Am Vereinsabend sah ich am Nebentisch folgendes Blatt als Ergänzung zu einer an Position 4 gemeldeten Hochzeit:
Herz-ZehnKaro-DameKreuz-BubePik-BubeKaro-BubeKaro-BubeKaro-KönigKaro-NeunPik-ZehnPik-ZehnPik-NeunPik-NeunKreuz-Zehn
Das Einklinken in die Hochzeit geht logischerweise nur mit der Dulle. Was nun? Das Nachspiel kann ohnehin nur Trumpf sein (Karo-Bube, Karo-König oder Karo 9). Alles auch nicht so entscheidend. Aber hat man mit dem Blatt ein

a) eigenes Re
b) ein Zögern
c) oder gar nichts

Der Hochzeiter an Position 4 traf keine vorzeitige Ansage und hält auch keinen Karo-Vollen.

Bitte um eure Meinungen, da dieser oder ähnliche Fälle oft in Spielen auftauchen zu dem Thema "Vorteile zu Hochzeiten"
Liegen ausreichende Vorteile vor, wie behandelt ihr das Blatt ansagetechnisch?

"Schiedsrichter, da nebenan spielt einer mit 13 Karten."^^

In bs geht auch sowas:-)

nehmen wir einen pik weg sag ich re, weil ich herz steche zögern tu ich vorher:-)

Mit 8 Trumpf geht immer ein Re zur Hochzeit, ich vermute allerdings hier ist ein Trumpf zuviel im Blatt. Und da ist dann nix mehr mit Re.

Selbst mit 7 tr geb ich das re wenn auf zögern nit geantwortet wird. Herzfrei und kr stechen im zweiten is mir das re allemal wert

Ach herrje, Jens du vermutest richtig. Die neue Kartendarstellung. Wir nehmen natürlich einen Karo-Buben weg (versehentlich doppelt angeklickt). Sonst (mit 8 Trumpf) gibt ja (fast) jeder das Re und wir müssten nicht über dieses Spiel diskutieren. Bitte um weitere Meinungen!

Ich zögere kurz oder spiele gemächlich den Buben nach. Ohne Trumpfstruktur gebe ich mit 8 eigenen Trumpf kein Re aus Prinzip.

So vorsichtig mit den Erstansagen kenne ich dich ja gar nicht, Bildchenwerfer! Du legst also viel Wert auf Trumpfhöhe im vorliegenden Fall.
Aber man hat sogar nur 7 Trumpf. Ich habe mein vorliegendes Blatt schon dahingehend korregiert.

Abfragen ja kein eigenes re. Das muß der Partner selbst finden zb wenn er eine Farbe (vorzugzweise schwarz) sticht und/ oder über Trumpflänge verfügt, mit allen Farben mit und ohne Trümpfe wird er es wohl nicht.

Was Erstansagen angeht, so ist die Hochzeit für mich ein absoluter Sonderfall, denn hier habe ich als RePartei die Möglichkeit meinem Partner durch ein Zögern eigene Stärke zu zeigen. Darüber hinaus ist dem Partner der erste Stich bekannt. An unbekannten echten Zusatzstärken habe ich im vorliegenden Beispiel nur noch den Herzstecher und die Kontrolle des 2. Kreuzlaufs. Für mich ist das zu wenig für ein eigenes Re, sondern nur ein Zögern.

Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man einem kommunikationsfähigen Partner hat. Ist das nicht der Fall, dann überlege ich auch am Re.

Ansonsten mache ich meine Spielweise von meinen Mitspielern abhängig. Je schlechter die Mitspieler sind, desto offensiver spiele ich tendenziell.

Du spielst doch auch in der BuLi anders als auf RLT-Turnieren oder im Fuchstreff, oder?

Das ist für mich kein RE. Ich habe gewisse Stärken, die ich durch zögern signalisieren werde und der Rest liegt beim Partner.

"Ansonsten mache ich meine Spielweise von meinen Mitspielern abhängig. Je
schlechter die Mitspieler sind, desto offensiver spiele ich
tendenziell."

Bei mir ist er immer sehr ansagestark :-(

Stimmt, Bildchenwerfer!
Wobei ich mehr Unterschiede im eigenen Ansageverhalten als im tatsächlichen Spielen vornehme. Aber das meintest du wahrscheinlich auch.

Im vorliegenden Fall halte ich auch ein Zögern für die beste Beschreibung des Blattes, allerdings gebe ich eher ein Re als dass ich mit der Karte überhaupt nichts unternehme.

Ich bin mir selbst nicht sicher, was das ES dazu schreibt:
Bei roten Farben frei und 7 Trumpf als Ergänzung zur Hochzeit muss man wohl über etwas bessere Trümpfe verfügen, um selbst Re zu geben.

In meinem Umfeld (also auch in der Bundesliga) wissen die meisten Mitspieler, dass ich bei Hochzeiten auf kleine Vorteile zögere bzw. Ansagen treffe und erhöhen zum Glück nicht sofort ohne entsprechende Zusatzwerte.