Tront, 06. November 2013, um 04:38
zuletzt bearbeitet am 06. November 2013, um 04:42
Von unserem gestrigen Vereinsmeisterschaftsturnier.
(Das 14. von insgesamt 15 Turnieren im Jahr)
Ich selbst war der Kontrapartner der gleich folgenden Karte:
An Postion 2 hielt mein trumpfstarker Partner dieses Blatt:
Es folgt im ersten Stich ein Aufspiel von
1. Was ist nun zu tun?
a) Abfragen, um bei Beantwortung die Augenkarte nicht blind investieren zu müssen
b) Kreuz 10 legen und sehen, wie das Spiel weiter geht
c) Kreuz König legen, weil man mit diesem Blatt nicht seinen einzigen Fehlvollen (Konventionen hin oder her) gleich unbedingt legen muss
Die Vorteile der Abfrage wären: Man kann 6 Augen Differenz in Kreuz sofort mehr investieren und könnte auf ein mögliches folgendes Herz-As des antwortenden Partners sehr gut den Pik-Single zum sicheren Partner entsorgen.
Die Nachteile der Abfrage sind natürlich, dass ein an hinterer Postion sitzender Re-Mann jetzt ebenfalls bei Nichtbeantwortung nicht nur seinen höheren Fehlvollen investieren wird, sollte er in der aufgespielten Farbe selbst frei sein, kann er schon bedenkenlos selbst eine seiner übrigen Fehlkarten seinerseits entsorgen.
Überwiegen nur langfristig die Vor- oder die Nachteile einer hier möglicherweise vorgenommenen stillen Kontraabfrage?
2. Wer still (also in dem Fall ohne Abfrage!) seinen (höheren) Kreuzwert im ersten Stich legt, sieht sich im 2. Stich mit einem Pik-As jetzt als 2. Nachspiel konfrontiert. Legt man jetzt seinen Pik-König ...
a) mit Kontra-Ansage auf den möglichen oder gar wahrscheinlichen Partner an Postion 1
b) fragt man jetzt erst still nach hinten ab, (ein möglicher Pikstecher garantiert ja wohl den fast sicheren Sieg, vielleicht hat dieser Spieler auch "andere" Zusatzwerte wie Trumpflänge oder Damenstärken) ohne noch selbst ein eigenes Kontra zu geben
c) wie b) bei Nichtbeantwortung jedoch dann mit eigenem Kontra fortsetzen
d) man sagt weiterhin nichts an, weil es noch bessere Karten und bessere Spielverläufe geben kann als diesen soeben vorliegenden.
Bevor ich zur Auflösung des Spieles komme, bin ich einmal gespannt, ob die Mehrheit von euch eine Abfrage mit Bedienen bevorzugt oder hier eher ablehnt. Vielleicht erkennt ihr ja noch weitere Vor- oder Nachteile einer Abfrage als meine bereits oben erwähnten und allgemein bekannten.
Kurz und gut, wie behandelt ihr diese Kontra-Karte?
Viel Spaß bei eurem an- bzw. abfragetechnischen Verhalten!
Kokolores, 06. November 2013, um 07:25
Ich frage ab im ersten Stich - wieso sollte nur Re kreuzfrei sein sollen?
Ob ich selbst das Kontra finde, mache ich vom Verlauf abhängig (meine Fragen sind ja bekannt)
Orbart, 06. November 2013, um 08:54
Ich schmeiß Kreuz 10 ohne Frage. Sage dann aber das eigene Kontra mit dem Pik König. Ich denke, den EW fürs eigene Kontra hab ich mit dem Blatt.
1b)
2a)
fritz9000, 06. November 2013, um 08:59
Was ist denn dein Blatt?Du schreibst,dein trumpstarker P. hat dieses Blatt..was du dann zeigst.Ansonsten nach der Schmierregel die 10 rein.
