#489.299

Auch hier mal wieder eine Frage eines Laien:

Natürlich ist der Auspieler sauer, wenn der Hochzeiter sein Fehl absticht (wäre ich auch). Aber ist das wirklich so unerhört? Der Erfolg hat dem Hochzeiter doch recht gegeben, es genauso zu tun. Oder nicht?

Bin gespannt.....

Zitat Klaus:
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Ist als Hochzeiter abstechen erlaubt?
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Aber selbstverständlich.
Ziel des Hochzeiters muss es doch sein, den bestmöglichen Partner zu finden. Den findet er aber sicher nicht, indem er einfach blind auf irgendwen abwirft.
Gerade bei einem solchen Brett wie Ilits es hat, muss der Hochzeiter möglichst die zweite Dulle suchen.
Das riecht ja von vorn herein nach einem hohen Sieg mit vielen Absagen.
Schade, dass hier nur ein popliges RE kommt und weder Ilits noch Dag weitere Absagen finden.
Ich hätte an Ilis' Stelle zum zweiten Stich erst mal die eigene Dulle gespielt. Dann weiß der potentielle Partner nämlich erst mal über derren Sitz Bescheid.
Dag hätte dann zum Einheiraten ihre Dulle gar nicht gebraucht, dann hätte die Pikdame als Stehtrumpf gereicht.
Wenn sie dann mit der ans Spiel kommt, müsste Ilits wiederum wissen, dass die RE-Partei mindestens sechs mal mal Trumpf von oben hat.
Dazu die beiden Stehasse in Pik und Herz....da kann man mindestens k6 geben.
Die Fehlasse dürfen dann aber natürlich herst zum Ende des Spieles (wenn die KONTRA-Leute trumpfleer sind) ausgespielt werden.

Hallo Klaus,

wenn sich der Hochzeiter seinen Partner aussuchen kann, wird er immer bemüht sein, den vermeintlich stärksten Partner mitzunehmen. Das ist in Fällen, wo man wie im vorliegenden Fall selber eine Dulle hat, in der Regel die fehlende Dulle.

Der Hochzeiter selber lässt hier (kommt leider sehr häufig vor) eine wesentliche Spieloptimierung aus. Er sollte zum zweiten Stich zunächst seine eigene Dulle vorspielen. Das bringt zwei offensichtlich Vorteile. Erstens: Der künftige Partner kann sich häufig (im vorliegenden Fall ja auch) mit Pik Dame einklinken. Beide Re-Spieler erhalten also frühzeitig Kenntnis über die absolute Trumpfhoheit. Zweitens: Der Ansagezeitpunkt verschiebt sich um einen Stich nach hinten, da die formale Partnerfindung ja erst im dritten Stich erfolgt. Dadurch wiederum steigen die Möglichkeiten für tiefe Absagen zum Beispiel durch Mitzählen der gelegten Trümpfe.

Gruß
Spartakus

Hallo Klaus, es ist sogar genau andersherum. Nicht abzustechen hat was anrüchiges. Die Gründe sind ja oben beschrieben. Sticht man nicht ab, so hat das immer den Geschmack eines Freundschaftsdienstes.
Natürlich gibt es auch einige (wenige) Fälle wo man den Abwurf vorziehen kann.

Gruß Jürgen

Na da bin ich ja beruhigt. Habe schon des öfteren die Empörung des abgewiesenen Verehrers mitbekommen, manchmal mit dem Hinweis: "Sowas tut man nicht"
Bie den vielen Konventionen war ich da schon manchmal etwas verwirrt.....
Danke euch!

Ich danke euch auch, ich denke aus dieser Spielbesprechung kann ich viel lernen.

Ja, grundsätzlich ist Abstechen bei der Partnersuche erlaubt und auch richtig. Aber (das berühmte ABER) nur, wenn danach auch durch Fuchs- oder Trumpfaufspiel nach dem stärksten Partner (der eine H10 hat) gesucht wird. Das macht Sinn!
Ich habe vor kurzer Zeit erlebt, dass mein Herz As abgestochen wurde und danach vom Hochzeiter eine Kreuz 10 auf den Tisch gelegt wurde. Das habe ich als Gefälligkeitsangebot (abgesprochen) betrachtet. Denn derjenige hätte auch die Kreuz 10 beilegen können und dann anschließend Kreuz stechen können.
Es gibt immerhin das Gerücht, dass manche miteinander telefonieren und sich die Karten verraten. Ich finde das Abstechen der Fehlfarbe anstatt beizugeben anrüchig, wenn nicht danach eine Trumpfkarte (Fuchs oder Karo 10) aufgespielt wird.
Ich lasse mich diesbezüglich gerne belehren...

Zitat Suse
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Ich finde das Abstechen der Fehlfarbe anstatt beizugeben anrüchig, wenn nicht danach eine Trumpfkarte (Fuchs oder Karo 10) aufgespielt wird.
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Ja und nein!
Hat man eine sinnvolle Anspielfarbe (z.B. blankes Ass) dann sollte man schon das Ass des Aufspielers stechen um das eigene Ass nachzubringen und anschließend über Trumpf den Partner zu suchen.
Oder man hat eine elend lange schwarze Farbe, die einem Sorgen bereitet. Dann kann es sogar angebracht sein, nicht über Trumpf den Partner zu suchen, sondern nach einem Mitspieler Ausschau zu halten, der genau diese Farbe sticht.
Und es muss nicht immer das Karo-Volle sein, mit dem man den Trumpf-Partner sucht. Habe ich als Hochzeiter weder Fux noch Karo-Zehn, dann spiele ich halt meinen kleinsten Buben vor, denn den Dullenpartner möchte ich ja auch unter solchen Umständen heiraten können.

Also bevor ich hier von anrüchig sprechen würde. Bitte bedenkt, dass viele hier "nicht sooooooo viel Plan" von Doko haben und Dinge durchaus auch mal aus dem Bauch heraus gespielt werden - ich wäre da sehr vorsichtig mit solchen Aussagen.

Da hast Du recht, Gockelchen!
Und noch ein Nachtrag zu Suses Text:

Den Herz-Aufspieler steche ich als Hochzeiter, sofern ich die Möglichkeit dazu habe, immer ab - wirklich IMMER!
Denn Herz-Aufspiel lässt in der Regel nicht gerade auf ein Brett schließen. Herz-Ass zum Einheiraten ist doch wirklich der letzte Notnagel, und wenn ich mir den Partner schon aussuchen kann, dann soll er natürlich nicht nur sexy sein, sondern auch REICH!

Suse vor ungefähr 5 Stunden Ich habe vor kurzer Zeit erlebt, dass mein Herz As abgestochen wurde und danach vom Hochzeiter eine Kreuz 10 auf den Tisch gelegt wurde. Das habe ich als Gefälligkeitsangebot (abgesprochen) betrachtet. Denn derjenige hätte auch die Kreuz 10 beilegen können und dann anschließend Kreuz stechen können.
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ich heirate doch nicht Herz As. Derjenige verspricht kein schwarzes As und keine Dulle. Das wird der schwächste Partner am Tisch sein! Da steche ich und wie ich nun heirate entscheide ich selbst. Wie es meinem Blatt gut tut. Entweder Trumpf bei einer Mindestanzahl an Trümpfen oder Fehl, wenn ich Trumpfschwächer bin oder mein Partner eine bei mir lange Fehlfarbe retten soll.
Das Trumpfversprechen gibt es in einem anderen Kontext:
ich spiele Dulle und das bedeutet, dass ich im zweiten Stich meinen Partner über Trumpf suche.
sashimi