#22.281.131

Hallo,

zu obigen Spiel würde ich gern eure Meinungen zu 2 Dingen hören:

Frage 1: Sagt ihr mit dem Blatt vor dem 2. Stich Kontra an?

Frage 2: Was spielt ihr im 6.Stich?

Meine Gedanken zu 1.:
30 habe ich, Kreuzass + Pikdame dazu sollten 60-70 Augen ergeben. Dazu noch Herzass und 2. Piklauf. Eigentlich eine Ansage.
Allerdings wird es schwierig, mit der Pikdame einen Stich zu bekommen. Den 2.Piklauf steche ich wohl nicht allein (30 Augen im 1.Stich), Herz ist immer so ein wenig wacklig (allerdings geht das Ass nach Ansage zu rund 2/3 durch, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt). Außerdem habe ich in Trumpf nichts zu melden - außer eben mit der Pikdame; nicht direkt schlimm, aber bewirkt immer so ein ungutes Gefühl vor einer Ansage.

Meine Gedanken zu 2.:
Ist so eine typische Situation. Man ist Kontra, nicht gerade trumpfstark, aber alle Fehlkarten sind unschön für den Partner. Durch den 5. Stich weiß ich, mit wem ich spiele (Pik-10 im 1.Stich, Pik-9 im 5.Stich). In Herz wird er hinten überstochen, in Kreuz ist alles außer meiner 10 raus. Andererseits ist die Kreuz-10 eine Standkarte, er kann also vielleicht günstig abwerfen - dummerweise der Re-Spieler an Pos2 auch. Ist Trumpf also doch die richtige Wahl, so schwach man auch ist? (oder sagen wir mal, nicht sonderlich stark)

Ich sage mit deiner Karte auch kein eigenes Kontra, aber ich frage deutlich(er) ab. Du hast etwa 7 Sekunden gezögert, das hat deinem Partner mit einer Doppel-Dulle anscheinend nicht zur Ansage gereicht. Grauzone. Also länger zögern. Nach der Augentheorie hat man fast ein eigenes Kontra, deshalb frage ich mit solchen Blättern gern still ab. Ist mein Partner bereits im Besitz einer Dulle, gewinnt man solche Spiele meistens.

Hat der Partner gar nichts auf der Hand darf er die Ansage jetzt gern weglassen und die Abfrage hat ein Re möglicherweise verhindert. Mit diesen 6 - 8 Trümpfern ohne eigene Dulle mit 2 - 3 gangbaren Assen frage ich in der Regel immer nur still ab und gebe kein eigenes Kontra. Damit nicht ein ansagefreudiger Partner mit einer Dulle und kleinen Zusatzstärken unnötig erhöht, jedoch meistens das Kontra dann auch findet.

Da dieses Spiel keine Ansage erfolgte, spiele ich wohl im 6. Stich eher Fehl vor, wichtige Zweitläufe gibt es nicht mehr, und weil du noch gar nicht weisst, wie stark dein Partner ist. Dieses Spiel gewinnt zumindest alles.

Hier sieht man, was die Rahmenbedingungen so ausmachen.
Ich hatte ja 2 Runden lang vorher immer direkt und teuer in die Gesichtsmuskulatur rein bekommen, war daher verzweifelt und kämpfte gegen das Gefühl an, nie wieder Doko spielen zu wollen. Ein kleineres Anzögern ist mir da nicht genug der frohen Botschaft.
Spielst du Kreuz-Ass im zweiten, wäre mir das ein zweites Signal gewesen, das hier Ko kommt, mit dem ich was anfangen kann. Herz ist natürlich genau das Gegenteil, hab ich selbst mehr als nötig.

Den 6. Stich sehe ich wie Tront, aber im 2. wäre Kreuz meine Wahl gewesen - wegen des oben beschriebenen Signaleffekts und weil es doch etwas mehr Laufwahrscheinlichkeit hat.

Das wir hinterher beide der verpassten Ansage nachgetrauert haben, war mir wie eine Kopfschmerztablette^^

Ich hätte das Kontra selbst gesagt; der Piklauf ist nicht wertlos, weil ein 10er von Kontra kommen dürfte und der andere auch von As - 10 gelegt worden sein kann.
Also hat man einen Erwartungswert von
31 + 15 (Herz) + 25 (Kreuz) + 15 (2. Pik) + 15 (Pik-Dame) = 101

Nach dem Vortrag von Papa (Partner abstechen mit Karo-König, um Pik-Neun nachzuspielen???) hätte ich wohl zur Herz-Neun gegriffen. Damit verbesserst du die Chance, mit deiner Pik-Dame einen Stich zu machen.

Ich hätte trotzdem auf Verdacht ko gegeben 2 asse ohne ansage Tendenz ko da reicht mir das kurze zögern aus mit deinem blatt Nudel ;)

Danke erstmal.

Also richtig zögern, vielleicht sogar selbst Ko sagen.

Zum Zögern: Es war nur so halb gezögert. Ich war einfach am Überlegen, ob ich selbst Ko sage. An richtiges Zögern habe ich gar nicht gedacht. Zum Einen reagiert meistens ohnehin niemand (egal wie stark das Blatt), daher bin ich das nicht gewohnt. Zum Anderen war mir nicht so wirklich bewusst, dass ja auch so eine Situation zur stillen Abfrage genutzt werden kann. Muss ich demnächst unbedingt vermehrt beachten.

Wie man bei mir am 9. Stich sieht, bin ich übervorsichtig geworden. Sauberes Spiel bin ich gar nicht gewohnt. Da sticht man schon mal den vermeintlichen Partner ab, weil man denkt, dass da wieder zufällig Karten auf den Tisch befördert wurden...

@ PapaSpagetti
Erst Herzass hat einen klaren Grund: Kreuz-Doppelass. Klar hat Kreuz die höhere Wahrscheinlichkeit, aber dort kann mir ja nichts passieren. Geht Kreuz, geht der an mich.
Und wer sich bei 60 Augen für den Gegner nicht über eine verpasste Ansage ärgert, macht irgendetwas falsch. ;) (bis auf Ausnahmen)

Bei Doppelassen gebe ich selbstverständlich auch zunächst Einzelassen den Vorzug beim Anspiel. Ausnahme bleiben Karten zum Einklinken in Hochzeiten. Hier hätte ich das wirklich lauffähigere As (also Kreuz-As) vorgespielt, in allen übrigen Fällen wie auch diesem spiele ich mit Zögern zuerst mein Herz-As.

Terry gibt sogar ein eigenes Kontra. Kann man sicherlich machen. Ich persönlich habe an spielstarken Tischen, wo das Kontra in der Regel auf eine Abfrage nicht ausbleibt, die Erfahrung gemacht, dass ein "nur" Abfragen mehr Vorteile bringt und eine genaue Blattbeschreibung liefert. Die 101 Augen sehe ich auch schon als absolute Obergrenze an, kommt mir ein As abhanden, liege ich punktemäßig schon nicht mehr im Soll.
Daher frage ich ab, ohne ein eigenes Kontra zu geben.

Wie ist ist allgemeine Tendenz?
Gebt ihr übrigen Spieler das eigene Kontra damit oder
fragt ihr (meist vor dem 2. Stich) still ab? Das würde mich schon interessieren.

Vielleicht sollte ich ja selbst noch ansagefreudiger mit den Kontrablättern ohne große Trumpfstärke werden.