Von unserem Vereinsabend bei NON-STOPP-BS

Dass das Spiel unseres Vorsitzenden Gerhard Berger und mir in einigen Punkten voreinander abweicht, gilt als bekannt.
Doch heute war so ein Abend, wo ich nahezu jedes Spiel anders als Gerd vorgetragen hätte. Anders heisst ja auch nicht zwangsläufig besser. Nun gut. Kommen wir auf die angekündigte Hochzeit unseres Vorsitzenden zurück.

Er hält an Position 1 folgendes Blatt:
Kreuz-DameKreuz-DameHerz-DamePik-BubeHerz-BubePik-AssPik-AssKreuz-AssKreuz-ZehnKreuz-KönigKreuz-NeunHerz-König
Nicht gerade die Hochzeit, die man gern spielt.
Aber wie spielt ihr sie? Wie und wann sucht man sich den (stärksten) Partner? Welche Variante ist langfristig am erfolgreichsten?

Bitte um möglichst viele Stellungnahmen, um eine (wenn vorhandene) Tendenz erkennen zu können. Danke.

Kreuz-Ass zuerst ist alternativlos. Kreuz nach scheidet aufgrund der Pikabwurfgefahr aus. Bleiben Pik-Ass oder Herz-Bube. Als Dullensucher entscheide ich mich für Herz-Bube. Bei dem Blatt behalte ich lieber eine Stärke (Pik) auf der Hand. Zum einen verführe ich denkbefreite Partner nicht dazu, auf unsere bereits einkassieren Punkte an-bzw abzusagen, zum anderen wäre eine Ansage des Partners ohne das Pik-Assgesehen zu haben viel aussagekräftiger.

Kr as, wenns nit gestochen wird pik as, wenns nit gestochen wird kreuz 10

ich spiele hier wie AndiTheke.

ich würde es auch wie Andie spielen, Pik Ass würde ich vor Findung nicht ausspielen, somit halte ich eine Stärke weiterhin in meiner Hand.

Schließe mich der Mehrheit an. Kreuz-Ass sehe ich auch als alternativlos, gegen einen Kreuz-freien Gegner kanns finster werden. Geht er durch, ist beim Partner maximal noch ein Kr, sticht schon jmd den ersten auch gut, übersticht jmd, noch besser, bei Abwurf kommt richtig Freude auf.

Pik-Ass nach würde ich auch nicht machen. Es sind noch 6 draußen und idr wird jeder zumindest einen haben, also mach ich den Erstlauf wahrscheinlich sowieso. Dass Pik As nicht vor der Klärung kommt, provoziert evt. auch ein Spekulations-Ko. Wegen der Tr-Kürze muss ich mit dem Blatt aber ja versuchen, möglichst schnell die Dullen zu ziehen, um mit den Alten (und der Herz Dame) Stiche machen zu können. Wenn Pik schon geklärt ist, wird kaum jmd für Herz As die Dulle setzen. Sollte der Partner mit Dulle nun kein Herz As haben oder dies nicht spielen wollen, besteht zumindest die Möglichkeit, dass der Gegner für Herz As und Pik Schub die 2te Dulle setzt.

Kreuz-Zehn nach finde ich auch nicht gut, da ich dann keine Infos über die Dullen habe, die ich aber benötige, um das Re zu finden. Zudem wird Pos. 2 hierdurch nur durch extrem hohen Tr-Einsatz ins Spiel kommen.

Zu 2/3 kommt jedoch Pos. 2 durch Herz-Bube mit Dulle ans Spiel. Wenn dann Herz-Ass von ihm bei mir ankommt oder sogar die Kontra Dulle auf Tr-Nachspiel fällt, finde ich das eigene Re.

