Stoni, 29. Januar 2013, um 11:27
Eben, genau, es kann sehr wohl Sinn machen, sich variabel zu halten, auch wenn der ein oder andere diesen nicht zu erkennen vermag.
Ex-Füchse #16890, 29. Januar 2013, um 13:24
Naja, Kermit, natürlich müssen die besagten Fehl irgendwann auf den Tisch, die Frage ist nur, ob die Re-Partei zu diesem Zeitpunkt noch über Trumpf verfügt.
Vielleicht finden ja auch die Anhänger des Abziehens einige charakteristische Beispiele, bei denen ihre Spielweise gewinnt, aber das "blinde" Fehlschieben verliert.
Das würde mir zumindest mehr zum Verständnis helfen, als die bisherigen Postings, die meist nur eine Wiederholung von bereits gesagten Fakten darstellen.
kermit, 29. Januar 2013, um 15:45
zuletzt bearbeitet am 29. Januar 2013, um 16:08
In Reaktion auf BW ergänze ich wie folgt:
Ich spiele die Alte vor und unterscheide dann wie folgt:
1) RE-Ansage vom Partner (Wahrscheinlichkeit >50%) ... Ich spiele einen Trumpfausstieg (Alte, Dulle, Dulle, Blaue mit Zögern), da ich meinem Partner ungern und falls überhaupt nur einmal Fehl vorspielen möchte ... Sollte meinem Partner der Trumpfausstieg nicht gefallen, hat er Mittel und Wege, mich davon abzubringen (Zögern) ... Somit lege ich die Kontrolle für das Abspiel komplett in die Hände meines Partners ...
2) keine RE-Ansage des Partners und keine Gegenansage ... Plan zunächst wie 1) ... Nachdenken über andere Möglichkeiten in Abhängigkeit von der Sitzposition des Partners (insbesondere vor der Blauen) ... habe ich da aber keine Idee, bleibe ich beim Trumpfausstieg und spiele dann genau einmal einen Fehl vor (mein Partner wird die Blaue wohl kaum rausnehmen, wenn er kein RE hat) ... der "Schaden" bei dieser Abspielweise hält sich selbst beim Horrorszenario von BW in Grenzen (ca. -2 anstatt +1) ...
3) keine RE-Ansage des Partners aber Gegenansage (sehr unwahrscheinlich) ... in diesem Fall fange ich wohl im 3. Stich an, in Fehl zu wühlen, da ich davon ausgehe, für die RE-Partei nichts kaputt machen zu können ...
Die Diskussion über Gegenbeispiele ist m. E. müssig ... spontan würde ich an Blätter mit 7-8 Trumpf, einem blankem Kreuz Ass und zwei Pik oder einem einfach besetzten Kreuz Ass mit einem Single Pik denken, mit dem Horrorszenario, dass entweder das blanke Kreuz Ass zugelegt werden muss oder dass der Zweitlauf in Kreuz von Kontra gestochen wird ... da habe ich mich aber nicht eingehender mit beschäftigt ...
Tront, 29. Januar 2013, um 15:57
Christian, da du gestern ja 2 Beispielhände für einen besseren Cross-Ruff aufgeführt hast, wie wäre es mit diesem nicht so ungewöhnlichen Blatt deines Re-Partners an Position 3:
Hier wäre sicherlich das Abspielen der eigenen Trümpfe wesentlich hilfreicher für den Partner als ein Versuch mit dem aufgezeigten Cross-Ruff. Du wolltest ja selbst ein Beispiel haben. Dies wäre eines.
Und dann wäre auch das begleitetede Zögern im 4. Stich von mir für meinen Partner keine Verwirrung (so Terry), sondern eine zusätzlich Hilfe für ihn, sein Spiel danach auszurichten. Er nimmt dann meine Pik-Dame heraus oder eben nicht. Aber er sollte zumindest wissen, dass ich keinen Aussteiger mehr habe.
Falls der Spieler sich mit diesem Blatt bereits zu einer Sprungansage verpflichtung fühlt, er hat ja keine Fehlverlierer mehr, müsste man spielerisch diesen Weg ja auch beschreiten.
Oder wie verhaltet ihr euch mit diesem Blatt, wenn nach dem gelaufenen Pik-As eine vorgespielte Kreuz-Dame ohne Ansage auf euch zukommt?
Finde ich zumindest sehr interessant.
Ex-Füchse #4596, 29. Januar 2013, um 16:56
In Hottes erstem Beitrag
[zitat]
das so so ein komischer Vorschlag von Noddy kommt muß mich nicht
wundern. Ich muß nicht immer der Chef im Ring sein wie er meint. Man
darf Ansagen auch mal getrost dem Partner überlassen. Wichtig ist nur
die korrekte eigene Blattbeschreibung.
[/zitat]
Und dann
[zitat]
zu Kvothe,
bevor du andere als dumm hinstellst solltest du darüber nachdenken
das es IMMER verschiedene Möglichkeiten der Spielweise gibt und JEDER
das Recht hat hier seine eigene darzustellen, vlt auch eine die dir
nicht zusagt oder gefällt.
[/zitat]
OMG
Kvothe, 29. Januar 2013, um 17:28
@Tront
Sicherlich kein ungewöhnliches Blatt, aber schon sehr am Vorteil des Trumpfaufstiegs angelehnt. Wie wäre es denn mit einem Kreuzfreien 8-Trümpfer an 4? Dafür müsste man in deinem Beispielblatt nur das Kreuzass in einen Pik verwandeln und das ganze auf die vier schieben. Höre ich Re von meinem Partner an 2 werde ich ohnehin Kreuz schieben.
