Wenn niemand antwortet, kann man das eigene Kontra doch trotzdem noch hinterherschieben.

Es gibt schon Unterschiede zwischen Re und Kontra.

zitat jensbonath: "frage ich laut, ist die Antwort ja wohl immer Pflicht!"
Sicher, nur frage ich mich, was daran so toll sein soll. Der Partner muss die 90 mit einer schwarzen Überlänge nun geben, wird überstochen, man ist direkt zwei schwarze Fehlstiche los und muss nun ganz schön knabbern um die 151 zu erreichen. Nene, nich mit mir...
Warum soll ich mich künstlich unter Druck setzen, wenn ich zunächst einmal still fragen und entspannt die Lage sondieren kann. Es gibt dazu Ausnahmen, wozu dieses Blatt jedoch meiner Ansicht nach nicht gehört.

OK. Dann eben stille Abfrage bei 65 - 110 EW. Dann brauchen wir auch keine Diskusstion über den EW. Laut ES soll man bei 110+ als Kontra das Kontra vorab geben ....

Zitat Murks: "Wenn niemand antwortet, kann man das eigene Kontra doch trotzdem noch hinterherschieben."

Für mich ist das in jedem Fall eine Abfrage wert. Ein eigenes KO kann man auch zum letzt möglichen geben. Aber eine Anfrage finde ich besser als das eigenes KO.
Ich möchte ja möglichst sinnvoll Kreuz-KönigPik-Neun entsorgen, da hilft es wenig wenn mein P mich kennt aber ich nicht ihn. Kommt in Stich 2 Herz-Ass muss ich stechen oder abwerfen, habe ich mir die Information in 1 nicht beschafft ist es zu spät.

Antwortet 1, findet man die K9 wenn die fehl entsorgt sind.
Antwortet 1 nicht und man kann stechen, kann man noch auf die 2. Dulle fragen, je nach dem wie teuer es bis dahin geworden ist.

Die Frage ist nicht Abfrage oder nicht sondern "stille Abfrage" oder "laute".

Abfragen wollen manne, jens und andere ja ebenfalls Charlie. Die Frage lautet "Groß oder still".

:)

Mannes Idee der großen Kontra-Abfrage ist sicherlich im Hinblick auf das zu beschreibendende sehr starke Kontra-Blatt richtig. Das war es aber auch schon.

Ich persönlich nehme sie trotzdem nicht vor, zumindest nicht an Tischen, wo ich zunächst koventionsgetreu erst besser still abfragen kann.

Zur Begründung: Ein Spieler, der sich schon scheut das Kontra auf eine stille Abfrage zu treffen, wird sich jetzt erst recht schwer tun, den weitreichenderen Schritt einer noch riskanteren Absage gleich mit vorzunehmen. Das ist meine Erfahrung. Außerdem beraube ich mich der Möglichkeit einer eigenen vorzeitigen keine 90-Absage, um ein Trumpfvorspiel im 3. Stich zu forcieren. So kommt noch in diesem Spiel (unnötig) ein Herz-As des Partners auf den Tisch, obwohl man eine Schneiderunde in Trumpf vom Partner wesentlich lieber gesehen hätte.

Auch ist das Legen seiner Herz-Dame mit keine 60-Absage allenfalls sein zweitbester Zug. Hier gehört seine Dulle mit keine 60-Absage gelegt, um mit der Herz-Dame die nächste(n) gegnerische(n) Dame(n) besser herausschneiden zu können.

Mein Partner wird in diesem Spiel zwangsläufig das schlechtere Blatt gegenüber meinem halten, d. h. ich werde in der Regel ohnehin alle weiterführenden Absagen selbst treffen (müssen), also ist der Vorteil eines Vorab-Kontras für meinen Partner eher von geringem Wert.

In deinem speziellen "Vereinsfall" lasse ich deine Spielweise als Optimierung natürlich gelten, wenn es zu viele Verweigerer der stillen Abfrage bei euch gibt. Dann ist ja zwansläufig ein Sinn im Umdenken gegeben.

Auch ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Kontraansage im ersten Stich, wenn ich z. B. selbst über gute Ausspielasse verfüge, damit dann mein Partner später ungefährdeter zur mögliche Mehransage gelangen kann. Hier halte ich nicht so viel davon. Man kann alle Absagen peu a peu erfolgen lassen und ggf. mit einer Sprungabsage noch fortsetzen. Diese Möglichkeit würdest du dir andernfalls selbst nehmen.

Das ist zumindest meine Erfahrung. Gern würde ich auch noch Stellungnahmen der anderen Spieler hören.