Ich spiel Kreuz Ass, Pik Ass, Hz Bube...
warum soll ich meine Stärken zurückhalten - mir fällt es sowieso schwer ne Ansage zu finden, also will ich meinem P bis dato alles zeigen, was ich habe...ein Pik Stecher wäre im übrigen auch ganz nice...kann ich ihm, wenn ich wieder am Spiel bin, vermutlich die Gelegenheit geben, mit dem zweiten Ass seinen dann vermutlich letzten Fehl zu entsorgen...

Ich weiche auch von der Mehrheit ab und spiele Kreuz-Ass vor... Pik-Ass... Und dann vlt sogar Kreuz-Zehn nach..

Wie kurz vor Schluss war es, und hatte der Herr Berger schon soliert ?

Die Wahrscheinlichkeit dass der Partner das Re gerade wegen des Pik Asses findet und sonst nicht halte ich für relativ gering. Und was bringt ein Abstecher ohne Dulle wenn du, wenns doof läuft gar nicht mehr ans Spiel kommst? Und die kreuz 10 erwischt entweder Pos. 3 oder 4, so dass ich never ein eigenes Re habe.

Ich spiele Kreuz-As und dann Pik-As. Das Doppelas gefällt mir ja gut, weil ich einem Pik-Stecher anschließend einen Abwurf bringen kann. Wenn Pik-As läuft (tut es ja meistens) spiele ich Herz-Bube nach.

Ich Spiele wie Southern.

Nach gelaufenem Pik-Ass kann man auch über Kreuz-Zehn nachdenken, falls noch ein Voller aussteht. Schlecht ist die Variante nur, falls der Spieler mit Herz-ZehnHerz-Zehn noch den letzten Kreuz hat. Die Herz-Zehn des Partners ist auf den 2. Kreuzlauf gut eingesetzt, man hat ca. 80 Augen, der Partner ist am Aufspiel, hat noch das andere Pik-Ass und beide Kreuz-DameKreuz-Dame. Die relative Trumpfkürze ist dann auch schon kommuniziert.

Einen Partner der bei Doppeldulle noch die Kreuz-Zehn auf der Hand hat würde ich auch garnicht wollen. :-)

Es fehlt aber in diesem Fall nur noch der Kreuz-König. Gut, der könnte auch noch an Position 4 sitzen, aber ein gegnerischer Abwurf kann doch trotzdem häufig erfolgen.

Was wäre denn für dich, Terry, die Alternative, da du schreibst : Man könnte über Kreuz 10 nachdenken...

Und ich habe noch eine weitere Frage:
Wann spielt man deiner Meinung nach bei Hochzeiten ein eigenes Doppel-As an?
Das halte ich für ein wichtiges Thema, da die Meinungen hier sehr oft abweichen.

Herz?

Kreuz-Zehn sehe ich, auch und gerade nach der Begründung von aka als korrekte Blattbeschreibung auf Kosten einer auf Fehl gesetzten Partnerdulle und freiem Abwurf der Kontra-Partei die Kr-frei im 2ten ist. Schlechter Deal wie ich finde.

Über die Kreuz-Zehn denke ich nicht nach, wenn beide ausstehenden Kreruzvollen gefallen sind. Schließlich könnte DD geschmiert haben. Im Beispiel war ja der Kreuzverlauf nicht genannt. DD könnte Kreuz-Zehn mit Rücksicht auf ein Schwarzspiel halten, wenn vor ihm das Kreuz-Ass fällt. Die andere Kreuz-Zehn kann er ja bei mir noch nicht sehen.
Ansonsten schließe ich mich an und setze im 3. Stich mit Herz-Bube fort.

Doppelasse spiele ich, sofern mir der evtl. Stecher zumindest genauso attraktiv erscheint wie ein Partner mit der ersten Herz-Zehn hinter mir (incl. Chance auf DD etc.). Wenn ich auf tiefe Absagen zielen kann, versuche ich es auch ohne mein Doppel-As, z.B. 9 Trumpf mit Damenunterstützung.

Dann bin ich ja beruhigt. G. Berger meinte nämlich, du würdest in jedem Fall auf Fehl (also Kreuz nach) suchen aufgrund der vorhandenen Trumpfkürze. Ich hielt dagegen.

