Doppelkopf-Strategien: Wies spielt man dieses As-Solo und sagt man auch etwas darauf an?

Tront, 17. April 2013, um 02:11
zuletzt bearbeitet am 17. April 2013, um 02:16

Ein aktuelles Spiel von Dienstag, 16.04.2013, 20.04 Uhr im Vereinsspielokal Holzwurm. Also diesmal keine 20 Jahre her.

Der Solist (Spiel 18 am Vierertisch) an Postion 4 sagt auf einen Vorbehalt von mir an Postion 3 ebenfalls Vorbehalt mit an. Wir haben beide noch kein Pflichtsolo gespielt. Er hat also noch Aufspiel mit dem Blatt. Ich selbst hatte kein Solo, aber eine schöne Hochzeit.

Aber hier das Blatt des Solisten:
Karo-AssKaro-AssKaro-DameKaro-BubeKreuz-AssKreuz-KönigKreuz-BubeKreuz-NeunPik-AssPik-AssHerz-AssHerz-König
Wie eröffnet man eigentlich am sinnvollsten?

a) Karo-Bube
b) Kreuz 9
c) Karo As
d) andere Lösung

Auf auf welche Spielverläufe sagt man selbst Re?
Immerhin hält man 6 eigene Asse!

Viel Spaß bei euren Spiel-Vorschlägen!

Spartakus, 17. April 2013, um 07:24

a) und b) gefallen mir gleichermaßen gut. Tendenziell spiele ich Kreuz 9.

Re sage ich auf jedes Nachspiel außer Herz.

Ex-Füchse #16890, 17. April 2013, um 08:00

Entweder Karo von oben oder Kreuz von unten. Ein Re gebe ich im Normalfall nicht.

Seb1904, 17. April 2013, um 08:38

Ich guck mir auch erstmal Kreuz an.

Re? Ne.

Goldmurks, 17. April 2013, um 08:51

Kreuz-Neun

Keine Kompromisse!

Lusche, 17. April 2013, um 09:11

Bei einem Grundwert von 103 im 6-Stiche-Spiel brauche ich wohl 2 Volle der Gegner, ernsthaft auf einen 7. Stich spekulieren kann ich kaum. Ich denke ich würde mit einer "Nebelbombentaktik" Karoas, Pikas, Karobauer eröffnen. Im Optimalfall habe ich dann bereits die 2 Vollen eingesammelt und habe noch die Option, das mir (die Gegner haben ja nur 2 Asse da kann auch schon mal ein As ohne 10 angespielt werden, oder eine 10 kurz in das As geschoben werden) der Kreuz doch entwickelt wird. Bekomme ich auf das KaroAs einen Vollen dann mit RE!

Stoni, 17. April 2013, um 10:29

Wieviel Glück braucht man wohl, dass man schon im 1. Stich mit je einem As je einen von 2 Vollen fängt, wenn 8 bzw 10 Karten auf 3 Hände verteilt sind?
Die Chancen für 2 Volle liegen unter 1%.
In Pik bei rund 3%, in Karo rund 10%.

Ich spiele Kreuz-Neun und sollte auf bei allem ausser Herz, meinen 2. Kreuzstich entwickeln können, in Karo evtl gut tauchen können ...

Ex-Füchse #16890, 17. April 2013, um 10:49

Ich komme nur auf einen Minimalwert von 93.

Das Entwickeln eines 7. Stichs ist natürlich der Schlüssel zum Sieg. Auf der anderen Seite reicht ein 7. Stich nicht notwendigerweise zum Sieg. Im Allgemeinen benötigt man zwei gefangene Volle. Aus diesen Grund würde ich Karo keinesfalls unterspielen, weil sich dadurch meine Chancen einen Karovollen zu fangen, deutlich verschlechtern würden.

Goldmurks, 17. April 2013, um 11:02

Je länger ich mir das Blatt anschaue, desto weniger sympathisch wird es mir!
Re sage ich damit nur, wenn jemand darauf pocht und mir etwas scharfkantiges an die Kehle hält ...

Lusche, 17. April 2013, um 11:24

66 + 18Feindkarten=7x0, 6x2, 5x3=93 mea culpa.

