Cabeza_doble, 10. Juli 2020, um 18:03
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2020, um 18:04
Ich hätte mal ne grundsätzliche Frage zu Hochzeiten:
Du hast Aufspiel und an Pos. 2 wird Hochzeit gemeldet.
Leider hast Du nichts zum Einheiraten, weder eine Dulle noch ein lauffähiges Ass und auch sonst ziemlich grottige Karten.
Bisher hab ich es immer als Konsens gesehen, dass man in einem solchen Falle mit Fehl beginnt, am besten mit Herz oder mit kleinen einem schwarzen Single.
Aber in letzer Zeit hab ich mich manchmal gefragt, ob das wirklich immer so sinnvoil ist. Sofern der Hochzeiter an 3 oder 4 sitzt, denke ich immer noch, dass das die gescheiteste Strategie ist, aber gilt das auch, wenn der an 2 hockt?
Komme ich mit Fehl schiebe ich ihn doch an, bringe ihn ans Spiel und schenke ihm womöglich einen Zusatzstich.
Wäre es da nicht eigentlich sinnvoller, ihm einen möglichst billigen Trumpf vorzusetzen?
Zwar verschaffe ich dem Hochzeiter auf diese Weise sicher den Dullenpartner, aber ich verhindere erst einmal, dass er seine eigenen Asse spielen kann.
Ist da bei mir nen Denkfehler drin, oder wie seht Ihr das?
Octopussy, 10. Juli 2020, um 18:06
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2020, um 18:07
Zu den Assen kommt er via Trumpf doch auch fast immer.
Entweder hat dein p keine Dulle (50 %) oder er muss sie leer setzen, um sie zu spielen.
Interessant ist: welche Farbe?
Früher war ich bei Herz, heute bin ich bei Single Schwarz. Morgen evtl wieder wo anders.
Juan-Miguel, 10. Juli 2020, um 18:35
Wer in Stich 1 durch einen Schub die Lauffähigkeit von Herz klärt, möchte etwas hören. Gilt auch für Hochzeit.
Wenn ich einen schwarzen Single halte, erhöhe ich meine Chance auf den Zweitlauf durch sofortiges Anspiel des Singles.
Wenn der Hochzeiter Fan davon ist, die Dulle zu suchen, servier ihm Fehl. Ist die Braut Fan davon, zunächst mit Fehlassen auf Bräutigamschau zu gehen, serviere ihr Trumpf ;)
Octopussy, 10. Juli 2020, um 18:56
Wie immer liegt es am eigenen Blatt. Mit 9 Trumpf spiele ich Trumpf. Mit Single und 6 Trumpf oder weniger garantiert nicht.
Sonst bin ich leer bevor die Farbe ein 2. Mal auf den Tisch kommt.
CharlesLaTarne, 10. Juli 2020, um 19:23
:-D
Octopussy, 10. Juli 2020, um 19:35
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2020, um 19:35
vor vor vor
CharlesLaTarne, 10. Juli 2020, um 19:40
Du kommst vermutlich nicht viermal ans Anspiel.
Tront, 10. Juli 2020, um 21:39
Ich spiele gegen eine Hochzeit niemals Trumpf an, es sei denn ich bin ein 12-Trümpfer.
Ich möchte mir stets die prozentuale Chance erhalten, einen Partner mit Doppel-Dulle zu bekommen. Das geht nicht über Trumpf!
(Klein) Trumpf spiele ich zu einer Hochzeit an, wenn ich selbst Doppel-Dulle habe. Leider geht das aber nicht mit allen (Hochzeits)-Beteiligten.^^
Ich bleibe, wenn vorhanden, bei einem Herzanspiel, u. a. mit der Begründung, ist der Hochzeiter selbst herzfrei, müsste er einen möglichen Abwurfvorteil sofort nutzen. Meistens sticht ein Hochzeiter jedoch ein, um seine Asse oder Trumpf nachzuspielen.
Spielt man dagegen eine schwarze Farbe gegen eine Hochzeit an, hat ein herzfreier Hochzeiter später unnötig zusätzliche Abwurfmöglichkeiten erhalten.
Natürlich sollte man mit bestimmten Blättern wie eigener Farbfreiheit in einer schwarzen Farbe u n d einem Hochzeiter an Pos. 2 die andere schwarze Farbe anschieben dürfen.
Schließlich erhöht man dadurch die Chance durch einen Einstich in der freien Farbe selbst mitzugehen.
Juan-Miguel, 10. Juli 2020, um 23:00
Im Ernst, wenn ich schwach bin war, spielte ich stets Fehl. Vermutlich von der DD-Argumentation beeindruckt.
im Beispiel von Seb.Cabeza_doble, 11. Juli 2020, um 09:34
Ja, an genau so ein Blatt wie von Seb gepostet habe ich bei meiner Frage gedacht. Hier geht es mir doch schon von Beginn an darum, zu vermeiden, dass man schwarz gespielt wird.
Octopussy, 11. Juli 2020, um 10:27
Dann solltest du die Chance auf eine Partnerdulle nicht verringern in dem du Trumpf spielst.
