Tront, 16. August 2013, um 12:50
Ein Spiel aus der Rubrik, "Jeder spielt es wieder anders".
Nur wie spielt man es am sinnvollsten?
Und wie sind ggf. Stärkesignale zu setzen?
Es passt auch wieder gerade gut in die Hochzeit-Dullenabfrage und/oder ein Zögern auf verbliebene Reststärken, ja nachdem wie man eröffnet hat.
Hier meine "Dienstags-Spielabend-Karte", die ich noch zu diesem Thema nachreichen möchte. Ein gut zu merkendes Blatt.
Als Kontrakarte schon nicht uninteressant, meldet Spieler 2 jetzt eine Hochzeit an.
1. Wie geht ihr selbst mit bzw. versucht ihr mitzugehen?
a) ich spiele meine Dulle vor
b) ich spiele mein zu etwa 80% lauffähiges Pik-As, um mir anschließend eine bessere Trumpfstruktur selbst zu erhalten
2. Für die Pik-As-Spieler:
a) ich frage nach dem ersten Stich ab
b) ich gebe nach gelaufenen Pik-As ein eigenes Re
c) ich unternehme ansagetechnisch nichts mit dem Blatt
3. Für die Dullenvorspieler:
a) ich frage nach dem ersten Stich ab
b) ich gebe nach der "gelaufenen Dulle" ein eigenes Re
c) ich unternehme ansagetechnisch nichts mit dem Blatt
4. Spielerisches vorankommen (ab dem 3. Stich), wenn man nicht selbst Re angesagt hat bzw. sich der Partner nicht ggf. mit Re oder sogar mit vorzeitiger keine 90-Absage gemeldet hat
a) ich setze ohne Antwort meines Partners mit Kreuz-König fort
b) ich setze ohne Antwort meines Partners mit Kreuz 10 fort
c) ich setzte ohne Antwort meines Partners mit Herz 9 fort
d) ich setze ohne Antwort meines Partners mit Pik-König fort, weil ich im ersten Stich 15 Augen incl. einer Partner-Pik 9 erhalten habe
e) ich setzte ohne Antwort meines Partners mit einem Trumpfanspiel fort
Alles im allem wieder die am häufigsten von mir gestellte Frage:
Was macht ihr sowohl spielerisch als auch ansagetechnisch mit meiner Karte?
Viel Spaß beim Betrachten und Beurteilen dieses Vereinsabend-Spieles!
Belzedar, 16. August 2013, um 13:00
a)
c) Pik ass ohne Spruch, mur mit einem kleinen zögerm. die das Dullen Re des Hochzeiters erlaubt.
Ex-Füchse #15119, 16. August 2013, um 13:16
da bin ich bei Belze
(OMG)
Fanthomas, 16. August 2013, um 13:38
zuletzt bearbeitet am 16. August 2013, um 13:39
1 a
2 uninteressant für mich, da ich immer die Dulle spiele
3 c (Pik-Ass ohne Ansage)
4 d / a (mit / ohne gelegte Pik-Neun vom Partner)
Kokolores, 16. August 2013, um 13:53
1b bei nur 6 TRumpf behalte ich gerne etwas in petto
2c
4b Pik läuft nicht weg, Sitzposition ist ungünstig
Ex-Füchse #16890, 16. August 2013, um 13:56
Dulle und Pikass mit kurzem Zögern von mir.
Ossi, 16. August 2013, um 14:08
Belze, Max und Bildchenwerfer sind sich einig, dann kann diese Lösung garnicht falsch sein. ;-)
Ex-Füchse #16890, 16. August 2013, um 14:25
Ossi spielt sicher das Ass, weil im Doppelherzdame zu wenig für ein Dullenvorspiel ist.
Ex-Füchse #4596, 16. August 2013, um 14:33
Nöö, As und die Dulle hinterher um den Partner zu erkennen.
akaSilberfux, 16. August 2013, um 15:15
Mir sind die zwei
selbst zum Zögern zu wenig, daher und nach einem Re und ohne ReEx-Füchse #4596, 16. August 2013, um 15:37
Stoni, das Re hat keine lenkende Funktion.
Ex-Füchse #15119, 16. August 2013, um 15:38
natürlich kreuz bei Re.
Ex-Füchse #42585, 16. August 2013, um 19:51
... also bitte !!!! Ihr werdet doch nicht Stoni widersprechen........
