Die Frage gab's bestimmt schon, nur habe ich sie nicht auf Anhieb per Suche gefunden.

Es geht um ein Bubensolo (bzw. Damensolo), bei dem man als Aufspieler der Gegenpartei den blanken Kreuzbuben (bzw. Kreuzdame) hält.

Exemplarisch in diesem Spiel:
https://www.fuchstreff.de/spiele/22038642

Am Tisch hatte ich nun mit einem anderen Spieler darüber diskutiert, ob man den Buben anspielen sollte oder nicht. Wir haben festgestellt, dass wir wohl beide von guten Spielern unterschiedliche Begründungen gehört haben.

Spielt man den Kreuzbuben nun an, weil er sonst weg ist?
Oder spielt man ihn lieber nicht an, weil man damit auch den Mitspielern den Trumpf zieht und den Alleinspieler quasi unterstützt?

Zusatzfrage: Ich hätte wohl Pikass gespielt, da ich zur 10 noch 2 weitere Karten habe und damit keine Angst vor Ass-10 vom Alleinspieler haben muss. Richtig?

Pik-AssPik-ZehnPik-DamePik-Ass
Karo-ZehnKaro-ZehnKaro-AssKaro-Neun
Karo-KönigKaro-AssKaro-NeunHerz-Bube
Herz-ZehnHerz-AssHerz-NeunHerz-Zehn
und Ko hat noch beide Kreuz-BubeKreuz-Bube, sicherer Sieg.

Ok ich hab mir alle Karten angeschaut und zurecht gelegt aber Kreuz-Bube abziehen ist immer falsch, da kann es keine 2 Meinungen geben. Ich spiele hier in Ermangelung echter Alternativen auch Pik-Ass, ob ich dann aus Intuition mit Karo-Zehn fortsetze weiß ich nicht.

Pik-Ass ist klar.

Karo-Zehn ist für mich erste Weiterspiel-Wahl, von 1 nach 4,
hält der Solist beide Asse, ist sie ohnehin weg.
Warum klein bei 2 Kreuz, warum nicht 10 von 2 Karo?
Pik scheidet aus wegen Abwurfgefahr
Herz aus 3er Länge auch mit der 10 ..

Und Karo-Rückspiel ist selbstverständlich. An guten Tischen ist dieser Verlauf mMn völlig normal.

100% ist KrBube falsches Aufspiel im 1. Stich.
Ich raube den Mitspielern Einstechmöglichkeiten, wie hier mit Karo-Nachspiel.
Ich kläre dem Solisten, wie die Buben sitzen.
ZB nicht Kreuz-BubeKreuz-BubeKaro-Bube
Und das noch bevor er Re sagen muss. Und das wegen 8-16 Augen.

Kreuz-Bube Never ever, das machen nur sehr unerfahrene Spieler.

Trtre, ich wüsste gern einmal den Namen von den angeblich guten Spielern, die den Buben abziehen würden. Ich kenne nämlich keinen einzigen davon.

Gerade, wo ich Pik aus einer Viererlänge selbst vorspielen kann, klaue ich doch nicht einen möglichen Buben meines Partners, der evtl. den zweiten Piklauf noch bequem einstechen könnte.

Aber auch in anderen Spielsituation ist es eigentlich nie gut, den blanken Buben abzuspielen, die ganz wenigen zufälligen Ausnahmen des Zusatzstiches gleichen bei weitem die übrigen fehlgeleiteten Spiele nicht aus.

Ich spiele den Buben nur an,wenn ich 113 Augen liegen habe. Da nehme ich die 8 Augen mal so nebenbei noch mit.

Das wäre natürlich eine begründete Ausnahme.

Danke, gerade auch für die Gedanken, wie man weiterspielt.

@ Tront
Ich würde den Buben auch nicht spielen. Ich dachte erst, er meinte einfach nur, dass er es mal gehört hätte. Deswegen habe ich extra nachgefragt, ob er es von guten Spielern hätte - was er bejahte.
Ich hatte ihm ohnehin versprochen die "Antwort" zu schreiben. Ich werde ihn einfach auf diesen Thread aufmerksam machen, vielleicht kann er noch einige Dinge zu den guten Spielern sagen, von denen er das hat.

Ich ziehe regelmäßig meinen Standbuben ab, wenn ich glaube dadurch zu gewinnen. Bsp. sind bereits gestohlene Stiche beim Solisten (blankes As gefunden, As aus As x abgestochen), weil ich durch die Rettung des Kreuz-Bube einen weiteren halben Stich klaue. Das reicht bei den meisten Soli zum Sieg.

Aber das ist ja niemals im 1. der Fall ))

Ein paar Spielsituationen wird es natürlich geben, wenn z. B. zwei Fehlsstiche bereits bei uns liegen und ich gerade den Solisten überstochen habe im dritten Stich, sollte ich meinen jetzt blanken stehenden Trumpf wohl besser abziehen, dieser Zusatzstich sichert häufig den Spielgewinn. Solche Spielsituationen hat Terry ja auch aufgeführt.

Allerdings ist ein solcher Spielverlauf klar zu unterscheiden gegenüber einem Bubensvorspiel im 1. oder 2. Stich, wo der Solist während des Ansagezeitpunkts wichtige Informationen über die Trumpflage zusätzlich erhält.

Im vorliegenden Spiel griff ein Gegenspieler zum sofortigen Vorspiel des blanken Bubens und diese Maßnahme wurde zu recht verurteilt.