LeonardoDa_Vinci, 13. September 2011, um 16:01
Gibt es neben den 20Goldenen Regeln eigentlich auch einen Leitfaden für das sinnvolle spielen von Hochzeiten?
Hier muss man nämlich häufig abenteuerliche Dinge beobachten:
z.b.
-einheiraten über 2. Lauf
-man wirft an 2 Herz ab es wird Herz nachgespielt, statt Trumpf.
-Man spielt die Dulle vor und der andere Dullenbesitzer schmiert Karo9 statt Karo10.
etc.
Es wäre halt schön, wenn die Spieler das wüssten, dann macht es nämlich auch schon deutlich mehr Spaß.
makri, 13. September 2011, um 16:48
Komm Stoni, Einsatz;) Vorab Einspruch: Ich spiel durchaus blankes Herz As auf bevor ich die Dulle suche;)
Stoni, 13. September 2011, um 18:09
Ich auch, makri ...
Nur am We hatte eine Mitspielerin eine HZ an Pos 1.
8 Tr, davon 4 Damen als Fehl Kreuz K,9 und Herz Doppel-As.
Und ich saß mit 9 Tr, Dulle, Blaue, HerzDame, 2 blanken schwarzen Assen an Pos 2
:-(((((((
Ex-Füchse #5718, 13. September 2011, um 18:30
Mannschaftsmeisterschaft ?
Ex-Füchse #5718, 13. September 2011, um 19:20
Es ist eben doch nicht alles Gold, was glänzt.
Stoni, 13. September 2011, um 19:41
Ich war auch erstaunt, wie schnell man aus Gold Staub machen kann. Ich verlor 12 sie nur 8 Punkte ...
makri, 14. September 2011, um 00:46
Das ist bitter, vermute mal es wurde das Doppel-Herzas gespielt. Höchststrafe.
Aber ich fang mal an mit den wenigen unstreitigen Dingen bei der Hochzeit.
Was bedeutet welches Aufspiel und was wird (muss) im 2ten Stich kommen?
Aufspiel Braut (Doppel-Re-Dame)
1.
Kr-Dame: Ich habe DD, Partner du kannst (gleich) mit Blauer mitgehen und ich werde hiernach wieder Tr spielen. Heißt für Spieler an 2. mit Blauer bzw. Spieler an 3. oder 4. mit Doppelblauer buttern.
2.
Blaue oder Dulle: Ich habe (die) 1 Dulle und werde hiernach wieder Tr spielen. Heißt für Spieler mit 2. Dulle buttern, zusätzliche eigene Blaue reicht im Klärungsstich
3.
Herz Dame: Habe 1 Dulle und Doppelblau und werde hiernach wieder Tr spielen. Spieler mit 2. Dulle buttert, 2. Herz Dame reicht im Klärungsstich.
usw.
Aufspiel Bräutigam (ohne Re-Dame)
1.
Fuchs oder Tr 10: Habe DD, Braut nimm mit und spiel Tr zurück (in seltenen Fällen auch als Täuschungsmanöver gespielt, kann halt passieren).
2.
Blaue: Habe DD, komm bloß nicht auf die Schnapsidee mit Kr-Dame zu überstechen. Hiernach kann alles mögliche nachgespielt werden, kommt auf die restliche Blattstruktur des Bräutigams an.
3.
Herz Dame: Habe DD und Doppelblau. Ansonsten s. Nr.2
usw.
Über den Rest, insbesondere klärt der Bräutigam zwingend mit vorhandener Dulle, wann sucht die Braut den Bräutigam über Tr, in welchen Ausnahmefällen nicht, wann werden die obigen Varianten gespielt, wann spielt die Braut ihre eigenen Asse vor dem Klärungsstich und wann nicht läßt sich trefflich streiten.
Die obigen Varianten sollten jedoch jedem der nicht ewig auf Mau-Mau Level spielen möchte bekannt sein, insbesondere weil es logisch ist.
Doc_Jule, 14. September 2011, um 08:41
<<<< druckt sich das mal aus.......
danke, Makri.....
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 09:19
zuletzt bearbeitet am 14. September 2011, um 09:33
1.
"Fuchs oder Tr 10: Habe DD, Braut nimm mit und spiel Tr zurück (in seltenen Fällen auch als Täuschungsmanöver gespielt, kann halt passieren)."
