DIE Kirche gibt es nicht. Und einige in der Kirche helfen sehr wohl:
http://www.brot-fuer-die-welt.de
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Ich bin aus der Kirche ausgetreten, vor Jahren. Dennoch muss ich sagen dass es sehr viele Kirchenmitglieder gibt, die (im Namen der Kirche) gutes tun.
Pauschalierungen klingen schön einfach, sind aber oft einfach falsch und unfair.
Auch sind viele Kirchenmitglieder bei uns im Dorf (katholisch und evangelisch) im Namen der Kirche sehr sozial engagiert. Klein aber fein.
Im Großen mögen Kirchen wirklich Quatsch sein, im Kleinen kann sie sehr sinnvoll sein.

Kirche hat leider große Schwierigkeiten mit der Zeit zu gehen.Viele ältere Menschen möchten "ihre" Kirche immer so behalten, wie sie es kennen. Aber Manne liegt falsch. An Gott oder ein Leben nach dem Tod zu glauben kann man auch ohne Kirche, wenn man diese, aus welchem Grund auch immer, ablehnt.

Mit "dem da oben" pflege ich ein freundschaftliches Verhältnis.
Probleme habe ich allerdings mit dem Bodenpersonal jedweder religiösen Fraktion.
Letzteres gilt nicht für Erzieherinnen in Kindergärten, für Altenpflegerinnen, für alle die, die im Auftrag der Kirchen direkt am Menschen wichtige Körper- und Seelsorgerische Aufgaben übernehmen. Dafür zahle ich, auch und gerade als Vater kleiner Kinder, meine Kirchensteuer sehr gerne.

Auf eine Debatte, ob die Steuergelder, die direkt an unseren Staat gehen, im Endeffekt sinnvoller eingesetzt sind, lasse ich mich gerne ein.

Der Papst ist in erster Linie Staatsoberhaupt. Als solcher lebt er auch nicht pompöser als alle möglichen Despoten in Afrika oder dem Nahen Osten.

Ich finde die Pauschalisierungen hier auch zu banal. Zu einfach macht ihr Euch die Kirchenschelte.
Klar ist gerade die katholische Kirche verlogen. Das habe ich schon als Ministrant bemerkt, als ich meinen Pfarrer auf der Couch mit seiner Haushälterin erwischt hatte. Und da konnte ich, wie man heute weiß, ja noch froh sein, dass ich nicht selbst da liegen musste...
Aber wer, wenn nicht die Kirche soll denn bitte schön noch Wertvorstellungen vertreten, die sich nicht den ökonomischen Zwängen unterwerfen und dem Zeitwandel hinterher rennen. Was soll denn den totalen Werteverfall bremsen? Schaut mal ins gottlose Russland und vergleicht die Situation mit dem religiösen Polen.
Zölibat, Verhütung sind Themen, deren soziale Konsequenzen gefährlich sind aber bitte lasst doch wenigstens die Kirche eine lebenslange Ehe vertreten. Das muß ja nicht gleich bedeuten, dass man Geschiedene von der Kommunion ausschliesst...

@ Evil: hast Du mal wissenschaftliche Berichte gelesen, wie die Hexenverbrennung wertvolle Gene für die weibliche Schönheit bis heute vernichtet hat? Schliesslich wurden hauptsächlich junge, verführerische Mädchen und Frauen denunziert, verfolgt und getötet.

"Und da konnte ich, wie man heute weiß, ja noch froh sein, dass ich nicht selbst da liegen musste... "

An Stelle des Pfarrers wäre aber ok oder? :-)

Also ich fühle mich schon wegen meines Namens geradezu verpflichtet, hier auch mal meinen Senf dazu zu geben: Wie der eine oder andere hier schon weiß, hat mir die Führung der katholischen Kirche in den letzten Jahren das Leben ganz schön zur Hölle gemacht. Ich habs mir, wie ich in den letzten beiden Jahren der Besinnung erkennen musste, natürlich teilweise selbst eingebrockt und mich auch auf Kosten der anderen bereichert. Ich würde auch nicht bestreiten, dass sich in den Kreisen der Führung Korruption und unverhältnismäßige Vorteilsnahme breit gemacht haben. Trotzdem sehe ich das ganze etwas differenzierter (wie auch Stoni, dem ich auf diesem Wege mal ausdrücklich für seine durchdachten Beiträge, die ich sehr schätze und immer aufmerksam lese, danken möchte). Man muss auch die immer noch große Zahl von ehrenamtlichen Gläubigen sehen, die auf der unteren Ebene alltägliche Arbeit machen, und das in allen Konfessionen und Religionen (Muslime ausdrücklich eingeschlossen). Wenn ich das Schaffenswerk beispielsweise einer katholischen Nonne betrachte , die ich persönlich in Indien kennenlernen durfte, kann ich wirklich nur den Hut ziehen. Diese hatte 40 Jahre in den Slums von New Delhi verbracht, um Alte zu pflegen. Wenn sie mich nicht belogen hat, hat sie die gesamte Zeit dort verbracht ohne auch nur einmal das Stadtgebiet zu verlassen. Ich könnte auch noch andere persönliche Erfahrungen schildern, das würde aber hier den Rahmen sprengen. Um mir den Vorwurf der Befangenheit zu ersparen, möchte ich darauf hinweisen, dass ich ein Gläubiger bin, der keiner Religionsgemeinschaft angehört, auch wenn ich offiziell noch Kirchenmitglied bin.

