schwarzesLoch, 07. Januar 2013, um 18:20
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2013, um 18:21
Hatte heute im Fuchsbau folgendes Blatt :
Mit Aufspiel ist es sowohl ein schönes Kontra-Blatt, als auch ein schönes Bubensolo. An Position 3 ist sowohl das Solo als auch das Normalspiel unsicherer. Was spielt ihr?
a) In beiden Fällen das Normalspiel
b) In beiden Fällen das Solo
c) Mit Aufspiel das Normalspiel, an Position 3 das Solo
d) Mit Aufspiel das Solo, an Position 3 das Normalspiel.
Bitte um Meinungen.
Tront, 07. Januar 2013, um 18:25
Ich bin für d)
Mit Ausspiel ist das Solo sogar noch gegen 3 Buben in der Regel leicht gewonnen. (wahrscheinlich maximal 4 Abgeber, in sehr seltenen Fällen 5)
Ohne Ausspiel spiele ich lieber das Kontrablatt und werde je nach Spiellverlauf abfragen oder ggf. eine eigene Ansage vornehmen können.
Ex-Füchse #16890, 07. Januar 2013, um 18:30
Naja, ich meine solche Fragestellungen sollte man immer in Abhängigkeit der Spielstärke der Mitspieler beantworten.
Im Fuchsbau b) und an guten Tischen d).
Tront, 07. Januar 2013, um 18:44
Deine Rechung ging auch ohne eigenes Anspiel auf.
Aber Evils oft richtige These gegen ein Bildersolo eigene Standkarten vorzuspielen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. So auch hier wieder. Würde erstens das (ungedeckte) Karo-As vorgespielt werden und dann käme Karo richtigerweise gleich nach, hast du als der Solist schon ein größeres Tempoproblem als durch ein Einspielen in einer deiner Farben.
Deshalb spiele ich dieses Solo aufgrund vorhandener Alternative (ansprechende Kontrakarte) wohl eher nicht freiwillig ohne Ausspiel. Aber dafür bekomme ich auch keine 9 Punkte. Weder Plus 9 noch Minus 9.
Was natürlich nicht heissen soll, das Solo darf man nicht spielen. Diese Entscheidung bleibt selbstverständlich Ermessenssache für den Solisten und kann wie Bilchenwerfer auch schon sagt, von der Spielstärke der Mitspieler mit beeinflusst werden.
schwarzesLoch, 07. Januar 2013, um 20:01
Ich habe bei meiner Entscheidung in der Tat die Spielstärke der Mitspieler mit einfließen lassen. Das Spiel war an einem schwachen Tisch im Fuchsbau. Also habe ich das Solo gespielt (und wie Tront schon gesagt hat auch gewonnen). Gegen gute Spieler hätte ich ihn nicht gespielt. Bei der Frage, wann und ob man das Solo spielen kann, sind wir uns also einig.
Noch eine weitere Frage :
Gesetz den Fall, ich hätte mich für das Normalspiel entschieden. Dann wäre ich über Kreuz angeschoben worden und ans Spiel gekommen. Gebt ihr immer noch das Kontra, wenn die anschließende Abfrage nicht beantwortet wird?
jensbonath, 07. Januar 2013, um 22:51
Weil der zweite Remann so halt nix über die eventuelle zweite Dulle bei seinem Partner weiß!^^
Tront, 08. Januar 2013, um 00:00
Wenn ich den Kreuzstich erhalten habe, frage ich zum besseren Spielaufbau erst still auf Kontra ab.
Bekomme ich Antwort vom Partnern hinter mir, kann ich ihn in Pik unter As anspielen, antwortet jemand anders aufgrund der Dulle, spiele ich meine beiden anderen Asse zunächst vor.
Die einzige Frage, die noch offen bliebe, ist ob man nach einer unbeantworteten Abfrage noch ein eigenes Kontra geben sollte. Der Partner ist ja schon über Stärken meines Blattes informiert. Da werde ich dann wieder von Tisch zu Tisch entscheiden, ob ich ansagefreudige Spieler an meinem Tisch habe oder eben nicht. Im ersten Fall kann ich das Kontra selbst weglassen, im zweiten Fall gebe ich es noch selbst.
Die Spieler, die dieses Spiel ohne Abfrage behandeln, müssen ja ein eigenes Kontra folgen lassen, den Erwartungswert von ca. 85 Augen sollte man auch erfüllen. Das eigene Kontra kann man selbstverständlich auch geben.
Mich stört es nur umgekehrt überhaupt nicht, dass die Gegenpartei evtl. mal Informationen aus einer Nichtbeantwortung meiner Abfrage erhält. Wenn der Gegner glaubt, die andere Dulle müsse jetzt zwingend beim Partner sitzen, hat er sich bei meinen Abfragen schon oft getäuscht. Ich frage ja bekanntlich mit 0 - 2 Dullen ab (bin da flexibel, wenn der Rest des Blattes stimmt) und habe nie grundsätzlich genau eine Dulle. Außerdem kann sich mein Partner mit seinem Zusatzwert Dulle (ohne As) auch gern zum letztmöglichen Zeitpunkt mit einer Ansage melden, dann wissen die Gegenspieler ebenfalls nicht, worauf sich seine Ansage genau bezieht. Da ich selbst über das voraussichtlich stärkste Blatt (augenmäßig) in diesem Spiel verfüge, hilft mir eine Antwort auf eine stille Abfrage meist mehr als dem Gegner. Er soll seine Trümpfe zielgerichtet einsetzen (wie immer) und muss seine möglicherweise vorhandene Dulle auch überhaupt nicht sofort legen.
