Tront, 04. Mai 2012, um 21:09
Dieses Thema ist wahrscheinlich schon mal behandelt worden. Es beschäftigt mich jedoch immer wieder. Auf Ranglistenturnieren werden häufig die Vielfarben-Konventionen gebrochen.
Ein klares Re-Nachspiel ist aus meiner Sicht immer ab 29 Augen im vorherigen Stich gegeben.
Interessant finde ich die Nachspiele bei 26 Augen. Umstritten oder bereits ein wahrscheinliches Kontra-Nachspiel?
Und was mich am meisten wundert: Bei 25 Augen (Schnitt) behaupten sogar gute Spieler, dies könnte ein Re-Nachspiel sein.
Wie seht ihr das?
Zusatzfrage: Ein Herz-Nachspiel von 22 Augen - ist das von Kontra oder von Re oder spielt das nie jemand nach?
akaSilberfux, 04. Mai 2012, um 21:47
Ich bin für ein Abstellen auf charakteristische Karten: fehlen in einem Stich beide 9er, ist das Nachspiel Re, fehlen beide 10er ist das Nachspiel Kontra.
=> Re: 29, 35, 36, 42
Kontra: 15, 19
21 und 31 empfinde ich als weniger aussagekräftig.
25 ist neutral. Herznachspiel ist Gift.
jensbonath, 05. Mai 2012, um 10:35
Hmm, nimm mal einen Achttrumpfre (ohne Dulle) mit Herzas, Herzneun und je einer schwarzen 10. Aufs Herzas fliegen As, König, König. Und da würdest du dann Trumpf nachspielen?
akaSilberfux, 05. Mai 2012, um 22:28
Nein, einen schwarzen 10er mit Re.
Tront, 05. Mai 2012, um 23:46
Ich kenne die Höhe der anderen 7 Trümpfe nicht, aber ich würde Herz 9 (mit oder ohne Re) vorziehen. Da mein Partner in Herz frei sein sollte, kann das doch nicht schlechter sein als eine schwarze 10 zu spielen.
akaSilberfux, 06. Mai 2012, um 12:48
Man darf unterstellen, daß Spieler 4 Herzfrei ist. Das Schmieren der Herzstehkarte an 4 würde ich nämlich als Fehler betrachen: schließlich ist er nach diesem Verlauf das "schlechtere" As in Herz und Asse werden nicht geschmiert.
Wahrscheinlich hält der andere Re-Mann tatsächlich keinen Herz mehr. Was soll er nun auf das nachgespielte 9erle legen, falls er nicht an Pos. 4 sitzt? Kr D? Dulle? Ein Single-Abwurf in einer schwarzen Farbe wäre schön. Wie wahrscheinlich das nach dem Herzsingle und acht Trumpf beim Aufspieler ist, darf sich jeder selbst ausrechnen.
Bei massivem Trumpfeinsatz bekommt der Kontraspieler an Pos. 4 entweder die Kreuz D unter seine Dulle oder einen Abwurf. Wahrscheinlich wird dadurch nur einer der Zweitläufe des Aufspielers entwertet. Selbst das ist unangenehm genug.
Zudem sind die Parteien geklärt und dieser Vorteil der Re-Partei ist damit verloren (2 * wissen, wer ein Gegner ist, ist weniger wertvoll, als zu wissen, wer Partner ist).
Wie soll Spieler 4 vorgehen, wenn er Partner ist und vor ihm abgeworfen wird? Seinen Partner abstechen und das As in der nicht abgeworfenen Farbe bringen? Jedwede Chance auf Absagen ist so eliminiert, weil die kritischen schwarzen Läufe nicht rechtzeitig geklärt werden können.
Zentral stört mich jedoch das Spiel gegen Spieler 2; die arme Wurst scheint vielen wenig zu bedeuten. Spieler 2 ist im weiteren Verlauf das Sorgenkind des starken Partners. Ständig muß er an Pos. 2 Karten legen, weil Spieler 1 so viele Stiche gewinnt. Es gibt nur diese eine Chance am Anfang, ihm günstig einen respektablen Anteil der Gesamtpunkte zuzuschustern.