@Tront
Danke dass Du auch an mich denkst ;)

@mannewolff/Friedrich
Ich sehe das ähnlich wie Tront.
Auch wenn ich ne Bombe auf der Hand habe muss ichs nicht gleich zeigen.
Wie bei der stillen Abfrage, fragt auch die Laute nur nach bist du P oder nicht. Ein zuverlässiger P antwortet auch ohne Trumpf.
Somit gebe ich KO und erhalte K9 ohne zu wissen wo die Dulle ist. Um die zu erfragen sind wir bei K6, ohne zu wissen wo die T-Vollen stecken, ohne zu wissen ob ich meinen 2ten Fehl entsorgen kann.
Vielleicht ist der Fuxx hier auch so scheu wie ein Reh, aber meine Wunschvorstellung in dem Spiel wäre.
Abfrage auf KO (KO vom P)
2 Lauffähige Asse zur Entsorgung meiner Fehl (K9 von mir)
Frage nach Dulle (ggf. vom P K6)

Mich musst du nicht überzeugen Fuxx - habe ja bereits geschrieben, dass ich die stille Variante bevorzuge.

Auch wenn man ne Bombe hat kann man das zeigen, es ist ein Weg Absage(n) zu finden.

Natürlich hinkt Mannes Beispiel, weil er diese Ansage mit Rücksicht auf den Spieler macht der stille Abfragen ignoriert.

Der Grundgedanke ist ja durchaus deutlich geworden Micha. Ich frage mich halt nur, ob hier der Nutzen wirklich in einem vertretbaren Verhältnis zum Risiko steht.
Wie ich oben bereits schrieb, gucken wir ganz schön blöd aus der Wäsche, wenn die erste (beim Partner möglicherweise lange) schwarze Farbe hinten abgestochen wird. Bei der stillen Abfrage kann man die 90 in diesem Fall eventuell nochmal überdenken.
Wege zur Tiefabsage gibt es doch auch andere. Wie Fuxx schon schrieb kann ich zum Beispiel bei der 2. schwarzen Farbe mir vorzeitiger 90 Trumpf forden und dann eventuell auf die Dulle fragen.

Es geht um die Aussage " wir gewinnen unabhängig von deinen Karten", die 90 zu sagen wenn Bedingungen eingetroffen sind hat eine ganz andere Qualität. Dafür sind die Lenkmöglichkeiten begrenzt, eine Konzession an die Tischbesetzung halt.

im prinzip ja, aber es ist doch eine verfrühte an- absage und das als kontra, warum sollte ich so ein unnötiges risiko eingehen?
die absage kann ich oder der partner doch noch genauso treffen einen stich später.
was ist wenn die erste angeschobene farbe krumm sitzt und vom gegner gestochen wird? dann biste hochwahrscheinlich dein zweites fehl an den gegner auch los und das spiel ist so gut wie sicher um.

Es geht um die Aussage " wir gewinnen unabhängig von deinen Karten", die
90 zu sagen wenn Bedingungen eingetroffen sind hat eine ganz andere
Qualität. Dafür sind die Lenkmöglichkeiten begrenzt, eine Konzession an
die Tischbesetzung halt.

genau friedrich, 100% deiner meinung.
absagen müssen zu über 90% sicherheit stehen, da seh ich das problem.

Die 90% werden locker erfüllt.

Okay Noddy, angenommen der Durchlauf eines Anschubs liegt bei über 90 Prozent (du weißt, mit den Zahlen hab ich's nicht so), sehe ich hier dennoch ein Problem:
Sollte mein Partner nun wirklich 4 oder gar 5 einer schwarzen Farbe halten, ist er gezwungen, die 90 zu geben, obwohl er weiß, dass der erfragte Durchlauf der schwarzen Fehl wohl nicht erfüllt wird.
Ich bringe ihn also (wenn auch in vielleicht nur 5 Prozent aller Fälle) in ein fieses Dilemma, welches ich vermeiden könnte, wenn ich eine andere, ebenfalls durchaus gangbare Strategie fahren würde.

ein weiteres Problem sehe ich wenn ich auf einen Partner treffe der außer den geforderten schwarzen Assen keinerlei Stärken hat und vlt nur 3-4 Trumpf.
Es sind 4 Trumpfvolle im Spiel plus Dulle die ich nicht verorten kann, außerdem droht bei einem trumpfkurzen Partner auch ein Fehlüberstich vlt sogar mehrfach.
Die Verantwortung für eine geforderte k90 Absage ist zu hoch und das vorab Kontra zu riskant mE.

Noddy, die 90% werden nicht erfüllt.

Natürlich gibt es gangbare Alternativen, ich würde ja auch nicht so spielen.

Ach Hotte

Alles richtig gemacht, Manne. Den Mutigen gehört die Welt. Wer seine Karte nicht sauber beschreiben will, weil er lieber nimmt als gibt, wird niemals in den Genuß solcher Spielergebnisse kommen. Das nächste Mal fangt Ihr auch noch den Fuchs und sagt die 30 an :=)