Ex-Füchse #17674, 11. August 2012, um 15:48
Was das Gegenspiel betrifft bin ich immer noch furchtbar unsicher. Schaut euch doch bitte mal folgendes Spiel an:
#15.150.150
War es richtig, das Karo-Ass anzupacken? Das Kreuz-Ass sollte man, auch wenn es blank ist, nicht nehmen, oder?
johnny_b, 11. August 2012, um 16:50
Ja, genau richtig, auch wenn es im nachhinein immer weh tut...., der Solist hat Glück, dass nach seinem Herz-Abwurf nicht Herz gezogen wird und sein blankes As dahingeht....
akaSilberfux, 11. August 2012, um 17:01
Ich spiele ungern Doppelasse, weil man dem Gegner dort keinen Stich stehlen kann. Mit deiner Hand hätte ich
eröffnet.Ex-Füchse #19877, 12. August 2012, um 09:52
Pik könig? Pourquois?
PapaSpagetti, 12. August 2012, um 10:23
Ich hätt hier
Karo nicht anfassen.
Ex-Füchse #29, 12. August 2012, um 10:41
Warum das Kreuz As nicht gespielt wird oder gespielt werden soll würde mich interessieren.....
Ich muss doch davon ausgehen das der Solist in meiner kurzen Farbe Lang ist.....das blanke As ist somit doch fast immer weg....
Vielleicht kann das mal jemand für Laien erklären....
Doppelas, klar, das hat Zeit, sollte man nicht anfassen, zumal man den Partnern nachher in freien Farben schmieren kann....
Herz König lass ich auch stecken, nach dem Kreuz As kann nur die längste verfügbare Farbe die richtige sein....also Pik....
Ex-Füchse #4596, 12. August 2012, um 11:05
Sicher, Kreuz wird beim Solisten lang sein, bei den Partnern aber auch, zumindest sind Single unwahrscheinlich. Dabei kann man die Farbe nichtmal nachspielen.
Hält der Solist
+ X is die Farbe für ihn geklärt, die andere wird ja im ersten Lauf liegen. Damit hat der Soist eine wichtige Information für seine Ansage, eine 2te kommt dazu, weil nun eine weitere Farbe aufgemacht werden muss.Dazu kommt natürlich noch ein eventuell geschmiertes As, weil ein Partner brav dem Aufspieler die Farbe deblockiert.
Das Aufspiel kann nur nach in der Mehrzahl der Spiele erfolgreichen Standards erfolgen, Informationen zur Verteilung liegen ja noch nicht vor.
akaSilberfux, 12. August 2012, um 11:05
Spiele ich Doppelasse, muß ich mit unerwünschten Ansagen meiner Partner leben - kann jemand Karo stechen, wird er sich häufiger selbstätig melden, sobald der Solist bedient hat und das 2. As fehlt. Ich provoziere also in einigen Fällen ein Kontra. Stiche in dieser Farbe können werden i.d.R. auch nicht so teuer; gelingt es meinen Partnern ihre Karos im weiteren Verlauf zu entsorgen, kann mehr geschmiert werden.
Zentral aber ist, daß man in dieser Farbe dem Solist nur in Ausnahmefällen einen Stich stehlen kann ( ), den er für sein Solo einkalkuliert hat. Ziel der Gegenspieler in einem Solo sollte zunächst sein, dem Solisten einen Stich zu stehlen. In Frage kommen vor allem blanke Asse, die man findet und einfach besetzte Asse, die ein Partner mit einem wertlosen Buben stechen kann.
Daher verbietet sich auch das Anspiel eines blanken Asses: nur in dem extrem unwahrscheinlichen Fall, daß der Solist dort ebenfalls ein As hält, wäre der Zug gut. Findet man ein einfach besetztes As und meldet sich ein Partner mit Kontra, kann man die Farbe nicht nachspielen. Viel häufiger wird man aber die starke Farbe des Solisten treffen. Der weiß ja noch nicht, wie er seine Farbe eröffnen soll. Soll er einen 10er nehmen, um den ersten Stich billig abzugeben, einen ganz kleinen, um kurze Volle herauszutreiben oder die Farbe mit dem As eröffnen? Hierbei kann er spielentscheidende Fehler machen, was er nach dem abgespielten blanken As nicht mehr kann. Eine dritte 10 der Partner, die ohne das As-Abspiel sicher einen Stich gemacht hätte, macht dann keinen mehr (Solist hält bspw. ). Die Chance auf einen zweiten Stich, falls der Solist zur 10 greift, entfällt ebenfalls. Man gewinnt daher in vielen Fällen keinen Stich, erlaubt aber dem Solisten das Spiel zuverlässiger einzuschätzen, was zu häufigeren Re-Ansagen führt.
Daher spiele ich i.d.R. weder blanke Asse, noch Doppelasse zum ersten Stich auf.
