Doppelkopf-Strategien: Wie eröffne ich hier?

Ex-Füchse #365, 01. Mai 2012, um 12:06

Ich hab Ausspiel und folgendes Blatt:
Trümpfe: Alte, Karo Dame, Herz Bube, Karo Bube, Fuchs, Karo Zehn, Karo Zehn, Karo König, Karo Neun
Fehl: Kreuz Zehn, Pik Zehn, Herz König.
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Die Trumpflänge ist da, aber sonst ist das Blatt doch eher durchwachsen und vor allem nichts, womit man an Pos. 1 sitzen möchte.
Mir fehlen die Dullen, neben der Alten weitere starke Damen und vor allem die Fehlfarbenasse.
Was macht man damit?
Trumpf vorspielen (die nötige Tr-Länge hab ich ja)? Herz König vor oder eine der beiden schwarzen Single-Zehnen?
Und vor allem findet Ihr bei dem Blatt ein eigenes RE oder überlasst Ihr hier die Spielführung und eine mögliche Ansage doch lieber dem Partner?

Um Wortmeldungen nicht nur von Seiten der Experten, sondern auch von Normalspielern wird gebeten.

PapaSpagetti, 01. Mai 2012, um 12:21

Hm, ein Experte bin ich nicht. Und ein Normalspieler... äh...

Ex-Füchse #4596, 01. Mai 2012, um 12:27

Was Dein Blatt bietet, die 9er Trumpflänge und was Du nicht wilst, vorzeitig zurück ans Spiel, hast Du ja erkannt. Gespielt wird was nutzt, also das eigene Blatt stärkt, das is eindeutig Trumpf. Das Rückspiel eines schwarzen Fehls bringt Dich wieder zu früh ans Aufspiel, das willst Du nicht, also scheidet es aus.
Herz macht das Spiel gefährlich, stille Abfrage mit Abwurf gefährden Dir nen 2t- Lauf in ner schwarzen Farbe.

Also spiel was nutzt. :-)

PapaSpagetti, 01. Mai 2012, um 12:30

...na egal.
Eine Ansage gibts keine. Bei so einem Blatt trinkt man einen Doornkaat und hofft auf den richtigen Partner.
Trumpf anspielen? Zieht was, klärt vielleicht was. Wenn 2 Dullen woanders, bringt es evtl. Kontra in gutes Fehl Ausspiel - und Fehl gewinnt bekanntlich das Spiel.
Ich würde den Doornkaat vor dem Ausspiel trinken und dann einen Fehl, vermutlich Pik, weil mir sympathisch.
Immerhin hat man in jedem Fehl eine Chance auf den 2. Stich und mal sehn, was der erste vielleicht klärt.
Wenn man gewinnt, nach dem Spiel einen Dujardin.

IngoKnito, 01. Mai 2012, um 12:35

Mit Dir sollte man sich nur am _frühen_ Abend an einen Tisch setzen. ;-)

IngoKnito, 01. Mai 2012, um 12:36

Ach so, zum Thema: Ich würde Karo-König spielen und abwarten.

Ex-Füchse #47605, 01. Mai 2012, um 12:37

Ich (als Normalspieler :) ) würde mit Karo Bube (ohne Re) eröffnen und hoffen, dass mein Partner mit Dulle oder Kreuz Dame an den Zug kommt. Die Ansage überlasse ich ihm, da duch das Trumpfaufspiel meine einzige Stärke - die Trumpflänge bekannt ist. Hat er 2-3 selber Asse oder eine Dulle mit einem As und sonst kein besonders schlechtes Blatt kann er dann selber mit vertretbarem Risiko Re ansagen. Glaube ich zumindest.

Ich bin gespannt, wie es die Experten sehen. Sicher bin ich mir nämlich nicht.

Ex-Füchse #47605, 01. Mai 2012, um 12:38

Oh, überschnitten. Habe nur den ersten Beitrag gelesen. Sorry.

wurschtel81, 01. Mai 2012, um 13:01

@noddy:verstehe die argumentation des tr anspiels, aber forcier ich damit nicht u.U. eine ko ansage? wenn nicht dann meistens zumindest wissen um partner zugehörigkeit.
will ich unbedingt ne ansage von re und spiele deshalb tr?
meine erfahrung ist besser mit fehlanschub.

Ex-Füchse #4596, 01. Mai 2012, um 13:41

Forciere ich nun ne Ansage von Kontra oder Re?

Angst hab ich vor keiner Ansage. :-)

IngoKnito, 01. Mai 2012, um 13:43

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Ex-Füchse #365, 01. Mai 2012, um 15:04

Hätte denn nun irgendwer das RE gefunden?
Ich habs mir leider verkniffen und mich hinterher geärgert, denn das Resultat war ein ödes Nuller-Spiel.