Orbart, 06. November 2013, um 09:06
Naja, wenn der starke Kontraspieler das Blatt des Partners kennt, dann weiß er natürlich wie er spielen sollte. Ich denke die Frage zielt grundsätzlich auf den Umgang mit der genannten Karte, da sollte das Blatt und die Position des Partners noch nicht bekannt gegeben werden.
Zockerine, 06. November 2013, um 09:40
Das Blatt ist mir ein bissl zu schwach für die Abfrage mit gleichzeitigem Bedienen. Das gleiche Blatt mit Pik frei (dafür meinetwegen einen dritten Kreuz) oder Pikdame dazu ... dann ja ... ansonsten lege ich wohl Kreuz zehn und schau mal, was so passiert ... kann ja auch sein, dass z.B. ein Re nach Durchlauf des ersten Stiches kommt. Dann wirds spannend!
fritz9000, 06. November 2013, um 09:49
Wenn dann nur mit Abfrage im ersten.Bei Nichtbeantwortung evt. ein Co. auf verteilte Stiche im zweiten auf Pos. 3 oder 4, und Ausbleibens eines re.
Capitano_em, 06. November 2013, um 10:34
ohne Frage. Wem soll diese Frage helfen? Wird Kreuz gestochen, kann Re genüsslich das Spiel um die Gegenansage herum aufbauen und wir können uns über das Erreichen der 60 freuen.
Fufa, 06. November 2013, um 10:41
Es ist ja immer die Frage überwiegen die Vorteile des Abfragens für meine Partei oder für den Gegner. Ich sehe hier eher leichte Vorteile für den Gegner (auch 1 ist ja zu 66% Gegner!). Bei einer Antwort wären es 6 Augen mehr (falls nicht gestochen wird) - kein so großes Plus; auch die Spielfortsetzung (falls 1 Ko) - wahrscheinlich Pikanschub - bringt mir wenig. Frage ich nicht kommt ev. Herzass.
Ich lege Kreuzkönig - und werde das Ko im 2. immer finden wenn re ausbleibt. Ist 1 wirklich Kontra genügt mir dieser Spielbeginn wahrscheinlich zum Sieg.
Seb1904, 06. November 2013, um 13:08
1. krieg ich hier im FT immer auffe Fresse, wenn ich abfrage und bedienen muss (ja, Talenti, immer. Das tut sooo weh!)
2. will ich gar nicht wissen, was passiert wenn ich abfrage, bediene und noch ein Kärtchen der Farbe mein eigen nenne (wobei das ja dann logisch sein müsste, aber max wird schon einen Grund finden mich zu hauen) und
3. will ich re den Weg nicht freimachen für ein eventuelles Kreuznachspiel (aus Doppeladler z.B) mit Abwurfchance.
Ich spiels konventionell.
Tront, 06. November 2013, um 15:44
Ich danke euch schon einmal für eure vielen auch sehr verschiedenen Meinungen zu diesem Thema.
Bevor ich das Spiel samt dem Ergebnis auflöse, würde ich mich über weitere Beiträge freuen, damit man tendenziell noch besser feststellen kann, ob die Abfrage hier überwiegt oder unterliegt.
Also macht bitte weiter so mit euren Vorschlägen nebst möglichen Begründungen. Das gefällt mir.
Friedrich, 06. November 2013, um 16:10
zuletzt bearbeitet am 06. November 2013, um 16:13
Noch bis vor ein paar Monaten hätte ich damit direkt gefragt - mittlerweile hab ich mir das abgewöhnt und fahre damit gefühlt besser.
2)c)
Ich versenke auf Verdacht die Kreuzzehn.
Kommt nun Pikass nach, schadet die Frage nach hinten keinem, ich gebe nun bei Nichtbeantwortung ein Verdachtskontra - Spieler 1 wird an guten Tischen in mindestens 2/3 der Fälle mein Partner sein, was für eine Ansage ja locker ausreicht.
