Doppelkopf-Strategien: Trumpf oder Fehl - das häufigste angesprochene Thema für Fehlentscheidungen!?

Southern, 25. Januar 2013, um 21:14

"Selbst wenn Re an 2. Stelle tauchen sollte (muss ja nicht sein), übersticht sich das Kontra erst mal gegenseitig."

Kontraabfrage?

Sage ja selber, das es sicherlich nicht falsch ist, Trumpf zu spielen... Aber auch nicht, wenn man zu Fehl greifen würde...

Tront, 25. Januar 2013, um 21:46

Na gut, der Kontraspieler an Position 3 muss erst einmal ein entsprechendes Blatt zur Abfrage besitzen. Wenn ich Trumpf ausspiele, hat er es zugegebenermaßen etwas leichter, aber wenn andere Spieler Trumpf vorspielen, wagt so leicht niemand abzufragen, könnte ich mir gut vorstellen, weil die Spieler auch wirklich ein Blatt für ein "echtes" Trumpfvorspiel als Re-Mann bereits haben.

Und es ist auch nur zu 50% der Spieler hinter ihm sein Partner, scheitert die Beantwortung der Abfrage, geht der Schuss nach hinten los. Jetzt weiss ich bereits, dass Spieler 4 mein Partner ist, der ans Anspiel kommt oder fast noch besser die Dulle scheidet jetzt aus. Beides sehr erfolgsversprechend für die Trumpfanspieler.

Umgekehrt hätte der Spieler durch Fehl oft sofort sein Anspiel erreicht, ohne überhaupt fragen zu müssen und sich dadurch zu bekennen.

Also deckt meine Variante wieder nur den "armen" Re-Mann an Position 2 mit lauffähigen Assen, jedoch ohne Dulle nicht wirklich ab. An dieses Szenario scheinen aber die meisten Fehlanspieler häufig zu glauben.

Wie wahrscheinlich ist das denn? Etwa 25%?

Ihr müsst mir/uns ja nicht glauben. Jeder ist mit seiner Spielweise sicherlich erfolgreich. Für die noch unentschlossenen und bisher nicht festgelegten Spieler empfehle ich, beide Spielweisen mal über kürzere oder auch längere Distanz auszuprobieren. Dann kann man sich eine noch bessere Meinung bilden.

Was meine 65er-Beurteilung angeht, gebe ich zu, dass sich das schwer nachweisen lässt.

Aber ich glaube schon noch weiterhin, dass man in etwa
a) von 100 Spielen 65 schlechtere und nur 35 besseren Karten bekommt (1. Definition meiner Skala) und
b) man auch 65% aller Spiele mit einem durchschnittlichen Partner schon gewinnt. (2. Definition)

Man bedenke Re gewinnt ohnehin etwa 2/3 aller Spiele, warum sollte dieses Spiel gerade nicht dazugehören?

Ex-Füchse #4596, 25. Januar 2013, um 21:50

Wer soll denn Angst vor Deinen Standardtrumpfaufspielen haben?

EvilNephew, 25. Januar 2013, um 21:52
zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2013, um 21:53

Das Problem ist, dass du immer sehr stark forcierst, Tront. Das macht dich in meinen Augen sehr einfach lesbar, sofern du mit Spielern spielst, die du kennst und die dich kennen. Wie bei den Masters.

Ein Trumpfaufspiel von dir ohne jeglichen Spruch kann nicht aus Kontrastärke geschehen sein, weil du sonst groß abgefragt hättest. Eine stärkere Re-Schiene kannst du auch nicht haben, weil du sonst die große Re-Abfrage gestellt hast.

Es bleibt eigentlich nur ein mittellanges Re-Blatt, das kein Dullenaufspiel und auch kein Vorab-Re ist. So eines, wie du eben eingestellt hast.

MarkoE, 25. Januar 2013, um 21:59

Abfragen ist ja gut und schön.
Aber wer weiß beim Onlinespiel, ob jemand abfragt, oder einfach nur abgelenkt ist.
Aber selbst wenn, würde ich in diesem Fall immer das Trumpf vorspielen.

Ex-Füchse #11750, 25. Januar 2013, um 22:04
Dieser Eintrag wurde entfernt.

wurschtel81, 25. Januar 2013, um 23:12

mittlerweile spiel ich Karo-Neun damit auf. ich möchte mich schon als tr stärkeren re spieler zeigen.