Cabeza_doble, 11. Juli 2020, um 10:42
Aber mindestens eine Gegnerdulle bzw. mindestens ein Standtrumpf ist nach meinem Trumpfanspiel auch weg. Und ich vermeide zunächst einmal, dass der Hochzeiter an Spiel kommt und so von Anfang an bestimmen kann, wo es langgeht.
Octopussy, 11. Juli 2020, um 10:50
zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2020, um 11:22
Gut. Dann ist deine Frage ja beantwortet
Aber worum geht es dir denn jetzt nochmal? Nicht schwarz gespielt zu werden oder nicht die Braut ans Spiel zu bringen?
Mir persönlich ginge es ja um den höchsten EW.
@Tront: wie kann ich bei einem von dir aufgespielten
unterscheiden, ob es DD oder 12 Trümpfer ist?Cabeza_doble, 11. Juli 2020, um 13:22
Ob meine Frage überhaupt befriedigend beantwortet werden kann, weiß ich gar nicht.Mir ist nur daran gelegen, einige Begründungen für oder wider zu sammeln.
Bisher kannte ich ja fast nur die Gründe, die in einem solchen Fall gegen ein Trumpfaufspiel sprechen, mich interssiert halt, ob es auch welche gibt, die dafür genannt werden.
Klar kann man stur mach Schema F spielen und gerade für weniger ambitionierte Spieler, wie mich. ist das vermutlich auch sinnvoll. Aber es ist ja nicht verkehrt eingefahrene Strukturen auch mal zu hinterfragen.
Octopussy, 11. Juli 2020, um 15:20
zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2020, um 15:27
Ich finde die Fragestellung ja auch interessant, hatte sie für mich aber schon fast beantwortet.
Interessant finde ich folgendes Blatt:
Wie schlagt ihr auf?
A) im Normalspiel
B) Hochzeit an 2
C) Hochzeit an 3
D) Hochzeit an 4
Ich tendiere in allen Fällen zu Trumpf (ohne Zögern). Tront greift nie zu Trumpf.
Wie halten es die anderen?
Mein Argument: Jede Trumpfrunde ist gut für mich und erhöht die Chance auf einen günstigen 2. Lauf.
RUserious, 11. Juli 2020, um 15:33
Mit Trumpf warnst du direkt die Gegenpartei und das Blatt ist gegen 7 von oben und mit allen Fehlfarben viel zu wehrlos...
a) ich frage wohl ab
b/c/d) schwarze 9...die Chance auf DD nehm ich mir nicht...
Juan-Miguel, 11. Juli 2020, um 16:06
Mit dem Blatt bin ich nicht auf eine Singleanzeige angewiesen, da jedes Fehlnachspiel mich erreicht und wahrscheinlich in Trumpf kürzt.
Da könnte es mich ausnahmsweise als Kontra zum Herzschub in Stich 1 greifen lassen.
Juan-Miguel, 11. Juli 2020, um 16:23
Angenommen, ihr meldet an Position 2 die Hochzeit.
1a) Wenn Spieler 1 aufspielt, setzt ihr eure einzige ? Falls jein, wovon hängt dies ab?
1b) Ohne eigene Dulle: Bleibt ihr auf Karo-9 klein?
2.) Gibt es andere niedrige Karten in Trumpf, auf die eine Braut an 2 tauchen sollte und wenn ja, welche?
Seb1904, 11. Juli 2020, um 16:33
Ich setze sie nicht:
Cabeza_doble, 11. Juli 2020, um 16:56
zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2020, um 18:00
Juan-Miguel,
Danke für diese Frage.Das ist nämlich auch noch so ein Punkt, warum ich nach wie vor das Trumpfaufspiel nicht SO verkehrt fände.
Der Hochzeiter kommt doch jetzt in eine Situation, wo er nicht einfach blind sein mögliches Granatenblatt runterleiern kann, sondern sich entscheiden muss.Das Argument, ich könnte den Partner mit DD erwischen, sofern ich Fehl anspiele, finde ich allerdings auch bestechend. Hatte ich so noch nie drüber nachgedacht, aber ist natürlich immerhin eine Möglichkeit.
Was sagen die Statistiker- wie hoch ist sie?
Juan-Miguel, 11. Juli 2020, um 17:27
Statistischer Ausgangswert für einen Doppeldullenpartner wäre ca. 1/9.
Wenn die Braut an 2 sitzt, wird sie ja häufig eingefädelt und wird (insbesondere falls Spieler 1 wenig Trumpf hielt, denn dann ist sie wohl lang und nicht auf Farbstechpartner angewiesen) sich bei 0 eigenen Dullen wahrscheinlich einen Dullenpartner zur Damenaufwertung suchen.
Ging der erste Stich hingegen an einen Farbstecher (bei 3-3-2-0-Verteilung), so hat dieser Gegner im Schnitt die meisten Trümpfe und somit erhöhte Chancen auf Dulle.
Ich schätze grob: Fehlschub bekommt zu 4% einen DD-Partner.