Falls ich eine Ergänzungsfrage stellen darf Leif:
Kommt Herzass, fragt man nun wohl erstmal nach hinten durch und muss sich bei ausbleibender Antwort dann entscheidenden:
1) Abwurf Pikkönig mit Kontra, da ich meinen Partner tendeziell an 1 sehe und der Abwurf selbst dann, wenn dem nicht so ist, Sinn ergibt
2) Abwurf Pikkönig ohne Kontra - sitzt mein Partner nicht an 1, kann dieses Spiel nämlich noch ganz schön ekelhaft werden
3) Einstich mit Kontra - bevor ich auf Verdacht Spieler 1 einen zweiten Fehlstich schenke, verteile ich meinen Pikverlierer lieber auf einen anderen Spieler und verdoppele so meine Chance, einen Partner mit Fehlstich an der Seite zu haben
4) Einstich ohne Ko - mir is' das hier alles zu heiß. Außerdem besteht ja auch noch die Möglichkeit, dass mein mit Pikass an Pos. 3 sitzender Partner aufgrund meiner Frage das Kontra findet
Wie geht ihr vor?
Tront, 06. November 2013, um 16:36
zuletzt bearbeitet am 06. November 2013, um 16:37
Friedrich, deine ergänzenden Frage zu diesem Thema finde ich wirklich gut.
Ich musste mich mit meinen Spielpartner nach dem Spiel ja auch auseinandersetzen.
Denn er war der Meinung, die Abfrage mit Bedienen wäre richtig und ich meinte auf ein Herz-As mit Einflussnahme schon, aber so eben nicht. Weil die Re-Partei ihren Mehrgehalt an Inforamtionen gegen mich verwenden kann. Ohne das ich jetzt das tatsächliche Spielergebnis damit vorwegnehme.
Meine Kartenbehandlung mit seinem Baltt wäre:
1. Tendenziell eher Kreuz 10 als Schmierkarte, wobei ich persönlich auch Kreuz-König in diesem speziellen Fall gelten lasse würde.
Mein häufiger Leitsatz lautet ja: Ist Spieler 1 ein Kontramann, gewinne ich ja tendenziell dieses Spiel ohnehin recht sicher, ohne die 6 Augen des Erstlaufes in Kreuz zwingend sofort zu investieren.
Einiziger wirklich gravierenden Nachteil eines gelegten Kreuz-Königs wäre nur, wenn dieser Spieler jetzt die mögliche Wenigaugenfarbe sofort nachspielt und ich jetzt Kontra sagen möchte, dann weiss die Re-Partei gleich alles über ihre Partnerschaften. Zumindest an konventionssicheren Tischen.
Meist folgt aber ein zweites As oder eine Anspielfarbe, manchmal sogar ein selteneres Trumpfnachspiel (^^) , also den Zweitlauf sehe ich hier als eher weniger auftretende Spielfortsetzung. Möglich ist sie natürlich.
Aber auf jeden Fall lege ich meinen Kreuzwert ohne vorherige Abfrage.
Kommt nun ein 2. As (wie hier:ein Pik-As) auf den Tisch werde ich sicherlich fast immer auf Spieler 1 ein Kontra geben, weil diese Karte mir noch als zu gut erscheint, um eine Ansage wirklich wegzulassen.
Obwohl dieser Spieler nicht für Asse-Res bekannt ist. Diese Information hätte ich hier noch zusätzlich, was möglichen Kontratendenzenden dieses Spielers leicht zu meinen Ungunsten verschiebt. Er war ja auch ein Re-Mann und nicht einmal wirklich schwach. Die Kontraabfrage hatte ihm angeblich seine Re-Ansage verhagelt, sagte er nach dem Spiel zu uns.
Auf ein mögliches folgendes Herz-As im 2. Stich frage ich zunächst im 2. Stich jetzt erst noch nach hinten ab, werfe aber meinen schwarzen Fehl der frischen Farbe (also meinen Pik-König) ebenfalls auf Spieler 1 mit eigener Kontraansage bei einer Nichtbeantwortung und einer Beantwortung meines hinten mir sitzenden Partners erst recht ab.
Das wären meine Spielweisen zu dem vorliegenden Spiel. Die Auflösung folgt ja noch später nach.