Unterhaltung: In der vergangenen Gemeinderatssitzung hat der Stuttgarter Polizeipräsident angekündigt, den Migrationshintergrund der Tatverdächtigen nachvollziehen zu wollen

Lappen, 08. Dezember 2020, um 16:16
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Ex-Füchse #100386, 09. Dezember 2020, um 07:39
zuletzt bearbeitet am 09. Dezember 2020, um 07:47

Ein 18jähriger schlug 3 Scheiben eines Polizeiautos (mit einem Glas mit Teelicht darin) in der "Krawallnacht von Stuttgart ein und warf eine halbleere Bierdose grob in Richtung der Polizisten, traf aber niemand, auch nicht knapp. Da er sich selbst an der Hand verletzte verbrachte er die restliche Nacht im Krankenhaus und war am weiteren Geschehen nicht beteiligt. Dafür fordert die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe, was der Richter überbietet mit 2 einhalb Jahren Haft ohne Bewährung für schweren Landfriedensbruch und versuchter Körperverletzing (die halbleere Bierdose) . Im Urteil ist auch nichts zu hören von der wichtigen Auseinandersetzung mit den Lebensumständen, der Ursachenforschung für ein angemessenes Strafmaß. Zu welchem Zwecke die Polizei doch aber anführte dringend dei Herkunft dieses Randalierer erforschen zu müssen. Nicht etwa im Auftrag einer rechtspopulistischen Politik, sondern um gerecht zu urteilen. Die Hardliner zeigen sich zufriedengestellt. Die Jugendgerichtshilfe irritiert:
"Die ausgeurteilten Jugendstrafen von jeweils zweieinhalb Jahren wegen besonders schweren Landfriedensbruchs erscheinen hoch... Dass aber von verschiedenen Seiten die Urteile für die wahrgenommene Härte und die angenommene abschreckende Wirkung gelobt worden sind, wirft die Frage auf, ob grundlegende jugendstrafrechtliche Prinzipen nicht verstanden wurden oder in Frage gestellt werden sollen... Die 'Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates' verlangt gerade nicht nach der Verhängung besonders 'harter Strafen', wie aber Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am 22.06.2020 während eines Besuches in Stuttgart erklärte. Die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates verlangt die Anwendung des Gesetzes und die professionelle Auseinandersetzung der Justiz mit den jungen Tätern, den konkreten Taten und den Opfern."

Ich halte das für ein politisches Urteil auf dem Rücken junger Menschen ausgetragen, die von rechtspopulistischen Angstschürern zum Sündenbock gemacht werden. Weil sie aus deren Sicht in Deutschland kraft ihrer oder auch nur ihrer Eltern oder Großeltern nichtdeutscher Herkunft kriminalisiert werden.

Kvothe, 09. Dezember 2020, um 08:17

Ich bin zu wenig in der Materie, aber die hier geschilderte angewandte Schuldzusprechung scheint dem alten Dreisatz zu folgen, beginnend mit „mit gegangen”.

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 08:53

Bei dem Stichwort 'Justiz' o. ä. will mir immer sofort der Name Ludwig Thoma einfallen ...

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 08:55

PS: Ich finds aber vorbildlich, dass in BW die Polizei mit Teelicht statt mit Blaulicht ausrückt ...

Ex-Füchse #100386, 09. Dezember 2020, um 09:27

Es geht nicht um eine Verurteilung an sich Kvothe, es geht um die Vorgeschichte, das Vorgehen und das Strafmaß. Was hältst Du von der Forderung der GdP B-W? Findest Du diese richtig? Das betrifft dann alle 18-jährigen.
https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-B-W-fordert-Verurteilung-volljaehriger-Straftaeter-nach-dem-Erwachsenenstrafrecht?open&ccm=000

Ex-Füchse #100386, 09. Dezember 2020, um 09:29
zuletzt bearbeitet am 09. Dezember 2020, um 10:18

Und weil ich ihn mag, Thomas Fischer zum Urteil
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/jugendkrawalle-halb-stark-kolumne-a-a3b2d651-88d0-4383-b9ed-e6653f2279fa

...Nun hat also das Amtsgericht Stuttgart – Jugendschöffengericht – wieder
einmal ein Zeichen gesetzt gegen die Halbstarken und den Krawall überhaupt, und wenn 83 Prozent dieses Zeichens einen Migrationshintergrund haben, ist das nicht die Schuld des Amtsgerichts, sondern Mathematik. Es sollte sich auch im Grundsatz niemand darüber beschweren, dass man, wenn man mit einem Migrationshintergrund herumkrakeelt, Fensterscheiben einschlägt und Flaschen auf Polizeibeamte schmeißt, ein Zeichen des staatlichen Unmuts empfängt. Wir sind ja hier nicht bei Hempels hinterm Sofa oder in Migrationsland, sondern da, wo Recht und Ordnung herrschen! Ob das zum Beispiel in Palma de Mallorca auch so vorbildlich passiert und das örtliche Jugendgericht 20-jährige Touristen mit Wurzeln im Ausland mal ein paar Jahre weghaut, sagen wir doppelt so lange, wie es sich die mallorquinische Staatsanwaltschaft erträumt hatte, möchte ich doch mal stark bezweifeln. Für zweieinhalb Jahre Jugendstrafe müsste man schon nach Weißrussland oder Marokko fahren und mit Flaschen werfen. ..."

