Tront, 21. Juni 2012, um 14:56
Eine Beispielkarte, von der ich behaupte, dass die meisten Spieler an Position 2 damit abfragen. Ist das aber überhaupt richtig?
Trumpf: Herz 10, Pik-Dame, Karo-Dame, Kreuz-Bube, Pik-Bube, Pik-Bube, Karo-Bube, Karo 10, König, 9
Fehl: Herz As, Kreuz 10
Spieler 1 spielt Kreuz-As auf. Wie nun reagieren?
Kreuz 10 stumm bedienen und den weiteren Spielverlauf abwarten oder still abfragen und dann bedienen?
Einige werden sagen, womit soll man sonst noch fragen, nur habe ich von der Information überhaupt mehr Vor- oder Nachteile?
Welche Variante bevorzugt ihr und warum?
niveauflexibel, 21. Juni 2012, um 15:14
Vorteile:
- falls 1 dein Mann ist, kannst du dein Herz Ass in ein etwaiges Pik Ass schmieren und vermutlich auf 9 fragen/ selber sagen...
- du bekommst keine Probleme, wenn Herz Ass nachgespielt wird, weil du nun weißt, ob das dein Partner ist oder nicht - kannst ggf. nochmals nach hinten abfragen, wenn du dir die Ansage selber nicht mehr zutraust...
Nachteile:
- falls 1 nicht dein Mann ist, wird er nun etwa Kreuz nach spielen oder Trumpf bringen und dein Hz Ass wird evtl abgeholt, sofern du es nicht im Kr entsorgst
-falls 1 Re ist, könnte ein Asse-Re wahrscheinlich werden, das du nun durch die stille Abfrage verhinderst
ich würde also wohl still bleiben - bei 10 eigenen Tr ist ein Fehlnachspiel wohl sehr wahrscheinlich - kommt Pik Ass, frage ich laut auf Kontra 90 mit Herz Ass Abwurf, kommt kleiner Pik, frage ich still nach hinten auf Kontra ab, bringe bei keiner Antwort es selber und spiele Hz Ass, kommt kleines Herz, sage ich Kontra, kommt Herz Ass wirds interessant...
Stoni, 21. Juni 2012, um 15:35
Ich bleibe still, ich möchte vermeiden, dass sich Re evtl. entscheidend gegen mich findet.
Re spielt KrAs und ohne zu antworten HerzAs (zu2. oder zu 3.) ... habe ich noch das kontra?
Dann hat Re schon 50-60 Augen.
Der Aufspieler kann mit Blauer auf Partnerdulle fragen oder der Dullen-Re-Mann gibt sie mit Blauer selbst.
Oder der herzfreie Re-Mann entsorgt sein 2. Kreuz, Pik-Single (eher unwahrscheinlich) ...
Ich frage nicht, kommt PikAs, steche ich und spiele leicht angezögert HerzAs ... die grosse Kontra-Abfrage traue ich mich nicht.
Wird HerzAs gestochen, gewinne ich mit dem Aufspieler trotzdem noch.
Hat er zwei schwarze Asse ohne Frage/Spruch, ist er ohnehin nicht stark genug für gute k90.
Ex-Füchse #13152, 21. Juni 2012, um 15:37
zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2012, um 15:40
Ich frage hier und in dieser Position aus Prinzip nicht ab.
a) gebe ich alle stillen Vorteile an Re weiter
b) schaue ich mir noch mit eigener 10 in Kreuz das Re-Schmieren an (der Ko-Mann wirds wohl nicht übertreiben)
c) werde ich zu 2/3 nun nicht mehr freundlich angeschoben
d) habe ich sowieso eine EIGENE Ansage
e) verpasse ich die Chance auf eine Re-Ansage von 1 mit meinem Gegenschuss
d) sehe ich mit dieser Blattstruktur die 90-Frage als zu riskant und nehme Spieler 1 nur freudestrahlend hin falls Kontra oder er erhöht selbst
e)-z) fff
irki, 21. Juni 2012, um 15:49
Die Abfrage auf K9 (bei Pik Ass) gefällt mir hier überhaupt nicht, da einfach die Trumpfstärke fehlt um das Spiel zu kontrollieren.