Tront, 01. Mai 2012, um 15:46

Ich bin ja bei der Trumpflänge immer ein Freund des Trumpfanspiels. Mein Partner besitzt die sog. 2/3-Dulle und findet jetzt mit kleinen Vorteilen (1-2 Assen) bereits ein Re. Das Argument, daß ein Kontra-Spieler zur Abfrage kommt, lasse ich nun bedingt gelten. Schiebe ich Fehl, kommt Kontra noch günstiger ins Spiel.
Zugegebenermaßen hängt hier vieles von der Sitzposition des Partners ab. Meine Partner sitzen gefühlsmäßig häufig an Position 3 oder 4. Wer hier andere Erfahrungen gemacht hat, kann auch Fehl anspielen. Ich tue es sicherlich nicht. An Position 2 wird ein guter Re-Spieler sowieso niemals die Kreuz-Dame setzen, daher besteht eine schöne Möglichkeit das eine gegnerische Dulle "ersatzlos" genommen wird. Vielleicht habe ich dann sogar noch ein eigenes Re.

Ex-Füchse #365, 01. Mai 2012, um 15:58

OK - also Trumpf!
Bei dem tatsächlichen Spiel wärs zwar nicht so gut gekommen, aber jetzt weiß ich Bescheid.
Danke Euch.

Leni, 01. Mai 2012, um 16:02

Die Stärke in dem Blatt ist die Trumpflänge, vorteilhaft sind dabei ebenfalls die eigenen 3 Trumpfvollen.
Also spiele ich Trumpf und hoffe auf Erkenntnisse im Bezug auf die Partnerschaft.
Pauschal kann man die Frage nach einem eigenen Re ohne den Verlauf des 1. Stiches zu kennen nicht beantworten.
Wird an keiner Position abgefragt und fällt eine Dulle, geht da schon mal was, normalerweise erhofft man sich natürlich ein Re des Partners.

akaSilberfux, 01. Mai 2012, um 18:40

Ich hätte einen schwarzen 10er geschoben und mir das Spiel von hinten angeschaut. Eine Ansage treffe ich nur, falls die Stiche verteilt sind.

Stoni, 01. Mai 2012, um 18:44

Das ist auch mein Weg. Trumpf forciert die Partnerfindung, ich kann mich nicht wehren.
Meine Tr-Struktur ist auch viel zu schlecht.

PapaSpagetti, 01. Mai 2012, um 18:45

Danke. Da fühl ich mch nicht mehr ganz so allein.
Hat ma wer ein Getränk für den Mann mit der schwarzen Mütze?

Ex-Füchse #365, 01. Mai 2012, um 18:48

Hm.... doch wieder verschiedene Ansichten bei den Experten.
Wie gesagt, bei dem betreffenden Spiel hätte Trumpf geradewegs ins Desaster geführt, aber hätte ja genau so gut umgekehrt sein können.

PapaSpagetti, 01. Mai 2012, um 18:49

A ha!

Stoni, 01. Mai 2012, um 18:49

Letztendlich bietet das Blatt nicht viele mehr als das Stechen beider schwarzen Zweitläufe und die Alte ... gib mir ne Blaue und ne HerzDame und ich spiel auch Tr.

Spartakus, 02. Mai 2012, um 06:53

Ich wähle die Strategie, die akaSilberfuchs beschrieben hat.

fritz9000, 02. Mai 2012, um 08:27

Also ich würde Herz K.spielen,ohne Ansage,warten was passiert um vielleicht eine Zehn in einen Farbzweitlauf abwerfen zu können,sollte keine Ansage kommen,

Seb1904, 02. Mai 2012, um 10:03

Wenn Fehl, dann schwarz.

Wenn ich in einer Runde sitze, in der auf Herzanspiel nochmal Herz nachgespielt wird, ist es sowieso egal, was ich mache. Dann hilft kein Denken.

Ich neige aber auch zum Trumpfanspiel. Ein - zumindest tendenzielles - Zeichen für meinen P. Wenn er ne Dulle hat und mind. ein As, könnte er auf die RE-Idee kommen.

Wenn er wider Erwarten mit der Alten drankommt und ein As hat, gibts von mir ein Re.

Daß der P, Tront, gefühlt an 3 oder vier sitzt, ist mE eine Frage der Wahrscheinlichkeit und weniger des Gefühls. Er sitzt nur in 33% der Fälle an 2.

und wenn er an 2 sitzt, bete ich (leider oft vergeblich), daß er hier nicht die Alte legt.

Tront, 02. Mai 2012, um 10:48

Ich bin ja schon froh, daß vereinzelt noch jemand außer mir Trumpf anspielt. An guten Tischen legt niemand an Position 2 eine Kreuz-Dame sinnlos. Und selbstverständlich ist die Sitzposition meines Partners jeweils 1/3. Da ein Re-Mann die Dulle viel eher entbehren kann als ein Kontra-Spieler halte ich ein Trumpfanspiel nach wie vor für sinnvoller. Ein Kontra-Mann setzt die Dulle für gewöhnlich doch gar nicht für seine Asse, weil es sein Blatt deutlich schwächt. Ergo kommt Re viel häufiger ans Anspiel durch Trumpf. Spieler wie Spartakus, die im Beispielblatt fehl anschieben, legen als Kontra-Partei die Dulle ja auch so gut wie nie für 2 Anspielasse. Und daß ich selbst leichter zu einer Ansage komme indem ich einen Fehl anschiebe, halte ich auch für ein Gerücht.

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