Spartakus, 09. November 2011, um 08:26
zuletzt bearbeitet am 09. November 2011, um 08:34
Dieser Themenstrang betrifft reale Turnierrunden mit Pflichtsoli.
In früheren Jahren habe ich in der Regel bis zum Schluss auf ein gewinnbares Pflichtsolo gewartet, habe bei wackligen Teilen und gutem Normalspielblatt lieber sichere Punkte mitgenommen. Ich denke diese Taktik ging in der Mehrzahl der Fälle ganz gut auf, doch manchmal ist es dann leider so gewesen, dass in der Vorführung gar nichts kam und ganz hohe Minusergebnisse zustande gekommen sind.
HDF hatte in der Bundesliga schon immer geflucht wenn ich kurz vor Schluss meinen Pflichtsolo noch nicht erfüllt hatte. Ich hatte dararhin meine Taktik ein wenig umgestellt und fortan durchaus auch mal einen Verrecker bzw. einen sicheren "Über 90 Punkte Solo" eingebaut. Ob das besser ist weiß ich nicht. Es scheint die Mannschaftskameraden aber scheinbar zu beruhigen. :-)
Gestern beim Vereinsturnier war aber mal wieder so eine 1. Runde, die recht gut lief (+25 bis zur Vorführung), aber wirklich gar nichts Soloverdächtiges kam. Das beste wäre noch mitte der Runde ein Spiel mit As, As, 10, x, x und einem Seitenas gewesen, also im günstigen Fall 6 Stiche, im ungünstigen Fall 4 Stiche. Davon habe ich Abstand genommen.
Die gute Hannelore teilt am 5-er Tisch also die Karten zu meinem vorgeführten Solo aus und ich nahm folgende Karte auf.
Kreuz As, 10, 10, K, D, B
Pik 9
Herz As, As, D
Karo As, 9
Mensch, dachte ich, alles richtig gemacht. Das Teil spiele ich ja zu jeder Zeit als Pflichtsolo. Die Frage ist halt, ob man die Pikschwäche überlebt. Ergibt sich die Frage nach dem Spielplan.
Die Offensivvariante wäre Eröffnung mit Kreuz As. Wenn das Kreuz As auf einer Hand blank sitzt, ist das die Strategie, die zu einem eigens erspielten Sieg mit 9 Stichen führt (außer 0-As-5-Verteilung). Nachteil dieser Variante: Wenn Kreuz As nicht fällt, können die Gegner vermutlich im Rücklauf (eine Alternative zu Kreuz nach gibt es wohl nicht) ihre Stärke in Pik anzeigen.
Deswegen entscheide ich mich wie in solchen Fällen eigentlich immer, sofort den Kreuz ins As zu spielen. Die Idee ist, dass jeder bedienen muss und somit keine Möglichkeit einer As-Anzeige besteht.
Also Ausspiel Kreuz König (Kreuz 10 ist vermutlich genauer, damit jemand, der das As zu dritt oder viert hält, dieses auch wirklich legt). Leif an Pos. 2 mit As, x zögert und fragt damit nach hinten, ob jemand den Stich übernehmen kann. Da dieses nicht der Fall ist, nimmt er den König raus und erhält ca. 20 Augen. Alles wie geplant also.
Schneller als der Wind weht knallt er Pik As auf den Tisch (so eine Scheiße, dachte ich mir). Er hatte As, 10, 10, x, x x auf der Hand in Pik. Peter jetzt an Pos. 2 wirkt unzufrieden und unentschlossen und würgt sich nach längerem Überlegen ein "kontra" raus, muss aber einen kleinen Pik beilegen (er hat 2 kleine Pik). Wie das beim Sologegenspiel oft so ist, reagiert Uschi an Pos. 3 zu meinem Glück falsch. Sie hat As, x, x uns sollte entweder das As beilegen (Standard) oder, wie ich das gern spiele, auf das ausgespielte As sofort kontra brüllen, weil sie ja den zweiten Pik annehmen und mit einem dritten Pik wieder in die Länge von Leif zurückspielen kann. Letztere Variante halte ich bei einem As zu dritt für genauer, weil man dadurch auch eine Stellung 10, x, x des Solisten erorbert, welches durch die Standardvariante nicht gelingt. In der Partie legt sie ohne Signale ein Bild dazu, so dass der Stich komplettiert mit meiner 9 auch mit wenig Augen zu Leif geht.