Ergänzung: Nur bei ausreichender Trumpflänge (mindestens 8 Tr.) sollte Karo10 vorgespielt werden, ansonsten Blaue oder Dulle.
Vielen Dank Makri, dass du die Anspiel-Konventionen hier sehr anschaulich beschrieben hast!!!
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 09:23
zuletzt bearbeitet am 14. September 2011, um 09:31
Weitere Ergänzung:
Aufspiel Braut:
4.
Vorspiel Dulle im 1.:
Das zeigt Trumpflänge (mind. 8). Der andere Dullenbesitzer kann nun einen Karovollen reinwerfen, da die Braut hiernach immer Trumpf spielt.
Dullenvorspiel nach gelaufenem As:
Das zeigt mind. 7 Trumpf. Der andere Dullenbesitzer kann nun einen Karovollen reinwerfen, da die Braut hiernach immer Trumpf spielt.
Aufspiel Braut (Doppel-Re-Dame)
2.
"Blaue oder Dulle: Ich habe (die) 1 Dulle und werde hiernach wieder Tr spielen. Heißt für Spieler mit 2. Dulle buttern, zusätzliche eigene Blaue reicht im Klärungsstich"
Auch hier wird Trumpflänge vorausgesetzt (mind.8).
Ex-Füchse #918, 14. September 2011, um 10:05
grins,du weißt das ja anscheinend schon...dann brauchste doch nicht erst fragen,sondern stell die Dinge doch selber rein:)
boomer01, 14. September 2011, um 10:11
zuletzt bearbeitet am 14. September 2011, um 10:12
1. aufspiel herz 9
habe keine ahnung
ca. 30%
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 10:25
Natürlich wusste ich das schon. Mich hat das halt nur geärgert, dass über 2. Lauf etc. eingeheiratet wird.
Deshalb wollt ich halt fragen, ob es so eine Liste gibt, oder ob so etwas noch erstellt werden muss.
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 10:39
Ich würde vorschlagen, dass wir hier jetzt bis morgen die wichtigsten Dinge einer Hochzeit reinstellen.
Wer sich daran beteiligen möchte, kann, so wie Makri, hier Sachen schreiben. Ich werde mich dann morgen daran setzen und die Vorschläge ordnen und versuchen daraus eine Liste zu konstruieren.
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 10:55
zuletzt bearbeitet am 14. September 2011, um 10:55
Allgemeines:
Die Hochzeit gewinnt häufig die Spiele (Ich glaube zu ca. 80%), weshalb es natürlich das oberste Ziel sein sollte mit der Hochzeit zusammen zu spielen.
Bräutigam:
Man sollte in der Regel mit der Dulle einheiraten; Wenn man nicht in Besitz der Dulle ist, nimmt man das kürzeste As. Bei Pik As,9 und Herz-As nimmt man natürlich das Pik-As, weil dort noch die meisten Restkarten in gegnerischer Hand sind(6), während es bei Herz nur 5 sind.
Hält man eine Dulle und ein blankes As, sollte man das blanke As vorspielen, damit man die Trumpfhoheit behält und das blanke As eher selten abgestochen wird (natürlich gilt dies nur bei schwarzen Assen).
Bei As,x und Dulle ist es jedem selbst überlassen, ob er das schwarze As vorspielt, oder die Dulle.
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 11:11
Braut:
Als Braut möchte man natürlich den stärksten Partner an seiner Seite wissen.
Daher ist es fast immer sinnvoll den Partner über Trumpf zu suchen, da hierdurch eine Dulle aus dem Spiel genommen wird und die Trümpfe der Braut so aufgewertet werden.
Außerdem ist es wahrscheinlicher, dass der Partner mit Dulle auch noch ein lauffähiges-As hält.
Heiratet man über Fehl ist es nicht so wahrscheinlich, dass der Partner auch die Dulle hat.
(Die genauen Wahrscheinlichkeitswerte zu diesen beiden Ereignissen weiß ich nicht genau; vlt. kann die ja gleich noch einer hinzufügen)
Manchmal ist es aber sinnvoll über Fehl einzuheiraten.
1. Man ist extrem Trumpfstark (Doppeldulle und 9 Tr.)
Hier sollte man dann eine schwarze Farbe vorspielen und nicht Herz.
