz Dame + 4 unerhebliche Trumpf; 5x Pik mit Doppelass; Kreuz Lusche, Herz Lusche.
Häufig versuch ich's hier mit der schwarzen Lusche - Pik Ass lädt halt oft zur stillen Abfrage ein. Der (angenommene) Single bringt dagegen manchmal ein Rückspiel ohne Spruch.
Wie eröffnet ihr bei solchen und ähnlichen Blättern?

Das Pik Ass nicht wegläuft schiebe ich hier wohl die Kreuz Lusche.

Pik-Ass. Doppel-Asse werden nicht besser.

Ein noch lauffähiges As ziehe ich in Spielen ohne zuvor getätigte Ansage als Kurztrümpfer immer einer "Nicht-Standkarte" vor.

Bevor dieser noch vorhandene Erstlauf im Laufe des Spieles zerstört wird, spiele ich mein Fünfer-Doppel-As schon vor.

Spiele ich einen meiner übrigen Fehl an, unterdrücke ich eine Erstansage meines Erachtens noch weniger, weil ein Re- oder Kontraspieler oft selbstständig eine Ansage hat oder jetzt noch besser abfragen kann.

Den Single kann man nach dem 25%-Durchlauf vom Doppel-As dann immer noch gelegentlich im 2. Stich anschieben.

Vielleicht wird man auch einmal groß auf Re abgefragt (vorzugsweise an hinterer Position) und so ein zunächst stark unterdurchschnittliches Blatt erhält dann eine deutliche Aufwertung.

Rein gefühlsmäßig bin ich nach wie vor IKnowits Auffassung:
Stille Abfragen sind wesentlich häufiger als große re-Abfragen, 2/3 der Mitspieler sind Gegner. Also wenn abgefragt wird dann in 80-90% der Fälle vom Gegner.
Schiebe ich den Single bin ich im 2.Stich wesentlich flexibler (je nachdem was passiert) - Einstechen, Herzabwurf usw.
Von daher sehe ich (zunächst) die Gefahr nicht groß, dass sich die Lauffähigkeit meines Doppelasses verschlechtert.

Und du meinst, auf dein Single-Anspiel fragt seltener jemand still ab?

Vielleicht wirft auf dein Single-Anspiel jemand einen Wert deiner Fünferfarbe ab. Zwar nicht ganz so wahrscheinlich, aber wenn nicht sofort im 1. Stich, vielleicht einmal im späteren Spielverlauf. Oder auf einen 2. Herzlauf. Dieses Risiko muss ich doch nicht eingehen.

Ich halte selbst gern Doppel-Asse zurück, wo andere (oftmals erfahrene) Spieler sie aus meiner Sicht mit gegebener Trumpflänge (verfrüht) anspielen. Aber als Kurztrümpfer starte ich das Experiment "Doppel-As-Zurückhaltung" besser nicht.

Im Gegensatz zu den Langtrümpfern werde ich die Gegenpartei als Kurztrümpfer kaum trumpfleer spielen, also darf ich auch mein langes Doppel-As sofort auf geringe Durchlaufwahrscheinlichkeit testen.

Zu einer Ansage komme ich dieses Spiel mit der schlechten Karte doch ohnehin nie, also nützt mir die gewonnene Flexibilität, wie du selbst schreibst, relativ wenig.

Grundsätzlich gilt weiterhin, jeder spielt so, wie er es mag. Ich befürworte bloß nicht alles.^^