Leif muss jetzt natürlich denken, dass das fehlende As bei mir sitzt (Uschi sei Dank, ächz :-)) und hofft nunmehr folgerichtig, mich in einer anderen Farbe zu erwischen und spielt schon sichtlich genervt ein Bild in Karo nach. Peter an Pos. 2 das As (darauf als einzige Stärke hatte er das "kontra" gegeben), Uschi eine 10 und ich bin lange am Überlegen, ob ich das "Re" zurückschieße. Mit Legen meiner Karo 9 hat Kontra 62 Augen und alles außer Pik nach gewinnt ja sicher, da ich nur noch die Herz Dame als Verlierer habe. Und dass Peter ausgerechnet zum Pik greift, wo der zweite Stich doch so ungünstig für Kontra gelaufen ist, schien mir doch höchst unwahrscheinlich. Vorsichtig wie ich bin, lasse ich den Gegenschuss weg, was ich im Nachhinein für einen Fehler halte (kostete mich in der Endabrechnung auch einen vielleicht wichtigen Platz in der Tabelle für die Meisterschaft).
Peter also am rumeiern und geigt einen Herz vor, den ich mitreiße, alles von oben abspiele und am Ende sogar die Herz Dame durchbekomme (da haben sogar zwei Spieler gepennt), so dass ich für dieses Spiel 12 Gute bekomme.
Vorführungen sind doch gar nicht so schlimm, oder? :-)
@HDF: Da hat sich aber einer geärgert nach diesem Spiel. :-)))
TanzbaerES, 09. November 2011, um 08:49
Heißt im Prinzip nix anderes als:
Hab ich da Massel gehabt, dass einer der Gegenspieler nicht so gespielt hat, wie es sich bei einem normalen Sologegenspiel gehört hätte.
Diese Art Gewinnspiele erlebt man aber auch hier zuhauf, allerdings meist mit relativ ungeübten Spielern, dazu braucht es net unbedingt eine Liste, Dirk :-)
Lottospieler, 09. November 2011, um 09:42
zuletzt bearbeitet am 09. November 2011, um 09:45
turniere im ddv-bereich haben auf jeden fall einen höheren stellenwert als online in einer liga zu spielen allein besonders deshalb weil die spielfähigkeiten der spieler deutlich besser sind.
einzig und allein sehe ich ein problem und eine ungerechtigkeit was das pflichsolo betrifft: es gewinnt sehr oft nicht der bessere spieler sondern derjenige der sein pflichtsolo oder mehrere gewinnt oder den verlust in grenzen hält. die bedeutung dieses pflichtsolos ist unangemessen, der eine hat glück erwischt ein riesenteil mit +18 oder mehr der andere wartet zu lange um dann am schluß vorgeführt zu werden oder sich vorführen zu lassen und kassiert minus in ähnlicher höhe und das noch innerhalb mehrerer runden, das dadurch turniere entschieden werden können gefällt mir nicht.
natürlich ist mir klar das diese regelung schon lange existiert und sich kluge köpfe ausgedacht haben, habe aber das recht meine kritik daran zu äußern. dadurch wird die spannung und das unberechenbare erhöht, jedoch ebenso der glücksfaktor.
es ist ja auch manchmal so das derjenige der schon ein gutes pflichtsolo hatte noch weitere dazu bekommt oder schon hatte und dadurch das solospiel eine weitere aufwertung erhält.
die 24 spiele (eine runde) in denen man zeit hat ein pflichtsolo zu spielen halte ich für zu wenig. der eine kommt so im vergleich zu anderen auf einen solovorteil zu unglücklicheren die nicht den hauch einer chance für ein einziges solo haben von vlt 40 oder mehr punkten. da turniere meines wissens oft über 2x24 oder 3x24 spiele gespielt werden halte ich es für sinnvoller ein pflichsolo innerhalb eines gesamten turnieres zu spielen, ich halte das für fairer.
das ist meine subjektive meinung mehr nicht.
Belzedar, 09. November 2011, um 10:47
Also gestern hatte ich auf 2 Listen 5 gewonnene Soli und ein verlorenes, okay auf der ersten Liste kann ich die 3 gewonnen Fleischlosen auch alle drei verlieren, Das erste war:
Karo Ass, Karo Ass, Karo zehn, Karo Zehn, Karo 9, Pik Ass Pik Zehn, Pik König, Pik Bube, Pik 9, Pik 9, Herz Bube.
