Tront, 24. Mai 2012, um 22:19
Wieso das denn? Viele Spiele kann man doch erst nach Beantwortung der Abfrage aufbauen, z. B. die Dullenabfrage, bleibt diese unbeantwortet hast du oft kein eigenes Kontra mehr. Mir geht es jedenfalls so.
Oder die Anspielkonventionen: Nach einem gelaufenen As muss ich doch wissen, wie ich fortsetze (z. B. gleiche Farbe nachspielen oder nächste Farbe anspielen oder Herz spielen oder gar Trumpf folgen lassen...
akaSilberfux, 24. Mai 2012, um 23:26
Ohne die stille Anfrage hätte ich ein dann aber ein eigenes Kontra gehabt. Durch die Frage habe ich meine Karte dann aber schon beschrieben und darf ohne Zusatzwerte nicht weiter erhöhen.
Was meist du mit der "Anspielkonvention"?
Tront, 25. Mai 2012, um 00:15
Ein Beispielblatt:
Du hast 7 Trümpfe mit ungefährer Höhe (Dulle, Herz-Dame, 5 kleinere), Pik As zu dritt (lief mit 25 Augen), ein Single Kreuz 10 und Herz 9.
Was spielst du im 2. Stich (evtl. mit Ansage) auf?
Ich frage nach gelaufenem Pik-As ab, gebe jedoch bei Nichtbeantwortung kein eigenes Kontra und schiebe voraussichtlich den Herz an.
Wie behandelt du dieses Blatt?
jensbonath, 25. Mai 2012, um 01:11
Ist doch eigentlich mittlerweile fast Standard so!^^
jensbonath, 25. Mai 2012, um 01:13
Und mit dem Eingangsblatt frage ich auch ab. Das man das dann sogar unter 90 verlieren kann ist halt Schicksal.^^
Ex-Füchse #42585, 25. Mai 2012, um 08:11
und da vertrete ich halt eine andere Meinung. Ich frage mit so "einem schrottblatt" nicht ab.
Das Problem, das ich hier sehe, ist die Bekanntkheit meiner Parteizugehörigkeit. Es kann sofort mit einem Gegenspiel begonnen werden.
Selbst wenn mein partner an 2 pik as hat, brauche ich immernoch 2 Zusatzstiche.
Ich vertrete die Meinung, dass solche Spiele als Kontra zu oft gewonnen werden, weil das Gegenspiel (die Gegenspieler) zu schlecht sind, und nicht das Blatt so gut ist.
Ex-Füchse #5718, 25. Mai 2012, um 08:29
Ich habe da auch eine andere Meinung. Wenn man - in guten Runden - keine Antwort bekommt gibt man Re das Werkzeug der stillen Abfrage in die Hand - auch bei einer Antwort. Und dann hat man auf einmal nicht mehr "2 Punkte investiert", sondern 4. Man muss nach einer Abfrage das Kontra schon halten. Von Aussagen wie "ich will meinen P nicht abstechen, oder als Kontra habe ich immer eine Frage" halte ich deshalb nichts, weil diese Strategie nur in schlechten Runden zum Erfolg führt. Da kann man ja mit einem Kontrazögern Re schon mal ganz davon abhalten was zu sagen, auch wenn da die Stanze kommt.
Aber glücklicherweise gibt es beim Doko verschiedene Spieler mit verschiedenen Ansichten, das macht das Spiel noch mal spannend, finde ich jedenfalls.
akaSilberfux, 25. Mai 2012, um 11:01
Mit der Beispielkarte schiebe ich kommentarlos den Kreuz. Wenn Du die Karte etwas stärker machst, frage ich vor dem 1. Stich (einen Pik gegen Pik D getauscht, den Herz gegen einen kleinen Trumpf).
Bei den schwachen stillen Anfragen sehe ich weitere Risiken: so bedeutet dann eine unterlassene Anfrage eine schlimme Hand, was das Re erleichtert. Zum anderen benötigt der antwortende Partner dann nicht nur den angefragten Wert, sondern noch Zusatzstiche. Wann darf er dann die Anfrage verweigern?