@ Stoni:

> Schliesslich wurden hauptsächlich junge,
> verführerische Mädchen und Frauen denunziert,
> verfolgt und getötet.

Das trifft für die (Klein-)Stadt, bei der ich mich in dieser Hinsicht auskenne, nicht zu:

In Idstein im Taunus fanden die Hexenprozesse in den Jahren nach dem 30-jährigen Krieg statt; der Herzog von Nassau, der als weltliche Obrigkeit die oberste Gerichtsbarkeit darstellte, ging sehr pragmatisch vor: Unter den tatsächlich zu Tode gekommenen befand sich keine Frau im noch gebärfähigen Alter.

Ob das für die Betreffenden ein Trost war?

ob jung oder alt....es wurden auch Kinder verbrannt...es starben im Namen Gottes Menschen....

Ich habe gestern im Radio (SWR3) gehört, dass der Papstbesuch hier in Deutschland recht teuer sein soll.
Nun möchte die katholische Kirche laut Radio ihren kleinen Anteil dazu beitragen und 30 Millionen Euro dazugeben.
Das ist natürlich ein Hammer.
Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: 30 Millionen!
Davon könnten viele Münder satt werden.
Und ich möchte nicht wissen (oder doch), wieviel Geld der Staat noch bezahlen muss.
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Da erkennt man dann schon, welche Schwerpunkte die katholische Kirche setzt.
Unterbezahlte Kirchenangestellte, von denen erwartet wird, dass sie nicht für Geld, sondern aus Nächstenliebe ihre Arbeit über die Arbeitsvertäge hinaus verrichten.
Weltweit hungernde Menschen.
Und die Kirche verballert das Geld für nen Papstbesuch.
Da kann einem schon schlecht werden.

Entgegen der verbreiteten Meinung ging die Hexenverfolgung nicht auf die katholische Kirche und ihre Inquisition zurück. Im Gegenteil waren es eher lutherische Gebiete... während Spanien, Italien, Württemberg fast ganz ohne auskamen.. die Katholiken hatten andere Verbrechen...

Stevie, wie plump ist das denn? Das bedarf schon keiner Argumentation mehr dagegen ...

Ich bin als Atheist gewiss kein Freund der katholischen Kirche. Aber Deine Kritik ist wirklich extrem einseitig, Stevie. All das, was Du in Deinem letzten Beitrag vorbringst, trifft genauso auf die Staaten oder auch die Privatwirtschaft zu. Das ist doch überhaupt kein spezielles Problem der Kirche. Letztere solltest Du deshalb mal lieber im Dorf lassen...

Staat und Privatwirtschaft stehen aber nicht für Nächstenliebe.
Die katholische Kirche sollte mit "Liebe deinen Nächsten" nicht unbedingt kleine Jungs meinen und Nächstenliebe dadurch zum Ausdruck bringen, Gelder für arme Leute auszugeben und nicht für Papstbesuche.

Die Politiker als Repräsentanten des Staates werden auch nicht müde, immer wieder zu betonen, was sie alles Gutes für die Bevölkerung, insbesondere für die sozial schwächeren Schichten leisten. Sie verkünden damit auf ihre Art und Weise genauso "Nächstenliebe". Und die Privatwirtschaft strengt sich immer besonders an, wenn es darum geht, ihre Spendenbereitschaft ins rechte Licht zu rücken. Doppelmoral und Verschwendung gibt es überall.

Da stimme ich dir ausdrücklich zu. Allerdings weiss jeder um deren Verlogenheit.
Bei Kirchen sehe ich das anders.
Die "kleinen" Kirchenleute leben tatsächlich Nächstenliebe (jeder auf seine Art und wie er es eben kann).
Um so schlimmer, dass die "grossen" dann das Geld so verballern.

Naja, bei der Kirche weiß es eigentlich auch schon fast jeder ...

neee, Thomas, das ist Wunschdenken.....*wenn ich mir so anschaue, wie gut besucht die Kirchentage sind....

Das wäre ein Ansatz, über die 10Mrd EUR Kirchensteuereinnahmen oder die 10Mrd EUR staatlicher Zuschüsse und Subventionen zu reflektieren, oder die vatikanische Finanzwirtschaft ihrer 100.000 Immobilien und sonstiger Geschäfte....
Sich über die 30Mio für den Papstbesuch aufzuregen, ist rührend, dagegen zu wettern erreicht nicht mal die Stammtischkante ...

Worüber regt Ihr Euch auf, die 30 Mio sind doch nur Peanuts für den Klerus. ;)

Aufgeregt habe ich mich 1988 über herausgeworfens Geld für Fackelumzüge, Feuerwerk und anderen Pomp zu irgendwelchen Parteifeierlichkeiten. In der Zeit war ich im 4-monatigen Betriebspraktikum und habe die DDR-Mangelwirtschaft im "Gesundheitswesen" live miterlebt. Die haben Geld verpulvert, was sie eigentlich nicht hatten.

Politik und Kirche, 2 Themen, die man meiden sollte!
Einigkeit: ausgeschlossen!

Das gilt für Doko mindestens genauso. :-P

Das einzige, was mich an Euren Postings hier stört ist die Verallgemeinerung "die Kirche"! Von welcher Kirche redet ihr denn?;-)

Na von welcher denn? Kleiner Hinweis: "Papst".

ich denke, dass einige nicht nur von der röm.-kath. Kirche reden - zumindest kommt es so rüber. Deshalb, der kleine Hinweis meinerseits...