Ich denke die Variante ohne Abfrage ist hier besser.
- wenn der Aufspieler mein Partner ist und ich steche sein Pik Ass, so kann er ggf. bei gelaufenem Herz Ass selbst mit seinen Stärken die K9 finden.
- ist er nicht mein Partner, so wird er vermutlich nicht das Kreuznachspiel finden, das ja doch etwas unangenehm ist.
Zudem rutscht ihm eventuell mit Pik Ass sogar noch ein Re heraus, das ich gerne höre.
Der Vorteil bei einer Abfrage ggf. mein Herz-Ass ins Pik-Ass zu entsorgen scheint mir gering und nicht spielentscheidend.
Das Kontra gebe ich eigentlich immer, also auch bei Herz Ass im 2.
Ex-Füchse #5718, 21. Juni 2012, um 15:50
Also Stoni: Du hast kein eigenes Kontra? Kommt Pik steche ich und spiele Herz As mit Kontra. Ein angzögertes Herz As heißt ja wohl: Ich habe kein eigenes Kontra.
Von daher bin ich hier ganz bei Chrissel.
Stoni, 21. Juni 2012, um 15:55
Mißverständnis: natürlich habe ich mit dem Pik-Stecher im 2. ein Kontra. Ein angzögertes Herz As zum 3. kann das kontra nicht mehr nachholen.
irki, 21. Juni 2012, um 15:58
Ich stimme auch mit Chrissel überein, bis auf a, da re aufgrund meiner Kontraansage eh gegenfragen kann.
Und Frage an Stoni: in welchen Fällen gibst du nach unterlassener Abfrage kein kontra?
Ex-Füchse #13152, 21. Juni 2012, um 16:03
Erweiterung zu a) Spieler 1 kann meist nur noch antworten nicht mehr still Re-Fragen, sitzt zum dritten wohl hinten . . . nach Abfrage im Ersten ist er allerdings mit eigener Gegenfrage in der Lage seine Zusätze einzubringen ;-)
Bregoulou, 21. Juni 2012, um 16:03
abfrage nur bei aufspiel pik ass anstelle kr ass im ersten
ansonsten ist chrissels' ausführungen nichts hinzuzufügen
Stoni, 21. Juni 2012, um 16:16
Irki, ich gebe das Kontra eigentlich immer.
a. Kritisch sind ja nur KrAs über 30, Kreuz nach.
b. KreuzAs, HerzAs
Bei a. muss ich wohl stechen mit kontra, kann aber bei Überstich auch wahrscheinlich mit PikAs vor HerzAs rechnen.
b. Hier spiele ich zu knapp 50% gegen 50-60 Re-Augen mit evtl. Gegenfrage aber auch zu über 50% mit meinem Partner.
Ex-Füchse #4596, 21. Juni 2012, um 16:20
Kreuz nach is kein Problem, da wirds Herzas weggehauen und erstmal Volltrumpf realisiert.
Stoni, 21. Juni 2012, um 16:29
Dachte ich erst auch, damit verschenke ich aber die Augen, wenn der Re-Mann das 2. KreuzAs hält. Und weil eh eher PikAs kommt. Habe ich PikAs, halte ich das eher für richtig.
Problematisch fürs eigene Kontra könnte c. KrAs, HerzAs mit Re sein.
Ssitra, 21. Juni 2012, um 16:43
Auf Kreuzas frage ich nicht ab
Wenn nach dem Kreuzas das Pikas kommt sehe ich hier durchaus die 90 Abfrage, um das Heras zu entsorgen.
Entscheidend für die 90 Abfrage ist aber auch der erste Kreuzstich um meinen eigenen Erwartungswert zu steigern.
Geht der schon mit über 30 zum Ausspieler, sage ich nur das eigene Kontra
Es ist doch ganz klar. Entweder gehen die Releute unter 60 vom Tisch oder sie gewinnen das Spiel sogar noch mit 121.
