Tront, 28. Januar 2013, um 17:31
In meinen letzten Spielvorstellungen ging es ja u.a. um lange Farben und ihre erlaubte Anspielbarkeit. Jetzt wieder einmal ein Extremblatt, welches jeder langfristig so oder in ähnlicher Form auch mal auf die Hand bekommt. Was ist damit zu tun? Man hat selbst Ausspiel.
Man könnte aus Fairnisgründen dem Partner gegenüber auf ein meist klar verlorenes As-Solo ausweichen (immerhin fast immer 8 sichere Stiche) oder sich für ein Farbensolo in Kreuz aussprechen (schon gewinnträchtiger, aber nicht richtig gut, gegen eine Dulle und 6 Damen). Außerdem ist in dieser Runde bereits das Pflichtsolo schon erfüllt worden.
a) ich spiele Trumpf (falls ja, welchen?)
b) ich spiele einen Kreuzvollen (also das As)
c) ich spiele einen kleinen Kreuz an. (also König oder 9)
d) ich spiele kein Normalspiel, sondern das Kreuz-Solo
Man bekommt ja voraussichtlich ohnehin nicht alle Vollen in Kreuz im Normalspiel zum Partner nach Hause. Anderseits lässt man schon wieder mögliche Doppelköpfe in Kreuz unötig zu, wenn man sich für einen Vollen zum Vorspiel entscheidet.
Also, wie behandelt ihr die Karte?
Und gibt es Fälle, wo man eine sinnvolle Re-Ansage anbringen kann?
Die Berechung des Erwartungswertes dürfte bei dieser Trumpfkürze (nach allen Abzügen) auch nicht ganz einfach sein.
Viel Spaß bei euren Beteiligungen!
Hennes, 28. Januar 2013, um 17:39
huhu...8 plus 0 ist mal nix kreuz spielen finde ich dem partner gegenüber, was nix mit der sitzposition zu tun hat ...ungeeignet ergo
einen kleinen trumpf würde sagen, pikbuben. kreuzsolo als "vorgeführter" fg...
Ex-Füchse #16890, 28. Januar 2013, um 17:42
von mir. Das gibt keinen Doko der mit 2/3 zum Feind läuft und ich erhalte mir meine Trumpflänge um noch ein paar Fehlläufe zu stechen.
Ossi plädiert sicher wieder für die Dulle...
Ex-Füchse #4596, 28. Januar 2013, um 17:48
EvilNephew, 28. Januar 2013, um 17:56
Ebenfalls
von mir. Und eine Entschuldigung an Spieler 2 nach dem Spiel.Ossi, 28. Januar 2013, um 18:09
Hängt davon ab, wo Talentfrei sitzt^^
Jetzt mal ernsthaft: Ich würde auch Kreuz König anspielen, ich möchte vermeiden, dass mein Partner seine An- und Absagen auf Kreuzstechen aufbaut. In Trumpf möchte ich mich auch nicht unnötig kürzen, damit ich noch genug Trumpf zum Stechen von Herz und Pik habe.
akaSilberfux, 28. Januar 2013, um 22:18
von mir. Kaputte Farben greife ich nicht an, ohne zu wissen, wo mindestens ein Gegner sitzt. Nach bleibe ich ggf. am Stich, was ich vermeiden möchte ("Karo Daaam schlaaft alles haam" = schleift alles nach Hause)
jensbonath, 29. Januar 2013, um 00:36
11 Trumpf in Kreuz? - Solo!
Lottospieler, 29. Januar 2013, um 00:49
zuletzt bearbeitet am 29. Januar 2013, um 00:50
wenn ich 3 Trumpfvolle auf 2 mal Pik und 1 mal Herz heimkrieg und einer theoretischen Chance auf den zweiten Karolauf hab ich durchaus Möglichkeiten bei dem Solo. Entscheidend ist natürlich die Verteilung. Als Lustsolo immer spielbar als Pflicht im letzten Drittel eines Turnieres.
Beim Normalspiel wähle ich den Trumpf mit der niedrigsten Augenzahl - Pik Bube, den König halte ich zum evtl stechen. Kreuz mag ich net weil der Partner sehr verärgert sein könnte.
Tront, 29. Januar 2013, um 01:20
Endlich man jemand, der sich für das Trumpfsolo begeistern kann. Ich persönlich finde den mit drei Trumpfvollen auch nicht so schlecht, aber noch sehe ich keine Gewinnwahrscheinlichkeit von 50% dafür.
Hätte ich noch ein Pflichtsolo offen, würde ich den auch in der 2. Hälfte einer Runde spielen. Man kann ja die Ansage weglassen. Die Gegner sagen auf Trumpfsoli ungern etwas an, zumindest geht mir das oft so. Und das Solo ist ja auch nicht ungewinnbar. (4 von 10?)
Unter der Rubrik: "Preisbewußt verlieren" habe ich schon so manchen Verrecker im ersten Drittel der Runde ohne Ansage weggespielt, zwar meist verloren, aber mit - 3.
So etwas gelingt in Vorführungsnähe den meisten Spielern nicht mehr. Und dieses Trumpfsolo rangiert weit über den von mir erwogenen Blättern. Außerdem setzt man kein gutes Normalspiel dafür ein.
Apropos Normalspiel:
Interessant für mich ist das die guten Mainzer Spieler jetzt bereits mit Trumpfkürze Trumpf anspielen, aber mit Trumpflänge dagegen nicht. Begründet haben sie es mit dem Partner, der nicht frühzeitig verwundet werden soll, aber das kann ich doch später auch nicht verhindern. Ich bekomme ja keine Trümpfe mehr im Laufe des Spiels hinzu. Also mich selbst trumpfschwach zu machen, kann ich persönlich gar nicht nachvollziehen, solange ich noch 2 Farben kontrollieren muss.