Es kommt halt immer auf die jeweilige Verteilung und die Position an, mich wundert es nur, dass hier von 'blindem' Fehlschub gesprochen wird.
Gefühlt läuft für mich das Trumpfleerspiel eher gegen die Wand.
Ex-Füchse #4596, 29. Januar 2013, um 17:41
Leifs Beispiel deck ich mit sofort Kreuz locker ab, zu 50% hält er das erste As, wird es abgeholt muss das Herzas auch erstmal auf 2 sitzen. Im weiteren Verlauf habe ich meine Nachspielfarbe in Kreuz gefunden.
kermit, 29. Januar 2013, um 19:40
Was mir an der hier diskutierten abweichenden Spielweise (zunächst Alte ohne Spruch, dann direkter Wechsel auf Fehl nach Re-Ansage; siehe z.B. BW) nicht gefällt, ist, dass der Schwanz versucht mit dem Hund zu wedeln (bildlich gesprochen) ... zunächst wird dem Partner die Kapitänsmütze aufgesetzt (er darf alleine entscheiden, ob er überhaupt RE sagt) und dann durch den Fehlschub direkt wieder entzogen ... ich kann mir nicht vorstellen, dass das richtig sein kann ...
Wenn man davon ausgeht, dass diese Spielweise erfolgsversprechend ist, sollte man die Alte entweder mit RE spielen oder direkt auf Fehl wechseln (ohne zwischengespielte Alte, so wie dies Noddy vorgeschlagen hat) ... das wäre wenigstens konsequent
Was für die Cross-Ruff-Variante (mit oder ohne die zwischengespielte Alte) sprechen könnte, ist ein ggf. besserer Einsatz der Blauen ... beim Trumpfausstieg wird sie im Extremfall verschenkt ...
Was m. E. gegen die Cross-Ruff-Variante spricht, ist das Risiko, eventuelle Stärken im Partnerblatt durch falschen Anschub zu eliminieren (der Tempovorteil, den man durch das Aufspiel hat, wird für einen spekulativen Fehlschub aufgegeben) sowie langfristig gesehen ein Vertrauensverlust (infolge des Einbaus von Sicherheitsstufen für einen unberechenbaren ("zaubernden") Partner) ...
In Summe überzeugt mich das Fehlgeschiebe bei RE-Ansage des Partners aus den vorstehend genannten Gründen nicht ... für mich ist mein Partner, wenn er RE sagt, Kapitän und ich spiele so wie durch das Vorspiel der Alten angekündigt weiter ... aber das bleibt jedem selbst überlassen, welche Variante er bevorzugt
jensbonath, 29. Januar 2013, um 20:01
Bleibt nur zu hoffen, das er jetzt die Pikdame auch als Ausstiegstrumpf sieht und nicht denkt: Au fein, mein Partner will mir jetzt auch noch die "k90"-Ansage schmackhaft machen. Ja, ich weiß das der Aufspielende dann ja eigentlich auch ein Pikdamenaufspiel mit "Re" hat - nur halte ich diese Spielweise selbst bei ca. 50% der DDV-Eventsteilnehmer für schwer erkennbar.
kermit, 29. Januar 2013, um 20:32
Bei meiner beabsichtigen Spielweise (1. Stich: Pik (vorgegeben von Ossi); dann Alte, Dulle, Dulle, Blaue mit Zögern) wird die Blaue erst als 5. Karte und somit deutlich nach dem möglichen Absagezeitpunkt gespielt.
EvilNephew, 29. Januar 2013, um 22:53
Bisher habe ich noch keine Lösung gelesen, die mich 100% überzeugt hat.
Kvothe, 29. Januar 2013, um 23:01
Die Kapitänsfrage kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Woher soll mein Partner denn beim Vorspiel der Alten ahnen, dass ich die angekündigte DD vorweg verblase?
Ex-Füchse #4596, 29. Januar 2013, um 23:06
Er sieht es bevor er K90 sagt
akaSilberfux, 29. Januar 2013, um 23:48
Die Re-Partei hat in diesem Spiel aller Wahrscheinlichkeit nach mindestens 6 Stiche, wobei sie einen 25er Pikstich bereits hat und der andere Re-Mann sich seinen
Wenn wir also die DD verschweigen, verzichten wir auf die Ansagepunkte mit einem halbwegs ordentlichen Partner.
Die größere Gefahr sehe ich im Überreizen; daher empfehle ich die Bremse in Abhängigkeit von Partners Sitzposition und Verhalten.
Der Vorteil der Sitzposition entsteht vor allem bei einem trumpflangen Partner an Pos. 4. Mit einem Partner an Pos. 2 ist der Besitz weiterer Trümpfe schlecht. Zum Stechen der vierten Kreuzrunde oder dritten Herzrunde wird man meist eh nicht kommen, also kann man auch aussteigen.
Ossi, 30. Januar 2013, um 00:59
Da der erste Pik mit
, also absteigend bedient wurde, was haltet ihr von (mit Re) nach?Spartakus, 30. Januar 2013, um 07:59
Mir gefällt es nicht. Der Partner kann auf jeden Fall das As haben. Und für diesen Fall kommt jetzt der Gegner für die Asse ran. Das finde ich zu teuer wo der Partner ja auf jeden Fall über Trumpf erreichbar ist.
Auch wo der Griff zu 1. erfolgt ist, würde ich hier 2. , 3. (Alarmzeichen für den Partner), 4. und 5. spielen. Der Partner kann dann entscheiden ob er die Blaue für das Erreichen des Anspiels rausnimmt oder ein Fehlvorspiel in Kauf nimmt.