Tront, 19. Juli 2012, um 01:16
Ein Blatt eines meiner Mitspieler vom Dienstagabend.
Ein Damensolo? - nicht wirklich!
Also muss man sich mit dem Normalspiel auseinander setzen.
Die alte Frage: Wie behandele ich die Karte, diesmal ohne vorgegebene Möglichkeiten, da ich selbst noch keine perfekte Lösung sehe. Ihr vielleicht?
Ssitra, 19. Juli 2012, um 08:59
Wohl auch in Vorderhand ?
Spiele ich zuerst Herz oder Pik besteht die Gefahr das jemand seinen einzigen Kreuz abwirft.
Ich spiele daher Kreuz As zuerst, um dann die Herz 9 anzuschieben. Mal schauen welche Informationen das Kreuz As liefert. Selbst bei 29 im ersten Kreuz würde ich auf Herz umzwitschen, wohlwissend das mein Partner den zweiten Kreuz evtl. stechen kann. Aber die Gefahr ist mir zu gross das der Gegner Kreuz mitsticht.
Ich möchte auch keine Informationen an die Kontraleute weitergeben.
Mit der Dulle im zweiten würde ich zwar vermutlich Informationen erhalten, würde es aber den Kontraleuten zu einfach machen.
Daher kommt für mich die Dulle nicht in Frage.
Ich bin gespannt auf weitere Ideen, eine perfekte Lösung sehe ich nicht.
niveauflexibel, 19. Juli 2012, um 10:04
Ich spiel Kreuz Ass und je nach dem, was ich bekomme, Kreuz Ass bzw. Herz 9 mit RE
makri, 19. Juli 2012, um 10:26
Würde auch
spielen wegen sonst drohendem Fehlabwurf in den anderen Farben und weil ich ohne Kr-Lauf kein Re habe. So verlockend das Dullennachspiel auch ist (Partner an 2 mit Pik As), kann man das meiner Meinung nach nicht verantworten bei der Tr-Länge und -struktur. Mal angenommen, Partner sitzt an 3 und gibt dann mit Dulle und insgesamt 6 Trumpf die 90.Wenn
durchgeht geb ich ein Re. Fällt hierbei keine spiel ich zweites nach, ansonsten würde ich eher schieben, da mir Pik tendenziel mehr Infos gibt als Herz, wer mein Partner ist.Ist natürlich defensiv gespielt. Mit nem Tr-langen Partner mit Dulle und Pik As kann das auch ein Schlachtfest geben. Aber Forcierung wär mir zu gefährlich hier.
Lottospieler, 19. Juli 2012, um 11:09
über Kreuz As zuerst sind sich wohl die meisten einig denke ich.
Wegen der Trumpfhöhe, 4 Damen und kein kleiner Anschub kommt für mich auch das Dullenanspiel (natürlich ohne Verzögerung) in Betracht. Ich forciere hier mit dem Dullenanspiel nichts, der Partner wird ein re nur bei eigenen Stärken finden. Ich schwäche hier auch meine eigene Position nicht entscheidend (hab ja noch 4 Damen) eröffne meinem Partner aber Möglichkeiten, erschwere der Kontra Partei eine Ansage zu finden.
Ein Anschub ins 'Blaue' gefällt mir nicht so gut, weil ich auch hier evtl den zweiten Kreuzlauf gefährde und sich Kontra durch einen Fehlanschub leichter finden könnte.
Die Kontra Partei muß ja gegen das Dullenanspiel im zweiten Stich eine Ansage finden was ihr deutlich schwerer fallen wird.
Wäre die Trumpfstruktur deutlich schwächer
zb keine weitere oder nur eine Dame käme natürlich auch Fehl im dritten in Betracht.
Aber das ist nur meine Meinung.
Lottospieler, 19. Juli 2012, um 11:19
zuletzt bearbeitet am 19. Juli 2012, um 11:20
'Mit der Dulle im zweiten würde ich zwar vermutlich Informationen erhalten, würde es aber den Kontraleuten zu einfach machen'.
