Tront, 13. September 2012, um 19:05
Schon wieder Ausspiel, obwohl man es gar nicht wirklich braucht.
Mich interessiert hauptsächlich, ob man bei vermeintlich schlechter Trumpfqualität zunächst sein Doppel-As anspielen sollte oder nicht.
Das Re wird man im folgenden Spielverlauf ja kaum weglassen wollen. Ist es trotzdem wichtig zu wissen, ob der Kreuz einmal läuft ggf. mit wieviel Augen? Oder sollte man immer Trumpf anspielen, da man schließlich 2 Farben sticht? Wieder gab es unterschiedliche Auffassungen bei meinen Mitspielern. Was ich angespielt habe, könnt ihr euch sicher denken. Was spielt ihr und warum? Wie bewertet ihr das Blatt auf der Ansageskala?
a) Kreuz As
b) Karo-Bube/Karo-König
Mal schauen, ob ich diesmal zur Mehrheit der Antworten gehöre, ist ja nicht immer der Fall. Und die Fälle sind ja meistens auch nicht eindeutig. Wie immer, viel Spaß bei der Beurteilung!
Talentfrei, 13. September 2012, um 20:06
Wozu mit Re?
Talentfrei, 13. September 2012, um 20:07
, dem Blatt gebe ich eine 89.
EvilNephew, 13. September 2012, um 20:10
Bei Kreuzas besteht die Gefahr, dass mein Partner mich absticht. Läuft das As, muss ich im 2. Stich die Ansage sofort selbst treffen.
Nach Karokönig sitz ich hoffentlich weit hinten und kann erstmal schauen, was passiert.
Tront, 13. September 2012, um 22:17
Ich freue mich ja wirklich über die Beiträge und verschiedenen Ansichten, aber dass 2 Spieler unabhängig voneinander ein Re im ersten Stich verantworten wollen, wundert mich schon ein wenig.
Bei den schwachen Trümpfen befürchtete ich eher, dass einige Spieler das Re weglassen würden nach schlechtem Spielverlauf. Und Talentfrei gibt dem Blatt eine 89, ich selbst gebe dem Blatt nur eine 59.
Bei einer 89-Karte würde ich ein Re im ersten Stich geben, das liegt hier meiner Meinung nach nicht vor.
Warum soll mein Partner an Position 2 oder 3 jetzt seine Kreuz-Dame nehmen? Die Entscheidung, welchen Trumpf er setzten möchte, überlasse ich in diesem Spiel gern meinem Partner.
Und ja, ich spiele damit Karo-König auf.
Talentfrei, 13. September 2012, um 22:30
59? Und der Kontra-Grütze im anderen Thread gibst du wahrscheinlich eine 65.
IngoKnito, 13. September 2012, um 22:30
Ich bin sparsamer und biete den Karo-Buben. Eventuell komme ich ja dreimal zum stechen, oder ich kann den König meinem Partner gezielt zukommen lassen.
Tront, 13. September 2012, um 23:41
Dem Kontra-Blatt gebe ich übrigens eine 55. Die beiden Blätter sind in der Tat gut vergleichbar. Beide Male zwei Farben frei mit Anspiel. Nur einmal könnte zusätzlich das As noch laufen, dafür kann ich mit dem Kontra-Blatt abfragen, was mit der Re-Karte nicht möglich ist. In beiden Spielen ist man in der Regel auf eine anteilige Partnerdulle angewiesen, wenn kein hervorragender anderer Spielverlauf diese Notwendigkeit ausschließt.
Talentfrei, 14. September 2012, um 00:12
Zu 41% verlierst du das Blatt also.
Kvothe, 14. September 2012, um 00:16
Wer sagt denn, das die 100 nicht mehr ist als nur zu gewinnen?
Talentfrei, 14. September 2012, um 00:27
Erklärt hatte er es damals mit: Von 100 Spielen gewinne ich soundsoviele.
Tront, 14. September 2012, um 00:32
Ja, das meine ich auch so. Das Re-Blatt wird meiner Meinung nach stark überschätzt. Man muss häufig selbst einstechen, und hat kaum noch Trümpfe zum Vorspielen, ich lasse damit das Re auch nicht weg, ich halte die Karte nur nicht für sooo gut.
Talentfrei, 14. September 2012, um 00:38
Meine 89 mögen zu optimistisch sein, aber nicht einmal Krachledern verliert zu 41% dieses Blatt, obwohl der ohne eigenes
meist hilflos ist.Stoni, 14. September 2012, um 06:35
Du hast mit diesem Blatt zugegebenermaßen einen EW von 80-90.
Nach zweimaligem Stechen sitzt du aber mit nur 6 schwachen Trumpf da ... ohne Partnerdulle ist der also leicht zu verlieren. Selbst wenn KrAs läuft.
Du hast damit einfach nur eine begrenzte Macht ... eine 89 dominiert das Spiel fast nach Belieben und ist in Trumpf lang und mit guten Spitzen versehen... verliert nur durch überhöhte Absagen.
Spartakus, 14. September 2012, um 08:40
Mit dem Blatt spiele sogar ich als "Fehlspieler" vermutlich
Geht der Stich eindeutig zu einem Kontramann oder einem Remann, weiß ich ob ich auf vorgespielte Asse meine Kreuzstellung verkürzen kann oder stechen muss. Im letzteren Fall steche ich halt und sage mit das "Re". Ebenso wenn der 1. Stich unauffällig fällt.