Tront, 25. Januar 2013, um 23:12

Gut, Evil. Dass ich ausrechenbarer bin als andere Spieler, habe ich nie bestritten. Obwohl ich ja bei einigen Blättern meinem eigenen Stil entwickelt habe. Ob es wirklich zu meinem Nachteil führt, weiss ich nicht. Meine Karte ist damit ziemlich genau beschrieben, so wie du das sagst.

Aber wo beginnt jetzt eigentlich mein Problem?
Meine Partner brauchen im Zweifelsfall für ein zweischneidiges Re etwas mehr Material und müssen sich eine Ansage manchmal genauer überlegen. Obwohl Dulle plus schwarzes As ja immer ausreichen sollte. Und sie wissen, dass ich über ein gewisses Minimum an Trumpflänge verfüge und gleichzeitig kein starker Kontramann sein kann. Hilft das nicht auch?

Aber für jedes mögliche Problem gibt es eine Lösung. Um meine relativ schwachen Trumpfvorspiele von den besseren zu unterscheiden, braucht mein Partner nach Erreichen des Anspiels und getroffener Ansage nur kurz zögern als ein Stärkesignal, wenn er denn ein gutes Blatt hält. Ich werde dann entsprechend sofort (auf Dullenfrage) oder im letztmöglichen Moment mit geeigneterem Blatt (besseres Trumpfanspiel) schon die Absage treffen. Eigentlich wir alle Spieler. Nur bevor er allein alle Absagen trifft, kann er ja sicherheitshalber erstmal mein unterschiedliches Re-Stärken-Aufspiel durch eine Abfrage "prüfen". Ich profitiere also auch in gewissen Maße vom Bekanntheitsgrad meiner Mitspieler und sie umgekehrt von mir. Deshalb scheitere ich im Fuchsbau ja so oft.^^ In letzter Zeit spiele ich aber auch da häufig mit mir inzwischen bekannten Spielern und das auch sehr gern.

Ich habe so zumindest den Eindruck gewonnen, dass man (durch Trumpfausspiel) eher fundiertere Absagen treffen kann als die üblichen Res auf verteilte Stiche oder größeres Raten. Die Unsicherheit ist viel größer.

Das kann man andere Spiele, wo man selbst kein Ausspiel hat, ja immer noch machen. Muss es oft sogar.

Und zum Glück sitzt ja in der Regel jedesmal ein anderer Mitspieler an Postion 2. Aber heißt es nicht, man soll hinter den guten Spielern sitzen? Bei mir wird halt alles etwas relativiert. Noch spielen die meisten Spieler ganz gerne mit mir. Mal schauen, wie lange das auch so bleibt.

Außerdem ist es doch schön, wen ich mal mit MarkoE einer Meinung sein kann, das kommt ja nicht so oft vor!

Wir spielen mit 8 Trumpf samt Dulle gnadenlos Trumpf aus und fühlen uns wohl dabei! Und ein paar weitere Anhänger (ich hoffe die 50% werden noch voll) sehen das ja ähnlich. Hotte, Jens Bonath und einige Spieler mehr bisher, die anderen äußern sich nur nicht und spielen wahrscheinlich heimlich Trumpf auf.

akaSilberfux, 26. Januar 2013, um 14:20

Mit 8 Tr darf man sicherlich Trumpf anspielen (so jedenfalls B. Kopp), weil man davon am meisten hat.
Ich hätte zum Pik-König gegriffen, weil ich zum Ansagezeitpunkt gern an Pos. 4 sitze.
Die Argumente sind ausgetauscht; wie wir nun zu weiteren Erkenntnisfortschritten gelangen sollen, weiß ich nicht.

Stoni, 26. Januar 2013, um 16:56

Ich denke auch, dass man da rein überlegungstechnisch nicht vorwärts kommt. Beide Varianten liegen argumentativ zu dicht beieinander.
Da hilft nur eine empirische Analyse, Statistik der grossen Zahl ...

Ex-Füchse #4596, 26. Januar 2013, um 17:03

Ich denke schon, daß Trumpf für Re out is, seit Kontra über die stille Abfrage verfügt. Wehren kann man sich nur über freie Farbe(n), das lässt sich sicher auch ohne Statistiken nachvollziehen.

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