Doppelkopf-Strategien: Das leidige Thema - Vorteile zu Hochzeiten - Diesmal: schwarze Farbe frei

Tront, 23. November 2012, um 15:12

Moment mal, in Stich 2 spielst du doch Herz an, also legt dein Partner Herz-As zu, verliert aber keinen Spitzen-Trumpf in diesem Stich.

Oder:
In Terry Variante mit Karo-König kommt man vielleicht sogar zu Herz-As, da ein Gegenspieler ja entweder die Dulle setzen und dann Herz vor Kreuz raten müsste oder das Spiel läuft entsprechend günstig für die Re-Partei erstmal weiter.

Pik-As wird man sicher nicht zum Stand bekommen dieses Spiel, aber das ist auch nicht zwingend zum Spielgewinn erforderlich.

EvilNephew, 23. November 2012, um 15:17

Ich bin jetzt von eurer Variante

2. Karo-König ausgegangen, die die eigene Trumpfkürze noch weiter beschneidet.

Meine These ist, dass bei Abfrage und Nichtantwort das Re zu 75-80% baden geht, wenn es selbst gesagt wird und vom Partner nicht gesagt worden wäre.

Tront, 23. November 2012, um 15:26

Ganz so eine negative Spieleinstellung habe ich dann doch nicht. Ich glaube eher, dass durch ein ausgelassenes Re jetzt 20% der gewonnenen Spiele ohne eine Ansage verbleibt.

Obwohl bei einer Abfrage mit Nichtantwort sicherlich das Spiel eine Herausforderung darstellt, aber bis zu 80% Verlustquote halte ich für reichlich übertrieben; laut Statistik gewinnt die Hochzeit doch ca. 5/6 aller Spiele. Dieser Wert ist in diesem Spiel natürlich nicht vorhanden, aber ein Spiel, wo mein Partner eine schwarze Farbe sticht, verliere ich eher seltener.

EvilNephew, 23. November 2012, um 15:29

Nein Tront, lies bitte genauer.

Ich rede nicht von einer Verlustquote von 80% des RE, sondern dann von einer Verlustquote von 80%, wenn mein Partner das RE nicht gegeben hätte, sofern ich stumm bleibe.

Das RE allein betrachtet gewinnt locker häufiger, aber in den meisten Fällen davon wird mein Partner eben das RE auch gefunden haben, da ich stark von seinen Zusatzstärken abhängig bin.

Tront, 23. November 2012, um 15:40

Ok, ich bin nur nicht ganz so sicher vom angesagten Re des Hochzeiters wie du überzeugt, das mag an meinen eigenen Erfahrungen liegen; aber ein Stärke-Zögern und ein eigenes Re unterscheiden sich in der Blattbeschreibung ja auch nur marginal, bei der Punkteabrechung hingegen etwas deutlicher.

EvilNephew, 23. November 2012, um 15:43

War nicht die allgemein vorherrschende Meinung, dass man nicht von Fehlern des Mitspielers ausgehen soll?

Wenn das Argument für das RE die Entmündigung eines schwächeren Partners ist, wirst du zumindestens Noddy als glühenden Verfechter gewinnen können.

Ex-Füchse #42585, 23. November 2012, um 15:51
zuletzt bearbeitet am 23. November 2012, um 15:52

ich muß evil voll und ganz zustimmen. Auch seinen Beschreibungen ist nichts mehr hinzuzufügen.
Bei der Betrachtung des eigenen Blattes ist ja nicht nur der Vorteil des Schwarze Farbe stechen, sonder auch noch für mich 3 Nachteile erkennbar:
1. 7 Trümpfe, die ich nicht überstechen kann
2. "nur" 6 Trümpfe (ist, wenn auch nur gering, aber unter Schnitt).
3. Den zweiten piklauf bewerte ich negativ.

Werte ich jetzt den einen großen Vorteil gegen die drei mehr oder minder grßen/kleinen Nachteile, bleibt für mich nur ein knapper Vorteil stehen. Daraus ergibt sich für mich kein eigenes Re, sondern nur ein zögern.

Tront, 23. November 2012, um 15:57

Man muss zumindest einige Unterschiede im Ansageverhalten mit berücksichtigen.

Im Fuchsbau muss man leider manchmal für die Partner in punkto Ansage mitdenken, bei Vereinsturnieren in Braunschweig kann man meist auf den Bekanntheitsgrad der Spieler und ihre Ansagefähigkeit vertrauen und in der Bundesliga gilt dies wohl erst recht.

Trotzdem würde ich voraussichtlich auch hier noch ein eigenes Re befürworten. Vielleicht verliere ich einfach noch zu wenig Spiele mit einer sog. Re-Kontra-Schlacht, weil meine oftmals knappen Erstansagen meist noch geglaubt werden. Ich weiss es aber nicht genau. Reine Erfahrungswerte.

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