Ich bin bei Silberfux.....
Tront, 16. August 2013, um 22:20
Hätte man sich mit Pik-As eingeklingt (das gilt ja wohl noch nicht als ganz schwerer Fehler) hätte man wenigstens anschließend mehr Probleme ein Re des Hochzeiters zu deuten.^^
Gut, dass man alternativ die Dulle vorspielen konnte.
Und so sehr ich Kokolores Mut für Pik-As bewundere, wenn sie anschließend jetzt doch kein Re oder keine Abfrage vornimmt, ist der Vorteil ja größenteils wieder verpufft. Wenn und ich sage ja ausdrücklich wenn, ich die Dulle jemals zurückhalte (mache ich ja nur bei blanken schwarzen Assen oder in ganz besonderen Spielsituationen), würde ich zumindest mit diesem Blatt nicht regungslos verharren bzw. sofort eine Karte anspielen sondern Re sagen und länger (auf die ausstehende Dulle natürlich) abfragen.
Das ich immer (auch im Falle eines Res) nur Kreuz-König (der mittlere Wert) anstelle meiner 10 anspiele, wisst ihr ja, das scheint aber auch mehr ein (gutes) Braunschweiger- norddeutsches Konzept zu sein, mit dem ich persönlich sehr gut fahre.
Wenn mein Partner Kreuz-As wirklich hat und es auch wirklich läuft, brauche ich die 6 zusätzlichen Augen im Regelfall zum Spielgewinn fast nie, aber falls mein Partner trotz Re kein Kreuz-As hält oder der Gegner mit Doppelkopf und Gegenschuss einstechen kann, fühle ich mich verdammt unwohl.
Mein Partner muss ja in Kreuz kein kurzes oder gar blankes As haben, macht sich das niemand so richtig klar? Einfach nur "Pech" zu rufen, wenn ein Partner-As abgestochen wird, halte ich persönlich für zu einfach. Zumindest treffe ich in meinen Spielen auf eine vorgespielte Partner 10 weniger gern eine Ansage, zumal ich ja oft weiss, wenn ich selbst eine Dreierlänge in der Farbe aufweise, dass die Ankunft des Stiches bei unserer Partei höchst ungewiss ist.
Das müsste mal jemand mathematisch errechnen, ich behaupte aber, meine Idee "der mittleren anzuspielenden Karte" ist langfristig genauer. Aber beweisen kann ich es halt nur aus meiner eigenen Spielerfahrung und vermutlich haben einige von euch andere Erfahrungen gemacht. Bei euch werden wohl seltener die (Partner)-Asse abgestochen, das wäre zumindest eine mögliche Erklärung für mich.^^
Und diese Spielweise gilt ausdrücklich für Dreier- und Überlängen einer anzuspielenden Farbe, um gar keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Aus Zweierfarben spiele ich auch stets den höheren Wert an, manchmal ist selbst das nicht wirklich gut, aber ich möchte meinen Partner ja nicht irritieren. Bei Dreier- oder Überlängen kann so etwas ja nicht passieren, solange er darauf achtet, welche Werte dieser Farbe vom Gegner mit hereinfallen.
Kokolores, 17. August 2013, um 15:54
Ich bin echt erstaunt, mit welchen Blättern angesagt oder abgefragt werden soll. Wenn ich mit Pikass mitgehe, bekomme ich noch einen hoffentlich fetten Dullenstich (50 Augen zusammen) und 1,5 Herzdamenstiche. 1,5 deshalb, weil evt. eine Dame zur Entlastung (eines ansagenden?) Partners vorgespielt wird.
Die fetten Fehlstiche (bis auf den Klärungsstich) macht ein anderer Spieler.
Damit komme ich nicht mal in die Nähe von 75 Augen, ergo keine Ansage oder Abfrage. Der Partner geht doch ohnehin von einem Durchschnittsblatt bei mir aus, wenn er eine Ansage trifft.
Deine Ausführungen zur mittleren Karte dagegen haben etwas, darüber muss ich mal nachdenken.
Ex-Füchse #4596, 17. August 2013, um 16:02
Du brauchst keine 75er Erwartung in der Hochzeit, da gelten andere Kriterien.
Klinkste dich mit dem As ein, musst Du die Dulle kommunizieren, am geradlinigsten mit der Ansage.
