Ex-Füchse #16890, 14. Oktober 2012, um 20:12
Folgendes Blatt hatte ich im Turnier in Mz. Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen!
Erster Stich:
Ansageverhalten?
1) Mit Re
2) Ohne Re
Fortsetzung?
a)
b) Schließlich ist man ja Re und Re spielt Trumpf.
c) Schließlich ist der erste Stich ein Re-Stich und Spieler 2 hat euch im vorletzten Spiel eine Asse-Re mit einer unnötigen 60-Absagen umgebogen; ihr seid da sehr nachtragend und möchtet keinesfalls forcieren.
d) Ihr wollt die unsicherste Farbe klären, damit der Partner leichter zu einer 90-Absage kommt.
Tront, 14. Oktober 2012, um 20:49
Die Re-Ansage sollte man auf keinen Fall weglassen.
Aber die Fortsetzung scheint wieder ein kleines Glücksspiel zu sein.
a) schließe ich aus
b) ist ja grundsätzlich gut, mit einem Partner mit Dulle an Postion 2 und einem weiteren As findet er nun leichter eine mögliche Mehransage und man hat nicht den falschen Fehl vorgespielt. Spiel man z. B. die Pik 9 an, hätte mein Partner garantiert eine Dulle und ein blankes Herz-As gehabt. Schade. Selbst mit einem Partner an Position 2 kann Trumpfanspiel häufig richtig sein.
Aber egal - mein Partner sitzt meistens an Position 4, dann ist Trumpf sowieso richtig. Die Spiele, die wirklich schlecht wären sind die, wo mein Partner an Position 2 sitzt mit einem Einzel-Pik-As ohne Trumpfstärke. Dann wird er aber die Kreuz-Dame nicht setzen und man verliert das Spiel auch nicht immer. Eine Gegenfrage, wo man schon 36 Augen in Kreuz liegen hast, stellt in der Regel auch niemand auf Trumpf mehr. Auf Fehl-Nachspiel vielleicht. Man kann ja nicht alle Fälle abdecken.
c) gefällt mir auch, schon allein deshalb weil Spieler 3 auch mein Partner sein könnte, der sicherlich keine weiteren Asse hält und da ja viele Re-Spieler mit Fehl eröffnen, kann dieser Spieler also durchaus mein Partner sein. Aber einen Traumabwurf wird er dieses Spiel auch nicht erhalten, vielleicht bekommt er einen Single-Herz günstig abgeworfen.
Ich bin übrigens kein Vertreten von Farbe zurückspielen gilt sicher als Kontrabekenntnis, ich mache das gern von den bereits ausgeschiedenen Augen abhängig. Ein Wenig-Augenstich bringe ich als Kontra-Mann gerne sofort nach, einen Vielaugenstich dagegen nicht.
Aber, da ich dieses Spiel ja selbst Re gebe, wäre das auch egal zur Partnerschaftserkennenung, die in anderen Spielen mir wichtiger wäre.
d) die längste Farbe klären ist in letzter Zeit mein Favorit geworden, (wobei Länge mit 2 Karten in einer Farbe irgendwie übertrieben scheint), wenn ein Trumpfanspiel weniger sinnvoll erscheint.
Dann aber auch wie vorgeschlagen die Herz 9, um später eine mögliche Standkarte in Herz zu entwickeln. Auch keine Traumidee, aber sicherlich spielbar.
akaSilberfux, 14. Oktober 2012, um 20:54
Von hier a) mit Re, was wohl schon klar ist :)
fritz9000, 14. Oktober 2012, um 21:20
re mit Anspiel pik neun,hatte mehrfach Glück danit,stochere zwar im Nebel kommt keine u9,aber bei Tr.-spiel ist im ungünstigen Fall eh die Kr.-D. weg mit dem Dullenüberstich,
Ex-Füchse #4596, 14. Oktober 2012, um 21:34
Pik9 is folgerichtig und nich unbedingt Glück.
Ex-Füchse #16890, 14. Oktober 2012, um 22:08
zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2012, um 22:42
Im Normalfall bin ich bei Silberfux und ich spiele
Unabhängig von meiner Parteizugehörigkeit bin ich kein großer Freund von Farbnachspielen, da mir diese zu destruktiv sind.
Man hat zwar eine etwas höhere Chance den Partner ans Spiel zu bringen, allerdings kommt es häufig zu Abwürfen und im schlimmsten Fall zu Gegenfragen, inbesondere dann, wenn sich niemand auch nur annähernd an die Schmierregeln hält.