Sein Partner an Postion 3 hielt ebenfalls 5 Trumpf:
Herz-ZehnHerz-ZehnKaro-DameKreuz-BubeKaro-KönigHerz-AssHerz-AssHerz-KönigHerz-NeunPik-ZehnPik-KönigKreuz-Ass

Auf das Kreuz-Nachspiel im dritten Stich von Gerd stach Position 3 natürlich mit einer Dulle, Spieler 4 muss sich nun enscheiden, ob er Pik-König oder Herz 9 abwirft. Er entscheidet sich für die Herz 9.

Die Hochzeit gewinnt mit Re-Ansage und 145 Augen. Wird im 3. Trumpf nachgespielt, gewinnt man eher unter 90. Absagen wird man mit insgesamt 10 Trumpf die 90 wohl ohnehin nicht, aber der Spielverlauf gefällt mir besser.

Und es ging ja auch um das Grundsätzliche:
Fehl nach oder Trumpf: Dass man einen Partner mit Doppeldulle erhält ist ja eher die Ausnahme.

Herz-KönigHerz-KönigHerz-König ???

Trumpf nach is für mich bei Trumpfkürze keine Option. Ich möchte einen Partner mit der Dulle auf der Hand und nicht mit einer verschossenen. Das Ziel sollte sein, das Spiel mit Guten über die Bühne zu bringen und will die K90 nicht provozieren indem ich zuviel Trumpflänge verspreche.

Kreuz komplett zu klären finde ich sehr reizvoll, müsste aber doch langsam mal nachdenken ob es nicht vorteilhafter is die 3te Farbe zu schieben, um nicht die Dulle in den 2t- Lauf zu zwingen.

Herz-König wäre mir viel zu riskant. Da bekomme ich in der Regel einen eher schwächeren Partner, wenn Herz läuft. Und u. U. sogar ohne Dulle.

Ich suche grundsätzlich niemals mit kurzen Farben meinen Partner bei Hochzeiten und mir persönlich gefällt Herz-Bube daher am besten. Jede Dulle, die bereits gelegt ist, hat die Gegenpartei weniger und wertet meine beiden Kreuz-Damen automatisch auf. Egal wie kurz ich in Trumpf auch bin.

Da ich ja nach wie vor als Gegner gegen Hochzeiten Herz anschiebe, werde ich mich hüten, auf Herz den Partner zu suchen und zu finden.

Ich sehe nicht, dass man mit Dullensuche über kleinen Tr zwingend Tr-Länge (7+) verspricht. Es gibt viele 6er-7er Fehlstrukturen wo sich mMn trotzdem Dullensuche anbietet, allein schon zur sicheren Aufwertung der Alten.

Vorliegend erwische ich mit Herz-Nachspiel immerhin zu 1/3 nen Partner ohne Dulle. Das wäre mir mit dem Blatt zu riskant, denn gegen beide Dullen geht das Blatt wohl selbst mit den eingesackten ca. 60-70 Augen aus den ersten 3 Stichen oft verloren.

Zudem wäre Herz König mMn für die eigene Partei ein Ansage-Verhinderungs-Alarmsignal. Gerade aber mit gelaufenem Kr-As und Doppel-Pik-As, wenn auch ansonsten schwachem Blatt, ist das doch kein Blatt, wo man zwingend ne Re-Ansage verhindern will.

Aber die Frage, ob und wann man eigene Doppelasse spielt, finde ich auch spannend. Hab mir da noch nie systematische Gedanken drüber gemacht und eher nach Laune gespielt oder nicht gespielt. Tendenziell allerdings auch eher mit starken Blättern zurück gehalten. Den Ansatz über Tiefabsagen finde ich grundsätzlich einleuchtend, jedoch nur dann, wenn ich ne Tr-Struktur habe, die mir Hoffnung gibt, die Gegner Tr-leer zu spielen oder zumindest frei in der anderen (schwarzen) Farbe bin. Ansonsten brauche ich doch gerade die Lauf-Info für ne seriöse Absage.