Wenn das alles so richtig ist, dann frage ich mich wie ich mich überhaupt in der Doko-Szene 25 Jahre lang halten konnte. Ein paar ganz grundsätzliche Unterschiede in der Spielauffassung gibt es ja doch.
Mit 9 Trumpf Fehl vorzuspielen ist alles okay für mich, (Mainzer Schule) auch wenn ich es persönlich anders handhabe. Ich denke, da sind die Meinungen ja auch geteilt. Also recht gleichmäßig verteilt.
Aber mit nur 5 Trümpfen Trumpf vorzuspielen, erscheint mir in der Tat fragwürdig. Wenn am Ende der Beteilung in diesem Thread die Mehheit damit Trumpf vorspielt, falle ich vom Glauben ab.
Entweder muss ich dann mein Spiel umstellen oder mit Doppelkopf aufhören, denke ich. Beide Entscheidungen würden mir derzeit noch recht schwer fallen.
Denn ich glaube noch an die "Weisheit der Vielen".
Lottospieler, 29. Januar 2013, um 01:38
es geht hier um die extreme Farbe Kreuz die zu besonderen Problemen führen kann, bei 1-2 weniger kommt Kreuz viel eher in Frage. Das mehrfache Stechen bleibt mir doch immer noch. Ein möglicher taktischer Vorteil durch die gelegte Kontra Dulle im ersten sollte man auch nicht unterschätzen. Außerdem könnte der Re Partner für eigene Asse ja durchaus an den Stich kommen. Kreuz ist mir einfach zu faul weil es nicht lauffähig ist und der Partner ja durchaus sogar einen Fuchs darauf versemmeln könnte.
Tront, 29. Januar 2013, um 02:02
Wegen dieser Argumente von dir spiele ich ja auch oft und gerne Trumpf an, aber einige sollte ich dann schon noch selbst auf der Hand haben.
Ich möchte nicht mangels Masse den Erstlauf einer Farbe später mit meiner Dulle oder der Kreuzdame einstechen, weil ich keine anderen Trümpfe mehr habe.
Ich bin dieses Spiel entschieden zu trumpfkurz.
Das ist ja hier schon beinah eine Ironie des Schiksals.
Jetzt spiele ich einmal selbst kein Trumpf vor als bekennender Trumpfvorspieler und Dullenanspieler knapp unter Minimum, und einige andere Spieler bevorzugen plötzlich Trumpf. Meistens die, die sonst Fehl vorspielen.
Gut, du bist mir noch ähnlich, Hotte, was ein häufiges Trumpfvorspiel angeht, aber dieses Blatt fällt nicht in meine "Trumpfanspielkategorie" hinein.
Spartakus, 29. Januar 2013, um 09:03
@Tront
"Interessant für mich ist das die guten Mainzer Spieler jetzt bereits mit
Trumpfkürze Trumpf anspielen, aber mit Trumpflänge dagegen nicht."
Vielelicht ja ein Grund wieso die Mainzer Erfolge inzwischen Jahre zurück liegen. :-)
Im Ernst: Wer mit dem Blatt Trumpf auspielt, kann später die beiden freien Farben nicht mehr stechen oder nur noch mit Standkarten. Das kann in meinen Augen keine durchdachte Strategie sein. Außerdem zögere ich das kommende Übel doch nur 2-3 Züge hinaus. Dann muss ich eh mit Kreuz kommen. Der Kreuz König, wie mehrfach vorgeschlagen, wäre meine zweite Wahl. Auf das Nachspiel von Noddy wäre ich besonders gespannt, wenn der erste Stich mit ca. 10 Augen eingeheimst wurde. 4 Trümpfe zum Vorspielen sind dann ja noch vorhanden.
Das Pflichtsolo als Farbsolo Kreuz wegzuspielen, kommt auch ernsthaft in Betracht. Man gibt ja nun wirklich keine Stanze im Normalspiel auf und hat gute Möglichkeiten, den ohne Ansage wegzubekommen und bei guten Verläufen sogar zu gewinnen. In forgeschrittener Runde würde ich das sicherlich tun. Zu Beginn der Runde hoffe ich noch auf ein besseres Solo.
kermit, 29. Januar 2013, um 10:09
ich spiele auch Trumpf (Pik B) ... bin aber auch ein Mainzer :-), wenn auch nicht so gut, wie meine Vorredner ...
Das Argument, dass ich ansonsten nicht mehr zum Stechen der übrigen Farben komme, greift m. E. zu kurz, nach Klärung der Kreuzverteilung durch Kreuzaufspiel werden mir meine Gegner wohl kaum den Gefallen tun, mir die übrigen Fehl vorzuspielen, da meine Karte dann leicht auszurechnen ist ...
Im Übrigen halte ich es für falsch, zu versuchen, um jeden Preis, mit meinem Blatt die meisten Stiche zu machen (und dabei meinen Partner in die Falle zu locken) ... ich favorisiere eine Spielweise, bei welcher ich das Blatt meines Partners bestmöglich unterstütze, daher spiele ich (ergebnisoffen) Trumpf ... Kreuz werde ich bei geeigneter Sitzposition später immer noch spielen können (ich habe habe ja eine Dulle)
boomer01, 29. Januar 2013, um 10:13
ist doch wie beim poehlen - flach anspielen, hoch gewinnen
akaSilberfux, 29. Januar 2013, um 10:53
Ich kann die Spieler an Pos. 2 oder Pos. 3 auch noch im 3. Stich f*****, habe dann aber eine Idee, ob ich meinem Partner damit den Dolch in den Rücken ramme oder nicht.