An solchen Tischen wird Doppelkopf für mich zum reinen Positionsspiel, d.h. ich schiebe immer weiter und lasse erstmal die Finger von Farbnachspielen.
Da mir Spieler 2 aber gewaltig auf den Zeiger ging (Herz-Nachspiel wo beide Gegner frei, Fehl-Nachspiel wo ich Volltrumpf, überreizen usw...gepaart mit süffisanten Belehrungen - der kleine Student weiß was ich meine...) griff ich zur .
Was passierte?
Gegenfrage von 3. Kontra von 4. und Einstich mit .
Das Spiel ging natürlich verloren! Anschließend durfte ich mir von allen drei Spielern (u.a. Buli-Spieler) anhören wie schlecht doch mein Nachspiel war.
Gut, wie Leif schon sagte, die Entscheidung für das richtige Nachspiel ist natürlich ein Glücksspiel, allerdings frage ich mich, wie sinnvoll Farbnachspiele sind, in Zeiten in denen (mE zu Recht) die Schmierregeln nicht richtig eingehalten werden?
Weitere Meinungen sind ausdrücklich erwünscht!
Ex-Füchse #4596, 14. Oktober 2012, um 22:14
[zitat]
Schließlich ist der erste Stich ein Re-Stich
[/zitat]
Da liegt der Fehler, Bei Fehlanschub schmiert Re, wenn nix drin is wäre Dein Partner im 2ten Lauf frei.
Friedrich, 14. Oktober 2012, um 22:17
Echt? Warum Noddy? Dachte, man sei sich weitgehend einig, dass ein Fehlanschub mittlerweile keinerlei Aussagekraft, was die Parteizugehörigkeit betrifft, besitzt. Warum schmiert dann also Re auf einen Fehlanschub?
Ex-Füchse #4596, 14. Oktober 2012, um 22:23
Tendenziell wird der Fehlanschub Kontra zugeordnet auch wenn sich da inzwischen die Gewichte etwas verschoben haben. Ohne Aufspielas hat Re einfach öfter die Option über Trumpf zu gehen.
EvilNephew, 14. Oktober 2012, um 23:34
Siehe Silberfux, a) mit Re. Fehlnachspiel sollte zeigen, dass das Re kein Riese ist.
EvilNephew, 14. Oktober 2012, um 23:35
Wenn mich der Spieler an 2 natürlich nervt, dann nicht. :-)
Ex-Füchse #15119, 15. Oktober 2012, um 02:12
Da mir Spieler 2 aber gewaltig auf den Zeiger ging (Herz-Nachspiel wo beide Gegner frei, Fehl-Nachspiel wo ich Volltrumpf, überreizen usw...gepaart mit süffisanten Belehrungen - der kleine Student weiß was ich meine...) griff ich zur Treff Neun.
___________________________________________________
Was macht der Theo bei euch im Süden?
Spartakus, 15. Oktober 2012, um 08:50
Ich schließe mich der Aussage von evil an
"Siehe Silberfux, a) mit Re. Fehlnachspiel sollte zeigen, dass das Re kein Riese ist."
kermit, 15. Oktober 2012, um 10:47
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2012, um 11:43
Hallo,
da ich als Aufspieler dabei war, auch ein paar Anmerkungen von mir.
1. Angeschoben habe ich aus Treff ZehnTreff ZehnTreff Neun … Herz Ass hatte ich länger und daher nicht angefasst …
2. Der RE-Partner an zwei hatte im Übrigen den anderen Treff König … d. h. in dem Stich haben sich alle an die Schmierregeln gehalten …
3. Mit der Karte gebe ich auch ein RE …
4. Ich halte die Trumpfstärkre im vorliegenden Fall für zu schlecht, um mit Trumpf fortzusetzen …
5. Kreuz nach halte ich für Harakiri … das Nachspiel ist nur gut, wenn Spieler 3 der RE-Partner ist, wenn er es nicht ist, kann das passieren, was passiert ist … Unabhängig davon, ob Spieler 2 oder Spieler 4 (ich) der RE-Partner ist … die Erfolgsquote ist mir dafür zu niedrig (1/3), das Risiko für einen negativen Verlauf vergleichsweise hoch … und darüber hinaus, der Kreuz läuft ja nicht weg … Ist Spieler 3 der Partner, besteht noch das Risiko des Überstichs durch Spieler 4, da Spieler 2 auch alle restlichen Kreuz haben kann ... da kann man meines Erachtens auch gleich nach links schieben ...