2. Man ist sehr Trumpfkurz (keine Dulle und 5 Tr.)
Hier halte ich es nicht für sinnvoll über Trumpf einzuheireten, weil man seinem Partner meistens die einzige Stärke zieht. Hier hoffe ich dann, dass mein Partner wenigstens noch eine Dule hält.
NIE ist es sinnvoll über den 2. schwarzen Fehllauf einzuheiraten oder über Herz. (mir fällt jedendfalls keine Situation ein)
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 11:19
Braut wird auf Fehl angespielt, die sie nicht bedienen muss:
Herz: Wird Herz angespielt und du hast kein Herz, MUSST du diesen überstechen.
Herz-As spielt man ja nur an, wenn man keine Dulle hat, oder nur ein schwarzes As mit 3 Nebenkarten.
Dieser Partner ist also immer der schwächste.
Bei schwarzer Farbe bin ich mir nicht ganz sicher. Intuitiv stech ich den auch immer ab und such mir den Partner über Trumpf.
Ex-Füchse #365, 14. September 2011, um 11:41
Also, mit einigen Deiner Vorschläge habe ich Probleme, Guy.
z.B. mit diesem hier:
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"Hält man eine Dulle und ein blankes As, sollte man das blanke As vorspielen, damit man die Trumpfhoheit behält und das blanke As eher selten abgestochen wird (natürlich gilt dies nur bei schwarzen Assen). "
************
Würde ich SO nicht unterschreiben. M.E. sollte der Hochzeiter auf alle Fälle über den Besitz einer Partnerdulle informiert werden, damit er diese in sein An- und Absageverhalten und seine Spielplanung mit einbeziehen kann.
Ausnahme: Man ist selber sehr trumpfkurz, möchte den Partner nicht zu riskanten Ansagen verleiten und braucht außerdem die Dulle als vielleicht einzigen hohen Trumpf zum späteren Einstechen.
Oder hier:
**************
" Man ist sehr Trumpfkurz (keine Dulle und 5 Tr.)
Hier halte ich es nicht für sinnvoll über Trumpf einzuheireten, weil man seinem Partner meistens die einzige Stärke zieht. Hier hoffe ich dann, dass mein Partner wenigstens noch eine Dule hält."
***************
Würde ich so auch nicht stehen lassen.
Gerade wenn der Hochzeiter trumpfarm ist, muss er doch versuchen einen Partner mit Trumpfstärke zu finden. OK, Dulle bedeutet nicht immer Trumpfstärke. Aber sie ist, wie auch immer, ein Trumpf..und zwar der stärkste. Heirate ich über Fehl kann es mir theoretisch passieren, einen trumpflosen Partner zu erwischen, heriate ich über Trumpf ist beim Partner zumindest EIN Trumpf vorhanden.
Ich suche nur in ganz wenigen Fällen meinen Hochzeitspartner über Fehl.
1. ich bin extrem stark mit DD usw.
2. ich habe eine ganz lange Fehlfarbe und brauche dringend einen Partner, der diese Farbe sticht.
Und hier besteht m.E. auch Diskussionsbedarf:
**********
"Bei schwarzer Farbe bin ich mir nicht ganz sicher. Intuitiv stech ich den auch immer ab und such mir den Partner über Trumpf."
***********
Ich steche als Hochzeiter ein Fehlass immer ab, wenn ich kann, den ich muss ja vermuten, dass der Aufspieler wohl keine Dulle hat und die möchte ich schon gern an meiner Seite wissen.
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 11:55
"Hält man eine Dulle und ein blankes As, sollte man das blanke As vorspielen, damit man die Trumpfhoheit behält und das blanke As eher selten abgestochen wird (natürlich gilt dies nur bei schwarzen Assen). "
Also ich habe bis vor ein paar Monaten auch immer die Dulle genommen. Nach dem ES ist es aber sinnvoller ein blankes-As vorzuspielen. Selbst bei As,x hält das ES hier das As-Anspiel für gut.
Bei dieser Passage habe ich mich auf das ES berufen.
Bei As,x habe ich das ja sogar als Kompromiss offen gelassen.
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 12:07
" Man ist sehr Trumpfkurz (keine Dulle und 5 Tr.)
Hier halte ich es nicht für sinnvoll über Trumpf einzuheireten, weil man seinem Partner meistens die einzige Stärke zieht. Hier hoffe ich dann, dass mein Partner wenigstens noch eine Dule hält."
