In der tatsächlichen Variante liegt der Partner einfach unter Schnitt, er hat sowohl ein Tr zu wenig, als auch keine Blaue. 8 Tr und Blaue ist Erwartung und dann reichts auch.

Die spannende Frage für mich ist nun, ob man nicht nach der freiwilligen Ansage von Spieler 2 Herz As spielen sollte.
Damit begegnet man effektiv der Gefahr, daß Spieler 2 die 90 sagt und nimmt die Chance mit, daß die zusätzliche Stärke Herz frei ist und ein blankes Kreuz As versenkt wird.
Mit der tatsächlich von Spieler 2 gehaltenen Hand war die verfrühte Ansage nicht zielführend; ich unterstelle, daß er eine parteibekennende Karte legen konnte und kein gegnerischer Fuchsbluff stattfand.

Auf meine vorgespielte Kreuz-Dame erhielt ich von ihm einen Buben, von Position 3 Karo 9 und von Position 4 auch einen Buben. Ich vermute, daß vorzeitige Re sollte seinen einzigen guten Trumpf (Kreuz-Dame) schonen und mich von einer Trumpfrunde abhalten. Das hat ja auch funktioniert.

HerzAs scheidet für mich nach dem Re aus. Pik zurück vor dem KreuzAs könnte man drauf kommen oder gar ne Schneidedame wenn man die Dullen nutzen will.

Die Hürde, Pik zurück statt KrAs zu spielen, liegt doch darin, dass man seinem Partner gerne die eigenen Stärken im gesichertem Lauf zeigen möchte, damit die DD evtl. zu einer Absage kommt.

OK, wenn er nicht schmieren konnte, ist eh alles Mist.

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daß vorzeitige Re sollte seinen einzigen guten Trumpf (Kreuz-Dame) schonen und mich von einer Trumpfrunde abhalten. Das hat ja auch funktioniert.
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Ganz schön heikel, zunächstmal unterbricht die vorzeitige Ansage den Vortrag zum Vorspiel der Alten, Trumpfkürze zeigt sie für mich erst durch das Weiterspiel ohne Ansage an.

Wenn man aber auf Trumpfkürze schließt bedeutet das im Umkehrschluss Fehllängen und gefährdet die beiden besetzten Asse. Eine Ansage um schlimmeres zu verhindern?

Der Resager sieht doch, dass keine Tr-Wippe aufzubauen ist ohne Partner-Blaue. Tr-Kürze ist nicht zu erkennen. Da verlangt er den Anschub in beiden gleichwertigen Farben und die DD kann auch noch die kürzere anschieben. Re muss ja ohnehin gesagt werden.

Tja, die Kontrolle über die ersten Stiche lässt sich verlängern ...über Trumpf zurück statt Kreuz, dessen Kontrolle er ja mit dem Re versprochen hat.

Es gibt Konstellationen die vom ES nicht zu wuppen sind. :-)

Stimmt, ich gewinne ein Tr-Spiel von 1 nach 4 dazu.

Eine der Lieblingsaussagen von Leif (tront) ist: "Herz ist keine Farbe". :-) Und wieder wurde ein Spiel verloren, weil Herz As nicht eingebaut wurde.

Ich meine man sollte trotz der Reansage an Pos. 2 das Herz As vorspielen, weil das Kreuz As nach dem Pikanschub immer kommen und vermutlich gestochen werden wird. Und Herz ist hier nun mal lauffähiger als Kreuz. Kommt ja selten genug vor (außer bei HDF). :-)

Aber mal im Ernst, wer setzt einem Partner an zwei auf sein vorzeitiges Re ein Herz vor?

Da sind wohl schon Freundschaften ins Wanken geraten, wenn man sich als Spieler gut kennt und das Ding darauf hin in die Binsen geht.

In dieser Konstellation gefällt mir meine Version mit dem Pik Rückspiel nach Anschub und dem Einsammeln der Punkte doch ganz gut, auch wenn es einen hohen Trumpf erfordert. Auf Trumpfläufe erhalte ich vom Partner als auch Gegner doch eh nix und ich mache meinen Gegner auch noch Trumpf stärker.

Ein weiterer Anschub nach dem dann gespielten Herz As würde doch sowieso erfolgen, falls Kreuz As nicht auch noch beim Aufspieler sitzt.

Danke Leif, weiter so mit Beispielen.

@Tanzbaer1
"Da sind wohl schon Freundschaften ins Wanken geraten, wenn man sich als Spieler gut kennt und das Ding darauf hin in die Binsen geht."

Stimmt schon. Nur kann man auch sagen: Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Wichtig ist doch, dass man im speziellen Fall das Herzanspiel vernüftig begründen kann (halt wegen dem "drohenden" Kreuz As vom Partner). Gerade unter Spielern, die sich gut kennen, sollte das möglich sein.