Doppelkopf-Strategien: Bestes Anspiel aus einer Farbe zum Partner bei einer Hochzeit

Tront, 25. Dezember 2012, um 20:14

Ein länger zurückliegendes Spiel von mir, aber eine täglich wieder auftretende Spielsituation. Spieler 2 hat Hochzeit und man ist mit einem schwachen Blatt mitgegangen. Wie nur fortsetzen. Indirekt hat es sogar wieder mit den Schmier- oder Anspielregeln zu tun.

Kreuz-BubePik-BubeKaro-BubeKaro-ZehnKaro-ZehnKaro-KönigPik-AssPik-NeunKreuz-ZehnKreuz-KönigKreuz-NeunHerz-Neun Ein mäßiges Blatt. Zum Glück liegt eine Hochzeit an Position 2 vor. Also Pik-As vorspielen.

1. Stich: Pik-AssPik-ZehnPik-NeunPik-König Eher unauffällig.
Der Partner an Position 2 macht keine vorzeitige Ansage, die auf ein besonderes Nachspiel hinweisen könnte.

Das Thema einer eigenen Ansage können wir diesmal getrost auch überspringen. Bleibt nur die Frage, was spielt ihr nach?

a) Kreuz 10
b) Kreuz König
c) Kreuz 9
d) Herz 9
e) Trumpf

Im Prinzip kann man d und e wohl ausklammern, nur werden einige Spiele dies zufällig die besten Züge sein. Denn Herz ist ja nicht länger als Kreuz, nur rechnet der Hochzeiter weniger damit, denke ich.

Mir geht es aber wieder in ersten Linie um den Wert der Farbe Kreuz, den man als "zuverlässiger" Spieler vorspielen sollte. Oder muss man mit dem Blatt bereits eine Ansageverhinderungsstrategie anwenden?

Zumindest meine Ursprungsfrage lautet: Was spielt ihr an?
In einem meiner Vereine herrschte etwas Uneinigkeit darüber.

Bitte um eure Meinungen!

Ossi, 25. Dezember 2012, um 20:37

Ich finde d.) gar nicht so schlecht. Es sind genauso viele Herz wie Kreuz draußen und ich habe nach dem Herzanschub in Kreuz die Möglichkeit, flexibel zu reagieren.

Ex-Füchse #4596, 25. Dezember 2012, um 20:44

Herzanschub bekennt Kreuzfreiheit, das solllte tabu sein.

Ich spiele den Kreuz-König, für die 10 sehe ich später bessere Möglichkeiten sie beim Partner unterzubringen.

Ossi, 25. Dezember 2012, um 20:48

"Herzanschub bekennt Kreuzfreiheit, das solllte tabu sein."

Das gilt für mich nicht! Herzanschub OHNE zögern oder sonstiges Stärkesignal sagt nichts über Kreuzfreiheit an, sondern deutet eher auf Kreuzlänge hin.
Was würdest du den bei Kreuz-ZehnKreuz-ZehnKreuz-KönigKreuz-NeunKreuz-Neun Herz-Neun anschieben?

LadyMiyu, 25. Dezember 2012, um 20:49
zuletzt bearbeitet am 25. Dezember 2012, um 20:49

Kreuz-König... Will mein Partner eine Abweichung vom Normalsspiel, also Herz oder Trumpf, wird er sich schon melden...

EvilNephew, 25. Dezember 2012, um 21:04

Ich nehme a).

Tront, 25. Dezember 2012, um 21:05

Kreuzfreiheit ohne Ansage und ohne ein Zögern würde ich ebenfalls nicht bei meinem Partner vermuten, aber ich würde meinem Partner ein längeres Kreuz-Doppel-As zuschreiben, wenn er mich unaufgefordert mit Herz anspielt.

Also ich spiele hier auch Kreuz-König, dachte nur schon wieder viele Spieler würden Kreuz 10 favorisieren. Kommt vielleicht noch.