Bei Trumpfkürze ist man auf einen starken Partner angewiesen. Spielt man nun Trumpf an, verliert der Partner seine Herz10, womit sein Blatt an Stärke verliert.
Zitat ES: " Die Aufwertung der eigenen Blattes ist geringer zu bewerten als die potentielle Schwächung des Partnerblattes"
Sollte diese Passage allerdings hier nicht so auf Gegenliebe stoßen, lasse ich sie gerne weg.
Ex-Füchse #365, 14. September 2011, um 12:29
Würde mich freuen, wenn es zu diesen Punkten noch Wortmeldungen der Experten wie Spartakus, HDF, Solembum, Evil oder Belzedar gibt.
Ich hab noch ne Anmerkung zum Aufspiel bei fremder Hochzeit. Da weiche ich nämlich bei meiner Spielweise inzwischen öfter mal von den üblichen Praktiken ab und habe damit erstaunlich gute Erfahrungen gemacht.
Und zwar speziell dann, wenn ich eigenes Aufspiel habe, aber leider keine Karte zum Einheiraten, also weder lauffähiges Ass noch Dulle.
Früher hieß es ja in solchen Fällen immer: Bloß nicht Trumpf anspielen, damit man dem Hochzeiter nicht zum Dullenpartner verhilft."
Sitzt der Hochzeiter an 2 spiele ich in jüngster Zeit nämlich sehr wohl Trumpf. Dahinter steckt folgende Überlegung: Lege ich ne Fehlkarte, dann schiebe ich den Hochzeiter billig an und bringe ihn quasi gratis ans Spiel. Lege ich nen kleinen Trumpf, dann bringe ich den Hochzeiter hingegen in Verlegenheit, soll er nun nen Stehtrumpf legen um den weiteren Spielverlauf bestimmen zu können, oder legt er nen Karovolles im Vertrauen auf die Dulle an Pos. 3 oder 4.
Bin mit dieser Aufspielvariante einige Male recht gut gefahren.
Was man aber als Konventionsspieler in solch einer Lage auf keinen Fall machen sollte, ist der Aufspiel eines Karo- Vollen, denn das wäre Konventionsbruch.
Der angespiele Karo-Volle zur Hochzeit zeigt, wie Fakes ja richtig schrieb, laut Konvention immer DD an.
EvilNephew, 14. September 2011, um 13:21
Habe ich nen Lauf, heirate ich über blankes As und gebe dann Re, wenn mein Blatt einigermaßen ok ist. Dann kann mein Partner sich schon denken, dass ich noch was habe.
Wenn ich kein eigenständiges Re nach blankem As habe, spiele ich Dulle und das As.
Über zweiten Fehllauf heiraten kann sinnvoll sein, wenn im 1. Lauf nur 15 Augen fallen und man die 10 zum Nachspiel hat und den König selbst hält. Ein Doko ist auf der Farbe fast vorprogrammiert, den möchte ich dann im Team haben.
Bin ich ganz schwach, suche ich mir den Partner evtl über eine Viererlänge ohne As. Habe ich in Pik z.b. 1010K9, will ich als Partner nicht den, der AAK hat. Drei tote Stiche.
LeonardoDa_Vinci, 14. September 2011, um 14:00
Würdet ihr bei Herz As,K,K,9,9 das As vorspielen?
Is mir nur grad so eingefallen, dass das eine Ausnahme darstellen könnte.
Ex-Füchse #16890, 14. September 2011, um 14:09
zuletzt bearbeitet am 14. September 2011, um 14:10
Zitat ES:
"Bei Besitz von guten Assen (schwarzes As mit maximal einer Nebenkarte) neben einer ♥10 halten wir das Anspiel des Asses für sinnvoller, da das Anspiel der ♥10 ein Einbüßen der Trumpfkontrolle zur Folge hat (hohe Trumpf der eigenen Partei sitzen nur noch bei einem Spieler). Dies gilt besonders, wenn der Spieler gegenüber oder rechts vom Hochzeiter sitzt. "
-> Sitzt man gegenüber oder rechts vom Hochzeiter ohne Trumpfstärke macht das Anspiel eines guten Asses zum Einklinken in die HZ mehr Sinn.