Tront, 08. August 2012, um 02:13
Vom gestrigen Vereinsabend. Ich war der 9-Trümpfer an Position 2, der Solist spielt sein Pflichtsolo ohne Re im 13. Spiel. So weit die Vorabinformationen.
Mein Blatt dagegen:
Der Solist spielt Pik-As auf und erhält:
2. Stich ohne Ansage des Solisten: mit Kontra von mir
Darf ich das überhaupt?
Sagt ihr
a) ebenfalls das Kontra
b) fragt ihr nur ab (worauf eigentlich?)
c) sagt ihr gar nichts an, der Solist könnte jetzt mit Re erwidern
Der Spielausgang wird wie immer nach den eingegangenen Antworten verraten! Bin gespannt auf euer Ansageverhalten!
Belzedar, 08. August 2012, um 02:25
Wieviele Stiche willst du mit dem Blatt machen gegen den Solisten 2 ?
Der Solist hat wohl auch mindestens 9 Trümpfe, eher 10. Die hohen Trümpfe von euch sind bei deinen Partnern. Wenn du das Kontra sagst, amchst du Ihn darauf aufmerksam dassd er Trumpflange direkt hinter Ihm sitzt. Wenn er jetzt von oben 2-3 mal ziehen kann, kann das Spiel nur noch von dir kommen.
Talentfrei, 08. August 2012, um 02:26
b) ohne Kreuz stechen werden die 9 Gammeltrümpfe kaum reichen.
Friedrich, 08. August 2012, um 03:58
Na denn, kleiner Leif erklärt großem Leif jetzt mal, wie man anständig Doppelkopf spielt ;)
Ich denke zumindest, dass du dich über ein paar fragende Blicke deiner Partner nicht beschweren dürftest, wenn ihr das Spiel am Ende um die Ohren gehauen bekommt.
Meiner Ansicht nach bezieht sich die Ansage fast ausschließlich auf eine Tatsache: Pflichtsolo im 13. Spiel.
Da wir in unserer Privatrunde keine Pflichtsolos spielen, habe ich zwar keine Erfahrungswerte bezüglich später Soloblätter, allerdings kommt es mir schon arg gepokert vor, sich bei einer Ansage quasi allein darauf zu stützen. Das Kontra sehe ich nämlich ansonsten nicht wirklich.
Klar macht ihr wohl ein, zwei Fehlstiche - dass er nur zwei Fehl oder drei blanke Asse hat, erscheint mir angesichts des späten Pflichtsolos auch recht unwahrscheinlich. Allerdings wird gerade deine Trumpflänge für euch ja eventuell zum Problem, da deine Partner umso kürzer sind. Angenommen bei ihnen sitzt noch die ein oder andere schicke Dame, wird es für den Solisten doch recht einfach sein, diese halbwegs preiswert zu eliminieren.
Schön dass du dich getraut hast zu fragen - wenn du mal wieder Hilfe brauchst, nur keine Scheu... ;)
Stoni, 08. August 2012, um 07:35
Das Blatt des Solisten muss ein problematisches Normalspiel sein, sonst spielt er nicht im 13. ein Farbsolo ohne (!) Re.
2 schwarze (blanke?) Asse vorne (!?) mit DD und 3er oder 4er Zug???
Never ever!!
Leider fehlt die Info, ob er auch im Normalspiel vorne gesessen wäre ...
So darf man aber getrost von 2 Tr-Abgebern an die Partner ausgehen, die ihre langen schwarzen Farben nachspielen können, bei denen ich den Solisten überstechen kann... bzw. sicher auch einmal KaroAs versenken kann...
Spartakus, 08. August 2012, um 08:39
Ich überlege mir an Pos. 2 was der Solist für ein Blatt haben könnte und komme in etwa auf folgendes Ergebnis:
Mir der Karte gibt der Solist das "RE" nicht, weil er nicht weiß ob das
Es ist offensichtlich, dass der Solist das Spiel nach dem Durchlauf von Kreuz leicht gewinnt. Die sechs Trümpfe, die meine beiden Partner auf der Hand halten ( ) fallen auf 2 oder 3 vom Solisten gespielte Trumpfrunden von unten rein, ohne dass viele Augen zusammen kommen. Viele eigene Trumpfstiche werde ich im Folgenden trotz der Trumpflänge nicht machen. Dazu gesellt sich das "Luxusproblem", dass ich den hinten sitzenden Solisten bald selber mit Trumpf angreifen muss. Bei dieser Sitzposition wirklich sehr ungünstig.
Dann gibt es noch folgende mögliche Blattkonstellation des Solisten:
Auch dieser Spieler erfüllt sein Pflichtsolo, bevor er eventuell in die Vorführung geht. Auch dieser Spieler verzichtet eventuell auf die Reansage, weil er nicht weiß ob alle Asse laufen. Er wird zwar auf das "Kontra" an Pos. 2 nicht zurückschießen, sich aber freuen, dass
Für mich eindeutig b). Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass ein Farbsolospieler gewinnt, wenn seine vorgespielten Asse laufen.