Das 2. war dagegen richtig gut ewinnbar: an Pos. 2:
Kreuz Ass, Kreuz Ass, Kreuz 10, Kreuz K, Kreuz B, Pik Ass, Pik K, Pik 9, Kaor Ass, Karo König, Karo 9, Herz Ass. Anspiel Karo Ass - Karo 9 - Karo Dame - Karo zehn. Nachspiel karo bube - Re von mir und Karo König.
Das 3. war dagegen eigentlich einfach wieder verloren, aber ich habe es gewonnen. An Pos. 1.
Karo Ass, Karo Ass, Karo Zehn, Karo 9, Pik Ass Pik Zehn Pik 9, Kreuz Ass, Kreuz zehn, Kreuz König, Herz Zehn Herz 9.
Die Karos abgezogen, mit dem letzten Karo ausgestiegen, Pik Ass wurde vom Gegner gespielt Pik nach, Pik ass und zehn abgezogen, es ist klar dass das Herz ass und das kreuz ass an Pos.4 sind. Kreuz ass gespielt, herz zum Herz ass an Pos.4. Herz Ass gespielt Kreuz ass gespielt, und meine Kreuz zehn ist zu Hause, über 120 Punkte gemacht.
Lottospieler, 09. November 2011, um 10:53
zuletzt bearbeitet am 09. November 2011, um 10:55
wenn ich hier so die 'sologeschichten' lese kommt in mir der gedanke hoch das viele auch bei DDV-turnieren die grundlagen des sologegenspiels nicht kennen oder ignorieren, darüber kann ich mich nur wundern, sonst wäre so was nicht möglich, ich denke mal es gibt ein paar die können es auch einfach nicht.
Ex-Füchse #918, 09. November 2011, um 11:03
Sie kennen sie schon, aber auch das sind nur Menschen und keine Dokogötter die fehlerlos sind.Wäre doch auch total langweilig wenn dort alle perfekt spielen würden...
Ex-Füchse #5718, 09. November 2011, um 11:21
Überall gibt es die Gaußsche Verteilung. Warum sollte das in den Vereinen des DDV anders sein. Darum ist ja meckern auch völlig Bannane und die sehr guten Spieler tun es nicht. Das Mittelfeld meckert ohne Ende und bekommt einen Anfall nach dem anderen. Es gibt halt - wie beim Tischtennis auc - die Spitze und auch die, die es nie lernen und dennoch Spaß haben. Die Leistungsdichte wird im DDV insgesamt etwas höher sein als hier aber ansonsten gibt es auch dort 1-5 Sterner.
Das ganze Spiel lebt doch von den Fehlern. Die werden ja auch angemeckert wenn sie vom Partner kommen und belächelt, wenn sie vom Gegner kommen. Niemand würde "ausrasten", weil der Gegner einen Fehler gemacht hat.
HDF, 09. November 2011, um 11:28
zuletzt bearbeitet am 09. November 2011, um 11:32
dirk, hat uschi dir ja wieder mal gnadenlos geholfen (sie mag dich eben :-)), normal gehst du unter 90 weg
und trotzdem habe ich nicht unrecht mit den vorführungen, denn immerhin sind wir durch die doppelte vorführung von dir (-21) und olli (-24) aus der bundesliga abgestiegen, weil es gleich einen ganzen wertungspunkt ausmachte, gut, wir haben den aufstieg gleich wieder geschafft, aber der abstieg hätte vielleicht nicht sein müssen
Belzedar, 09. November 2011, um 11:31
Nein ich wollte nur aufzeigen dass selbst bei gutem Gegenspiel, hoffnungslos aussehende Blätter zu einem Sieg führen können, bei glücklicher Lage. Bei den 5 Karo und 6 pik muss halt das Pik ass blank stehen, und eine Pik zehn zu zweit stehen, damit aber das nicht offensichtlich ist spiele ich erstmal die Karo's runter, derjenige mit der Pik zehn zu dritt kam dann in Abwurfnot, und entschied sich für mich richtig, und warf einen Piken ab, er hatte auch noch die kreuz zehn zu dritt.
Lottospieler, 09. November 2011, um 11:33
cahei,
das sehe ich etwas anders wie zb im ersten beispiel von spartakus:
man muß sich für ein solches spiel doch keinen 'spielplan' zurechtlegen, die längste farbe mit kreuz von ihm ist doch jedem klar, kreuz zehn oder könig um den rest hochzuspielen. halten sich die gegenspieler aber an die grundregel das die längste farbe gespielt werden muß mit pik ist er sofort tot, dann ein as zugeben bei as anspiel des parters im sologegenspiel (was pflicht ist) zumindest jedoch zögern und damit anzeigen das man das zweite as hat, jeder weiß das und ich verstehe nicht wie man es dennoch ignoriert.
ich halte es auch für wenig hilfreich spiele hier einzustellen deren gewinn ausschließlich der fehler oder dummheit der gegenspieler zu verdanken ist, es ist ja keine besondere leistung die man vollbracht hat, für mich auch eine form des anprangerns, aber das ist meine subjektive meinung.