Lottospieler, 17. April 2013, um 12:54
zuletzt bearbeitet am 17. April 2013, um 12:59

Mit einer Karo oder Kreuz 10 wäre das ein sinnvolles Solo mit guten Gewinnchancen, die sehe ich hier deshalb nicht, die notwendigen 2 Vollen der Gegner fangen plus den 7.Stich zum Sieg kann man nur mit viel Glück erreichen.
Kommt langes Herz von jemandem und Herz nach ist sowieso Schicht im Schacht.
Gute Spieler werden Herz schnell finden dann sag ich gute Nacht, dann ist der arme Solist wieder am Zug, spielt er dann wieder von unten wird man Herz nicht nachspielen um dem Solisten keine billigen Abwürfe zu geben :-)
deshalb wähle ich d) oder e) kein Solo

Lottospieler, 17. April 2013, um 13:09
zuletzt bearbeitet am 17. April 2013, um 13:19

Die Problematik bei dieser Karte ist wie erwähnt sich eine 7.Karte hochzuspielen außer den 6 Assen plus das notwendige Fangen von 2 Vollen, die Schwäche in Herz nicht zu vernachlässigen.
Das ist nicht alles zu lösen, die Gewinnchancen sehe ich bei maximal 30%, höher nur mit schwachen Solo-Gegenspielern am Tisch die dem Solisten in die Karten spielen.
Das passiert ja oft:
In jede Farbe mal reinstochern, angespielte Farbe des Solisten zurückspielen nicht die des Partners, kurze Farben anspielen, Farbe spielen die zwar der Solist nicht mehr hat wo er sich aber billig entsorgen kann, vor allem wenn er sich erlauben konnte vorher noch mal vom Stich zu gehen.
Wenn man diese Grundregeln beachtet sind die Chancen des Solos nahe Null.

Stoni, 17. April 2013, um 13:24

Im 18. Spiel einer Liste mit HZ vor mir und ausstehendem Pflichtsolo und 2 Füchsen und einer 1 Stich-Erwartung bei der HZ drücke ich den Vorbehalts-Button schneller als mein Schatten.

Ex-Füchse #5718, 17. April 2013, um 13:28

Sparta sagt: Re sage ich auf jedes Nachspiel außer Herz.

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Warum soll ich auf eine Karte Re sagen, wo der EW unter 100 ist und ich íhn eigentlich nicht gewinnen kann. Mehr als die 6 Stiche kriege ich doch bei auch nur einigermaßen soliden Gegenspiel nicht. Spielen muss man den wohl im 18. Spiel.

Von mir die Kreuz-Neun.

makri, 17. April 2013, um 13:43

Na ja, so schlecht isser nun auch nicht. Ich eröffne den auch mit Kr 9, allein schon um Herz-Anzeige zu vermeiden, und halte bei Karo oder Kr nen 7ten Stich für relativ wahrscheinlich. Und je nachdem wie der erste Kr läuft, hab ich doch entweder auf Karo oder auf Kr brauchbare Abwürfe. Und Herz muss erstmal länger als zu 4t sitzen.

Und so kurz vor Ende sehe ich durchaus auch Chancen, dass das als Notsolo gegen den anderen Vorbehalt gesehen wird und die Gegenseite mit k90 überzieht.

Lottospieler, 17. April 2013, um 13:43

klar, die Situation entscheidet, 9 Nasse gibts aber so gut wie immer und man hat das Pflichtsolo erfüllt.
Also das kleinere Übel wählen, korrekt.
Fraglich ist nur ob ein solches Spiel das vom Turnierdoko (Liste) ausgeht und diese Gegebenheiten berücksichtigt hier anderen helfen kann die oft im Solo-und Sologegenspiel ungeübt sind, es ist für mich immer noch die breite Mehrheit (deshalb meine Ausführungen warum das Solo nur unter dem Druck es spielen zu müssen was taugt ansonsten wenig Substanz hat).
Grundsätzlich finde ich es besser hier Soli einzustellen mit höherer Gewinnwahrscheinlichkeit als dieses hier.
Dieses hier ist dann leider wieder nur was für 'Experten'.

Goldmurks, 17. April 2013, um 14:07

Jein, Hase!
Es ist durchaus legitim und mMn sinnvoll, bei Spielbesprechungen auch die Begleitumstände (hier eben die bald drohende Vorführung bzw. Abwenden einer gegnerischen HZ) zu betrachten.
Selbst wenn man zu dem Schluss kommt, dass das Solo wohl eher verloren denn gewonnen wird.

Ex-Füchse #16890, 17. April 2013, um 15:25
zuletzt bearbeitet am 17. April 2013, um 15:25

Manne, der Unterschied zwischen Erwartungswert=Durchschnittswert und Minimalwert ist dir aber bewusst, oder?
Ersterer wird wohl schon deutlich über 100 liegen.

Ex-Füchse #5718, 17. April 2013, um 15:49
zuletzt bearbeitet am 17. April 2013, um 15:53

In der Tabelle von NON STOPP wird Augenminimum mit Erwartungswert gleichgesetzt. Der Minimalwert ist 93, das ist sicherlich genauer.

Das ES spricht von Mindestaugenzahl.

Ex-Füchse #16890, 17. April 2013, um 16:08

BS Non mal wieder ... ;-)

irki, 17. April 2013, um 16:11

Das Solo würde ich immer spielen. Kreuz 9 Eröffnung gefällt mir am besten.

