Klaus, 27. September 2010, um 13:31
Jetzt hab ich da als Spass-Spieler schon des öfteren so gesessen und überlegt: "Spielst du jetzt das blanke As einer Farbe, die schon mal gelaufen ist (z.B. As - 9 -9 -K) oder spielst du besser Trumpf".
Klar kommt's auch auf die anderen Karten an, aber eure Meinung dazu würd' mich schon mal interessieren, in der Regel wir ja immer Trumpf gefordert (macht ja auch oft Sinn...)
Ex-Füchse #3620, 27. September 2010, um 13:44
Also ich würde solange der Partner nicht feststeht das Ass spielen es könnte ja sein das es das 2te mal läuft wenn nicht Pech gehabt.
erny, 27. September 2010, um 14:34
Das ist genau dasselbe wenn die Farbe das 2te mal kommt,kann ich da den Fuchs nehmen?
Ich würde sagen das ist Glück und Beobachtungssache.
solembum, 27. September 2010, um 17:07
Wenn ich keine Zusatzinformationen habe (wer könnte mein p sein, wie könnte die Verteilung sein, ...) dann spiele ich das Ass nicht. Kann ein Gegner stechen - was ja sehr wahrscheinlich ist - dann kann das ASS ggf. einen schönen Stich machen, wenn der Gegner keinen Trumpf mehr hat. Ist mein Partner frei, dann kann er ggf. bei gekläter Partnerschaft nen schönen Abwurf bekommen.
Gruß Jürgen
Ex-Füchse #365, 27. September 2010, um 17:43
Es gibt ja einen guten Spruch:
"Kontra schmiert, wo RE sich ziert".
Wenn ich weiß, dass meine Partner diese Regel beherzigen und bei ungeklärter Partnerschaft als Kontra-Leute schmieren, dann halte ich es mit dem Nachspielen so:
Bin ich RE, dann spiele ich eine Farbe nur nach, wenn der erste Farblauf so richtig fett und augenreich war.
War der erste Lauf einer Farbe hingegen mager, so spiele ich diese Farbe nur nach, wenn ich selber Kontra bin.
Dahinter steckt folgende Überlegung:
Fallen z. B. auf ein vorgespieltes Ass beide Zehnen oder 10,König, König oder gar Ass und Zehn, dann gehe ich davon aus, dass die Kontra-Leute freiwillig die Punktekarte gelegt haben, RE jedoch dazu gezwungen war folglich im nächsten Farblauf vermutlich frei ist und entweder stechen oder abwerfen kann.
Fällt der erste Farblauf hingegen eher dünn aus (König, Neun, Neun aber auch Zehn, Neun Neun), dann ist es halt umgekehrt. Kontra hatte nichts zum Schmieren und wird von daher vermutlich den zweiten Farblauf stechen können.
Ist natürlich alles sehr vage.
Darum verfahre ich eigentlich nur bei einem eher schwachen Blatt nach diesem Prinzip.
Habe ich als RE-Spielerin ein gutes Blatt, dann kommt, sobald meine sicheren Asse daheim sind, Trumpf auf den Tisch
Spartakus, 27. September 2010, um 19:15
Das was die Alte ausführt, führt bei Vertiefung dann zu einer der sogennanten Konventionen.
Das Nachspiel der Farbe wird unter erfahrenen Spielern in der Hauptsache zur Partnererkennung angewendet.
Habe ich eine schwache Re-Karte und kann nach einem gelaufenen As mit 29 Augen aufwärts nichts Vernünftiges mehr anbieten, spiele ich die Farbe nach und gebe meinen Mitspielern Informationen mit auf dem Weg, die da in etwa lauten: "Hallo Re-Partner, die 29 Augen kannst Du für eine eventuelle Ansage mitzählen, aber von mir kannst Du nicht mehr viel erwarten." Umgekehrt bei 21 Augen oder weniger als Kontramann genau so.
Besitzt man nach dem gelaufenen As sogar noch eine Standkarte (z.B. bei einem Stich mit As, As 10, K die verbleibende 10), kann diese zusätzlich zur Partnererkennung natürlich für eine gute Abrwurfoption für den Partner genutzt werden. Vielleicht bekommt der Re-Partner an Position 2 ja einen single Herz oder so abgeworfen. Den kann er gut absetzen. Und wenn hinten ein Kontramann ebenfalls frei ist, hat er die Stiche nur vertauscht. Er bekommt jetzt statt den 2. Piklauf eben den Herzlauf. Das nennt man Vorteilsumwandlung und wird gerne genutzt.
Weitere Verteifungen führen hier sicher zu weit, aber in jedem Fall ein spannendes Thema wie ich finde.
Gruß
Spartakus
Klaus, 27. September 2010, um 19:21
Das finde ich auch, vielen Dank für eure Mühe, mir das zu erklären :-)
Goldmurks, 05. Dezember 2013, um 16:00
Jau, im Prinzip hat Spartakus alles richtich dargelegt.
Auch ich habe da manchmal noch so meine Defizite.
Spannend ist das Thema auf jeden Fall.
Gut Blatt Dir!
Capitano_em, 05. Dezember 2013, um 16:33
Dir hat doch echt einer die Qualle aus dem Dröhmel geschubst...
:D
PapaSpagetti, 05. Dezember 2013, um 18:19
Metapher? Ich denke, er ist ganz nah am Punkt.
Ex-Füchse #365, 05. Dezember 2013, um 19:01
Am G-Punkt?
donnaclaire, 07. Dezember 2013, um 18:11
am Nee-Punkt.
Aber eindrucksvoll erklärt. Bis ich das überlegt habe, hat der Computer bei mir selbsttätig gespielt.