Bei dem vorliegenden Blatt geht es mMn um die Frage "Findet die Re-Partei ne (seriöse) Ansage oder nicht, und wenn ja wer?". Spiele ich selbst das Pik AS vor der Klärung überlasse ich es komplett meinem Partner, das Re zu finden (Ausnahme: Abfrage nach Dullenklärung ohne Antwort und Herz As kommt von 1 bei mir an).

Spiele ich es nicht, kann ich fast sicher sein, dass eine etwaige Ansage meines Partners Hand und Fuss hat und nicht (tw.) auf den schon eingesackten Punkten basiert.

Im Ergebnis bleibe ich dabei, das Pik As nicht zu spielen. Denn bei der Entscheidung meines Partners, ob er ein eigenes Re findet, muss dieser von einem nur knapp unterdurchschnittlichen Restblatt bei mir ausgehen. Nach den beiden schwarzen Assen habe ich aber mMn ein ziemlich unterdurchschnittliches Hz-Restblatt.

Auf die allgemeine Frage bezogen hieße das, Doppel-As auch nicht spielen, wenn man außer diesem keine weiteren (unbekannten) Stärken hat und den Partner nicht in eine ggf. riskante Ansage treiben will. Ist das vertretbar oder nicht zu Ende gedachter Unsinn?

Ich hatte neulich einen Partner bei der Hochzeit, dessen Re mir Rätsel aufgab. Daher fragte ich: "Sollte das Re heißen, daß du zwar wenige, dafür aber nur niedrige Trümpfe hattest?" Er antwortete, daß er die Ansage auf die bereits erzielten Stiche und meine Kreuz-DameKreuz-Dame gemacht habe...

Der Ansatz, daß man dem Partner Stärken vorenthält, damit er keine fehlerhaften Ansagen trifft, kann ich nicht teilen. Auch hier gilt, daß auf bekannte Stärken der weiter hinten sitzende Partner die Ansagen trifft. Wie viele Stärken und welche Stärken für die Ansage notwendig sind und welche für eine Anfrage ist ein anderes Thema.
Weswegen der Partner von einem knapp unterdurchschnittlichen Blatt ausgehen darf/soll, weiß ich nicht.

"Da ich ja nach wie vor als Gegner gegen Hochzeiten Herz anschiebe, werde ich mich hüten, auf Herz den Partner zu suchen und zu finden" (Zitat Tront)

Machen das alle so? Ich spiele meist immer meine kürzeste schwarze Farbe, in der Hoffnung das mein Partner meine längere und/oder Herz stechen kann. Gerade Absagen, die bei meiner Graupe durchaus wahrscheinlich sind - gehen doch wegen unerwartetem Fehlabstich kaputt...Da spiel ich ungern Herz vor, um den Re-Leuten die unsicherste Farbe direkt zu klären...

Hab mich vielleicht nicht ganz verständlich ausgedrückt. Dem Partner seine Stärken zu zeigen sehe ich ja genauso. Bis zur Klärung bei der Hochzeit gelingt es aber oft nicht, alle Stärken zu zeigen. Es ist also für den optimistischen Partner durchaus wahrscheinlich, dass noch weitere (unbekannte) Stärken vorhanden sind.

Das knapp unterdurchschnittliche (Rest-) Blatt ist in meinen Augen der allgemeine Vermutungsmaßstab für die Erstansage. Aufs Normalspiel bezogen würde ja ansonsten ein Re ab knapp 60 EW und ein KO ab knapp 70 EW gesagt werden. Übertragen auf die Hochzeit treffe ich deshalb als Partner eine Ansage auch auf die Vermutung, dass mein Partner mindestens ein nur leicht unterdurchschnittliches (Rest-) Blatt hat.