Stoni, 12. August 2012, um 11:15
zuletzt bearbeitet am 12. August 2012, um 11:18
Kalle, nehme doch mal den klassischen 4 Trümpfer.
Ich halte Kreuz-Buben besetzt.
Der Solist benötigt ohne Aufspiel
1 Buben zum Einstechen
2. Buben für die 1. Bubenrunde
3. Buben zum Abziehen
4. Buben zum Wiedereinstechen
Das ist die häufigste Situation beim Bildersolo. Der Solist muss berechtigterweise Angst haben, ohne Buben dazustehen, bevor seine lange Farbe entwickelt ist.
Ziehe ich jetzt KreuzAs, spiele ich seine vermutlich lange Farbe hoch und zeige ihm im Ansagezeitraum, dass er das kritische Tempo jetzt schon gewonnen hat.
Mit besetztem Kreuz-Buben ohne Solistenaufspiel halte ich den Tempoverlust für die erfolgsversprechendste der drei möglichen Gewinn-Taktiken*.
Deshalb sehe ich auch nicht, warum KaroAs tabu sein sollte. Ich halte damit die taktik tempoverlust aufrecht. Einen Abstich sehe ich nicht. ich kann den nicht spielen mit besetztem KrBuben.
*
1. Dem Solisten einen geplanten Stich abnehmen (Abstich)
2. Den Solisten trumpfleer bzw -kurz spielen (Tempoverlust)
3. Vollmachen der eigenen (4) Stiche (Volle)
Ex-Füchse #11407, 12. August 2012, um 13:21
Die Erklärung mit dem single Kreuzass ist einleuchtend was aber wenn ich hinterher Pech habe und der Solist zieht es mir?
Ex-Füchse #4596, 12. August 2012, um 13:48
Zunächst wird der Solist die Farbe nicht von oben klären wollen, öffnet er die Farbe mit dem As is er die Kontrolle der Farbe los. Spielt er doch das As wird vermutlich eine Partner10 hochgebracht, die sonst in das As geschmiert worden wäre.
Tront, 12. August 2012, um 17:03
Ich betrachte die Situation ähnlich wie Stoni. Ich halte gegen ein Solo 3 eigene Asse und den besetzten Kreuz-Buben auf der Hand. Das Kreuz-As fasse ich (zunächst) sicher nicht an, ohne mehr Informationen über die Struktur des Blattes des Solisten zu haben. Aber gegen ein längeres Karo-Doppel-As spricht aus meiner Sicht wenig. Würde man 3 Buben halten gegen den Solisten, spielt man ja evtl. sogar schon ungedeckte Asse verzögert vor, um den Solisten zum Stechen zu zwingen. Ein besetzter Kreuz-Bube hat ähnliche Wirkung wie drei kleine Buben, finde ich.
Der Karoangriff (also in diesem Fall die längste Farbe) wird häufig die Stechfarbe des Solisten sein und könnte daher gespielt werden. Falls der Solist die Farbe bedient, muss man eben sehen, ob ein weiteres nachspielen diese Farbe Sinn macht. Eine Überstechmöglichkeit könnte von Position 4 aus gegeben sein. Auch wird es unwahrscheinlich sein, dass der Solist auf den 2. Karo-Lauf einen guten Abwurf erzielt, denn er wird ja noch besetzte Asse in anderen Farben halten. So wird der Solist bereits in ein Tempoproblem gebracht, was ihm eine Ansage und auch den Sieg vermiesen könnte.
Falls der Solist sogar zweimal die Farbe Karo bekennt, könnte man danach auf das eigene blanke Kreuz-As zurückkommen (es sei denn der 3. Karo-Lauf ist nach dem Spielverlauf dringender), es verzögert vorspielen, da man ja einige Augen schon vor sich liegen hat und die Wahrscheinlichkeit, dass der Solist auch noch lang Kreuz hält, sich deutlich verringert hat. Er hatte ja schon 2 Abgeber in Karo. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch die Information, ob eine Ansage vom Solisten oder sogar von einem meiner Partner getroffen wurde.
Ein Bubensolo wird gelegentlich auch als ein Abwehrsolo gespielt, deshalb wäre ich mit meiner Karte gar nicht so uninteressiert an einer Ansage.
Der vorliegende Fall mit Kreuz als wichtigster Farbe des Solisten stellt allerdings ein erhebliches Problem dar. Dagegen ist das Blatt nicht gerüstet.
Ex-Füchse #17674, 12. August 2012, um 17:28
Danke erst einmal für eure sehr detaillierten Antworten.
Das Solo war wohl kaum für uns zu gewinnen. Allerdings hatte ich mir hinterher die Frage gestellt, ob wir zumindest die 60 hätten retten können (Spieloptimierung).