Ssitra, 21. Juni 2012, um 16:45
zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2012, um 16:46
Weitere Ausführung:
Spielt 1 als zweites das Herzas quäle ich mir ein Kontra heraus.
Das geht aber sehr oft schief mit der bekannten Gegenabfrage
akaSilberfux, 21. Juni 2012, um 18:02
Was spricht gegen ein Kontra im 1. Stich, also Kr 10 mit Kontra versenken? Die Ansage lasse ich mir unter keinen Umständen aus der Hand nehmen, also kann ich sie auch im 1. Stich geben. Ich halte die Karte knapp zu schlecht für eine große Anfrage im 2. Stich, ansonsten würde ich diese Variante wohl vorziehen.
Tront, 21. Juni 2012, um 18:25
Kann man wohl machen, aber es sprechen die gleichen Nachteile dagegen, wie bei einer stillen Kontra-Abfrage. Die Re-Partei hat, so meine ich, dadurch mehr Vorteile. Ein Re-Mann, der normalerweise vielleicht Pik angeschoben hätte (er hat kein zweies As, ist jedoch herzfrei, hält Dulle, Re-Dame zu fünft, vier Kreuz und 3 Pik, eigentlich ein eigenes Re), greift nun zu Trumpf oder dem Kreuz-Nachspiel, auf das er übrigens 31 Augen erhielt. Zumindest dieses Spiel die vorliegende Verteilung. Gut, das Re wird ihm nun vergehen, zumindest zunächst, er hat ja noch bis zum 3. Stich Zeit.
Der letzte Kreuz (das zweie As) sitzt auch noch beim Kontra-Mann und sein Re-Partner sitzt an Position 4.
Kontra gewinnt bei der Verteilung so gut wie nie. Kontra gewinnt nur die Spiele, wo er sein Herz-As auf das Doppel-Pik seines an Position 3 sitzenden Partners abwerfen kann. Dazu kommt er evtl. aber nur, wenn man im ersten Stich still bleibt, da der Re-Mann dann u. U. einen Pik (mit eigenem Re?) anschiebt.
Apropos: Was spielt ihr mit der von mir beschriebenen Re-Karte eigentlich nach, wenn nicht abgefragt wurde?
Die 3 schwächeren Trümpfe des ausspielenden Re-Mannes sind ausnahmlos Karos (mit einem Fuchs dabei).
Die 31 Augen fallen nämlich so oder so. Der Kontra-Mann an Position 3 wird sein einfach besetztes Kreuz-As kaum im ersten Stich dazulegen.
Stoni, 21. Juni 2012, um 18:52
Ich fürchte, ich spiele wohl zügig Pik aus der Mitte mit Re und gebe kontra die Abfrage-Vorlage zum Sieg...
Ex-Füchse #13152, 21. Juni 2012, um 18:57
Der Spieler an Position 1 hat leider mit 4 eigenen Kreuz kein sauberes 31er-Nachspiel. Je nach Natur könnte ihm die Dulle ohne Spruch im Zweiten zur Partnerfindung einfallen oder er findet ein eigenes Re mit Pikschub ... oder er läßt die Ansage aus mit Ich-bins-Doch-Kreuz nach.
Ich bin eine mäßig Feige, die als Pos 1 zu 70% spruchlos die Dulle spielt oder zu 30% Pik mit Re schiebt.
In Position 2 werde ich zu 99% im zweiten still fragen, egal was auf dem Tisch liegt. Nach Dulle eben im dritten ;-)
Ex-Füchse #4596, 21. Juni 2012, um 19:01
Terry hat seine Herangehensweise so beschrieben wie ich es von ihm erwartet habe, sie gefällt mir durchaus.
Gerade für Kontra ist der Weg zur K90- Absage oft schwer. Stärke demonstrieren zeigt das Interesse daran aber überdeutlich. Dabei kann der Partner die Stärke relativieren wenn nach dem teuren Kreuzverlust auch noch Herzas abgeholt wird. Es steht dann immernoch die Ankündigung das Spiel erfolgreich nach hause zu schaukeln.
