EinNulltel, 16. Juni 2016, um 10:31
@Pik3
"Ihr könnt ihn kein Absichtliches Schlechtspielen nachweisen"
Das wäre wieder eine neue Diskussion. Darf nur auf Absicht entschieden werden, wenn es eindeutig nachgewiesen ist? Oder auch schon, wenn es aus unserer Sicht das Wahrscheinlichste ist? Das ist sicherlich auch eine Diskussion unter den Schiedsrichtern wert. Aber ich gebe schon mal zu bedenken: Hier geht es nur um ein paar Spielpunkte. Dass ein Richter mehr Beweise für ein Urteil braucht, ist selbstverständlich.
"Ein Absichtliches Schlechtspiel ist wenn es keine Chance mehr auf Erfolg
gibt"
Das sehe ich anders.
Man betrachte mal folgendes Beispiel: Spieler A und Spieler B haben sich gestritten. Spieler A sagt Re. Spieler B möchte Spieler A mit reinreißen und sagt keine 90, obwohl das eigene Blatt ziemlich schlecht ist. Dann hat Spieler B absichtlich falsch gespielt. Die Chance, unter 90 zu gewinnen, ist aber trotzdem nicht ganz 0. Vielleicht sind ja die Fehlfarben optimal für Re verteilt. Oder Kontra kann sich nicht schmieren.
Im Gegenzug, kann auch eine An/Absage eine Gewinnchance von 0 haben, ohne dass Absicht vorliegt. Beispiel: Kontra macht den ersten Fehlstich (unter 30 Augen). Ein Re-Spieler sagt Re keine 30. Der Partner sagt schwarz, weil er den Fehlstich vergessen hat und sieht, dass Re alle restlichen Stiche machen wird. Die Gewinnchance der Schwarz-Absage ist 0, es liegt trotzdem keine Absicht vor.
@Pik3, Yorgo
Das Thema "Zögern" ist eine endlose Diskussion, die mit dem aktuellen Fall nichts zu tun hat. Aus Sicht der Schiedsrichter kann ich nur soviel dazu sagen: In der Liga ist es nicht verboten, mit Zögern zu spielen. Sonst gäbe es z.B. die rote Wolke nicht. Im Gegenzug ist es aber auch nicht verboten, ohne Zögern zu spielen. Ein Verstoß gegen eine Konvention, ob absichtlich oder versehentlich, ist kein Verstoß gegen die Spielregeln und wird von den Schiedsrichtern nicht geahndet.
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 10:35
@Tront
Du schreibst
Zitat
Ihr findet es also mehrheitlich gut und richtig, wenn ein Spieler, der
gar keinen Stich macht, bereits die keine 30-Absage kontriert und sein
Kontrapartner dadurch Schaden erleiden muss.
Ende
Nochmal,zum Zeitpunkt der Ko Ansage konnte der Spieler nicht wissen das er keinen Stich macht.
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 10:43
@EinNuttel
Man darf kein Urteil auf Grund einer Vermutung fällen sonst kann man ja jede verlorene Ansage anzweifeln.Absichtliches Schlechtspielen ist,wenn einer Schwarz meldet aber die Gegenpartei hat schon einen Stich,man meldet u6 aber der gegner hat schon 65 uzw alles andere ist eine Anmaßung der Schiris.
EinNulltel, 16. Juni 2016, um 10:46
Also ist es kein absichtliches Schlechtspielen, wenn jemand mit
nach Herz As Durchlauf direkt Re schwarz meldet? Es ist ja nicht sicher verloren. Vielleicht hält der Partner ja das Pik As, die zweite Dulle und die beiden Blauen.Ex-Füchse #118269, 16. Juni 2016, um 10:51
Äpfel ... Birnen. Habe ich mal gegoogelt.
Yorgo, 16. Juni 2016, um 10:55
Dirk, welche Funktion hat denn ein Moderator/in bei euch?
Ich folge dir natürlich bei der Aussage hinsichtlich des Zögerns, nur kann das dann niemals zu einer Maßregelung führen, wenn ( wie ich geschrieben) entsprechend verfahre.
EinNulltel, 16. Juni 2016, um 10:55
zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2016, um 10:55
@dokomanne Ich habe bewusst so ein Beispiel gewählt, da das unter der Begründung von Pik3 ja auch durchgehen müsste. Die Gegner haben ja noch keinen Stich.
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 10:56
zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2016, um 11:02
@EinNuttel
Dein Beispiel ist ein Absichtliches Schlechtspielen weil sich die Schwarz-Ansage auf eine Vermutung beruft so wie euer Urteil .
In diesen fall hatte aber der Ko- geber Aussicht auf erfolg da er zum Zeitpunkt noch beide Pik Asse auf der Hand hatte.Hätte Re Schwarz-gemeldet hätte ich als Schiri auch auf Absichtliches Schlechtspielen plädiert .
Cabeza_doble, 16. Juni 2016, um 11:00
Mag sein, dass diese Schiedsrichterentscheidung grenzwertig war.
DENNOCH: Die Schiris sind auch nur Menschen. Dass sie hin und wieder Urteile fällen, über die sich nicht alle einig sind, ist normal und liegt in der Natur der Sache.
Bei der Unterscheidung zwischen absichtlichem und versehentlichem Schlechtspiel wandelt man auf sehr schmalem Grat. Da immer den richtigen Weg zu finden ist schwierig bis unmöglich.