6. Bleiben Pik Neun, Herz König und Herz Neun zur Auswahl … Pik Neun auf Spieler 2, Herz eher gegen Spieler 2 wegen der erhöhten Chance auf Abstich durch Spieler 3 oder 4 … da Spieler 3 eh schon eine Zusatzstärke (Kreuzstechen) mitbringt, wäre mir Herz nach zu einseitig in der Spielanlage, zumal die Zusatzstärke Herz Stich oder Herz Doppelass bei PIK Neun Anschub nicht verloren geht … daher würde ich Pik Neun spielen …
7. Die Antipatie bzgl. Spieler 3 wegen des Spiels davor kann ich nachvollziehen (das hat er eindeutig hingerichtet) … nur ist es nach meiner Erfahrung nicht erfolgversprechend, wenn man sein Spiel durch Emotionen beeinflussen lässt … ich weiß, das sagt sich leicht (und ich kann das auch nicht immer) … aber letztendlich muss man so etwas einfach abhaken, ansonsten lässt man infolge dessen zu viele Punkte liegen …
8. Ein BULI-Spieler war nicht am Tisch … ich spiele keine BULI mehr
9. Vom Spielvermögen aller Spieler am Tisch aus betrachtet war das meine beste Runde am gesamten Wochenende, die mir deshalb unabhängig vom Spielergebnis (eine Handvoll Gute) sehr viel Spaß gemacht hat … Ich würde es bedauern, wenn Du das anders empfunden hast …
10. Da Du ja nächstes Jahr wohl BULI spielst … die kochen auch nur mit Wasser … natürlich gibt es da mehrere Cracks, die Dir das Fell tüchtig über die Ohren ziehen können … aber da gibt es auch etliche Runden, in denen deutlich schlechter gespielt wird als in dieser (unserer) Runde … im Übrigen geht es bei BULI meines Erachtens primär nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern um das Vergnügen mit Gleichgesinnten seinem Hobby zu frönen und Doppelkopf auf vergleichsweise hohem Niveau zu spielen … ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Spaß dabei und ich denke, vom Spielvermögen her musst Du Dich da nicht verstecken
11. Am Ende ist Doppelkopf nur ein Spiel, genauer gesagt ein Glücksspiel … und das Glück kann man (leider) nicht zwingen … mein Motto „Mal verliert man, mal gewinnen die anderen“ … damit bin ich bisher gut gefahren
Viele Grüße
Thomas
Rulaman, 15. Oktober 2012, um 11:27
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2012, um 11:28
Er ist noch blutjung.^^
Ex-Füchse #16890, 15. Oktober 2012, um 12:11
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2012, um 12:43
Hallo Thomas, danke für dein Posting deine Korrektur hinsichtlich des KreuzStichs, da war ich mir in der Tat nicht mehr sicher.
An der Spielsituation vorm zweitem Stich sollte sich durch den Tausch von
Oder kommt jetzt auch für Leif eher ein Anschub in Frage?
Mit dem Posting wollte ich nicht nur die Spielsituation diskutieren, sondern auch zwei Fragen anreißen die mich im Anschluss an das Spiel beschäftigt haben (haben wir ja auch am Tisch schon diskutiert):
1) Verhält es sich mit dem Nachspiel einer Farbe eines charakteristischen Stichs anders, wenn man in das Ass eingeschoben wurde?
2) An welchen Tischen lohnt sich das Nachspiel charakteristischer Stiche. Das ganze Konzept hängt doch davon ab, ob sich die Leute an die Schmierregeln halten (was hier ja doch der Fall war), oder?
kermit, 15. Oktober 2012, um 12:52
Das vorliegende Beispiel zeigt meines Erachtens sehr schön die Grenzen der Aussagekraft von Augenzahlen in Stichen.
1. Ohne dass einer bewusst eine „falsche“ Karte gelegt hat, ist der vermeintliche eingeschobene RE-Stich ein de facto ein Kontrastich.
