Zapp_Brannigan, 13. Dezember 2013, um 00:48
zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2013, um 00:50
Hallo zusammen,
mein Partner in folgendem Spiel hat mich gebeten, dies einzustellen verbunden mit den Fragen, die uns anschließend beschäftigten.
#31.735.326
Erste Frage:
Er wunderte sich im Nachhinein ein wenig, dass ich zwar eine Frage nach dem Einstich hatte, ihn jedoch nicht direkt im ersten Stich abgefragt habe. Aus meiner Sicht hatte ich halt keinen wirklich sinnvollen Abwurf. Natürlich hätte ich den Herzkönig loswerden können, wäre aber auch das Risiko eingegangen, im zweiten Piklauf überstochen zu werden (so mein Partner überhaupt noch Pik zum nachbringen hält).
Also, wie seht ihr das? Legitim oder sollte ich vor dem Einstich bereits fragen?
Zweite Frage:
Ist eine Frage nach bereits eingefahrenem schwarzen Stich gleich zu bewerten, wie eine Frage ohne Fehlrunde?
Ich war der Ansicht, dass hier die Dulle für eine Antwort ausreichend ist, mein Partner sah das anders. War zwar alles top, da er das Kontra ja gut auf den folgenden Kreuzstich geben konnte, aber uns interessierte das halt im Anschluss.
Also, sollte/könnte/dürfte/müsste mein Partner auf die Frage vor dem zweiten Stich auch ohne weiteres Ass antworten oder nicht?
Ahoi
Zapp
Tront, 13. Dezember 2013, um 03:25
zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2013, um 03:27
Schade, dass dein Partner Makabe nicht bereits vor dem Ausspiel mit seinem eigenen Blatt abfragt. Denn grundsätzlich hat er ein Blatt dafür. Allerdings hättest du dann ebenfalls keinen guten Abwurf und müsstest ggf. auch besser einstechen und dann eine Kontra-Ansage tätigen. Wäre ja alles kein Problem.
Stellt sich höchstens die Frage, ob man noch zu weiterführenden Absagen gelangen kann. Ist aber trotz des erzielten Ergebnisses gar nicht so einfach im Sicherheitssinne.
So frage ich auch erst nach Erhalt des ersten Stiches ab und bin der Meinung, dass eine Partner-Dulle allein zur Ansage ausreichen müsste. Allerdings sollte sich der Partner dann auch erst zum letztmöglichen Zeitpunkt mit seinem Kontra melden, damit diese Dulle nicht zwangsläufig gleich leer gesetzt werden muss.
Denn der Spieler direkt hinter dir meldet sich nach deiner Abfrage ja bereits auch manchmal "nur" mit einem besetzten Kreuz-As. Diese Spiele werden ohne große Trumpfhöhen auf eurer Hand wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen sein. Insbesondere solche, in denen euer Kreuz-As im Erstlauf vom Gegner gleich abgestochen werden sollte.
Dennoch frage ich mit der Karte nach Erhalt des ersten Stiches ab. Ein eigenes Kontra geb ich dann allerdings nicht mehr. So wäre jedenfalls meine Vorgehensweise in dem vorliegenden Spiel.
akaSilberfux, 13. Dezember 2013, um 07:42
Ich würde überhaupt nicht fragen, sondern nach dem 32er Stich in Pik ein eigenes Kontra geben. Die Anfrage bringt nur Nachteile: die Re-Leute erfahren wo dein Partner sitzt und ob er eine Dulle hat, wissen, daß deine Hand nicht stark genug für eine eigene Ansage ist und erhalten die Gelegenheit zum Doppelschuß auf dem silbernen Tablett, wenn dein Partner an Pos. 2 mit dem anderen
antwortet.Das Spiel funktioniert so gut, weil dein Partner seine Frage vor Aufspiel vergessen hat, Herz 2 - 2 sitzt, der 2. Pik vom Re-Mann vor dir gestochen wird etc.
Dulle kann für die Antwort nicht reichen: du hast kein Kontra im 1. und keine Anfrage. Wie soll denn eine Hand aussehen, bei der man zwar im 1. stechen muß, im 2. aber abfragen kann und dann eine Dulle mit Gerümpel ausreicht?
Kvothe, 13. Dezember 2013, um 09:23
Wenn Makabe vor Ausspiel fragt, wie reagiert ihr denn dann wenn der 1. Stich bei euch als Partner ankommt? Abstich und Kontra oder Abwurf? Wenn Abwurf, welche Karte?
akaSilberfux, 13. Dezember 2013, um 10:51
Stechen und
mit Kontra
Tront, 13. Dezember 2013, um 16:12
zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2013, um 16:15
Ein eigenes Kontra kann man sicherlich noch geben, wenn man ungern mit Abfragen spielt, aber ohne besondere Trumpfstärken bei nur 7 eigenen Trümpfen überlasse ich besser die Ansage meinem weiter hinten sitzenden Partner mit leichten Zusatzwerten (das kann eine Dulle, Trumpflänge oder auch einmal nur ein Kreuz-As an Postion 2 sein). Sieht er an hinterer Postion, dass Kreuz vom Gegner abgestochen wird, darf er die Ansage gern weglassen, die andere Spieler bereits ausgesprochen haben.
Zusätzlich gehe ich selbst ein größeres Risiko einer manchmal "überzogenen" Absage ein, wenn ich selbst Kontra gebe. Mein Partner wird mit Zusatzwerten u. U. schon erhöhen, was nicht immer einfach zu erfüllen ist. Gleich 2 Stufen wird er auf eine "Nur-Abfrage" selten allein verantworten wollen.
Die Information an die Gegner ist für mich ebenfalls weniger relevant, denn nur falls mein Partner vorzeitig antwortet, weiss die Gegenpartei über eine Dulle an einer Sitzpostion Bescheid. Wie sie das für sich besser ausnutzen sollen, sehe ich in den meisten Spielen nicht. Die (Mehr)-Information einer Partenerdulle hilft doch in aller Regel der stärkeren Partei, also kommt aus meiner Sicht sehr gut eine Abfrage mit dieser Karte in Betracht.
Aber jeder Spieler sollte sicherlich so spielen und ansagen, wie er es persönlich für günstiger hält. Ich mache mit meinen (z. T. auch einmal grenzwertigen Abfragen) als Informationsgewinn für mich und meine Partner das Spiel zumindest an Tischen mit konventionserprobten Spielern auch nicht unübersichtlicher als mit einer selbst getroffenen Kontra-Ansage. Im Gegenteil: Ich zeige ein Interesse an einer Ansage, die in den meisten Fällen von meinen Partner auch als Stärkehinweis buw. Interesse an einer Ansage verstanden wird.
Lediglich an Tischen ohne nahen Konventionsbezug (also auch hier beim Spielen im Fuchsbau) werde ich mich zu einer eigenen Kontra-Ansage aufraffen, weil die von mir so geliebte Zwischenstufe einer stillen Abfrage jetzt meistens entfällt bzw. nicht jeder Spieler sie erkennt. Dann muss ich halt umdenken. Getreu meinem Motto: Wer mit wem?
Aber ich würde mich dennoch über weitere Meinungen zu diesem Thema freuen, um eine Tendenz für eine eigene Ansage oder eine stille Abfrage nach Erhalt des ersten Stiches auszuloten.