Ex-Füchse #100386, 09. Dezember 2020, um 12:08

Mal als Vergleich ein vergangenes Urteil:

"Hetzjagd in Guben“
Im Februar 1999 wurden drei Asylbewerber in der Stadt Guben von elf rechtsextremen Jugendlichen bedroht. Die drei Männer flüchteten in unterschiedliche Richtungen, zwei von ihnen versuchten, sich in einen Wohnblock zu retten. Dabei trat einer der Männer eine Glastür ein und schnitt sich dabei die Beinarterie auf. Er verblutete innerhalb weniger Minuten im Hausflur. Alle Täter konnte gefasst werden, ein Strafverfahren wurde eingeleitet.Im November 2000 wurden acht der Angeklagten wegen fahrlässiger Tötungverurteilt. Drei weitere waren nicht „haftbar“ für den Tod und wurden wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Ein Revisionsantrag wurde gestellt und der Bundesgerichtshof fällte im Jahr 2002 ein wegweisendes Urteil:
Die Schuldsprüche der Hauptangeklagten wurden auf versuchte Körperverletzung mit Todesfolge geändert. Der Haupttäter Alexander B. bekam eine Jugendstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung und ist heute in der NPD politisch tätig."

Das kann man mal in Relation zueinander stellen.

Octopussy, 09. Dezember 2020, um 12:14

Hinterm Sofa geht's bei den Hempels doch noch. Unterm soll es aber richtig schlimm sein 👆

DokoTim, 09. Dezember 2020, um 13:39

"Ein 18jähriger schlug 3 Scheiben eines Polizeiautos (mit einem Glas mit Teelicht darin) in der "Krawallnacht von Stuttgart ein und warf eine halbleere Bierdose grob in Richtung der Polizisten, traf aber niemand, auch nicht knapp. Da er sich selbst an der Hand verletzte verbrachte er die restliche Nacht im Krankenhaus und war am weiteren Geschehen nicht beteiligt. Dafür fordert die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe, was der Richter überbietet mit 2 einhalb Jahren Haft ohne Bewährung für schweren Landfriedensbruch und versuchter Körperverletzing (die halbleere Bierdose)"

Einfach nur k0rass,
da will man es den Polizisten in der Dunkelheit mit Teelichtern aushelfen und seinem Freund noch schnell ein Bier zuwerfen und dann sowas!

Quelle, Esah?

worstcase, 09. Dezember 2020, um 14:20

"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt." (Forrest Gump)

Ein Gerichtssaal kann man schön mit einem Basar vergleichen. Meist werden "normale" Preise erziehlt. Es gibt jedoch auch Schnäppchen und extrem überteuerte Artikel. Es gibt viele Faktoren, die ein Urteil beeinflussen, aber nichts mit dem Sachverhalt zu tun haben. Wenn alle diese Faktoren in nur eine Richtung ziehen, dann kann es schon mal sehr gut, oder sehr böse für den Angeklagten laufen.

Wenn man Extreme miteinander vergleicht, dann kommt man halt zu einer großen Differenz.
"Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand."

Das ist für mich der Preis der Freiheit. Gerichte sind nunmal frei in ihrer Urteilsfindung.

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 14:37

Und das is auch gut so!
Aber wenn sich da ein Vollidiot zum Sprechrohr Justizias aufschwingt, dann muss man das im Bedarfsfall auch thematisieren dürfen ...

Octopussy, 09. Dezember 2020, um 15:07

Jo. Und leider hört man immer nur von den Extremfällen und das Normale verwässert. Uns dürstet es aber nach diesen extremen Nachrichten. Alles andere ist wie wenn der Wayneexpress zum What Everest fährt.

DokoTim, 09. Dezember 2020, um 15:41

Der What Everest ist aber jetzt 86 cm höher und hat somit an Wert gewonnen.
Ich hoffe das fand Berücksichtigung in deiner Annahme.

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 15:56

Damit is er ja noch deutlich höher als der Nanga So-what!

Octopussy, 09. Dezember 2020, um 15:59

Und auch höher als der Egal Mountain in Minnesota.

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 16:46

Selbst der Mirwurstimanscharo wirkt geradezu winzich im Vergleich ...

Lappen, 09. Dezember 2020, um 17:40
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Hirnklaus, 09. Dezember 2020, um 17:56

Ich fände ja RICO für Clans ne super Sache.

Lederhirn, 09. Dezember 2020, um 19:46

Und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann macht man sich eben bisschen lustig und zieht die Dinge ins Lächerliche. So geht's natürlich auch. Hoffentlich nicht mehr lange.

Nix gegen bisschen Bullshitten, aber abendfüllend ist das nicht, wenn man sich den Krampf durchliest, der tagsüber hier abgesondert wurde.

Naja, iss ja anscheinend wurscht. Wie wär's mit bisschen Männersport?

https://www.spiegel.de/sport/fussball/rassismus-eklat-in-der-champions-league-was-so-rausrutscht-a-dbb7006d-dcc5-4f7b-9294-daaaa61684bb

Oder dann hier, selbes Thema?

https://www.spiegel.de/sport/fussball/demba-ba-bei-rassismus-vorfall-in-der-champions-league-richtig-laut-a-20912694-7dc9-48c7-8a64-b7bc5b9f8d72

Empfehle besonders den eingebetteten Link in obigem Artikel. Man könnte möglicherweise was lernen.

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 20:14

Jetzt ma ernsthaft:
Wundert sich wirklich jemand darüber, was in diesem drecksverseuchten sog. 'Profifußball' (und umzu) vor sich geht?

Na, dann ...

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 20:17

PS: Hab nur den Link gelesen und nich angeklickt.
Das reichte mir schon.

Lederhirn, 09. Dezember 2020, um 20:22

Was quatschste dann?

Frollein_Schmutz, 09. Dezember 2020, um 20:44

Was willste?
6 Konsonant*innen in Folge kann ich nich entziffern ...

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