Das ist natürlich korrekt, allerdings eröffne ich auch der eigenen Partei Möglichkeiten, man muß immer gegeneinander abwägen, jeder Spielzug hat seine Vor- und Nachteile, es gibt da selten 'richtig' oder 'falsch'. Wenn der Partner zb an Pos2 mit Pik As sitzt oder mit Doppelas, an Pos3/4 mit Dulle, wäre das ein riesiger Vorteil, er wird ein re finden, mit HerzAnschub und er käme nicht ans Spiel eher nicht trotz der erwähnten Stärken.
makri, 19. Juli 2012, um 11:24
Gefällt mir auch ganz gut, Dulle nach ohne eigenes Re. Bei entsprechender Kombination aus Kr-Lauf und Sitzposition des dann Re meldenden Partners kann man hier evt. schon das Spiel ganz gut steuern.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es bei Dullenaufspiel im 2ten nach As-Lauf ohne eigenes Re wiederum unterschiedlichste Ansichten gibt, was für eine Blattbeschreibung damit einhergeht. Zudem besteht die Gefahr, dass der Partner dann das Re nicht findet, welches ich eigentlich selbst habe.
Fände eine Diskussion ganz interessant zu dieser Konstellation, also Dulle im 2ten ohne eigenes Re. Die vom ES vorgegebenen Blattvoraussetzungen teile ich nicht, wende es auch selbst fast nie an, weils nicht einheitlich gehandhabt wird.
Ex-Füchse #16890, 19. Juli 2012, um 11:25
zuletzt bearbeitet am 19. Juli 2012, um 11:25
Ich spiele KreuzAss.
Ist der Stich größer 25 spiele ich wieder KreuzAss mit Re.
Ist der Stich kleiner 25 schiebe ich Herz 9 ohne Spruch.
Ein Dullenvorspiel halte ich bei der Trumpfkürze für sehr ungünstig.
Zum einen gebe ich damit dem Partner eine Fehlinformation über meine Trumpflänge, zum anderen möchte ich ohnehin Fehl schieben.
Lottospieler, 19. Juli 2012, um 11:44
ok Christian, warum willst du Fehl schieben wenn dein Partner über Trumpf erreichbar sein könnte mit der zweiten Dulle? das sehe ich aber nur wenn ich meine anspiele und der Partner sieht das dann ebenso.
Warum willst du Herz schieben wenn der Partner mit oder ohne Dulle an Position2/3/4 mit Pik As zum Zug kommen könnte und mit Herz eben nicht?
Für mich ist Herz Anschub ins Blaue schon so was wie eine halbe Spielaufgabe oder würfeln weil ich vorher die Möglichkeiten der eigene Partei verschenkt habe.
Mit Dullenaspiel im zweiten ohne Ansage weiß der Partner das es wahrscheinlich Probleme in der Trumpflänge oder -struktur gibt, sonst hätte ich ja ein eigenes re mit dem gespielten Kreuz As im ersten.
Die Meinungen dürfen hier sicher geteilt sein wie auch sonst oft, ich denke nicht das es hier eine eindeutige Lösung gibt.
Ex-Füchse #16890, 19. Juli 2012, um 11:57
1. Ist ein Dullenvorspiel (auch im zweiten Stich) in meinen Augen eine kleine Lüge. Ich persönlich halte mich verhältnismäßig strikt an Konventionen.
2. Der Vorteil der Trumpfanspielbarkeit ist hier nicht so groß, weil ich eine Herzdame opfern muss, mit der ich eigentlich selbst gerne einen Stich machen würde.
makri, 19. Juli 2012, um 12:05
Bei einem signifikanten Kr Stich von 29 ist ja Re und Kr As nach am erfolgversprechendsten, oder? Dann kommt mein P wahrscheinlich ans Spiel,oder ich bleibe am Spiel oder mein P kriegt zumindest nen Abwurf.
Die Frage ist aber, was mache ich wenn der erste Stich eben nicht so läuft. Das Spiel bei diesem Blatt steht und fällt doch damit, dass mein Partner seine etwaigen Asse spielen kann. Da ich kein ordentliches Tr Nachspiel habe, bleibt ja fast nur Fehl, um meinen Partner ans Spiel zu bringen.
Da hat man nun die 1/3 Chance des Blindschubs oder man versucht, irgendwie die Chance zu erhöhen, den Partner ans Spiel zu bringen.
Die einzige Möglichkeit, diese Chance zu erhöhen ist hier die Dulle. Große Re-Abfrage sollte wohl ausgeschlossen sein. Kommt von 2 ein Re, schiebe ich Pik, kommt von 2 kein Re aber Tr Voller, würde ich wohl Herz schieben, kommt von 4 ein Re und der hat vorher Kr 10 gelegt, kommt Kr nach, kommt von 4 ein Re und/oder ein Tr Voller ohne vorherige Kr 10, kommt ne Herz Dame zum Schnitt.
