Cliff, 08. März 2011, um 13:16
Welche Konventionen gibt es für den Fleischlosen?
Spielt man als Gegenspieler erst blanke Asse, dann die lange Farbe und ab wann gilt die Farbe als lang?
Wann ist ein Ass-Ausspiel sinnvoll und wann nicht?
Seltsam, 08. März 2011, um 13:22
zuletzt bearbeitet am 08. März 2011, um 13:34
Also im Sologegenspiel Finger weg von blanken Assen. In den meisten Fällen spielt man damit dem Solisten seine starke Farbe sauber. In der überwiegenden Zahl der Spiele wird ein Ausspiel eines blanken Asses zu Nachteilen führen, in viel weniger Spielen zu Vorteilen.
Grobe Faustregel: Gegenspiel Eröffnung aus der längsten Farbe heraus, oder ein gedecktes As. "Gedeckt" ist ein As, wenn die 10 noch dabei ist. Das macht man so, damit von einem der Partner das vielleicht vorhandene zweite As sofort geschmiert werden kann, um die Farbe weiterzuspielen und den Solisten unter Druck zu setzen. Ausserdem dient die lange Farbe eines Gegenspielers seinen Partner oft genug als Möglichkeit, eigene Stärken zu zeigen und ein sicheres Nachspiel zu fordern. Auf diese Weise ermöglicht sich Kontra den Weg zum evtl. Sieg.
Seltsam, 08. März 2011, um 13:28
Lang gilt sie ab 4 Stück. Deshalb, weil ein Assesolo sehr oft auf As, As, 10 (+) in einer Farbe beruht. Hat nun einer der Gegner diese Farbe mit 10 lang (Fehl 10 + 3 weitere), ist die Wahrscheinlkeit nicht grad gering, einen, nicht selten sogar den entscheidenen Siegstich, zu machen.
Ex-Füchse #918, 08. März 2011, um 14:21
jo,wenn viele die Regel, As nur spielen wenn auch ne 10 dabei ist, beherzigen würden, könnten viel mehr Soli umgebogen werden.
Stoni, 08. März 2011, um 14:36
As,10,x,x ist eigentlich Bedingung für ein Anspiel.
As, 10, x allein ist zuwenig, weil ich den Solisten nicht mehr stoppen kann, wenn er As, 10, x, x dagegen hält.
Ex-Füchse #918, 08. März 2011, um 14:38
jo, ich meinte es mehr allgemein.Hast natürlich recht.
Kontra120, 08. März 2011, um 14:45
zuletzt bearbeitet am 08. März 2011, um 14:46
Zu den oben aufgeführten Sachen kann man seinen Mitspielern noch durch gelegten Karten eigene Asse anzeigen.
Wenn der Alleinspieler sein Blatt von oben runterspielt, lege ich eine niedrige Karte von meiner mit einem As besetzten Farbe und wechsel die Farbe dann. Wenn ich die Farbe nicht mehr wechsel, habe ich auch kein As mehr zum anzeigen ;-))
Ich hoffe, dass es so richtig und verständlich erklärt habe.
Spartakus, 08. März 2011, um 17:27
Wenn wir schon beim Anzeigen sind. Habe ich zum Beispiel als Gegenspieler As, 10, x oder nur As, x, kann ich schlecht das As durch Abwurf und Farbwechsel wie zuvor beschrieben anzeigen.
Also wähle ich in diesem Fall eine andere Farbe, bei der mir die Abwürfe nicht so sehr weh tun und werfe diese 2 Mal in Folge ab, und zwar in absteigender Reihenfolge (z.B. Bube und dann 9 oder Dame und dann Bube).
Dieses Hochtief-Anzeigen verweist auf ein nicht direkt anzuzeigendes Seitenas. Es kommen 2 Farben in Frage, die lange Farbe des Solisten und meine gewählte Abwurffarbe scheiden aus.
Solche Signale entscheiden die Spiele mit 8 Stichen des Solisten bei einem Fleischlosen natürlich nur dann, wenn diese von allen Spielern beachtet und kombiniert werden mit Signalen, die man von anderen Spielern bekommt. Das geht im Übrigen ohne Zögern, so dass auch die umstrittene Kartenverratsdebatte nicht greift.
Hier beim Fuchstreff gewinnt man Grotten ohne Ende, da es die meisten Spieler nicht verstehen bzw. gar nicht verstehen wollen, sich ihre Blätter zu beschreiben.