Ich rechne ihm zu, daß der Kreuzasinhaber locker die 90 von hinten melden kann, wenn auf Pikschub das Herzas läuft oder das K90 noch möglich ist wenn Re nach dem Kreuzas nicht erfolgreich fortsetzen kann und der Partner noch Zusatzwerte hält. Worstcase is halt Herzas hinterher und dann wird der Spielgewinn noch möglich sein aber das Interesse an der 90 verblassen.
Mit abfragen wird es schwerer diese Stärke dem Partner zu vermitteln und er muss über die eventuelle 90 selbst entscheiden, ohne genug über das Blatt des Partners zu erfahren.
Tront, 21. Juni 2012, um 19:13
Die Dulle würde ich persönlich nicht vorspielen, führt aber im vorliegenden Spiel wohl zum Re von dem Spieler an Position 4. Ob Spieler 2 auf die ausgespielte Dulle nun Kontra gibt oder jetzt abfragt, fände ich auch interessant, wurde aber nicht so gespielt.
Am vorliegenden Tisch fragte Spieler 2 (fehlerhaft?) ab und nun kam von Spieler 1 eine Gegenfrage, die unbeantwortet blieb. Daraufhin spielte Spieler 1 Trumpf nach, den Karo König (Spieler 2 gab das Kontra noch), der Stich ging an Spieler 4, den dieser mit Herz-Dame erhielt. Der Spieler spielte nun sein ebenfalls blankes Herz As (der Kontra-Mann hält ja das andere blanke Herz-As) aus, worauf sein Partner einen Pik-Abwurf vornahm, ohne sicher zu wissen, das Spieler 4 sein Partner ist, sollte aber wahrscheinlicher sein. Wenn Spieler 4 sich das Re traut, wirft der Re-Partner ganz sicher ab.
Durch nachfolgendes, schlechtes Spiel des 10-trümpfigen Kontra-Mannes bekommt die Kontra-Partei nur 87 Augen in diesem Spiel. Eigentlich unglaublich, oder? Aber gewinnen nach diesem Auftakt kann Kontra dieses Spiel ohnehin nicht mehr.
Tront, 21. Juni 2012, um 19:16
Es mag ja sein, dass ich etwas voreingenommen bin, da ich dieses Spiel kenne, aber während Noddy schon die 90-Absage treffen möchte, wäre ich schon zufrieden, wenn Kontra überhaupt gewinnt.
Tront, 21. Juni 2012, um 19:28
Ich selbst hätte übrigens an Position 2 nicht still abgefragt, sondern erstmal bedient und den weiteren Spielverlauf abgewartet. An Position 1 hätte ich, falls Spieler 2 abfragt, den Kreuz wohl nachgespielt, nachdem ich vorher kurz gegengefragt hätte und keine Antwort erhalte. Wenn Spieler 2 nicht abfragt, tja dann, ich weiß es selber nicht, kann sowohl der Pik-Anschub oder Kreuz nach richtig sein, vielleicht sogar ein Trumpfanspiel, vom Erwartungswert ja ein eigenes Re, nur wie spielen? Damit das Blatt absolut vollständig beschrieben ist - die drei Pik-Verlierer sind 10-10-König.
Ex-Füchse #4596, 21. Juni 2012, um 19:38
Ich hatte mal Terry übersetzt, ich selbst habe eher Probleme als Kontra den Weg zur K90 zu finden.
Wenn ich mit dem Blatt meine mühsam das Spiel über die Runden zu schaukeln würde ich wohl kaum aktiv ins Spiel eingreifen können. Jede Abfrage birgt Risiken und jede Ansage kann verloren werden.
Richtig ist allerdings, daß die Abfrage keine Vorteile spielentscheidenden Vorteile bringt. Möchte man aber mit und nicht gegen den Partner spielen gehört sie dazu.
....oder halt Terrys Weg.