Doppelkopf-Strategien: Welche Entscheidung Solo/kein Solo und ggf. welcher Ansagezeitpunkt im Normalspiel gilt als der richtige?

Tront, 23. Juni 2013, um 19:50

Ich werde mal zu e i n e m einzigen Spiel vom Freitagabend einige Fragen verknüpfen.

Man hält an Postion 2 sitzend folgende Kontrakarte:
Pik-DameKreuz-BubeKaro-AssKaro-KönigPik-AssPik-ZehnPik-KönigPik-NeunKreuz-AssKreuz-AssKreuz-KönigHerz-Ass
Einige Spieler erwägen damit bereits ein As-Solo, in dieser Runde war aber das Pflichtsolo bereits erfüllt. Eigenes Ausspiel hätte man also nicht mehr, aber halt noch Sitzpostion 2. Es könnte ja versehentlich Pik-As aufgemacht werden, beim Öffnen von roten Farben sieht der Spielverlauf dafür eher düsterer aus.

1. Frage: Spielt ihr dieses As-Solo in Anbetracht der sicherlich unterdurchschnittlichen Kontakarte?

1a) ja
1b) nein

Für die Spieler, die sich für die Gesundmeldung entschieden haben, folgt jetzt das Normalspiel, bei dem Spieler 1, der Aufspieler vor Beginn nun still abfragt.

Jetzt haben wir in meinen Augen schon wieder eine besondere Situation. Eine sofortige Antwort führt sicherlich in den meisten Fällen zu einem schwarzen Anschub des abfragenden Spielers. Will man das hier überhaupt? Sollte man die Antwort "bewusst" zunächst verweigern, kommt ja in der Regel oft Herz nach.

Allerdings nicht in 100% aller Fälle, schon allein deshalb nicht, weil der Ausspieler in Herz selbst frei sein könnte oder sich sogar bei einer Nichtbeantwortung von Spieler 2 zu einem eher selteneren, aber noch möglichem Trumpfanspiel entscheiden könnte.

2. Frage: Wie verhaltet ihr euch hier?

2a) ich antworte ihm sofort mit Kontra
2b) ich warte den Spielverlauf diesmal erst ab

Für die Spieler, die sich gegen ein sofortiges Kontra entschieden haben oder nicht schnell genug reagiert haben, kommt jetzt das Herz-As des Aufspielers auf den Tisch und wird von Spieler 4 nach Herz-AssHerz-AssHerz-NeunKaro-Zehn abgestochen.

Nur folgt von diesem Spieler Pik-Neun im 2. Stich ohne eine Gegenfrage und der Ausspieler legt ohne nochmalige Kontraabfrage seine Pik-Zehn in diesen Stich.

3. Frage: Wie verhaltet ihr euch in dieser immerhin jetzt neu entstandenen Spiel-Situation?

3a) ich gebe das Kontra noch mit meinen schwarzen Assen trotz bereits (etwas) negativen Spielverlaufs für unsere Partei
3b) ich lasse das Kontra jetzt besser weg, weil mein Partner kein 2. Mal mehr abgefragt hat

Viel Spaß bei euren Überlegungen, es sind ja vielleicht für einige Spieler von euch verschiedene Entscheidungen zu prüfen.

schwarzesLoch, 23. Juni 2013, um 20:17

1b)
2a)
3a) aber nur, damit mich mein Partner nicht als Re sieht und Kreuz absticht.

Orbart, 23. Juni 2013, um 21:48

Seh ich auch so, Solo spiel ich nicht. Die Antwort kommt von mit bei Frage.
Zu Drei: das Kontra würde ich dann auch noch geben um nicht, wie schon geschrieben, als Re-Spieler gesehen zu werden.

Ex-Füchse #4596, 23. Juni 2013, um 21:50

Wie kann man auf die Idee kommen das Kontra dann nicht zu geben?

Ex-Füchse #4596, 23. Juni 2013, um 21:51

Außerdem is ne Frage mit bedienen und ohne eigenes As nicht möglich.

Tront, 24. Juni 2013, um 02:41
zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2013, um 02:45

Weil ein Herzanschub für dieses Blatt einigen Spielern (vielleicht melden sich diese sich ja noch) durchaus wünscherswerter erscheinen würde, Noddy.

Heißt es nicht sogar eine Ansage sollte mit zwei lauffähigen schwarzen Assen oder Farbfreiheit an Position 2 getroffen werden, die in Normalfall maximal bis zu zweimal besetzt sein dürfen? Selbst diese "Auflage" würde man schon bei einer Antwort geringfügig verletzten. Treffen dürfte man sie wohl trotzdem in Interesse des Partner und des möglichen Spielgewinns.

Nichts gegen eure bisherigen Antworten, ich wollte ja Meinungen dazu hören ggf. zum Vergleichen oder Ausloten, aber weil Noddy jetzt so deulich nachfragt, wollte ich die "Theorie abwarten und auf Herzanspiel hoffen" zumindest noch weiterhin zur Diskussion stellen. So unwahrscheinlich ist diese Fortsetzung vom Partner ja bei Nichtbeantwortung nun auch wieder nicht.

Und sollte der Partner dennoch eine schwarze Farbe ohne vorherige Benatwortung als Anspiel versuchen, hat Spieler 2 noch eine "Schonfrist" mit der Ansage, weil ein Gegenspieler der frei ist, sich entweder falsch entscheiden könnte (durch Abwurf) oder erst gegenfragen bzw. gleich abstechen müsste. Diese Anwendung sehe ich nicht als möglichen Bluff, sondern als mögliche, minimale weitere Spielverbesserung zu einer sofortigen Antwort.

Manchmal muss ich eben die (zuzätzlichen) Vorzüge einer zunächst weggelassenen Ansage eben noch besser erläutern. Kein Problem.

Wird eines der schwarzen Asse abgestochen, wäre man über einen Herz-Anschub dankbar gewesen, machmal habe ich den Eindruck vor lauter "feststehender Theorie" macht man sich gar keine oder zu wenige Gedanken während des Doppelkopfspiels mehr. Das fände ich schade.

Ich könnte Spieler verstehen, die bei einem blanken Herz-As oder auch bei Herzfreiheit sich zunächst abwartend verhalten würden, natürlich nur bei diesem vorliegenden oder sehr ähnlich gearteten Blättern. Ich will ja nicht die generelle Beantwortung der Kontraabfragen an Postion 2 damit infrage stellen, aber "besondere" Blätter könnten ja auch einmal besondere Maßnahmen erfordern.

Ich würde mich über weitere Meinungen, egal mit welcher Tendenz zumindest freuen. Danke.

Spartakus, 24. Juni 2013, um 05:09

1b) klar

2a)
Die Gefahr einer Trumpfrunde wäre mir viel zu groß, denn das Herzanspiel bei ausbleibender Antwort ist schließlich kein Automatismus. Ich erfülle das Antwortkriterium an Pos. 2 und gebe demzufolge das Kontra.

3. ist daher eine Spielsituation, die nicht eintreten sollte.

Hani, 24. Juni 2013, um 09:41

Den Solo Spiele ich nicht.

Ich sage das Kontra, ich möchte das andere mir antworten, also habe auch ich zu antworten.

Ex-Füchse #4596, 24. Juni 2013, um 17:33

Leif, ich bezog mich auf 3.

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