Belzedar, 09. November 2011, um 11:37
Hey hotte mach mal halblang, nicht "jeder" weiss dass, die meisten auf Rl-Turnieren wissen dass, die meisten, wenn auch knapp auf Vereinsabenden, auch hier gibt es Leute die nicht auf RL Turniere fahren, und nur aus Spass an der Freude Doppelkopf spielen, solche muss man halt auch akzeptieren, auch wenn mir das schwer fällt, wenn ich einen Fehler zum hundertsten oder tausendsten Mal sehe. Wie zB die letzten Fehl einer Farbe anzupacken von Pos. 1 auf Pos.2 zum Partner.
HDF, 09. November 2011, um 11:40
hotte, in den vereinen gibt es doch alle möglichen spielstärken und vor allem charaktere, der eine leitet das spiel, der andere sperrt sich dagegen, obwohl es sinnvoill wäre und schon passieren solche dinge, die angeführte uschi, weiß genau, dass leif (einer der besten spieler in deutschland und dirks "intimfreund/feind") das pik as nie ohne die zehndeckung ausspielen würde und sie das as legen muss, was sie geritten hat, weiß allein sie und den leif möchte ich nach dem spiel nicht erlebt haben :-)) mein tipp: ausgerastet und uschi zur brust genommen, obwohl er mit einer 72 jährigen nicht so umgehen sollte
Lottospieler, 09. November 2011, um 11:43
zuletzt bearbeitet am 09. November 2011, um 11:44
belze,
'Bei den 5 Karo und 6 pik muss halt das Pik ass blank stehen, und eine Pik zehn zu zweit stehen'.
die blätter wie dieses sehen nicht nur hoffnunglos aus sind es auch. ich will jetzt nicht mit wahrscheinlichkeiten kommen, aber das 'halt' macht etwa 10 % aus und ist damit hoffnungslos, so ein solo ist total gezockt und für mich nur bei androhung von schläge oder sexentzug spielbar, freiwillig niemals :-)
LeonardoDa_Vinci, 09. November 2011, um 11:43
Also meine These ist die folgende:
Da Leif nach ungefähr der Hälfte der Spiele bereits so um die -50 hatte, wollte Uschi einfach sicherstellen, dass Leif an diesem Abend kein Erfolgserlebnis mehr hat:)
Da er in dieser Saison schon genug Erfolgserlebnisse hatte, hat sie sich gedacht, dass man ihn schonmal auf die schlimme nächste Saison vorbereiten müsste, wo ein Englischer Terrorist (also Ich) versuchen wird, ihn ein bisschen zu ärgern:)
Liebe Grüße,
Fawkes
Lottospieler, 09. November 2011, um 11:45
soso,
also partner in die pfanne gehauen, interessant :-)
HDF, 09. November 2011, um 11:46
haha, jonathan schön geschrieben, aber es wurde bestimmt etwas lauter oder?
Belzedar, 09. November 2011, um 12:09
@hotte manchmal muss man zocken, wenn man dauernd in einer Runde solche eigentlich "scheiss"-blätter bekommt. Solos die man bei einem guten Stand gewinnen kann, und als Solo spielt in der Hoffnung dass sich der Antilauf endlich damit umdreht.
Lottospieler, 09. November 2011, um 12:50
ok, das ist ein argument
Lottospieler, 09. November 2011, um 13:27
also eine verzweiflungstat, alles klar ;-))
Belzedar, 09. November 2011, um 14:13
zuletzt bearbeitet am 09. November 2011, um 14:13
Ausserdem muss man ja sowieso einen Pflichtling spielen, da kann man dann auch mal ein sowieso schon schlechtes Blatt spielen, mit dem man geringe chancen auf elf Stiche hat.
Lottospieler, 09. November 2011, um 14:32
wie pflichtling? ich kenne pfifferling.
gemeisam haben diese aber eins: manchmal sind sie eher wie fliegenpilze oder die mit der grünen knolle, unverträglich bis tödlich ;-))