Man sollte deshalb ganz einfach dieses Schiedsrichterurteil als Tatsachenentscheidung werten....und gut iss.
Es geht ja schließlich nicht um Leben und Tod, auch nicht um Geld und Vermögen, vermutlich nicht mal um den Auf- oder Abstieg aus einer Dokoliga.
Also - Mund abwischen und weiter.
Auch beim Fußball gibt es regelmäßig strittige Schiedsrichterentscheidungen, damit muss man leben.
EinNulltel, 16. Juni 2016, um 11:04
@Pik3
Genau, so sehe ich das auch.
Die Kontra-Ansage in dem aktuellen Fall beruft sich aber auch auf eine Vermutung (zumindest aus meiner Sicht). Nämlich, dass die Re-Partei keine 30 sagt, obwohl sie einen unkontrollierten Fehlabgeber hat (was eigentlich nicht sein darf). Und dass mindestens ein Gegner eine blanke Pik 10 hat.
EinNulltel, 16. Juni 2016, um 11:06
@Cabeza_doble Danke für den Beitrag. Das sehe ich genauso.
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 11:12
@EinNuttel
Man muss als Schiri viele Dinge in Betracht ziehen und im Zweifel immer zugunsten des Angeklagten.
Das Ko kommt bei Stich 4 auf Grund der U30 Ansage .Wenn ich mir sicher bin das ich meine Gegner u30 Spiele kann ich normal auch Schwarz ansagen.Bin ich mir nicht Sicher das ich meine Gegner Schwarz Spiele lasse ich auch die U30 weg da ein Stich reichen kann.
Yorgo, 16. Juni 2016, um 11:12
Freunde, wir drehen uns im Kreis, so kommen wir nicht weiter.
Mein Vorschlag. Es bleibt wie entschieden und in Zukunft wird der tatsächlich erreichte Punktwert gezählt und der ev, Schlechtspieler verwarnt und unter Beobachtung gestellt. Sollte er ein ähnlich zweifelhaftes Verhalten an den Tag legen, mit erheblichen Strafen belegen. Für seinen Partner, sollte das Spiel nicht gewertet werden.
Ex-Füchse #4596, 16. Juni 2016, um 11:12
1/0 is Sparta?
Die K30 beruhen ebenfalls auf einer Vermutung, vorzeitig K9 is als eine Farbkontrolle interpretiert werden, die kann aber auch Herzchicane sein und dann bekommt man die 3 Pik nich unter.
Was spricht gegen Vermutung in einem Spiel mit erheblichem Glücksanteil?
Ex-Füchse #918, 16. Juni 2016, um 11:13
zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2016, um 11:14
ich seh das auch wie cabeza und nun sollten wir das Thema genug sein lassen. man muss sich auch für eventuelle Fehler nicht ewig rechtfertigen.
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 11:40
@EinNuttel
Eine Frage habe ich aber noch,wie hättest du als Schiri geurteilt wenn Re die U3 verliert und der Re Partner hätte das Spiel gemeldet?
Sarah, 16. Juni 2016, um 11:44
Axe…, ne Kall.., äh Stef.., ähm Pik3, schau, mit ein wenig Mühe schafft man es, einen Namen korrekt zu schreiben.
Ausgerechnet Du, hier, in diesem Thread, Wahnsinn!
Ex-Füchse #11750, 16. Juni 2016, um 11:48
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #11750, 16. Juni 2016, um 11:48
Dieser Eintrag wurde entfernt.
EinNulltel, 16. Juni 2016, um 11:54
Nein, ich bin nicht Sparta. Ich bin noch nicht lange Schiedsrichter und orientiere mich an unseren Richtlinien. Bei dieser Entscheidung lagen wir vielleicht daneben, wie bereits gesagt. Deshalb wird im Schiedsrichterteam auch geklärt, wie solche Fälle in Zukunft besser beurteilt werden können.
Für mich ist das Thema jetzt auch abgehakt. Ich habe alles dazu gesagt.
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 12:03
@Nuttel
Das ist Größe und Charakter wenn man einen Fehler einsieht .
@Sarah
Wenn du nun die Größe hättest und Fehler zugeben würdest wäre die Welt i.o.
Ex-Füchse #4596, 16. Juni 2016, um 12:07
Dankeschön 1/0
EinNulltel, 16. Juni 2016, um 12:09
zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2016, um 12:09
@Pik3 Und abschließend noch die Antwort auf deine Frage (hatte sich zeitlich überschnitten):
Die Entscheidung trifft nicht ein einzelner Schiedsrichter, sondern alle zusammen. Meine persönliche Einschätzung wäre: Keine 30 ist eher keine Absicht, sondern Blatt überschätzt. Also keine Sanktion. Der Haken: Das Kontra hätte geklappt und wäre stehen geblieben. Eigentlich sollte aber da die Entscheidung nicht davon abhängen, ob die Ansage klappt, oder nicht. Also haben wir uns wohl geirrt
Ex-Füchse #116342, 16. Juni 2016, um 12:14
@EinNulltel
Ich glaube du bist oder wirst ein guter Schiri.
Es war auch keine Kritik an eurer Arbeit sondern an
diesem Urteil die ja auch nach deiner Aussage berechtigt war.