Doppelkopf-Strategien: Dullenvorspiel

LeonardoDa_Vinci, 01. Januar 2012, um 13:29

Folgende Situation:

An 1 wird mit die Dulle mit RE ausgespielt.
Ihr habt 3 Trumpf:
Dulle, Kreuz-Dame, Pik-Bube.
Fehl:
Kreuz: 10,10,K
Pik: 10,K,9
Herz: As,K,9

Was macht ihr hier?

Leni, 01. Januar 2012, um 13:32

Dulle beilegen, Klappe halten.

Ex-Füchse #5718, 01. Januar 2012, um 13:34

Oh, Leni spielt auch ES ;-). So soll man es machen.

Southern, 01. Januar 2012, um 13:35

Ernsthaft? Wusste ich auch noch nicht...

jensbonath, 01. Januar 2012, um 13:38

doch, da eine eigene Reansage unmöglich ist und man nur so dem Partner die Info gibt: du erreichst deinen Partner jetzt über Trumpf und mehr als ein schlechtes Ass kannst von mir, wenn ich denn Partner bin nicht erwarten. Meine Trumpfstruktur lege ich ja mehr als offen.

Ex-Füchse #5718, 01. Januar 2012, um 13:38
zuletzt bearbeitet am 01. Januar 2012, um 13:39

Die Begründung ist klar. Wenn ich Dulle rauflege dann weiß mein Partner er kann mich auf jeden Fall mit Trumpf erreichen, sodass ich ggf noch Asse spielen kann. Habe ich keine Asse kann ich aussteigen.

OK Jens war zeitgleich ....

Southern, 01. Januar 2012, um 13:39

Danke Manne...

Ex-Füchse #11750, 01. Januar 2012, um 13:49
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Stoni, 01. Januar 2012, um 13:51

Im Prinzip ist die Dulle richtig. Aber hier lege ich sie nicht.
Ich will meinem Partner gar nicht zeigen, dass ich anspielbar bin. Ich habe kein gutes As. Spielt er nach der Dulle, schwarzes As, sage ich Re, behalte meine Spitzen und komme evtl. zum HerzAs.

LeonardoDa_Vinci, 01. Januar 2012, um 13:54

Er sagt das RE aber mit Dulle.

Seltsam, 01. Januar 2012, um 14:03

Dulle drauf, nix anderes. Der P soll wissen, dass er nun die Tr-Hoheit hat und der P anspielbar ist. Bei Dullenaufspiel mit Re die Partnerinfo zu verweigern, ist ungünstig und nicht empfehlenswert.
Ohne Dullenbeigabe muss der P denken, die Zweite läge beim Gegner, aber genau die Info ist falsch und unerwünscht. Mit der Abgabe der Dulle ist nun bekannt: Trumpfhoheit, Absage nicht möglich, eigene Stärken nicht vorhanden.
Im Falle der Dullenverweigerung und ohne Absage beschreibt er weder sein Blatt vernünftig, noch gibt er korrekte Infos weiter.

jensbonath, 01. Januar 2012, um 14:08

berüksichtigt mal bitte, das die Dulle auch blank von einem Kontraspieler beigelegt sein könnte. Ist zwar unerheblich, aber möglich.

Stoni, 01. Januar 2012, um 14:15

Ok, ist Re bereits gesagt, lege ich Dulle, das beschreibt mein Blatt und evtl. kann ihm mein HzAs im 3. den gewünschten schwarzen Single-Abwurf zur 90 ermöglichen.

Kommt die Dulle ohne Re, lege ich an Pos. 4 den Buben, und entscheide am Nachspiel, ob ich das Re finden kann. Ein schwarzes As, HerzAs, das zu mir an 4 läuft, wären solche Konstellationen. Ich sehe dann, das Re 6 Stiche + macht. Deshalb verschenke ich hier keinen Stich zur Blattbeschreibung.

Ex-Füchse #11750, 01. Januar 2012, um 14:33
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Füchse #5718, 01. Januar 2012, um 14:38

@Jens: Selbst wenn die Dulle von Kontra gelegt wird, ist Re immer anspielbar. Und das ist die wichtige Info.

EvilNephew, 01. Januar 2012, um 14:38

Dulle drauf, beschreibt das Blatt exakt.

Ex-Füchse #16890, 01. Januar 2012, um 15:29

Ich bin da bei Stoni...wobei ich bei Partnerdullenvorspiel ohne RE bei einem anständigen (!) Partner unabhängig von der Sitzposition die Dulle nicht beilege. Ich sage selbst widerwillig das RE auf die Partnerdulle und erst lege auf das Trumpfrückspiel die Dulle, gefolgt von Kreuz-Dame im Speed und dann Herz-Ass.

EvilNephew, 01. Januar 2012, um 15:30

Ich würde dann wohl von einem vierten Trumpf ausgehen, den du als Rückschubmöglichkeit behalten hast...

Ex-Füchse #16890, 01. Januar 2012, um 15:33
zuletzt bearbeitet am 01. Januar 2012, um 15:36

Bei 4 Trumpf sage ich das RE ohne Bauchschmerzen und lege die Kreuzdame in normalem Tempo...
Spätestens mein Herz-Ass sollte dir zeigen, dass ich keine 4 Trumpf habe, denn das würde ich sonst vor die Kreuz-Dame ziehen, weil wir ja einen Trumpfschnitt verlieren könnten...

edit.: das mit dem speed-legen funzt aber nur real und auch nur dann, wenn dein p dich einschätzen kann.