Ich bleibe dem Ansatz treu, daß die stille Anfrage das Pendant zur großen Re-Anfrage ist, also der Besitz der angefragten Werte zur Antwort verpflichtet, weil durch diese Werte mit dem Gewinn der Partie zu rechnen ist.
Ex-Füchse #13152, 25. Mai 2012, um 11:28
Ich sehe es als Philosophie. Man kann nen halben Takt länger brauchen in bekannten Runden, man kann es auch lassen. Wozu soll ich nun Re den Vorteil der schnellen Findung mit Gegenansage weitergeben. Das Spiel ist mit Kreuzstechen hoch verloren. Erhielt ich keine Antwort hat sich auch wieder Re gefunden und mein Partner hätte mich hoffentlich sowieso erkannt. Da ich nur Interesse am Kreuzlauf habe und dies sowieso mein Anschub ist, werde ich zu 99% einfach Kreuz 10 schieben.
Ansonsten bin ich so "erzogen": Abfrage nur mit echtem Spielvorteil - ansonsten eigenes Kontra. Mit einer Abfrage verspreche ich meinem Mitspieler: Dieser eine Stich reicht uns zum Gewinn, ohne "Mittelbau" sehe ich weder das eine noch das andere.
Ex-Füchse #365, 25. Mai 2012, um 11:38
Ich bin ja bei Noddy in die Dokolehre gegangen und hätte von daher gefragt.
Irgendwie möchte ich doch meinem möglichen Partner an 2, der im günstigsten Fall durch mein Kreuzvorspiel zum Zuge kommt, mitteilen, dass da bei mir doch zumindest noch ein paar Stärken vorhanden sind - und 2 Dullen sind ja durchaus ne Stärke, dazu der bereits eingesackte Pikstich
OK, ist nen Risiko dabei. Kann ganz bös in die Hose gehen, die RE-Leute stechen den Kreuz, es kommt die Gegenabfrage und es tut am Ende richtig weh. Aber man ärgert sich doch andererseits auch, wenn man das Spiel hoch gewinnt und es wurde nichts gesagt.
Klonschaf, 25. Mai 2012, um 11:55
Hm, der Vergleich mit der großen Re-Abfrage hinkt ja dahin gehend, dass in diesem Falle zu >90% Sicherheit im Hinblick auf Sieg gegeben sein sollte, und nicht 50+.
Ex-Füchse #13152, 25. Mai 2012, um 12:16
Ich ärger mich mehr, wenn ich auf "Schrott" antworten mußte und nun -5 einstecke ;-) Das A und O ist doch Verlässlichkeit, also wird man bei den "Immer-Abfragern" evt. am Ende nicht immer antworten . . . dann bleiben die wirklich guten Abfragen auf der Strecke.
Klonschaf, 25. Mai 2012, um 12:24
Nun ja, so ganz schrottreif ist die Doppeldulle nun ja auch nicht ;)
Ex-Füchse #42585, 25. Mai 2012, um 13:12
Doppeldulle sind 2 stiche, nicht mehr und nicht weniger. Bei diesem Blatt ist ein weiterer Stich meilenweit entfernt.
Das geht ja getreu dem Motto. Partner bitte nur antworten, wenn du noch Zusatzwerte hast.... Das ist nicht die Art wie ich Doko spiele. Das ist die Art, wie ich Punkte mache. Solche Spiele zersäge ich am liebsten....
@ die junge: na Bravo. Ein hoch auf deinen Lehrmeister. Naja, jeder ist seines Glückes Schmied.
Klonschaf, 25. Mai 2012, um 13:22
Ebend!
Nach den ersten 31 Pkt. in Pik hat man nun einen EW von um die 80.
Is zwar nix zum 'Hurraaaa!' Schreien, aber 'ne kleine Frage in die Tiefe des Raums zu stellen halte ich für vertretbar.
Ex-Füchse #13152, 25. Mai 2012, um 14:22
Diese 81 stehen leider auf sehr wackeligen und sehr unwahrscheinlichen Beinen. Hier hältst du nur drei weitere Absolutluschen.
