Tront, 30. November 2012, um 00:24
Ein etwas länger zurückliegendes Spiel, welches ich aber wegen der besonderen Karten-Verteilung noch gut in Erinnerung habe.
Ich war Spieler 2, also am mit Spiel beteiligt. Die interessanten Karten sitzen an Postion 1 (der Ausspieler) und Position 3 (der Hochzeiter).
Spieler 1 hält:
Gut, die Dulle spielt in diesem Fall fast jeder vor. So auch mein Gegenspieler in diesem Spiel.
1. Stich:
Und wie sollte Spieler 1 nun bestmöglich fortsetzen?
Teil 1: Diesmal zunächst die spielerische Komponente:
a) die zweite Dulle gleich hinterher
b) mit einer der Karo-Damen
c) sein bedingt lauffähiges Herz-As
d) Kreuz-Anschub von 1 auf 3 (welcher Wert?)
e) Pik-Anschub von 1 auf 3 (welcher Wert?)
Es gibt schon wieder viel zu viele theoretische Zugmöglichkeiten.
Teil 2: Die ansagetechnische Komponente:
Was sagt man ggf. in diesem Spiel noch an?
Wer z. B. mit Karo-Dame fortsetzt, um den Partner zunächst für bessere schwarze Asse ans Spiel zu bringen, müsste doch ein Re geben. Oder Zögern, wenn das mal der Hochzeiter versteht. Kann er die Doppel-Dulle seines Partners erkennen? Oder sollte man wieder gar nichts unternehmen, das kann aber auch nicht die Idee sein.
1) ich gebe noch ein eigenständiges Re
2) ich zögere und beschreibe damit Stärken in meinem Blatt
3) ich spiele ohne Ansage und Zögern etwas nach
Ich denke mal nach diesem analysierten Spiel kann man das Thema Vorteile zu Hochzeiten langsam abschließen. Mit diesen sog. kleinen Vorteilen (es waren ja stets Kurztrümpfer) ging es mir darum, ob oft eine Ansage oder eine Abfrage die bessere Information für den Hochzeiter darstellt.
Wir hatten in dieser Reihe ja schon:
1) eine schwarze Farbe frei bei nur 5 Trumpf
2) ein Doppel-As zu viert bei nur 5 Trumpf
3) die Doppelblaue mit nur 5 Trumpf
4) eine übriggebliebene Dulle mit nur 5 Trumpf
5) Und jetzt: 2 Dullen natürlich mit nur 5 Trumpf
Und ich hätte auf alle vorgestellten Karten immer lieber ein eigenes Re gegeben als gar nichts mit dem jeweiligen Blatt zu unternehmen.
Aber zum Glück gibt es ja die Zwischenstufe des Zögerns. Kaum zu glauben, dass es Spieler gibt, die gänzlich ohne Abfragen spielen.
Wie helfen sie sich in den vorliegenden Situationen überhaupt?
Viel Spaß bei der Betrachtung des heutigen Kapitels!
Ich hoffe doch, es gibt wieder verschiedene Meinungen, die ich dann verarbeiten und auswerten kann.
Ex-Füchse #15119, 30. November 2012, um 00:45
Ich spiele
... dann hat sich die frage nach dem Re auch erübrigt...Ossi, 30. November 2012, um 00:52
Der Nachteil dieser Variante ist aber, dass du nicht mehr zu deinem Herz Ass kommst. Ich tendiere spontan zu c und 2.
Ex-Füchse #15119, 30. November 2012, um 00:59
Herzasse und ich, wir sind nicht so dicke...
Talentfrei, 30. November 2012, um 01:00
Ich spiele beide Dullen, kommt ein Re spiele ich Karo-Dame nach, wenn nicht Herz-As.
Ex-Füchse #16890, 30. November 2012, um 01:01
Wenn die Fehlkarten
Dann nämlich würde ich nach der Dulle spielen und anschließend mit fortsetzen um den Cross-Ruff einzuleiten.
Bei der obigen Fehlstruktur mit
Bei einem idealen Partner belasse ich es hierbei bei einem Zögern, da ich davon ausgehe, dass er nach der meine Blattstruktur erkennen wird.