Markus Beispiel mit einer Fünferlänge in Kreuz ist tatsächlich ein Problem. Jetzt müsste man wohl wirklich zu Herz greifen, obwohl ein abgestochenes Kreuz-As beim Partner immer noch mehr dient als ein möglicherweise gar nicht vorhandenes Herz-As.

Wie haltet ihr es denn mit Viererlängen, nehmen wir mal den Kreuz-König in Markus Beispiel noch weg.
Wie spielt ihr den Hochzeiter jetzt sinnvoll an?
Mit einer Kreuz 10, einer Kreuz 9 oder der Herz 9?
Das ist doch eine weitere Frage wert, meine ich.

Ex-Füchse #5718, 26. Dezember 2012, um 10:44

Keine Ansage ist für mich Kreuzaschub. Und Ich wähle da Kreuz-Zehn.

akaSilberfux, 26. Dezember 2012, um 17:46

Herz-Neun von hier. Damit nimmt man dem Partner alle Illusionen über die eigenen Stärken und verhindert ein knappes Re. An 2 gehe ich davon aus, daß ich mit dem wertvollsten Wert einer Farbe angespielt werde. Ein Kreuz-König würde mich auch bei einem längeren As eher zur Ansage motivieren, als eine Kreuz-Zehn.

Tront, 26. Dezember 2012, um 18:46

Zur genaueren Blattbeschreibung und als möglichen Ansageverhinderungszug finde ich die Herz 9 ja ebenfalls etwas besser, nur möchte ich mir ungern die (berechtigten) Vorwürfe meines Partners anhören, wenn er sein blankes oder einmal besetztes Kreuz-As nun kurz- oder langfristig beim Gegner abliefern muss.

Verstosse ich mit dem Aufspiel von Herz nicht bereits gegen eine Konvention? Hätte mein Partner die Farbe Herz wirklich sehen wollen, würde er sich doch in der Regel mit einem vorzeitigen Re melden. Oder ist das schon nicht mehr aktuell? Ich frage ja nur mal nach.

Ex-Füchse #15119, 26. Dezember 2012, um 18:57

da ist sich doch keiner einig, bei der Frage...

Tront, 26. Dezember 2012, um 20:30

Mag sein, obwohl ich es ja einfach finde.

Frage ich als Partner des Hochzeiters ab, frage ich nach wie vor nach einer Dulle; sagt mein Partner (freiwillig, vorzeitig) ein Re, sollte es sich in diesen Fall auf Herz beziehen (Umkehr des Normalfalls), weil sonst das Anspiel der nächsten schwarzen Farbe erfolgen würde.

Ex-Füchse #16890, 26. Dezember 2012, um 22:47

Von mir auch die Herz-Neun. Begründungen siehe Ossi und Silberfux.

Spartakus, 27. Dezember 2012, um 07:15

Ich setze ebenfalls mit Herz-Neun fort.

Lottospieler, 27. Dezember 2012, um 11:16

Bin da bei Tront und halte die Herz-Neun nicht in jedem Falle für richtig. Da ich das Spiel in keinster Weise beeinflussen/ lenken will und darf kann ich nur auf die Signale eingehen die mir mein Partner durch sein Ansageverhalten und seine Spielweise mitteilt:
1. kommt ein sofortiges re ohne jegliche Verzögerung gehe ich von einer Dulle aus, er möchte Trumpfnachspiel.
2. kommt ein re mit einer kurzen Verzögerung möchte er wie erwähnt die Abkehr vom Normalspiel also Herz.
3. Kommt keine Ansage von meinem Partner ist es für mich das Normalspiel und ich wähle Kreuz-König um wie ebenfalls schon erwähnt flexibel zu sein.
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Mit dem Anspiel derHerz-Neun ohne auf diese Hinweise zu achten nehme ich meinem Partner die Möglichkeit das Spiel in die von ihm gewünschten Bahnen zu lenken.
Eine Abfrage kommt nicht in Frage weil die nötigen Vorraussetzungen fehlen (keine weiteren Stärken außer dem angespielten As)

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