Das ist ein Argument. Wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass man die 90 selbst mit Partner-Dulle ohnehin nicht vertreten kann, muss das Herz-Ass auch nicht gleich angefasst werden, falls der Partner die zweite Dulle hat.
Dieser kann dann eventuell ein gutes Pik-Ass bringen.

Für mich ist das einfach ein Dullenvorspiel, mit anschliessendem Re.
Aber kein Re im ertsen, dafür ´bist du zu Trumpfkurz, und nicht Trumpfstark genug.

Ich würde mir das nicht so einfach machen, solange überall nur tumb reingestochen wird ist es immer sinnvoll, die Laufwahrscheinlichkeit der eigenen Asse zu erhöhen. Dieses Spiel ist ein gutes Beispiel dafür, was bleibt denn wenn das As ohne Ansage zuerst vorgespielt wird? Dullenaufspiel is indiskutabel, wenn man seine Zuverlässigkeit nich aufs Spiel setzen will. Das Re lässt sich mit Pik stechen immernoch retten.

Es geht nicht darum, das Re zu retten, Micha. Das muss man ja selbst dann geben, wenn das KreuzAs ohne Spruch abgestochen würde. Es geht darum zu vermeiden, dass der Partner durch die falsche Stärkenbeschreibung durch Vorab-Re nicht zur 90 getrieben wird, nur weil er eine Zusatzstärke wie PikAs, HerzAs mitbringt, was leicht durch Trumpflänge bei kontra pulverisiert werden kann. Da begeben wir uns nämlich von den lockeren 50% Wahrscheinlichkeit zu notwenigen 90%, die durch die Trumpfkürze eben nicht mehr gegeben sind.

Ich weiß, Du argumentierst bei deinen Vorab-Re's auch immer, dass sie nur durch zusätzliche Abfragen wirklich Stärke ausdrücken. Aber so ist die Konvention nicht. Schon das gehackte PikAs verliert. Und selbst nach dessen Durchlauf musst Du gegen den Herz mit 37 und Dulle 62 noch 3 Fehl mit max. 27 Augen verorten ...

Warum bitte soll das Dullenaufspiel indiskutabel sein?

Selbst ohne lasse ich mir lieber das KreuzAs vom Partner zu 10% (?) abstechen und gewinne das Re trotzdem noch locker, als mit falscher Forcierung um die 90 zu kämpfen ...