Ex-Füchse #15119, 30. November 2012, um 01:07
Okay, von dem Re bin ich mal ausgegangen...
, oder vor der zweiten Dulle gefällt mir eher nicht. Mag aber auch dran liegen dass ich die Karodame nicht als DD-Anzeige erkennen würdeEx-Füchse #16890, 30. November 2012, um 01:13
Welche Stärken soll denn der Partner noch haben nachdem er
verbunden mit einem Stärkesignal (Zögern/Abfrage) von 1 nach 3 aufgespielt hat?Da ein Schnitt zu diesem Zeitpunkt kaum Sinn macht, würde ich als Partner jetzt von DD oder einigen Damen ausgehen, etwa
.Talentfrei, 30. November 2012, um 01:16
Stärken können doch auch freie Farben oder Doppelasse sein.
Ex-Füchse #15119, 30. November 2012, um 01:22
würde eine Farbkontrolle auch für wahrscheinlicher halten.
Man müsste ja DD, keine Blaue, keinen Vollen und kein gutes Ass halten... Klar, ist hier der Fall, aber nicht unbedingt die Regel...
Ex-Füchse #16890, 30. November 2012, um 01:24
Ok, das Argument mit den DoppelAssen sehe ich ein.
An eine freie Farbe verbunden mit einer derartigen Trumpfkürze und Trumpfstärke glaube ich nicht, da ich dann davon ausgehe, dass mein Partner sofort in den Cross-Ruff gehen würde.
Spartakus, 30. November 2012, um 08:34
Ich spiele
Hochzeiter soll zu schwarzen Assen kommen. a), d) und e) halte ich für echte Fehler, während c) sicherlich aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit des Hochzeiters spielbar erscheint. Dennoch ist b) mein leichter Favorit gegenüber c).
Zu der Aufzählung der Partnerblätter ist dieses das Einzige, mit der ich eine eigene Ansage vornehme. Entscheidend ist hier, dass sich in 5) zur übriggebliebenen Dulle ein läuffähiges As gesellt. In allen anderen Fällen gab es stets nur einen nennenswerten Vorteil. Das reicht mir nicht für eine Ansage. Bei 3) halte ich bereits ein Zögern für riskant. Nur 5 Trumpf und schlechte Fehlbesetzung, da bringt Doppelblau das Blatt allenfalls in eine Durchschnittsqualität.
akaSilberfux, 30. November 2012, um 19:06
Für mich auch wie Belzedar, nur statt
würde ich spielen.Tront, 30. November 2012, um 21:33
Auf was solche der Hochzeiter an Position 3 denn jetzt ein vorzeitiges Re sagen? Als 12-Trümpfer oder eher mit 2 schwarzen Doppelassen? Oder auf ein zunächst nur vorgenommenes Zögern. Von meiner 2. Dulle weiss doch der Hochzeiter zunächst einmal gar nichts.
Tront, 30. November 2012, um 21:45
Sorry, ich war gerade eben zu schnell.
Ihr meint ja die Variante Dulle, Dulle, aber da lässt doch kaum ein Hochzeiter mit 4 Trumpf von oben eine Ansage weg. Mir persönlich gefällt zweimal die Dulle leervorspielen überhaupt nicht. Ich tendiere eher zu Spartakus Vorschlag.
Am liebsten würde ich sogar 1. Karo-Dame spielen wollen, aber da das ein einigen Tischen wohl nicht spielbar erscheint bei meiner Trumpfkürze, muss ich eben eine Dulle entbehren. Aber die zweite Dulle doch nicht auch noch sofort.
Am meinem Tisch wurde übigens Herz-As mit Re im 2. Stich nachgespielt und obwohl das Herz-As von Postion 4 von der Kontrapartei abgestochen wurde, gewann Re das Spiel mit 139 Augen. Der Hochzeiter hielt jedoch ein spielentscheidendes Kreuz-Doppel-As auf der Hand. Bei der vorliegenden Verteilung gewinnt Re allerdings immer, nahezu egal wie man als Partner fortsetzt.