Wenn natürlich Partner an 3 sitzt, hab ich, egal ob er Re sagt oder nicht, ein Problem. Aber das hab ich sowieso.
Fazit: Wie mans macht, macht mans falsch...
Lottospieler, 19. Juli 2012, um 12:56
Geht es nicht bei diesem Spiel auch darum die Möglichkeiten die ich habe mit dem eigenen Blatt zu erkennen und maximal auszuschöpfen?
Mit Herz Anschub erreiche ich dies nicht mit Dullenanspiel viel eher.
Es heißt ja keineswegs das diese Möglichkeiten auch dann zum Erfolg führen.
Es geht aber darum das man die Möglichkeiten überhaupt erst mal realisiert um das Spiel für die eigene Partei in die richtigen Bahnen zu lenken.
Tront, 19. Juli 2012, um 14:36
Danke euch schon mal für die bisher eingetroffenen Meinungen und Analysen.
Ich selbst halte das Blatt zunächst einmal für überdurchschnittlich und möchte es daher nach Möglichkeit nicht ohne Ansage von mir oder meinem Partner spielen wollen.
Das 1. Kreuz-As vorzuspielen gefällt mir ebenfalls sehr gut, um zu sehen, ob ich ggf. die möglicherweise enstandene Vielaugenfarbe günstig nachspielen kann. Und falls ich auf Kreuz einen Stich mit 25 oder weniger Augen mache, greife ich wohl zum Dullenvorspiel ohne eigene Ansage, wie ja auch z. T. von euch vorgeschlagen wurde. Dass ich dabei (wieder einmal) die Konventionen des ES ausdehne, ist mir klar. Als einen Missbrauch des ES würde ich es jedoch nicht betrachten, da ich statt der 7 normalen eher 5 gute Trümpfe halte und bereits ein As vorgespielt habe. Mein Partner wird wohl kaum glauben, dass er mehrere Gewinnstufen alleine absagen darf, ohne ausreichende eigene Stärken dafür mitzubringen.
Ex-Füchse #11004, 19. Juli 2012, um 14:44
und was spielst du danach, tront?
Lottospieler, 19. Juli 2012, um 14:48
vlt kann man zusammenfassend sagen:
das Dullenvorspiel ist eher für offensivere, optimistischere Spielertypen geeignet.
Es eröffnet Ansagemöglichkeiten für beide Parteien, vorrangig aber der re Partei allein aus dem banalen Grund weil diese am Zug ist und die Gegenpartei ihre Möglichkeiten schwerer finden wird.
Hat nicht aka einmal geschrieben das die Spielart zu bevorzugen ist die der Gegenpartei die Möglichkeiten erschwert? oder täusche ich mich da? :-)
AndiTheke, 19. Juli 2012, um 14:51
Klar hat ein defensiver Spieler wie Noddy damit Probleme.
Ex-Füchse #4596, 19. Juli 2012, um 14:56
Dullenvorspiel ermöglicht die tiefsten Absagen, Antwort Re, zögern um dem Partner zu vermitteln, daß er die Herzdame rausnehmen soll, K90 auf die Blaue, Herzdame aufspielen mit der die Blaue angezeigt wird K60, Trumpf wegspielen um mit der 2ten HerzDame auszusteigen.....
Doko is ein Spiel für Blöde.
Tront, 19. Juli 2012, um 15:11
Nach meiner im 2. Stich vorgespielten Dulle bekomme ich normalerweise ausssagekräftige Informationen, wie ich das Spiel weiter aufbauen kann. Ein sofortiges Re z. B. von Spieler 3 oder 4 veranlasst mich Trumpf nach zu spielen, also in diesem Fall die Herz-Dame. Ein guter Spieler an Position 3 wird sie auch nicht als Doppel-Blaue deuten, da ich dann bereits sicher ein eigenes Re gegeben hätte. Er kann, wenn er selbst Asse hält, gern die Herz-Dame herausnehmen, das können wir uns dieses Spiel bedenklos leisten oder er bleibt vom Trumpfstich einfach weg, wenn er kein As oder noch ein Doppel-As hält. Spieler 4 muss erst einmal die Blaue haben. Vielleicht hält sie mein Partner zusätzlich und sieht daher, dass wir schon mindestens 7 Trumpf von oben halten. Meine eigene Trumpfkürze wird durch die vorgespielte Herz-Dame ebenfalls offensichtlich. Denn auf sein vorzeitig gegebenes Re würde ich ja sonst einen "normalen" Trumpf zu ihm spielen. Bleibe ich mit der Herz-Dame am Stich, so spiele ich meine verbleibenden Trümpfe von oben nach unten weg. Dieses Spiel kann ich meine Trümpfe ja gar nicht besser einsetzen. Dies war zugegebenermaßen der günstigste Fall, da mein Partner die andere Dulle hatte.