Für deine 25 Punkte brauchst du einen Vollen und fürs erfolgreiche Kontra am besten noch eine Kreuz-Dame in deinem Stich. Die Zeit darauf zu lauern wirst du eher nicht haben. Damit sinkt dein Erwartungswert um ca. 20 Punkte.
Tront, 26. Mai 2012, um 01:01
Ich danke für die verschiedenen Meinungen.
Eine interessante Variante von Spieler 2 wäre ja noch, sich zunächst gar nicht zu melden (Spieler, die gern ihr blankes Herz As vor schwarzen Assen spielen - mache ich eigentlich nie - könnten so verfahren), und sagen erst das Kontra nachdem ich Herz angespielt habe (Ausschlussprinzip). Herz As läuft mit 26 Augen, dann hätten wir schon 113 Augen insgesamt. (wohlgemerkt gegen 6 Damen und kreuzfrei in einer Hand!)
Ex-Füchse #4596, 26. Mai 2012, um 12:11
[zitat Chrissel]
Ich ärger mich mehr, wenn ich auf "Schrott" antworten mußte und nun -5 einstecke ;-) Das A und O ist doch Verlässlichkeit, also wird man bei den "Immer-Abfragern" evt. am Ende nicht immer antworten . . . dann bleiben die wirklich guten Abfragen auf der Strecke.
[/zitat]
Dafür ärgert es mich, wenn mein nach dem Verlauf des ersten Stichs offensichtlicher Kontrapartner den ersten Lauf der anderen schwarzen Farbe dem Ggner kampflos überlässt, während ich an 4 mit Dulle und Assen zugucken muss.
Warum wird in eine Abfrage immer gleich eine Stanze interpretiert?
Terrys Stil stimmt für ihn persönlich, da sind aber nur wenige in der Lage es ihm gleich zu tun. Er spielt weniger auf Abstimmung mit dem Partner sondern setzt selbst die Eckpfähle an denen sich der Partner bedingungslos orientieren muss.
Die Möglichkeit das Abspiel mit dem Partner abstimmen zu können kann doch nicht falsch sein, andernfalls wird die Gegenpartei eh meist ihre Ansage finden.
akaSilberfux, 27. Mai 2012, um 21:22
Noddy, dein neuer taktischer Ansatz ist nicht konsensfähig, weil er weder gut, noch sinnvoll ist. Du spielst gegen die Wahrscheinlichkeiten und gegen die Konventionen. Du willst die Kontrapartei weiter schwächen für nichts und wieder nichts.
Was du zu meinem Stil schreibst verstehe ich nicht.
Ex-Füchse #4596, 28. Mai 2012, um 19:06
Ein Anschub in Fehl trifft mit 2/3 Wahrscheinlichkeit den Gegner wenn noch nix bekannt is, oder?
Ein Gegner der billig ans Aufspiel kommt hat Ressourcen geschont die ihn für eine mögliche Ansage stärken, siehst Du anders?
Was kann jetzt sinnvoll sein dem Gegner auf diese Weise aufs Pferd zu helfen?
Wenn ich an 4 nen Vollen gebe und vor mir 2 kleine im Stich liegen sehe ich absolut keinen Grund für meinen Kontrapartner Fehl anzuschieben, das is schlicht Spielaufgabe.
Zu Deinem Stil gehört, daß Du oft die Vorgehensweise vorgibst ohne das Spiel mit dem Partner abzustimmen. Hast Du die Voraussetzungen dafür werden das große Spiele, man kann Dir bedingungslos folgen und Du hast in letzter Zeit gesehen, daß ich darauf auch eingehe.
Andererseits lässt Du Spiele aus, die aus der Kombination der Partnerblätter aussichtsreich sind.