Stoni, 08. August 2012, um 08:53
Dirk, Deine Beispiele soliere ich nur, wenn ich sonst kein Aufspiel habe?
TanzbaerES, 08. August 2012, um 09:44
zuletzt bearbeitet am 08. August 2012, um 09:49
Dirks zweites Blatt spiele ich im 13. Spiel nicht als Solo, wozu ein unnötiges Risiko eingehen?
Die Wahrscheinlichkeit für eine hohe Punktausbeute im Normalspiel ist gegeben, zudem habe ich als Auspieler alle Möglichkeiten, mein Blatt zum Beispiel über ein Dullenvorspiel dem Partner gut zu annoncieren.
Allerdings ist das Blatt als Pflicht ab Spiel 20 wohl in Erwägung zu ziehen, stimmt. Ohne eigenes Aufspiel ist es als Normalspiel auch ein schwieriges Unterfangen, damit etwas zu erreichen.
Southern, 08. August 2012, um 09:49
Ein eigenes Kontra gebe ich damit nicht... Abfrage nach hinten, ob Partner den Stechen kann, finde ich aber völlig ok...
akaSilberfux, 08. August 2012, um 12:57
Mir stoßen deine vielen kleinen Herz auf - der Solist wählt eine Farbe, von der er praktisch keine hat. Ich würde auf ein gemischtes Buben-Damen-Solo tippen mit 9 - 10 Trumpf (
), daß er wegen der zwei blanken Asse als Pflichtsolo gespielt hat. Gegen eine solche Struktur kannst du nicht gewinnen, sofern Kreuz nicht gestochen wird. Also auch ich sage: abfragen ja, ansagen nein.Tront, 08. August 2012, um 17:05
Dann habe ich ja unglaubliches Glück gehabt. Ich dachte 9 mal Trumpf in Herz bekommt man nur 2 - 3 im Leben gegen den Solisten - aber im Ernst - eure Argumentation ist richtig. Falls der Solist ein besseres Blatt als das vorgegebene hält, habe ich wirklich ein Problem:
und der Solist hätte im Normalspiel an Position 3 gesessen. Vielleicht wäre das Damensolo logischer gewesen, glaube ich aber auch noch nicht so ganz. Abgeber aus allen Farben. Was spielt ihr denn (z.B. in der Vorführung) damit?Im 3. Stich wurde
Nun folgte (also die Farbe des ersten Asses des Solisten(?) nach . Also konnte ich mein Karo-As nicht bei meinen Partnern abwerfen.
Nun hatte ich das nächste Problem. Soll ich mein Karo-As vorspielen oder nicht. Ich meine ja, weil der Solist seinen Trumpfvollen bereits auf die unsicherere Farbe Pik versucht hat durchzubringen, daher müsste er eigentlich einen Karoabgeber haben. Hatte er ja auch. Am Ende des Spiels erfreuten wir uns über 128 Augen und der Solist bekam -9 Spielpunkte.
Das Kontra war zwar bei genauerer Betrachtung zu riskant, aber mein alter Wahlspruch stimmte immerhin: "Sagt der Solist kein eigenes Re, hat die Gegenpartei in der überwiegenden Mehrheit der Spiele eine sehr gute Gewinnchance" und sollte diese vielleicht auch mit einer Ansage vertreten können oder aber der Solist hat sein Blatt nicht überblickt. Letzteres ist bei meinen Gegenspielern an Vereinsabenden auch manchmal der Fall.
Nach dem Spiel sagten meine Mitspieler, sie hätten das Kontra mit ihrer Karte nie gegeben (mit meiner wahrscheinlich auch nicht), egal wie lange ich abgefragt hätte. Nun hatte ja ein Spieler die Dulle zu viert und ein anderer die Kreuz-Dame zu dritt. Nicht wirklich gut.
Ich persönlich ärgere mich mehr, wenn der Solist sein Spiel billig verliert (-3), weil die Gegenpartei wieder einmal nicht erkannt hat, wie schecht sein vorgetragenes Solo wirklich war. Da nehme ich auch gern mal eine Kontra-Re-Schlacht von +15 bis -15 Spielpunkten für den Solisten in Kauf. Das sieht aber jeder Spieler etwas anders.
jensbonath, 08. August 2012, um 21:41
etwas gezockt finde ich - was, wenn dem Solisten der Durchaluf von Kreuzas jetzt für das "Re" reicht?
Stoni, 08. August 2012, um 22:56
Wieviel Kreuz soll er den haben, dass er nur deshalb vor der Ansage zurückschreckt?
Selbst ein 3er KrAs hat immer noch 67% Laufwahrscheinlichkeit.
Reicht ihm das KrAs zum Sieg, hat er das Re auch vorher.
Er riskiert damit -15 statt -9, gewinnt aber auch genauso +9 statt +3.
Es kann also mMn nicht das KrAs allein sein, was ihm vom Re abhält.