Das sehe ich zumindest so, ich weiss, dass einige Spieler hier widersprechen werden, ich weiss nur nicht genau, warum.
Ex-Füchse #4596, 08. Januar 2013, um 00:02
[zitat]
Bekomme ich Antwort vom Partnern hinter mir, kann ich ihn in Pik unter
As anspielen, antwortet jemand anders aufgrund der Dulle, spiele ich
meine beiden anderen Asse zunächst vor.
[/zitat]
Is doch falsch, bekommst Du die Antwort kontrolliert ihr beide Pik und das Herzas gehört auf den Tisch.
Tront, 08. Januar 2013, um 00:22
In Herz habe ich ja ein Doppel-As, sonst würde ich dir zustimmen. Mein Partner hat aber garantiert ein Pik-As oder ist in dieser Farbe frei. Hält er jetzt aber 3 oder 4 Herz, haben wir ein neues Problem.
Bei 4 Herz ein unlösbares und bei 3 Herz könnte ein Gegenspieler einen blanken Pik entsorgen. Das möchte ich nicht.
Ex-Füchse #4596, 08. Januar 2013, um 00:26
Sorry, hatte 3 besetzte Asse in Erinnerung, keinen Doppeladler in Herz. ..hätte ich mich ja auch erstmal vergewissern können *schäm
schwarzesLoch, 08. Januar 2013, um 07:17
zuletzt bearbeitet am 08. Januar 2013, um 07:17
Das Kontra also auch bei nicht beantworteter Abfrage. Der Begründung kann ich gut folgen.
akaSilberfux, 08. Januar 2013, um 17:46
Tronts Redundanz ist enervierend. Jeden Fred zur Diskussion über die Qualität stiller Anfragen zu nutzen erinnert an "im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß".
Für mich ist klar, daß ich auf Brauenschweiger Anfragen nur noch mit Zusatzstärken antworte. Wer in einer stillen Anfrage eine Varianz der Erwartungswerte von 60 - 120 hat, wird deutlich seltener von mir Ansagen und erst recht keine Absagen erleben.
Boykottieren werde ich dagegen die Konsequenzen, welche diese Anfrage- und Spieltechnik mit sich bringt: wer zwei Asse spielt ohne Anfrage ist Re, ebenso wer spruchlos Trumpf anspielt.
Weswegen diese massive Schwächung der Kontrapartei gewollt ist, weiß ich nicht. Immerhin ist man genau so oft Kontra, wie Re. Der Wunsch zur Partneridentifikation durch unlogische Spiezüge scheint wohl zu stark.
Tront, 09. Januar 2013, um 00:22
Terry, das du höheren Absagen (mit oder ohne Braunschweiger) weglassen wirst, halte ich für vernünftig. Falls ein Spieler Zusatzstärken hat und an einer Absage interessiert ist, wirst du dies durch sein mögliches Zögern schon mitbekommen. Ansonsten hat er eine knappe Ansage. Das scheint aber mehr oder weniger gängige Praxis für alle Spieler zu sein.
Außerdem ist die Formel für Kontraabfragen nebst anschließeneden Mehrabsagen doch auch einfach: Zur Sicherheit meiner künftigen Mitspieler, um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen, kurz zusammengefasst:
Gebe ich selbst (oder andere Spieler) noch das eigene Kontra ist meine Karte stärker, als wenn ich nur abfrage. Also auf ein Kontra von mir kannst du und alle anderen leichter eine Absage mit eigenen Zusatzstärken finden als auf eine "Nur"-Abfrage ohne folgende Ansage von mir. Nur bei weniger starken Mitspielern in einer Runde gebe ich nach erfolgter Abfrage mit grenzwertigen Blättern das Kontra dann noch allein, weil mir sonst langfristig öfter die 2 Punkte für die Erstansage fehlen würden.
Wer 2 Asse ohne Ansage vorspielt muss deutlich eher der Kontrapartei angehören, weil die Re-Partei viel eher eine Ansage erwogen hätte. Das gilt sicher auch nicht nur für mich persönlich.
Da du selbst meist ohne abzufragen ein eigenes Kontra vertrittst, können dort ja keine Punkte verloren werden. Ob dein Partner jetzt immer weiss, womit er erhöhen darf, bleibt abzuwarten.
Ich sehe auch keine permanente Schwächung der Kontrapartei durch häufigere Abfragen, eher ist das Gegenteil der Fall: Bevor ich blind einen Fehl in die Gegend schiebe, frage ich (hoffentlich nicht ich allein) besser mit manchmal zweischneidigen Blättern gern vorher einmal ab.
Lediglich mein fast ausschließliches Trumpfanspiel als mittelstarker oder starker Re-Mann werde ich mir kaum abgewöhnen können, falls das die Kontrapartei schwächen sollte, kann ich es auch nicht ändern. Und selbst da habe ich schon andere Meinungen gehört.