Tront, 18. April 2013, um 05:58

Also das 6-Asse-Solo lief jetzt so ab:

1. Stich: Kreuz-NeunKreuz-ZehnKreuz-ZehnKreuz-König
2. Stich: Pik-KönigPik-NeunPik-Zehn von meiner Doppelzehn zu viert, am liebsten hätte ich sie noch mit Kontra daraufgelegt, und am besten hätte ich sie im Nachhinein nach Kartenlage aber gar nicht gelegt; weder ein Partner zögerte noch hielt ich ein einziges As. 2 Asse fehlten ja auch nur dem Solisten.

Allerdings wurde meine 9-trümpfige Hochzeit gerade "torpediert" und wir befanden uns immerhin schon in Spiel 18. Also ich machte mir schon Gedanken über eine Ansage vor dem Solisten, ich hielt immerhin neben der Pik-Doppelzehn zu viert noch eine einzelne Karo 10 zu viert. Vielleicht bin ich auch nur zu optimistisch eingestellt, was Gegenansagen angehen, aber das wollte ich meinen Partnern dieses Spiel dann doch nicht antun. Der Solist musste diesen Stich ja nun mit dem Pik-Ass mitnehmen, verzichtete aber dennoch auf ein Re.
3. Stich: Kreuz-KönigKreuz-BubeKreuz-AssKreuz-Dame
4. Stich: Pik-BubePik-DamePik-AssPik-Neun

Der Solist gewann am Ende dieses Spiel mit 127 Augen, obwohl er keine Karo 10 zieht. Also sollte man nach einer gefangenen Pik 10 im 2. Stich bei inzwischen fast 7 sicheren Stichen das Re wohl zwingend geben. Gegen eine Viererlänge in Kreuz steht jedoch der letzte Kreuz-(Bube) nicht. Ein ganz kleines Restrisiko. Aber der Solist war wohl zu unsicher, vielleicht habe ich einfach zu lange an einem Kontra von ihm überlegt.^^

Nein, es lag mehr daran, dass er das Soiel nicht richtig überschlagen hat, ich habe noch nicht überprüft, ob man das Spiel überhaupt theoretisch noch nach dem Treffen der eigenen Ansage verlieren kann, also mit Ende des 2. Stiches. Vielleicht hat ja jemand Lust, es noch auszurechnen.

Ex-Füchse #42585, 18. April 2013, um 09:21

Ich kann deinen Standpunkt mit deiner Begründung nicht so ganz nachvollziehen, leif. Wir kamen auf einen Minimalwert von 93 Pt. In Pik schnappe ich jetzt eine 10. Das bringt mich auf ca. 100. Aus dem ersten Kreuzstich ist mir noch nicht ersichtlich, dass ich einen Zusatzstich bekomme. Die Frage nach einem theoretischem Spielverlust erübrigt sich für mich dadurch.
Wenn ich jetzt allerdings alle Faktoren zusammenzähle: 1. Kein Kontra; 2. einen Vollen gefangen; 3. Kein Herzangriff; 4. keine offensichliche schlechte Kreuzverteilung; dann komme ich zu der Entscheidung, dass ich zu gefühlten 66% einen positiven Spielausgang zu erwarten habe und das Spiel mit einem RE versehe.

Tront, 18. April 2013, um 14:01

@ Irrer Ivan

Nein, man muss vielleicht nicht zwingend das Re geben, aber wenn man, wie du selbst schreibst, 2/3 Gewinnwahrscheinlichkeit in diesem Spiel vermutet, sollte man es doch deutlich eher geben wollen.

Bei einer Kreuz 4 - 3 - 3 - 2 Verteilung hat man schon 7 sichere Stiche jetzt. Um diese Art von Verteilung ging es mir mit meiner Frage, ob man dann überhaupt noch theoretisch verlieren kann.

Der Spielverlauf war für den Solisten nach dem 2. Pik-Nachspiel, welches zwar zu erwarten war, ja schon recht ungünstig. Trotzdem hat es locker zum Spielgewinn gereicht. Sollte sein Kreuz-Bube allerdings nicht stehen, verliert er dieses Spiel wohl wirklich, da er auf Karo keine 10 gezogen hat.

Er spielte jetzt weiter von oben, er könnte ja auch mit Karo-Buben noch einmal aussteigen und hoffen, das Pik nicht zu lang auf einer Hand sitzt. Das war ihm aber zu riskant gewesen. Sein Spielweg gewann ja auch, nur eben ohne eigene Ansage.

Ex-Füchse #4596, 18. April 2013, um 15:55

Auch hier sehe ich wieder wie der Solist im Ansagezeitraum nach hinten gesetzt wird, sollte man die 10 an 2 nicht besser vermeiden?

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