Man sitzt an 1 und nimmt sich schon vor nach dem 1. Stich abzufragen mit:
Herz-ZehnPik-DameKaro-DameKreuz-BubeKaro-BubeKaro-NeunKreuz-AssKreuz-ZehnKreuz-NeunKreuz-NeunPik-NeunHerz-König

Nun wird man im 1. Stich von Pos 3 abgefragt:
Kreuz-AssKreuz-KönigPik-KönigKreuz-König
und nun?
Kreuz-Zehn?
Kreuz-Neun?
Frage?
Pik-Neun?

Kreuz halte ich für gefährlich da Position 4 möglicherweise übertrumpft. Pik ist unsicher ob Pos 2 auch ein Ass hat. Ich entscheide mich für Karo-Bube, weil trumpf für ansagenden eigentlich nicht schlecht sein kann.

Ich geh eigentlich davon aus, dass der Partner nun Farbkontrolle in Pik hat und würde folglich Pik-Neun nachspielen.

Wenn der Partner Pik sticht, dann ist das Spiel eh gewonnen. Also Kreuz von mir. Auch wenn das eigentlich der schlechtere Zug ist...

Kreuz 10 mag der etwas riskantere Zug sein, aber ich spiele ihn trotzdem.

In Pik könnte (in Ausnahmefällen mein Partner) aus einer As-9-Stellung abgeworfen haben.

Ein Kreuzüberstich sollte dieses Spiel aber kaum verlieren.

Ich halte diesen Zug für einen sog. "75%-Partner wird erreicht-Zug".

Entweder sitzen die restlichen Kreuzwerte gleichmäßig verteilt (1- 1), dann bekommt mein Partner diesen Stich ohnehin oder ein Gegenspieler an Pos. 2 sticht vor und mein Partner kann meist bequem überstechen, im Falle eines gegnerischen Abwurfes mit einem beliebigen Trumpf einstechen, um diesen Stich zu erhalten. Und er könnte sogar bei erhöhtem Vorstich noch einen verbliebenen Fehl abwerfen.

Auf Trumpf ziehe ich meinem abfragendem Partner möglicherweise seine Dulle frühzeitig heraus, falls er noch auf einem besetzten oder gar blankem Herz-As steht. Theoretisch hat er auch einmal keine eigene Dulle. Gut, er müsste seine Dulle nicht unbedingt setzen, aber ein Folge-As ist bei ihm keineswegs ausgeschlossen.

Und in Pik besteht eben die Gefahr eines weiteren Pikverlieres bei ihm oder eben eines inzwischen blank gestellten Pik-Asses.

Ergo bleibt für mich nur Kreuz als langfristig bester Nachspielzug übrig. Wie gesagt zu 75% erreicht mein Partner das Anspiel.

Ein eigenes Zögern sprich eine Dullenfrage mag spieltechnisch möglich sein, die Frage ist, inwiefern diese "uneinschränkt" vom Partner beantwortet werden müsste.

Hat der Spieler zwar eine Dulle, aber sonst kaum Spitzentrümpfe oder ist er nur ein 7-Trümpfer, mag die Absagestufe nicht in "trockenen Tüchern" sein.

Letztendlich bekommt man nach einem Kreuznachspiel auch selbst die besten Informationen. Im Falle eines unglücklichen Überstich unternimmt man absagetechnisch halt nichts mehr, andernfalls kann der ans Spiel gekommene Partner ja noch gelegentlich durch ein Zögern Stärken anzeigen, sodass man gemeinsam noch sicherer zu einer Absagestufe gelangt.

Vorzeitige 90-Frage ist mir zu heiß.

Sollte der Partner mit Pik-AssPik-KönigHerz-AssHerz-Neun an Position 3 (!) abgefragt haben, ist er sich hoffentlich bewusst, dass es gelegentlich Nachspielprobleme mit zu viel oder 0 Partnerrestkreuz geben kann.

Im Falle von 0 Kontradullen liefe er bei Nachsspielproblem fast schon freiwillig in ein mögliches Kontra - Re. Daher traue ich ihm die Dulle zu, wenn er sich die Abfrage traut.

Hätte Spieler 4 die Konstellation Kreuz-ZehnKreuz-König gehabt, hätte er wohl zur 10 gegriffen. Es ist somit wahrscheinlicher Spieler 4 kreuzfrei als Spieler 2.

Was
ich mit meinem einzigen Restfehlvollen anstelle, vertage ich auf
später. Jedenfalls sollen die Gegner keinen Doko in Stich 2 machen und
dann obendrauf ihre Fehlasse spielen dürfen.

Wenn Re seine 2 Fehlasse in den Erstläufen durchkriegt, kann sogar trotz 2 Kontradullen eventuell eine Verlustgefahr entstehen.
e) Wenn ich an das was ich schreibe glaube, greife ich zum Karobuben.

Ich spiele Trumpf. Seine Dulle wird er beim 1-3 Sitz eh überwiegend leer setzen. Dass die Kreuz-Neuner bei mir sitzen ist auch fast klar.

Die Fehl laufen nicht weg. Mit max einer Dulle (und max einer Blauen) ist er idR ein 8+ Trümpfer. Somit sollte er (mit meinen 6 Trumpf) auch der trumpflängste am Tisch sein.