Ich gebe dem Blatt eine 75 und bin zumindest mit einem trumpfstarken Partner an Tiefabsagen interessiert, da vermutlich kein Fehlstich verloren gehen wird.
Im Unterschied zu "normalen" Blättern, bei denen Leif zu Trumpf und ich zu Fehl greife, habe ich hier keine Angst davor, dass ich a) meinem Partner an Pos. 2 weh tue oder b) vor diversen Abfragevarianten der Kontrapaarungen Spieler 2, 3, Spieler 2, 4. Spieler 3, 4. Ich habe in nahezu jedem Fall einen Gegenschuss drin. Bei schwächeren Blättern ist das nicht der Fall.
Ein "Re" im 1. Stich ist das nicht. Zu wenig hohe Trumpf und bei schlechtem Partner und Kreuzfreiheit bei einem Kontramann ist das Spiel ohnehin schwer zu gewinnen. Blätter, die stark genug für ein "RE" im 1.Stich sind, kennen diese Problematik nicht.
akaSilberfux, 14. September 2012, um 16:11
Auch von hier eine 75 und trotzdem kein Re im 1. Stich. Diese Bewertung von Tront ist ja relativ: wie viele Re-Blätter sind stärker, wie viele schwächer (100 = bestmögliche Karte; 0=schlechtestmögliche Karte). Ich ziehe die Bewertung nach Erwartungswerten vor und sehe in diesem neuen Vergleichswert, der nur auf Intuition basiert, keinen großen Vorteil. Vielleicht erklärt Tront den Nutzen bei Gelegenheit.
Angreifen würde ich gegenwärtig zu Testzwecken .
Tront, 14. September 2012, um 21:43
Die Intuition oder auch das Bauchgefühl soll ja in der Regel auch oft helfen, mir wird sie/es meistens abgesprochen, weil ich versuche die meisten Situationen eher zu berechnen.
Mein "Bewertungssystem" dient in ersten Linie dazu, Blätter zu vergleichen und weicht meiner Meinung nach gar nicht so weit von den Erwartungswerten, die natürlich nach erzielbaren Augen berechnet werden, ab. Eine Bewertung von 50 gilt logischwerweise als durchschnittliches Blatt, mit welcher man theoretisch über eine Erstansage zu treffen, mit Nachdenken beginnt.
Eine 75 z. B., die viele Betrachter für das Blatt verteilen, bedeutet schon mal deutlich überdurchschnittlich, wird in etwa 3 von 4 Fällen gewonnen oder meine Ursprungsdefinition von 100 Blättern erhalte ich 25 bessere und 75 schlechtere Blätter.
Daher gehe ich mit meiner Bewertung auch deutlich runter. Vielleicht schätze ich das Re-Blatt etwas zu negativ (59) ein, aber nur ein Trumpfvoller ohne jede Trumpfhöhe halte ich wirklich nicht für besser.
Man müsste das Spiel mal durch einen Rechner laufen lassen und prüfen, wie häufig man damit erfolgreich ist und wirklich gewinnt. Oder die übrigen Karten auf drei Hände verteilen und los gehts...
@ akaSilberfux - Was bedeutet denn zu Testzwecken für dich, spielst du beim Masters oder in der Bundesliga normalerweise eine andere Karte?
Das würde mich schon interessieren.
akaSilberfux, 14. September 2012, um 21:50
Das glaube ich :)
CaptainHook, 14. September 2012, um 22:01
ich benutze im Alltag ein aehnliches System, wo ich Leute nach Meinung frage und sie dabei auch auf einer Skala von 1-10 ihre Staerke geben lasse...finde deshalb die Skala von Tront - auch wenn sie etwas aus dem Bauch heraus "gepoehlt" wird - sehr nuetzlich. Fuer einen etwas schwaecheren Spieler wie mich sind solche "tendentiellen" Aussagen sehr wertvoll. Ich ermittle z.B. gerne eine "Tendenz der Tendenzen" aus den diversen Meinungen in solchen Threads. Da sie eine Zahl beinhalten, kann man das wichten (je nachdem wie einleuchtend man die Meinung findet) und dann mitteln...
akaSilberfux, 14. September 2012, um 22:41
Die Erwartungswerte helfen dabei, ein Spiel realistisch einzuschätzen. Man weiß, wo man Stärken hat, kann Ansagen bewerten und berechnen, man kann Stärken des Partners vermuten und ausschließen. Der Spielplan kann darauf aufgebaut werden etc. Ich bewerte jede Karte, bevor ich gesund melde, habe Parkplätze für meine Füchse gesucht usw.
Eine intuitive Einschätzung ist diffus. Z.B. bin ich davon ausgegangen, daß eine 50 für Re einem Erwartungswert von 68 entspricht (weil ein durchschnittlicher Re-Mann eben 68 Augen erzielt).
CaptainHook, 14. September 2012, um 22:50
natuerlich hast Du Recht, umso wissenschaftlicher man das ganze zerlegt, um so exakter koennen auch die Anweisungen und damit auch die Hilfen fuer Anfaenger sein...nur betreibe ich das nebenbei auch als geselliges Spiel, will also auch ein bisschen poehlen und nicht nur den Rechenschieber bedienen...
Ex-Füchse #11750, 14. September 2012, um 22:53
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