Doppelkopf-Strategien: Hochzeit - Pikstich durchlassen?

Opa_Kalypse, 15. November 2011, um 15:26
zuletzt bearbeitet am 15. November 2011, um 15:27

Du meintest doch hoffentlich nicht mich, Cahei! ;)

HDF, 15. November 2011, um 15:44

das ist mit mitnichten standard, frag mal ossi, der wird es dir erklären, habe doch geschrieben zu 90 % und gerade bei einer grottenschlechten hochzeit (z.b. fehlfarbe 4+2+1 oder 2) suche ich mir erst recht eine dulle, um nicht ganz einzugehen, ist ein ass dabei spiele ich es auf jeden fall vorher und wenn es geht spiele ich auf jeden fall trumpf

Topspin, 15. November 2011, um 16:49

@HDF: na da frag ich nachher mal den Ossi - würde mich aber wundern wenn der sich den Partner über Trumpf sucht bei einer Grottenhochzeit.

Über das Spielen von Assen brauchen wir uns nicht zu unterhalten - ich bin davon ausgegangen das wir kein Ass haben.

Ex-Füchse #4596, 15. November 2011, um 16:57

Es wird allgemein zu oft über Trumpf der Partner gesucht. Die zur Vermählung verheizte Dulle macht erst ab einer Trumpflänge ab 8 und guter Trumpfstärke Sinn. Ab da besteht die Chance Kontra in Trumpf auszuziehen, gibt es diese Option nicht wird nur erreicht diese eine Dulle nicht gegen sich zu haben. Da ist ein Anschub in Fehl einfach die bessere Blattbeschreibung und ohne eigene Dulle hat der Partner noch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Dulle auf der Hand, die er zum Nutzen der Partei einsetzen kann.

Im konkreten Spiel ist es aber durchaus sinnvoll die Dulle zu suchen, am besten noch mit Zwischenzug der Blauen. Wobei auch hier die Trumpflänge schon gekürzt is.

HDF, 15. November 2011, um 17:03

umgekehrt wird ein schuh draus, ich suche eine dulle und der bringt die asse mit, wäre doch optimal, genauso wie es suboptimal ist, wenn ich ein ass treffe und der hat oben nichts

Ex-Füchse #4596, 15. November 2011, um 17:05

Das Problem dabei is, daß Dein Partner Dich für stärker hält als Du bist.

HDF, 15. November 2011, um 17:09

falsch, er weiß von mir nichts, als dass ich zwei kreuz damen habe und kann es ja mir überlassen, ob ich etwas auf ein von ihm vorgespieltes ass sage oder nicht, wenn er selbst stark genug ist, kann er eine ansage treffen, muss aber dabei berücksichtigen, dass ich nichts ausser den damen haben könnte, alles andere wäre fahrlässig

Ex-Füchse #918, 15. November 2011, um 17:11

Es gibt doch bei einer Hochzeit immer diese 2 Möglichkeiten.Ich mag auch Trumpfvorspiel lieber, aber wenn andere Fehl besser finden...lassen wir sie halt^^

Ex-Füchse #4596, 15. November 2011, um 17:20

Manne!!!!!!!! Dein Einsatz. :-)

Ex-Füchse #4596, 15. November 2011, um 18:27

Ok, dann bemühe ich mal das Essener System, Seite 39.

[zitat]
2) Die Sichtweise des (anspielenden) Hochzeiters
Das Ziel des Hochzeiters bei der Partnerwahl sollte es sein, zunächst sein eigenes Blatt aufzuwerten,
da er kaum beurteilen kann, welcher seiner Mitspieler das beste Blatt besitzt. Dabei sollte
er zunächst versuchen eigene Asse zu spielen (auch ein angespieltes As abstechen) und dann
mit dem Anspiel den Partner suchen, welches sein eigenes Blatt am meisten aufwertet. Dabei
führt das Anspiel eines Trumpfes immer zu einer Aufwertung des eigenen Blattes, da auf jeden
Fall eine ©10 aus dem Spiel verschwindet (eventuell erwischt man sogar den Partner mit Doppel-
©10 ) und somit die eigenen hohen Trumpf (§D und ªD?) im weiteren Spiel eine dominierendere
Rolle spielen können. Zudem ist es wahrscheinlicher, daß der in Trumpf angespielte Partner
noch mindestens ein As besitzt, als daß der über Fehl angespielte Partner noch mindestens eine
©10 besitzt. Dies heißt allerdings nicht, daß das Trumpfanspiel das beste Anspiel sein muß.
Trumpfanspiel erscheint nicht sinnvoll bei schwachen Blättern (i.d.R. gekennzeichnet durch
Trumpfkürze < 7), da man auf einen starken Partner angewiesen ist. Durch das Trumpfanspiel
verliert der Partner auf jeden Fall eine ©10, was zu einer Schwächung seines Blattes führt. Die
Aufwertung des eigenen Blattes ist geringer zu bewerten als die potentielle Schwächung des
Partnerblattes. Fehlanspiel erscheint auch sinnvoll, wenn eine Aufwertung des eigenen
Trumpfblattes kaum möglich ist (bei z.B. ©10 ©10 §D §D) bzw. der Fehlstich besonders wertvoll
werden kann oder die Farbe sehr lang ist. Hier hofft der Spieler den Partner zu finden, der diese
Farbe sticht und somit die weiteren Verlierer in der Farbe abdeckt. Diese Argumentation zeigt
schon, daß die Partnerwahl aus der Sicht des Hochzeiters sehr stark von der Struktur des
eigenen Blattes abhängt.
[/zitat]

Warscheinlich liegen wir nicht wirklich weit auseinander, HansDieter. Bei weniger als 7 Trümpfen gilt es eigentlich immer eine kritische Farbe zu versorgen und das machst Du ja auch. Ich halte allerdings 90% überdurchschnittliche Trumpflängen für sehr unwahrscheinlich und es ist gängige Praxis mit jedem Mist auf der Hand sein Heil in einer verschossenen Dulle zu suchen.

EvilNephew, 16. November 2011, um 02:24

Mit nem Fuchs such ich auch meist die Dulle. Hab ich aber 5 Trumpf, 2 Redamen und drei Bauern, find ich die Dulle nicht so stark als Partner. Der spielt dann das As nach in meiner langen Farbe, Abstich, KOntra, scheisse. Dann spiel ich lieber gleich die 10 der langen Farbe an... (viererzug)

Lottospieler, 16. November 2011, um 10:29
zuletzt bearbeitet am 16. November 2011, um 10:30

das sehe ich genauso bei der konstellation mit wenigen schwachen trumpf und langer farbe.
für kritikwürdig halte ich das abstechen eines anspielasses von hz bei hoher trumpfstärke aber dann späterem anschub in einer anderen farbe wie in dem konkreten beispiel, von vielen gefordert oder als korrekt angesehen.
es gibt grundsätzlich zwei optionen der hz des fehl- oder trumpfnachspiels besonders bei trumpfstärke und -länge und sie sind gleichberechtigt, vlt kann man diesen konsens finden. vor allem hat niemand das recht nur die eine oder andere spielweise als richtig anzusehen.

zur Übersichtzum Anfang der Seite