Was meinen die anderen?

Stoni, 01. Januar 2012, um 16:06

Dullenvorspiel ohne Re sind nur 3 Stiche plus meine beiden. Wenn dann kein PartnerAs kommt, wäre mir das Re zu dünn. Ich muss ja locker von 8-9 Tr bei kontra ausgehen. Ich möchte ein PartnerAs sehen.
Re sage ich höchstens an 4, wenn ich noch was rausnehmen kann und/oder kontra eine Karo 10 an 2 gelegt hat.

Ex-Füchse #4596, 01. Januar 2012, um 16:17

Micha, das Dullenvorspiel ist eine Initiative Deines Partners aus seiner Stärke heraus. Da ist es Fehl am Platz ne eigene Suppe zu kochen. Dein Partner sammelt Informationen, also gib ihm die Informationen und hilf ihm im weiteren Verlauf indem Du Fehlvolle sinnvoll platzierst.

Stoni, 01. Januar 2012, um 16:37

Bei Dulle ohne Re ist die Stärke und die Partnerinitiative begrenzt, es ist eine Blattbeschreibung mit Verantwortungsübergabe: 6-8 Tr, Blaue sind mit meinen 3 Tr gefährlich kurz.

Selbst wenn das Dullenvorspiel die Bedingungen nach ES erfüllt, schade ich durch das Verheimlichen meiner Anspielbarkeit nicht, denn die ist so gut wie nichts wert, anders sehe es mit einem guten schwarzen As aus.

Bei den Bedingungen nach ES werden immer nur die 6-8 Tr plus Blaue genannt. Dies allein aber wäre zu wenig für ein Sieg. Deshalb opfere ich auch keinen Stich, den wir zum Sieg brauchen würden.

Bei den Bedingungen nach ES kommt bei den Beispielblättern aber zu den 6-8 Tr plus Blaue immer noch eine weitere Stärke dazu. Schwarzes As oder schwarze Farbe frei, dann aber mit eigenem Re zum zweiten.
Im ersten Fall kommt das As ohne Re, das hohle ich dann nach.
Im zweiten Fall wird Tr gespielt, wenn Pos2 keine Karo Volle gesetzt hat, ich lege Alte, Dulle HerzAs und schiebe schwarz, falls mein As durchgeht.
Eine Absage kommt nicht in Frage.

Spartakus, 01. Januar 2012, um 22:05

Der dreitrümpfige Re-Mann mit Dulle legt auf eine ausgespielte Dulle immer die Dulle dazu. Erstens Signal Anspielbarkeit. Zweitens Beschreibung Trumpfkürze. Drittens Vorhandensein eines Tumpfausstiegs nach spielbarer Asse. Dabei spielt es in meinen Augen keine Rolle, ob die Dulle mit oder ohne Spruch serviert wurde.

Die andere Variante führt zu Katastrophen. Klein Trumpf in die Dulle im ersten Stich. Im zweiten Stich geht es schon los. Lege ich Dulle, weiß mein Partner ohne eigene An- oder Absage, die ich ja wohl mit 3 Trumpf nicht habe, nichts über mich als Partner. Lege ich Kreuz Dame, weiß mein Partner nichts über die Dulle. Die kann ich ich ihm natürlich im dritten Stich servieren. Mein Partner weiß jetzt nicht, dass das mein letzter Trumpf ist, so dass sich die als Einladung aussehende Zeigung als Sargnagel für mutmaßliche Absagen herausstellen wird. Dazu kommt das Übel des Fehlausstiegs.

Stoni, 01. Januar 2012, um 23:32
zuletzt bearbeitet am 02. Januar 2012, um 00:17

Es ist ein Riesenunterschied IN DIESEM FALL, ob mit oder ohne Re. Mit Re ist Dulle ok. Re ist schon gesagt und das Spiel sollte auch so gewonnen sein.

Ohne Re muss das Spiel erst noch gewonnen werden. Da schenke ich keinen Stich her, für eine Anspielbarkeit die nicht zieht.

Zu Deinen Einwänden
1. Anspielbarkeit ist nichts wert - 3er HerzAs
2. Wenn ich mit Alter/Dulle nicht geantwortet habe, ist klar, was Sache ist.
3. Ich spiele HerzAs, a.) ob mit Abwurf des Partners oder b.) Abstich der Gegner ...
Ich spiele bei 3a.) die Abwurffarbe nach, bei b) brauche ich keinen Ausstieg

Es sind 3 Fälle für Dulle ohne Spruch zu unterscheiden
I.) nur trumpfbasiert - 6-8 plus Blauer
II.) trumpfbasiert plus As
III.) trumpfbasiert plus farbfrei

I.) weder von ihm noch von mir kommt Re, auf das wahrscheinliche Tr-Spiel lege ich im 2. Alte, dann Dulle, dann HerzAs

II.) Er spielt ein As, ich gebe Re. Im 3. spielt er Trumpf nach, ich gebe natürlich nicht k90

III:) Er spielt Tr im 2. mit Re, ich lege Alte, zeige im 3. die Dulle und im 4. HerzAs. Hier liegt eine gewisse Gefahr der Überhitzung aber schwarze Asse darf er von mir nicht erwarten.

Tr-Ausstieg halte ich für nicht notwendig.

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