2. Die Aussagekraft von eingeschobenen Stichen ist in diesem Zusammenhang m. E. zweifelhaft. Spielst Du z. B. das Ass selber aus, bin ich mir nicht sicher, ob ich Dir die Treff Zehn oder nur die Treff Neun gebe. Das würde ich als Kontramann von meinem restlichen Blatt abhängig machen. … Ein 26er Stich (mit Neun von mir) ist aber kein eindeutiger RE-Stich, obwohl >25, da beide Zehner fehlen …
3. Abweichendes Schmierverhalten von der Regel (z. B. RE gibt höhere oder mittlere Karte; Ass bei Ass Zehn Zehn gelegt) führt zu weiteren Problemen …
Tront, 15. Oktober 2012, um 14:24
Ich bin auch der Meinung, dass ein Vorspiel von Pik 9, welches von den meisten Spielern befürwortet wird, ebenfalls spielbar ist. Deshalb schrieb ich ja auch ...schließe ich aus und nicht ...ist falsch. Nur meine Spielphilosophie ist es eben nicht. Spieler 3 hat keine Asse im Normalfall auf der Hand zumindest höchstens Doppel-Asse, sonst hätte er ja nicht mit Kreuz-König eröffnet.
Die Spiele, die ich also mit Spieler 3 spiele bleiben daher außer acht. Ich spiele also gleichmaßen mit Spieler 2 oder Spieler 4, die beide in der Regel Einzel-Asse halten können und werden, warum muss man so häufig Spieler 2 anschieben... Die Chance, den Partner zu treffen ist doch 50:50 oder was?
Bei Trumpfanspiel kann aber zusätzlich noch ein hoher Trumpf (vom Gegner) gelegt werden, gerade in den Spielen, wo Spieler 3 mein Partner ist, hat Spieler 2 schon ein kleines Problem. z. B. seine Dulle setzen für sein (möglicherweise) blankes Pik-As oder nicht? So einfach will ich es ihm nicht machen.
Das Argument, er könne auf Trumpf dann ja abfragen, stimmt nur bedingt. Das kann er, aber wenn ich ihn in sein Pik-As gleich reinspiele, kann er es erst recht oder sagt gleich Kontra und spart überdies noch seine garantiert nicht nicht legende müssende Dulle.
Ich spiele Trumpf auch auf, ohne einen "Riesen" auf der Hand zu halten, das ist den meisten Spielern ja bekannt. Habe ich einen "Riesen" bin ich auch in der Lage nach weiteren Stärken abzufragen, dieses Blatt erlaubt es sicher nicht. Nur, wenn ich mit 4 guten Damen schon nicht mehr mit Trumpf eröffnen darf, wann dann überhaupt aus eurer Sicht?
Ich erhoffe mir auch mehr Spielinformationen durch Trumpf zu erhalten, als durch eine für mich unaussagekräftige Pik 9.
Auch wenn ich mit dieser Spielweise in der gegebenen Spielsituation eine Minderheit bilde, bleibe ich meiner Spielanlage treu, solange ich den mehrheitliche Eindruck habe, dass sie für mich persönlich auch erfolgversprechender ist.
Davon ab: Jedem Spieler seine Spielweise.
Zumindest kann ich meine auch begründen.
kermit, 15. Oktober 2012, um 14:42
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2012, um 14:43
@Tront:
a) Ich habe mit Kreuz Zehn eröffnet (nicht Kreuz König) ... ich stimme aber mit Bildchenwerfer überein, dass das für seine Überlegungen unbeachtlich ist
b) Aufgespielt zum ersten Stich habe ich (Spieler 4) ... die Nummerierung der Spieler erfolgt für mich nach dem Sitz vor dem zweiten Stich ...
c) Ich möchte Dir Deine Spielweise gar nicht "verbieten" (als ob ich das könnte), zumal der Erfolg Dir ja bekanntlich Recht gibt ... mir ist sie hier zu aggressiv, zumal der postulierte Kontraspieler (Spieler 2) m. E. die Dulle nicht legen sollte, von daher sehe ich den Vorteil nicht, wieder auf Spieler 3 (wahrscheinlich Kreuz frei) oder Spieler 4 (wohl keine Asse) zu spielen ... aber, wie gesagt, Geschmackssache und da gebe ich Dir recht, jeder sollte seinem Spielstil treu bleiben (nur meiner ist halt etwas defensiver :-))
d) begründet wurde Pik 9 auch hinreichend
Spartakus, 15. Oktober 2012, um 15:30
Jo, das sind sie, die verschiedenen Denk- und Spielweisen anerkannt guter Spieler. Das macht Doko doch unter anderem so interessant. Wär doch langweilig, wenn alle jede Karte gleich behandeln würden. In diesem Fall würde es bei Dodgeturnieren im übrigen nur Nullergebnisse geben. Das ist bekanntlich nicht der Fall.
Ich bleibe dabei: Direkt hinter Leif (Tront) zu sitzen ist eine ungünstige Auslosung. :-)