Kommt ein Re von Spieler 2, spiele ich ihn mit dem höheren Pik sofort an, der er voraussichtlich ein Pik-As, aber nicht die Dulle hält.
Kommt ein Re von Spieler 4 zum letztmöglichen Ansagezeitpunkt - keine Frage dann kommt die Herz-Dame auf den Tisch.
Kommt ein Re von Spieler 3 zum letztmöglichen Ansagezeitpunkt, ist es erstmals schwierig mit dem Nachspiel. Ich versuche dann, ihn ebenfalls mit dem höheren Pik zu erreichen.
Kommt gar keine Ansage und kein Trumpfvoller in meine Dulle (oder ähnliche aussagekräftige Karten), spiele ich den höheren Herz an und schaue was passiert.
Und falls tatsächlich ein Kontra auf meine vorgespielte Dulle kommt (ich frage mich zwar von wem), dann hätte dieser Spieler das Kontra andernfalls wahrscheinlich ohnehin gegeben.
akaSilberfux, 19. Juli 2012, um 17:49
Sobald
Die anzuspielen ohne Trumpfaussteiger und mit zwei potentiellen Schnittdamen halte ich für zu gefährlich. Also z.B. läuft, Dulle, sofortiges Re von 4, wird nicht gedeckt, k 90 von 4 und nun ? Der Kontramann mit acht+ kleinen Trumpf darf dann zusehen, wie Spieler 1 um den Ausstieg hinzubekommen 5 * Trumpf abspielt und Spieler 4 nun zurecht ziemlich überrascht sein dürfte. würde ich von 1 nach 4 als positives Signal und nicht als Schwäche deuten; von 1 nach 2 sieht es natürlich anders aus.
Wieso das Dullenanspiel besonders aggressiv sein soll, erschließt sich mir nicht. Für mich wird eher der Partner vorgeführt und ihm die Verantwortung für die Partie zugeschoben. Das empfinde ich gelinde gesagt als vorsichtig und nicht als aggressiv. Finde ich einen Partner mit der anderen Dulle, gewinnen wir die Partie doch ohnehin leicht - wenn wir die Trümpfe splitten können. Daher fange ich gleich damit an. Wenn mein Partner den Stich gewinnt und mich dann nach einer Dulle fragt, werde ich ihm selbstverständlich antworten. Nachdem er dann meine
sieht, weiß er, was die Stunde geschlagen hat.Tront, 19. Juli 2012, um 18:33
Also lieber zu 2/3 den falschen Mann anspielen als die Gefahr einer keine 90-Absage herausfordern.
Nachvollziehbar ja, aber ich muss es ja nicht so übernehmen.
Wieviel Trümpfe muss ich denn haben, um im 2. Stich das Ausspiel einer Dulle ohne Ansage zu verantworten? Ich meine 5 - 7. Und nur weil mir durchschnittlich ein Trumpf fehlt, kommen jetzt abgeblich Absagen von meinem Partner ohne Ende. Wenn ich meine Herz-Dame zügig vorspiele, hoffe ich, dies verhindern zu können. Wenn das bei mir anders wäre, würde ich vielleicht mein Spiel umstellen müssen.
Aber du gibst auch noch das Re, akaSilberfux, weil du diese Karte ebenfalls als überdurchschnittlich ansiehst, die meisten lassen es leider weg.
Und ich versuche eben, mit dem Dullenvorspiel Informationen für das weitere Spielvorgehen einzusammeln.
Ex-Füchse #42585, 20. Juli 2012, um 12:54
Ich habe die Erfahrung gemacht, das eine Dulle im zweiten eigentlich gar nichts mehr verspricht.
Ich würde das Spiel mit Kreuz As und aschließend stiller dulle fortsetzen. der dritte stich wird nach bedarf gespielt. Zu Terry Meinung die Trümpfe zu trennen ist mir das Blatt zu unflexibel. Ich bediene jeden fehl mindestens zwei mal. Auf jede kontra karo 7 muß ich eine hohe dame legen und wieder mit fehl aussteigen. spätestens beim 2. trumpfstich sieht das auch kontra.