Nur bei eigener Ansage abzufragen lässt Chancen aus, selbst die in verlorenen Spielen. Tauchen und verschleiern verkauft manches Spiel unter Wert.
akaSilberfux, 28. Mai 2012, um 20:37
zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2012, um 21:45
Es ist richtig, daß ein Fehlschub in 2/3 der Fälle den Gegner einschiebt. Je nachdem, wie viele Dullen man selbst hält, trifft ein Trumpfanschub entweder stets Re oder nur dann Kontra, wenn dieser sich selbst entmachtet und seine Dulle leer legt. Nur mit einem Kontramann mit Dulle an 4 und beiden Dullen bei der Kontrapartei (also wesentlich seltener als in einem Drittel der Fälle) ist ein Trumpfanspiel richtig gut. Als trumpfstarker Kontramann an vier ist es auch hilfreich. Auch dies liegt seltener vor als 1/3.
Re muß zwar an den Pos. 2 & 3 die Dulle nehmen, um die Asse zu spielen. Re kann sich das aber viel häufiger leisten; nicht umsonst gibt es die Dullenanspielkonvention. Nicht ohne Grund wurde jahrzehntelang durch Re gern Trumpf gespielt und wird mancherorten immer noch favorisiert. Das ermöglicht oft demjenigen Re-Mann direkt das Re. Selbst wenn es ausnahmsweise einmal nicht reicht, ermöglicht es dem Partner eine Ansage auf verteilte Stiche.
Kontra dagegen kann es sich kaum leisten, die Dulle für Asse zu legen. Nur durch die stille Anfrage wird dieses Problem abgemildert.
Im Ergebnis muß zwar gelegentlich ein Re-Mann seine Dulle nehmen, die er andernfalls gespart hätte. Dafür kann aber auch nicht an ihm vorbei gespielt werden. Du spielst also gegen die Re-Leute, die zwar eine Dulle für ihre Asse nehmen, aber dadurch zu schwach für eine Ansage werden. Der Prozentsatz dürfte minimal sein, insbesondere wenn du Trumpfvolle aufmachst. Schließlich macht dann die Dulle ihren 25 Augen Stich.
Fehl hat stets 2/3. Die Dullen sind beide noch am Start und können Re ärgern.
Welche Karte im 1. Stich gelegt wird, ist nur ein Indiz. Vom besten Spiel wegen eines Indizes abzuweichen ist gegen die eigenen Karten gespielt. Belohnt wird der Re-Mann an vier, der zur Verdunklung schmiert.
Bei den Abfragen führt dein Ansatz zu zahllosen neuen Problemen, welche die Vorteile klar überwiegen. Außerdem ist eine stille Anfrage zur Anzeige von "ich bin nicht schwächer als ein durchschnittlicher Kontra-Mann" künstlich.
Belzedar, 29. Mai 2012, um 14:08
@akaSilberfux Lass doch Noddy seine Meinung, aber ich möchte nicht wissen wie sehr Noddy in einer Runde mit dir, Tront und Falk abgefrühstückt wird. Okay da wird fast jeder abgefrühstückt.
Ex-Füchse #42585, 29. Mai 2012, um 22:07
ich kann dir sagen, dass noddy bei uns an den Vereinsabenden fast immer von Rüpel und mir abgefrühstückt wurde. Aber er hält halt an seinen Theorien fest. Das wäre ja nicht so schlimm, wenn ich nicht in Forum lesen müßte, ( das habe ich von noddy gelernt...)
Ex-Füchse #365, 30. Mai 2012, um 12:29
Ivan, auch, wenn ich von Noddy einiges übernommen (gelernt) habe, so kann ich dennoch durchaus selber denken.
Ich teile auch ganz und gar nicht alle seine Spielauffassungen, aber ich habe gesehen, dass einige seiner Vorstellungen oft zum Ziele führen. Manche seiner Ideen sind nur schwer zu schlucken aber doch sind viele davon erstaunlich erfolgreich.
Und JA, der Mut zu gewagten Ansagen gehört dazu. Früher war ich die Angsthäsin vor dem Herrn, inzwischen jedoch bin ich unter anderem durch Noddys Beispiel mutiger geworden. OK, es kommt gelegentlich vor, dass meine Ansagen krachen, aber dafür erlebe ich es halt wesentlich seltener als früher, dass ich Spiele mit k6 gewinne und nichts wurde angesagt.