Spielste Dulle und anschließend As haste Deinem Partner das wesentliche gezeigt, also keinen Handlungsbedarf mehr, da erscheint mir der Rest auch nicht wertvoll genug für eigenes forcieren zu sein, nur hat das nix mit der Erwartung zu tun.
Tront, 17. August 2013, um 23:17
Kokolores, du bist aber jetzt an Sitzpostion 4 recht flexibel, was den Einsatz der verbliebenen (und verschwiegenden) guten Trümpfe angeht.
Was du so als Durschschnittsblatt bezeichnest, halte ich in der Tat schon für schwer ansageverdächtig.
Gerade bei Hochzeiten ist eine für den Partner noch unbekannte Dulle ja wohl mindestens ein Zögern wert, z. B. bei Blättern mit nur 4 - 5 vorliegenden Trümpfen ohne Zusatzdamen.
In diesem Fall würde ich, wenn ich zufällig in so eine Situation durch ein Gegner-Anspiel käme, zunächst länger zögern (Dullenabfrage) und an den meisten Tischen noch nach einer Nichtbeantwortung ein eigenes Re folgen lassen. Weil ich nicht nur ansatzweise Stärken habe, sondern eine ganze Dulle, die ich nicht einmal zwingend für eine Abfrage der Partnerdulle aus meiner Sicht benötige.
An einer Ansage interessiert sein und eine eigene Ansage treffen, sind zumindest noch zwei unterschiedliche Stufen. Ohne Regung eine Fehlfarbe anzuspielen und allein auf den Hochzeiter mit seiner Ansage zu setzen, halte ich für zu optimistisch.
Als Hochzeiter würde ich ohne ein Zögern niemals auf die Idee kommen, dass mein Partner noch über so viele "Schätze" in seinem Blatt verfügt.
Als Hochzeiter bin ich bei logischerweise schon geklärter Partnerschaft nämlich nicht mehr so ansagefreudig, wenn ich so gar keine oder aus meiner Sicht falsche Partnerinformationen erhalte.
Das wäre z. B. der Fall, wenn man recht schnell seine Kreuz 10 in diesem Spiel zu mir anspielt. Das würde mich zumindest am häufigsten bei grenzwertigen Blättern jetzt von einer Erstabsage abhalten.
Und so weit warst du ja spiel- und ansagetechnisch nicht davon entfernt.
Noch ähnliche oder ganz andere Meinungen von euch?
Fanthomas, 18. August 2013, um 10:23
zuletzt bearbeitet am 18. August 2013, um 10:24
Interessant finde ich, dass auf der einen Seite die Ossi-Dulle gut sein soll, dann aber im Gegensatz dazu hier vorgeschlagen wird, nicht mit der Dulle einzuheiraten, um nicht die eigene Trumpfstruktur zu schwächen. Gibt es eine Hochzeit, wozu soll ich freiwillig die ca. 10-20% (blankes bzw. einfach besetztes schwarzes Ass) riskieren, nicht mitgehen zu können? Meine eigenen Siegchanchen sind mit der Hochzeit immens höher als dagegen, da sind 100% oder 80-90% ein gewaltiger Unterschied und ich kann nicht sehen, dass der Erhalt der eigenen Trumpfstruktur dies genügend kompensieren kann.
Ein Nebeneffekt des Einheiratens mit der Dulle ist, dass ich in diesem Beispiel das Blatt sehr korrekt beschreiben kann. Es folgt Pik-As zum zweiten Stich ohne Re und somit sieht der Hochzeiter, dass er kaum noch etwas von mir zu erwarten hat. Für ein eigenes Re reicht dieses Blatt meines Ermessens auf gar keinen Fall aus. Zwar gilt hier nicht so streng die 75-Augen-Erwartungswertregel, aber man sollte schon zusätzliche nicht im Ansagezeitraum vorzeigbare Stärken mitbringen, die hier nicht existieren.
Ex-Füchse #15119, 18. August 2013, um 14:42
Auch wenn mir die Ossidulle nicht gefällt, hast du sehr wenig vor deinem Beitrag nachgedacht, Fanthomas.
Auch bei Ossidullenspielern bleibt wenigstens ein Spitzentrumpf vorhanden.
Die Situationen sind komplett verschieden.